Was ist Geist?

Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt sich in der Philosophie der Zweig der analytischen Philosophie, deren Grundlagen u.a. auch die Philosophie des Geistes (mind) betreffen
Burkart
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Sa 11. Dez 2021, 00:55

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Dez 2021, 20:21
YouTube schlägt mir jetzt unentwegt Videos vor zum Thema "die Physik der Information".
Tja, woran das wohl liegt ;)



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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NaWennDuMeinst
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Sa 11. Dez 2021, 16:03

Burkart hat geschrieben :
Sa 11. Dez 2021, 00:55
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Dez 2021, 20:21
YouTube schlägt mir jetzt unentwegt Videos vor zum Thema "die Physik der Information".
Tja, woran das wohl liegt ;)
Am Geist in der Maschine?



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

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Sa 11. Dez 2021, 16:04

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 11. Dez 2021, 16:03
Burkart hat geschrieben :
Sa 11. Dez 2021, 00:55
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Dez 2021, 20:21
YouTube schlägt mir jetzt unentwegt Videos vor zum Thema "die Physik der Information".
Tja, woran das wohl liegt ;)
Am Geist in der Maschine?
Am dummen, alles andere als geistreichen Youtube-Algorithmus.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
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Jörn Budesheim
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So 12. Dez 2021, 19:00

Und hier noch ein Vorschlag des Algorithmus




Burkart
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Mo 13. Dez 2021, 07:59

Wir wissen ja, dass es verschiedene Informationsbegriffe gibt, also z.B. den, den Jörn durch Videos zuletzt verbreitet hat und den, der sich direkt am Menschen orientiert.
Jetzt kann man sich fragen, welcher mit Geist zu tun hat und welcher nicht.
Meiner Ansicht nach es nichts direkt mit Geist zu tun, ob mehr oder weniger Moleküle irgendwo herumschwirren o.ä. und so mehr Informationspotential bieten (laut Jörns Informationsbegriff).



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Jörn Budesheim
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Mo 13. Dez 2021, 08:50

Du scheinst mich mit den Videos, die ich gepostet habe, zu verwechseln, kann das sein?




Burkart
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Mo 13. Dez 2021, 22:14

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 13. Dez 2021, 08:50
Du scheinst mich mit den Videos, die ich gepostet habe, zu verwechseln, kann das sein?
Wofür hast du die Videos denn gepostet? Vertrittst du nicht zumindest teilweise, was sie beschreiben? Wenn nicht, wozu dann posten?



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Groot
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Di 14. Dez 2021, 02:01

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 12. Dez 2021, 19:00
Und hier noch ein Vorschlag des Algorithmus
wieso sollte etwas nicht real sein, nur weil es eine Größe ist, die kognitiv Gewicht hat?

Das mit der DNA ist ne Sache. Aber hier trägt die DNA eher Daten, die dann - ohne den Mittler Information - zu bspw. einem Eichhörnchen werden. Die Information kommt erst hinzu, wenn wir Menschen unsere Kognition und Rationalität nutzen, um den Prozess zu "bestimmen". Information ist, wie der Typ im Video auch sagt, etwas, das aus Unordnung Ordnung schafft, aber dies tut der Mensch, wenn er Prozesse beobachtet und daraus entstehende Entitäten benennt, bezeichnet und unterscheidet.

Sicher kann die DNA auch Information sein, dann aber ist sie untersucht unter Laborbedingungen, die wiederum bedingt, dass dort Information gesammelt wird.




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Jörn Budesheim
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Di 14. Dez 2021, 05:22

Burkart hat geschrieben :
Mo 13. Dez 2021, 22:14
Wenn nicht, wozu dann posten?
Neugierde, Lernen.

Ich schaffe gerade meine alte Position ab und mache mir ein Bild von Alternativen.




Burkart
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Di 14. Dez 2021, 08:05

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 14. Dez 2021, 05:22
Burkart hat geschrieben :
Mo 13. Dez 2021, 22:14
Wenn nicht, wozu dann posten?
Neugierde, Lernen.
Das verstehe ich natürlich gut.
Ich schaffe gerade meine alte Position ab und mache mir ein Bild von Alternativen.
Na, dann sammel mal Alternativen, lerne und baue dir ein neues Bild zusammen, das dann irgendwann wieder konsistenter werden kann und wieder genauer weiß, was wie zusammenpasst.



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infinitum
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Fr 17. Dez 2021, 11:35

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Dez 2021, 08:41
Ein ganz wichtiger Aspekt des Geistes ist die Phantasie. Ohne Phantasie kann man nichts so sehen, wie es ist. Ohne Phantasie wären wir in uns selbst eingeschlossen.
ja, ein wichtiger Aspekt durchaus, aber durch Phantasie kann man sich auch im Inneren einschliessen (z.B. Leben in einer Feen-Welt).

"Ohne Phantasie kann man nichts so sehen, wie es ist. "
wie ist das gemeint? Erweitert Phantasie die geistige Aktivität in dem Maße, dass man die Realität dadurch anders wahrnimmt?



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Jörn Budesheim
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Sa 18. Dez 2021, 08:25

transfinitum hat geschrieben :
Fr 17. Dez 2021, 11:35
Erweitert Phantasie die geistige Aktivität in dem Maße, dass man die Realität dadurch anders wahrnimmt?
Ich meine, dass man ohne Fantasie die Realität nicht anders wahrnimmt, sondern gar nicht. Das, was man manchmal die Sinnesdaten nennt, reicht niemals hin, um uns einigermaßen sinnvoll und korrekt auszumalen, was wir gerade wahrnehmen. Hätte man nur die schiere, aktuelle Kausalgeschichte zur Verfügung, dann wäre man blind. Was uns erschiene, wäre - in einer Formulierungen von Immanuel Kant aus einem etwas anderen Zusammenhang - "weniger als ein Traum".

Fantasie steht manchmal unter dem Verdacht, uns prinzipiell aus der Wirklichkeit hinauszuleiten und sicherlich ist das auch gelegentlich der Fall. Aber ohne Fantasie, sprich Vorstellungsvermögen oder Einbildungskraft würden wir uns nur im Leblosen, Toten und Leeren bewegen - vielleicht so wie eine Überwachungskamera. Statt - so wie jetzt - vor mir einen kleinen Tisch mit einem goldenen Buddha, dahinter eine schwarze Couch, ein frisch erschienenes Kunstforum und darüber Bilder an der Wand zu sehen, würde ich vermutlich nur unzusammenhängende Farbflächen oder was auch immer "sehen". Sehen könnte man das wohl kaum nennen. Die gesamte kleine Szene geht weit über das hinaus, was die aktuelle Kausalgeschichte/der Input zu bieten hat. All das kann ich nur dann instantan in die angemessenen Sinnzusammenhänge einordnen (wahrnehmen), wenn ich eine gut ausgebildete (und erfahrungsgesättigte) Fantasie/Einbildungskraft habe. Ich will damit nicht sagen, dass das die alleinige Voraussetzung ist, aber sicherlich eine ganz entscheidende.




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Jörn Budesheim
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Sa 18. Dez 2021, 09:18

Zwei simple Beispiele:

(1) Auf dem Tisch steht ein Glas. Das Glas steht am Rand des Tisches und lappt sogar über, so dass es in jedem Moment fallen könnte. Das heißt, wir sehen nicht nur, was im aktuellen Moment der Fall ist. Sondern wir sehen auch, was möglicherweise der Fall sein könnte. Wir sehen, dass das Glas vom Fallen bedroht ist.

(2) Ein Beispiel aus der Literatur, ich habe die Quelle leider nicht mehr parat. Wir hören im Radio Musik. Musikhören ist keine Moment-Angelegenheit. Hören ist in der Zeit. Wir greifen auch dem, was schon gegeben ist, vor. Die Fantasie eröffnet einen Möglichkeitsraum, in den die Musik (aus der Vergangenheit kommend) hineinströmen kann. (Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich vermute, das ist im weitesten Sinne das, was Husserl Retention und Protention genannt hat.) Das merkt man dann besonders gut, wenn die Musik im Radio durch eine aktuelle Meldung, z.b. für eine Verkehrsstörung etc. unterbrochen wird. Hätten wir nicht den Sinn für die Zukunft, also die entsprechende Fantasie, würden wir die Unterbrechung nicht als Unterbrechung wahrnehmen. Die Fantasie öffnet jede Wahrnehmung in die Zukunft. Die sog. Sinnesdaten sind dafür im vorliegenden Fall Korrekturen.




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Sa 18. Dez 2021, 11:52

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 18. Dez 2021, 09:18
(1) Auf dem Tisch steht ein Glas. Das Glas steht am Rand des Tisches und lappt sogar über, so dass es in jedem Moment fallen könnte. Das heißt, wir sehen nicht nur, was im aktuellen Moment der Fall ist. Sondern wir sehen auch, was möglicherweise der Fall sein könnte. Wir sehen, dass das Glas vom Fallen bedroht ist.
Wir sehen etwas und unsere Erfahrung samt unseres Wissens sagt uns, dass das Glas herunterfallen könnte. Dazu braucht es nicht viel Fantasie.
"Was der Fall sein könnte" benötigen wir oft genug bei Planungen, das ist etwas völlig Alltägliches.

Gut, bei der Musik sind wir sehr von Gefühlen geprägt, hier würde ich vielleicht eher auch von Fantasie sprechen, zumindest wenn wir gerade durch die Musik z.T. in einer Fantasie-Welt sind, z.B. einer netten (schöner gedachten) Vergangenheit, an die uns die Musik erinnert.



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Jörn Budesheim
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Sa 18. Dez 2021, 13:12

Burkart hat geschrieben :
Sa 18. Dez 2021, 11:52
etwas völlig Alltägliches
Genau, Phantasie ist etwas völlig alltägliches, sie spielt in jedem Moment eine Rolle.
Burkart hat geschrieben :
Sa 18. Dez 2021, 11:52
Dazu braucht es nicht viel Fantasie.
Viel Fantasie vielleicht nicht, aber immerhin Fantasie. Für manches braucht man mehr, für anderes weniger Fantasie, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass immer Fantasie vonnöten ist.




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Sa 18. Dez 2021, 17:17

Hm, braucht es für dich auch Phantasie, wenn man einfach einen Weg entlang geht?



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Jörn Budesheim
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Sa 18. Dez 2021, 17:31

Burkart hat geschrieben :
Sa 18. Dez 2021, 17:17
Hm, braucht es für dich auch Phantasie, wenn man einfach einen Weg entlang geht?
Die Antwort auf diese Frage habe ich weiter oben schon gegeben.
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 18. Dez 2021, 08:25
Das, was man manchmal die Sinnesdaten nennt, reicht niemals hin, um uns einigermaßen sinnvoll und korrekt auszumalen, was wir gerade wahrnehmen. Hätte man nur die schiere, aktuelle Kausalgeschichte zur Verfügung, dann wäre man blind. Was uns erschiene, wäre - in einer Formulierungen von Immanuel Kant aus einem etwas anderen Zusammenhang - "weniger als ein Traum".
Ich bin der Ansicht, dass Fantasie für uns immer eine Rolle spielt.




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Jörn Budesheim
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Sa 18. Dez 2021, 19:58

Burkart hat geschrieben :
Sa 18. Dez 2021, 17:17
Hm, braucht es für dich auch Phantasie, wenn man einfach einen Weg entlang geht?
Einen "Weg gehen" ist natürlich auch ein Beispiel dafür, dass wir immer Einbildungskraft benötigen, um die Dinge so zu erkennen, wie sie an sich selbst sind. Ein Weg hat in der Regel ein Woher und ein Wohin und ziemlich oft sind uns beide auf dem Weg nicht "gegeben". Mithilfe der Fantasie, der Einbildungskraft, der Imaginationen (nennt es, wie ihr wollt) "komplettieren" wir den kleinen Ausschnitt, den wir wirklich sehen können, zu einem Weg von hier nach da. Das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was die Fantasie bei einem Spaziergang auf einem Weg zu leisten hat.




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Sa 18. Dez 2021, 22:38

Tja, dann haben wir mal wieder einen unterschiedlichen Begriff, hier von "Phantasie", laut Wikipedia "eine kreative Fähigkeit des Menschen". Einen insbesondere sehr vertrauten Weg entlang zu gehen braucht für mich nichts Kreatives, aber schon eine gewisse Vorstellung von diesem, was für dich anscheinend schon Phantasie ist.



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Jörn Budesheim
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So 19. Dez 2021, 07:13

Doch gemäß dem, was ich geltend mache, sind Fantasie/Imagination/Einbildungskraft/Vorstellungsvermögen kreative Fähigkeiten.




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