Jovis hat geschrieben : ↑ So 16. Aug 2020, 08:19
(...) Dabei hat Nauplios ihn doch, wenn ich das richtig verstanden habe, positiv verwendet.
Gegen ein abstrahierendes, lineares, unlebendiges Zeitverständnis, für ein Zeitempfinden, in dem Gegenwart immer mehr oder weniger durchsetzt ist mit Vergangenheit. Aber ich bin wohl so konditioniert auf Sauberkeit, dass es mir schwer fällt, unrein nicht mit schmutzig gleichzusetzen. Und Schmutziges ist bäh! Gehört aufgeräumt, sauber gemacht, beseitigt.
Das von mir Unterstrichene ist meiner Meinung nach unstrittig.
Aber ist das unrein? Wieso, nur wegen der Herleitung bzw. Vergleich zur Antike und klassizismus.?
Dazu dieser Satz in dem Text von Nauplios: Geschichte ist das gärende, brodelnde, dunkel Leben. Das liest sich so, wie sich manche wohl die Hölle vorstellen.
Geschichte und die Zeit betrifft das öffentliche, politische Leben, und das private Leben. Natürlich hat die Menschheit Ereignisse erschaffen, die waren und sind wie die Hölle. Aber doch nicht nur.
Jeder Mensch, der geboren wird, wird demnach in ein gärendes, brodelndes und dunkles Leben reingeboren. Ein Kreislauf von negativem Denken und ja Hoffnungslosigkeit.
Das ist doch nicht Geschichte.
Unrein ist stärker negativ wertend als schmutzig oder dreckig. Finde ich.
Jemand hat unreine Gedanken oder jemand hat dreckige Gedanken.
Es ist ein gefühlter Unterschied, nur habe ich noch nicht herausbekommen, wieso.
Sich wie Kinder schmutzig machen, in dem man in eine Pfütze springt, ist nichts schlimmes, es ist nicht unrein. Die Folgen einer Renovierung an den Klamotten und in den Haaren bewirkt, man ist dreckig und verschmutzt. Aber nicht unrein.
Unrein ist irgendwie böse, schmutzig ist einfach nur schmutzig.