Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑ Mo 23. Jan 2023, 08:53
Selbstgespräch 02
Keine Sorge, ich kommentiere mal wieder
Wie kommen wir zu unseren Gedanken? Kommen die Gedanken wirklich aus dem Gehirn? Das halte ich für fragwürdig.
Nicht "aus", sie sind für mich grob das, was unserer (bewusstes) Gehirn abstrakt als grobe (Denk-)Objekte ausmacht. Aber für dich sind Gedanken ja etwas, was eher noch abstrakter, weil unabhängig vom Gehirn ist.
Der Umstand, dass viele, viele andere vor uns bereits über dieses oder jenes nachgedacht haben, ist dabei in der Regel von größter Bedeutung. Die Gedanken kommen dementsprechend nicht aus dem Gehirn, denn es ist vielmehr umgekehrt: Das Gehirn stammt aus den Gedanken.
Also, etwas Materielles kann schlecht aus nur etwas Abstraktem entstehen.
Mit anderen Worten: Jedes Gehirn wird (auch) durch die Vorurteile seiner Zeit geformt.
Warum "Vorurteile"?`Warum nicht einfach "durch seine Welt geformt"? Natürlich ist unser Gehirn im Sinne von unserem Denken sehr mit unserer Welt verknüpft und formt sich so quasi, z.B. lernend und folgernd aus Weltdaten.
Jedes menschliche Wesen ist von Anfang an in dauerndem Kontakt mit Seinesgleichen.
Also nur mit seiner Mutter am Anfang.
Und (auch, aber natürlich nicht nur) aus diesem Austausch formt sich das Gehirn. Man könnte diesen Gedanken wahrscheinlich noch ausweiten, wenn man nicht nur unsere Geistesgeschichte in den Blick nimmt, sondern die Evolution des Menschen, das Gehirn ist schließlich nicht vom Himmel gefallen, sondern hat sich in einer realen Welt, die es lange gab, bevor es uns gab, entwickelt.
Dem stimme ich ungefähr zu.
Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
[Allgemeine, starke KI wird kommen - die Frage ist nur, wann... und was man darunter genau versteht...]