Wissenschaft

Dieses Unterforum beschäftigt sich mit dem Umfang und den Grenzen der menschlichen Erkenntnisfähigkeit sowie um die speziellen Gesichtspunkte des Systems der modernen Wissenschaften.
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Jörn Budesheim
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Mo 14. Okt 2024, 10:23

Perplexity.ai hat geschrieben : "Lebenswissenschaft" ist ein moderner Begriff, der eine umfassende und interdisziplinäre Herangehensweise an die Erforschung des Lebens beschreibt. Diese Bezeichnung geht über die traditionelle "Biologie" hinaus und umfasst ein breiteres Spektrum an Disziplinen und Forschungsansätzen.

Hauptmerkmale der Lebenswissenschaft
  • Integrativer Ansatz: Die Lebenswissenschaft integriert verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, von der Genetik und Zellbiologie bis hin zur Soziologie und sogar Theologie, um ein ganzheitliches Verständnis des Lebens zu erlangen1.
  • Gesellschaftliche Relevanz: Lebenswissenschaften zielen darauf ab, große Fragen des Menschen und der Gesellschaft zu beantworten. Sie beschäftigen sich mit Themen wie Ernährung, Gesundheit, Umwelt und der Vielfalt des Lebens1.
  • Systembiologischer Ansatz: Ein Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis der "Systeme des Lebendigen", was als "systems biology" bezeichnet wird1.
    Abgrenzung zur klassischen Biologie
Die Lebenswissenschaft unterscheidet sich von der klassischen Biologie in mehreren Aspekten:
  • Breiterer Fokus: Während die Biologie sich hauptsächlich auf die mechanistischen Aspekte des Lebens konzentriert, befasst sich die Lebenswissenschaft auch mit philosophischen, ethischen und gesellschaftlichen Implikationen2.
  • Interdisziplinarität: Lebenswissenschaften überwinden das Schisma zwischen Geistes- und Naturwissenschaften und streben nach umfassenden Lösungsansätzen1.
  • Bedeutungsfrage: Die Lebenswissenschaft geht über den reinen Metabolismus hinaus und beschäftigt sich auch mit der Frage nach der Bedeutung des Lebens
[...]

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Das entspricht Pi mal Daumen, Dingen, die ich irgendwo schon mal gelesen hab.




Wolfgang Endemann
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Mo 14. Okt 2024, 12:47

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 14. Okt 2024, 08:21

Die Erläuterung von Helmholtz ist allerdings überraschend, da nach meiner Einschätzung keiner der Bereiche "Religion, Recht, Staat, Sprache, Kunst, Geschichte" wesentlich psychologisch zu fassen ist, aber das könnte dem Blick eines Mediziners, Physiologen und Physikers des 19. Jahrhunderts geschuldet sein.
Ich denke, "psychologische Grundlage" muß man im Sinne von Psycho-Logik, also Subjekt-Logik im Unterschied von Objekt-Logik verstehen, dann interpretiert man es nicht verkürzt als Psychologismus.




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Jörn Budesheim
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Mo 14. Okt 2024, 15:20

Ob sich Helmholtz’ Sichtweise von strikten Formen des Psychologismus, die alles Denken und alle Wissenschaft und was sonst noch allein auf psychologische Mechanismen reduzieren wollen, unterscheidet, kann man an dem kurzen Ausschnitt natürlich nicht erkennen. Befremdlich finde ich es dennoch.




Körper
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Mo 14. Okt 2024, 16:08

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
So 13. Okt 2024, 23:16
Deine enttäuschte Erwartung, durch den Tisch gehen zu können, wird zum nicht mehr steigerbaren Faktenwissen, daß Du nicht durch den Tisch gehen konntest, ein unbezweifelbares Wissen. Dagegen habe ich ja keine Einwände, nur reduzierst Du Wissen auf solche je einmaligen Situationen...
Es geht bei Wissenschaft um eine spezielle Form des Wissens: intersubjektiv zu akzeptierendes Wissen.
Deshalb ist eine Abgrenzung zum Wissenschaftsbetrieb notwendig, denn die dortigen Weltbilder sind kein intersubjektiv zu akzeptierendes Wissen.
Wolfgang Endemann hat geschrieben :
So 13. Okt 2024, 23:16
(und unterstellst stillschweigend, daß die vorliegenden Situationen richtig verstanden sind)
Es ist richtig, dass es beim Herausziehen/Ablesen von Zusammenhängen aus einer vorliegenden Situation zu Fehlern kommen kann.
Wie ich geschrieben habe, versucht man das Risiko durch Kontrollmassnahmen zu reduzieren.
Aber dennoch ist es richtig, dass dies eine Achillesferse ist.

(es kommt darüber hinaus auch zu regelrechten Betrugsversuchen)

Oftmals ist es aber so, dass die Erwartungshaltung vor dem Erreichen einer vorliegenden Situation bereits eine hohe Präzision enthält, so dass das Erfüllen/Nicht-Erfüllen sehr verlässlich festgestellt werden kann.
Beim Gehen durch einen Tisch hast du jedenfalls keine Schwierigkeiten, denn dir war dieses Experiment sogar viel zu einfach und das Ergebnis viel zu klar.
Wolfgang Endemann hat geschrieben :
So 13. Okt 2024, 23:16
Freilich besagt dieses punktuelle Wissen Deiner Meinung nach nichts darüber, wie ein zweiter Versuch ausgehen würde, Du machst keine Prognosen, weil die auf Weltbildern beruhen, nicht auf Tatsachen. Hast Du nur einmal darüber nachgedacht, was diese Haltung in der Alltags- oder in der Wissenschaftspraxis bedeuten würde?
Das habe ich so nicht geschrieben.
Meine Aussage ist, dass Prognosen nicht Teil der Wissenschaft sind, d.h. kein intersubjektiv zu akzeptierendes Wissen.

Die einzige Konsequenz ist, dass jeglicher Zwang zum Akzeptieren von wissenschaftlichen Weltbildern (also den Erzählungen aus dem Wissenschaftsbetrieb) als Ideologie einzustufen ist.
Nur bei den Tatsachen besteht ein Zwang, nicht bei den Weltbildern.

Dass Wissenschaft die Sammlung von Tatsachen ist und nicht die Hintergrundannahmen des Wissenschaftsbetriebes enthält, hindert niemanden daran, eine Motivation für ganz dolle Zukunftsziele unter Einsatz der Tatsachen/Hintergrundannahmen anzustreben - nur ist das dann halt Weltbild.

Was stellst du dir vor, was es für die Wissenschaftspraxis bedeuten soll?

Der einzige Effekt ist doch, dass die Ideologiegefahr nicht aufkommt, denn der Wissenschaftsbetrieb steht nicht auf gleicher Höhe wie Wissenschaft - es ist eher selbstverständlich, dies konsequent und für alle gut vernehmbar anzusprechen.
Das darf ruhig das Erste sein, das Forschern beigebracht wird.




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Consul
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Mo 14. Okt 2024, 23:06

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 14. Okt 2024, 08:21
"…Es mochte dieses Geschäft mehr oder weniger gut gelingen in Bezug auf Religion, Recht, Staat, Sprache, Kunst, Geschichte, kurz in allen den Wissenschaften, deren Gegenstand sich wesentlich aus psychologischer Grundlage entwickelt, und die daher unter dem Namen der Geisteswissenschaften passend zusammengefasst werden."

(Helmholtz, Hermann von. "Über das Verhältnis der Naturwissenschaften zur Gesamtheit der Wissenschaft." 1862. In Vorträge und Reden, Bd. 1, 4. Aufl., 157-185. Braunschweig: Vieweg & Sohn, 1896. S. 163)
Die Erläuterung von Helmholtz ist allerdings überraschend, da nach meiner Einschätzung keiner der Bereiche "Religion, Recht, Staat, Sprache, Kunst, Geschichte" wesentlich psychologisch zu fassen ist, aber das könnte dem Blick eines Mediziners, Physiologen und Physikers des 19. Jahrhunderts geschuldet sein. Das jedoch nur am Rande.
"…deren Gegenstand sich wesentlich aus psychologischer Grundlage entwickelt…" – Ich bin kein Helmholtz-Experte, aber ich glaube nicht, dass er hier einen reduktiven Psychologismus in Bezug auf die Geisteswissenschaften vertritt, sondern deren Gegenstand als einen emergenten soziokulturellen Überbau auf psychologischer Grundlage betrachtet. Ohne subjektive Individualgeiste kann sich ja kein objektiver Sozialgeist entwickeln.



"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding

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Consul
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Mo 14. Okt 2024, 23:34

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 14. Okt 2024, 10:23
Perplexity.ai hat geschrieben : "Lebenswissenschaft" ist ein moderner Begriff, der eine umfassende und interdisziplinäre Herangehensweise an die Erforschung des Lebens beschreibt. Diese Bezeichnung geht über die traditionelle "Biologie" hinaus und umfasst ein breiteres Spektrum an Disziplinen und Forschungsansätzen.

Hauptmerkmale der Lebenswissenschaft
  • Integrativer Ansatz: Die Lebenswissenschaft integriert verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, von der Genetik und Zellbiologie bis hin zur Soziologie und sogar Theologie, um ein ganzheitliches Verständnis des Lebens zu erlangen1.
  • Gesellschaftliche Relevanz: Lebenswissenschaften zielen darauf ab, große Fragen des Menschen und der Gesellschaft zu beantworten. Sie beschäftigen sich mit Themen wie Ernährung, Gesundheit, Umwelt und der Vielfalt des Lebens1.
  • Systembiologischer Ansatz: Ein Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis der "Systeme des Lebendigen", was als "systems biology" bezeichnet wird1.
    Abgrenzung zur klassischen Biologie
Die Lebenswissenschaft unterscheidet sich von der klassischen Biologie in mehreren Aspekten:
  • Breiterer Fokus: Während die Biologie sich hauptsächlich auf die mechanistischen Aspekte des Lebens konzentriert, befasst sich die Lebenswissenschaft auch mit philosophischen, ethischen und gesellschaftlichen Implikationen2.
  • Interdisziplinarität: Lebenswissenschaften überwinden das Schisma zwischen Geistes- und Naturwissenschaften und streben nach umfassenden Lösungsansätzen1.
  • Bedeutungsfrage: Die Lebenswissenschaft geht über den reinen Metabolismus hinaus und beschäftigt sich auch mit der Frage nach der Bedeutung des Lebens
[...]

https://www.perplexity.ai
Das entspricht Pi mal Daumen, Dingen, die ich irgendwo schon mal gelesen hab.
Das meiste klingt eher nach Lebensphilosophie als nach Lebenswissenschaft.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ja schön und gut—so gibt es z.B. eine Soziobiologie bzw. Biosoziologie und eine evolutionäre Psychologie–; aber es erscheint mir nicht sinnvoll, die Biologie, die Soziologie, die Psychologie und Weiteres unter "Lebenswissenschaft(en)" zusammenzufassen.
Wenn von "Ganzheitlichkeit" die Rede ist, dann werde ich immer argwöhnisch, weil das oft bloß ein esoterisch-spirituelles Schlagwort ist.



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Jörn Budesheim
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Di 15. Okt 2024, 07:39

Consul hat geschrieben :
Mo 14. Okt 2024, 23:34
Wenn von "Ganzheitlichkeit" die Rede ist, dann werde ich immer argwöhnisch, weil das oft bloß ein esoterisch-spirituelles Schlagwort ist.
Neu und innovativ - die Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit

Das Konzept der jüngsten Fakultät der Universität Bayreuth verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Es geht – der Tradition der Universität Bayreuth entsprechend – um interdisziplinäre Forschung und Lehre zu den großen Herausforderungen unserer Zeit:
  • Welche kausalen Zusammenhänge bestehen zwischen Krankheitsrisiken und bestimmten Lebens-/Ernährungsweisen?
  • Welche individuellen, gesellschaftlichen, kulturellen und/oder sozioökonomischen Faktoren behindern gesundheitsförderliche Lebens-/Ernährungsweisen?
  • Wie kann die Versorgung von Menschen mit ausreichenden Mengen gesunder Lebensmittel verbessert werden?
Auf diese Fragen und Herausforderungen will die Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit durch ihren interdisziplinären Ansatz Antworten finden und innovative Lösungen entwickeln. Hierfür wird die naturwissenschaftliche Perspektive, die sich auf derzeit laufende, einschneidende methodische Revolutionen in den Biowissenschaften fokussiert, mit modernen Konzepten der Wirtschafts-, Rechts-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften verbunden. Angeknüpft wird an die besonderen Kompetenzen des Ernährungsclusters am Standort Kulmbach mit einer Vielzahl behördlicher Einrichtungen sowie einem breiten Spektrum an lebensmittelproduzierender Industrie. [meine Hervorhebung]

https://www.f7.uni-bayreuth.de/de/index.html
Humboldt-Universität zu Berlin/Lebenswissenschaftliche Fakultät

Die Lebenswissenschaftliche Fakultät hat den Anspruch, die lebenswissenschaftliche Forschung und Lehre an der Humboldt-Universität zu Berlin und im Berliner Raum zu stärken und sie zukunftsweisend in der regionalen, nationalen und internationalen Forschungslandschaft zu verankern. Die Fakultät widmet sich aktuellen und zukunftsrelevanten wissenschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Themen aus dem gesamten Spektrum von Lebensformen: vom molekularen Baustein bis zum mikrobiellen, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Organismus, sowie deren Interaktionen mit der Lebens- und Umwelt. Sie folgt primär einem naturwissenschaftlichen Ansatz, der durch eine ökonomische Perspektive ergänzt wird, daneben bestehen Anschlüsse an die Geistes- und Sozialwissenschaften sowie an die Medizin. Forschungs- und Lehrtätigkeit zielen auf wissenschaftliche Exzellenz, Interdisziplinarität, und Internationalität. Der partnerschaftlichen Zusammenarbeit, der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Inklusion von Angehörigen benachteiligter Gruppen gilt dabei besonderes Augenmerk.

https://fakultaeten.hu-berlin.de/de/lewi




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Quk
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Di 15. Okt 2024, 10:16

Esoteriker spielen auch gerne auf der Harfe. Deswegen werde ich die Harfe nicht aus dem Orchester verbannen.




Wolfgang Endemann
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Di 15. Okt 2024, 12:53

@ Körper
Bei Dir sind Tatsachen=Wissensatome individuell gegeben. Du bezweifelst nicht, daß das Individuum sie richtig sieht, daß es sie anderen richtig mitteilen kann, daß es von anderen richtig verstanden wird, und daß im Ergebnis ein intersubjektiver unbezweifelbarer Wissensbestand vorliegt. Das ist ein höchstmerkwürdiges Fehlen von kritischen Vorbehalten. Umso erstaunlicher, daß "der Wissenschaftsbetrieb" von Dir umsomehr prinzipielle Kritik einstecken muß. Sehr merkwürdig.




Körper
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Di 15. Okt 2024, 19:25

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
Di 15. Okt 2024, 12:53
Bei Dir sind Tatsachen=Wissensatome individuell gegeben. Du bezweifelst nicht, daß das Individuum sie richtig sieht, daß es sie anderen richtig mitteilen kann, daß es von anderen richtig verstanden wird, und daß im Ergebnis ein intersubjektiver unbezweifelbarer Wissensbestand vorliegt.
Mach es mal konkret:
versuch durch einen Tisch zu gehen, nenn mir das Ergebnis und stell mal im Detail vor, wie und wo du daran zweifelst.
Wolfgang Endemann hat geschrieben :
Di 15. Okt 2024, 12:53
Das ist ein höchstmerkwürdiges Fehlen von kritischen Vorbehalten.
Demonstriere die Vorbehalte am Beispiel "Experiment: durch einen Tisch gehen".




Wolfgang Endemann
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Di 15. Okt 2024, 23:31

Warum soll ich konkret werden, Du bist doch schon hyperkonkret, und darin sehe ich Deinen Denkfehler. Denn auf dieser Ebene gibt es nur Wissenstrivialitäten, die zwar nicht bezweifelt werden können, die aber auch nie bezweifelt wurden und darum nie Gegenstand wissenschaftlicher Forschung geworden sind, keine solche nötig hatten. Wissenschaft heißt so, weil sie Wissen schafft. Wissen kann nur geschaffen werden, wo die Zusammenhänge nicht offensichtlich sind, kurzschlüssige Antworten bezweifelt werden müssen und fundierte Antworten zu bekommen knifflig ist und, je anspruchsvoller, voraussetzungsvoller, desto schwieriger überhaupt einigermaßen gesicherte Erkenntnisse zu erlangen sind. Dein sicheres Wissen sei Dir gegönnt, allerdings kommt mir selbiges als Inhalt von Wissenschaft auszugeben widersinnig vor.




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Consul
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Mi 16. Okt 2024, 03:39

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Di 15. Okt 2024, 07:39
Neu und innovativ - die Fakultät für Lebenswissenschaften:…
Sieh an! Ich habe doch tatsächlich erst gestern erfahren, dass es nun ganze Fakultäten für Lebenswissenschaften gibt.
"Unter dem Begriff Life Sciences werden die wissenschaftlichen Disziplinen zusammengefasst, die sich mit Strukturen und Prozessen von Lebewesen beschäftigen. Darunter fallen unter anderem die Fächer Biologie, Molekularbiologie, Medizin, Biomedizin, Medizintechnik, Biotechnologie, Biochemie, Pharmazie, Biophysik, Bioinformatik, Humanbiologie, Ernährungswissenschaften, Lebensmittelforschung, Veterinärmedizin."

Quelle: https://www.bmbwf.gv.at/Themen/Forschun ... ences.html
Das sind alles naturwissenschaftliche Disziplinen, sodass man mit Recht von Lebenswissenschaften sprechen kann. Mit esoterisch-spirituellem Holismus hat das nichts zu tun, und auch nichts mit Lebensphilosophie.



"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding

Körper
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Fr 18. Okt 2024, 10:40

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
Di 15. Okt 2024, 23:31
Warum soll ich konkret werden, Du bist doch schon hyperkonkret, und darin sehe ich Deinen Denkfehler. Denn auf dieser Ebene gibt es nur Wissenstrivialitäten, die zwar nicht bezweifelt werden können, die aber auch nie bezweifelt wurden und darum nie Gegenstand wissenschaftlicher Forschung geworden sind, keine solche nötig hatten.
Moment:
1.
Du bist gestartet mit "Popper: man muss alles falsifizieren".
Ich musste dir erst mühsam klar machen, dass dies nur für den Wissenschaftsbetrieb gilt und dass insbesondere ein Werkzeug für die Falsifizierung benötigt wird.
2.
Relativ einfach ist die Beurteilung nur, wenn man für eine konkrete Fragestellung nach einer Bestätigung sucht.
Hat man erst einmal keine konkrete Fragestellung und/oder die Umstände liegen ganz anders vor, dann ist das Herausziehen der relevanten Zusammenhänge als "Tatsache" durchaus anspruchsvoll.

Aber insgesamt ist es doch super und ein absolutes Qualitätsmerkmal von vorliegenden Situationen, dass es dort eher zu Eindeutigkeiten kommt.
Das ist ja letztlich "die Kraft von Tatsachen".
Wenn also das Werkzeug zur Falsifizierung (vorliegende Situationen -> „Tatsachen“) trivial bedienbar wäre, dann wäre dies "der absolute Home-Run".

Dies als Denkfehler einzuordnen, halte ich für reichlich merkwürdig.
Wolfgang Endemann hat geschrieben :
Di 15. Okt 2024, 23:31
Wissenschaft heißt so, weil sie Wissen schafft.
"Wissen" ist nun einmal "die Tatsache" und nicht "das Ausgedachte".

Du glorifizierst halt gerne den Wissenschaftsbetrieb, aber du solltest es mehr aus der Sicht des Kunden sehen. Was braucht der Kunde? Sicherlich nicht die Aufgabe, "Tatsachen" von "Ausgedachtem" zu trennen.

Du kannst bzw. solltest es auch aus der Sicht des "Wissenschaftsanspruches" sehen. Es soll um Verlässlichkeit gehen und dementsprechend soll Akzeptanz durchsetzbar sein.
Dieser Anspruch und diese Durchsetzungskraft kommt nur den Tatsachen zu, nicht den Weltbildern.
Wolfgang Endemann hat geschrieben :
Di 15. Okt 2024, 23:31
Dein sicheres Wissen sei Dir gegönnt, allerdings kommt mir selbiges als Inhalt von Wissenschaft auszugeben widersinnig vor.
Ist die Motivation zu diesem Satz, dass Philosophie keine Tatsachen erschliesst und somit nicht als Wissenschaft eingeordnet werden kann?
Möchtest du diese Klarheit verwässern und philosophisch Ausgedachtes durchsetzen?




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