In der eudaimonistischen Ethik des Aristoteles wird das "moralische Handbuch" durch den "Tugendhaften", das Vorbild, ersetzt. An ihm orientiert man sich und ihm eifert man nach. Nur durch Nachahmung des Vorbildes erwirbt man das Vermögen der Tugendhaftigkeit.

So groß ist der Unterschied also nicht.

Behaupten kann man ja bekanntlich alles. Im Gegensatz zu dir formuliere ich allerdings auch Begründungen. Dann begründe bitte diesen Satz: Der Satz "Auch in zehn Billionen Jahren wird es noch wahr sein, dass wir gestern hier zusammen gesessen haben" ist weder wahr noch falsch, sondern ganz präzise ...

Der Satz "Auch in zehn Billionen Jahren wird es noch wahr sein, dass wir gestern hier zusammen gesessen haben" ist weder wahr noch falsch, sondern ganz präzise das, was man in der analytischen Philosophie Unsinn nennt. Und ich behaupte, dass dieser Satz aus genau den gleichen Gründen ebenfalls Unsi...

Wenn sich Tiere aber nun gegenseitig Leid zufügen - ohne das zu wollen, einfach weil es ihre Natur ist - wieso sollten wir ihnen das dann nicht, in wohlbegründeten Fällen auch zumuten dürfen? In der ganzen Diskussion sollte man sich vor Sein-Sollen-Fehlschlüssen hüten. Auch wenn hier womöglich kein...

Tarvoc hat geschrieben : ↑

Mo 16. Okt 2017, 11:37

Der Satz "Auch in zehn Billionen Jahren wird es noch wahr sein, dass wir gestern hier zusammen gesessen haben" ist weder wahr noch falsch, sondern ganz präzise das, was man in der analytischen Philosophie Unsinn nennt.

Warum wird irgendwann eine unbestreitbare Tatsache zum Unsinn?

Wie muss ich mir eine zeitlose aber nicht ewige Wahrheit vorstellen? Unzeitlich. Ein Satz, der behauptet, dass ein anderer Satz nur zu einem bestimmten Zeitpunkt wahr ist, wäre dann einfach Unsinn (oder allenfalls Rhetorik). Mir ist immer noch nicht klar, wodurch sich Unzeitlichkeit und Ewigkeit un...

Aus was besteht Wahrheit überhaupt (gesetzt, es handelt sich um eine Eigenschaft von Aussagen): aus Evidenz + logischer Konsistenz? Evidenz ist kein Wahrheitskriterium. Am Samstag wurden die Lottozahlen 7 9 10 13 35 40 gezogen. War es am Freitag nicht wahr, dass am Samstag diese Zahlen gezogen wurd...

"Daß am Abend des 6. Dezember 2004 zahlreiche Menschen in der Hochschule für Philosophie in München zu einem Vortrag über Rationalität und Gottesglaube versammelt waren, das nicht nur an jenem Abend wahr, das ist immer wahr." Das meine ich zwar auch, aber ob mit "immer" hier nicht eher "zeitlos" st...

Selbstverständlich verliert das Futurum exactum genauso wie alle grammatischen Formen mit dem Absterben der Sprache, zu der es gehört, seinen Sinn. Der Satz: "In ferner Zukunft wird es nicht mehr wahr sein, daß wir heute abend hier zusammen waren" ist Unsinn. Eben hieß es noch, dass mit dem Ende de...

Wojtek Skowron hat geschrieben : ↑

Do 28. Sep 2017, 15:51

So kannst Du auch dem Wittgenstein vorwerfen, dass er über Käfer redet, über die sich doch nichts sagen lässt.

Dem hätte Wittgenstein wahrscheinlich sogar zugestimmt.

Allerdings ist das mE nun auch nicht die Frage hier, sondern die ist, ob Mary durch ihr erstmaliges Farbsehen neues explizites Wissen (wissen-dass) erlangt hat. Ihre neu erlangte Fähigkeit, rote Gegenstände zuverlässig erkennen zu können, ist nun kein wissen-dass, sondern wissen-wie. Die Frage wäre...

Was meinst Du mit "Falschseher"? Farbenblindheit oder Farbenfehlsichtigkeit [x]? Wenn nicht, dann könnte es auch noch sein, dass intrapersonal das Farbspektrum invertiert wurde - relativ zum vorher gesehenen Farbspektrum - man könnte sich statt einer rosaroten Brille eine farb-invertierende Brille ...

Tosa Inu hat geschrieben : ↑

Di 26. Sep 2017, 19:03

Wenn nur die Wahrnehmung von Farben gemeint ist, könnte das etwas dauern, aber wenn Farben als Metapher für Wahrnehmungen aller Art stünden, ginge das sehr schnell.

Der Allquantor ist gefährlich. Ersetzen wir "Farbe" durch "Geruch" haben wir wieder die selben Probleme.

Wie lauten die beiden Zitate den richtig? So? (Hast du zufällig eine Quelle?) Religion ist Opium des Volkes (Marx) Religion ist Opium für das Volk (Lenin) Lenin habe ich gerade nicht im Zugriff. Das Zitat von Marx stammt aus seiner Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, die 1844 in...

Auch schön: Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen (Kant: KrV B172). Der gesunde Verstand ist die bestverteilte Sache der Welt, denn jedermann meint, damit so gut versehen zu sein, dass selbst diejenigen, die in all...

Das Zitat, das hier Marx unterstellt wird, stammt von Lenin.
Marx bezeichnete Religion als Opium des Volkes. Ein feiner aber wichtiger Unterschied. Nach Marx betäubt sich das Volk selbst, nach Lenin wird es von der herrschenden Schicht betäubt.

Das allgemeine Wahrheitskriterium der Scholastiker lautet:

Veritas est adaequatio intellectus et rei.

Wahr ist eine Überzeugung, die mit Ihrem Gegenstand übereinstimmt. Das Wahrheitskriterium ist also die Übereinstimmung.

Mal so auf die Schnelle ein paar kurze Aufsätze: Austen, Clark, A Physicalist Theory of Qualia, in: The Monist 68 (1985), 491–506. Hardcastle, Valerie Gray, The why of consciousness: A non-issue for materialists, in: Journal of Consciousness Studies 3 (1996), 7–13. Hardin, Clyde L., Qualia and Mater...

Wenn der Physikalismus wahr ist, muss es möglich sein, den Geschmack eines großen Weines, sagen wir eines Château Latour 1961, so zu beschreiben, dass man beim Lesen der Beschreibung den Geschmack des Weines auf der Zunge hat. Mal abgesehen davon, dass dem Herrn wohl durchaus zuzutrauen sein sollte...

Hier gibt es ein Interview mit Peter Singer . Leider ist es auf englisch. Allerdings gibt es eine deutsche Übersetzung in Philosophy Bites von Reclam, was mir vorliegt. Vielleicht haben andere das Buch ja auch oder können ausreichend Englisch. Ich habe mir das angehört. Leider bricht der Soundtrack...