Burkart hat geschrieben : ↑ Di 11. Jul 2023, 23:29
Pragmatischer ist wohl einen "relativierten Relativismus" anzunehmen, bei dem man mehr oder weniger alles in Frage stellen kann, aber schon einiges nur mit "großem Magengrummeln", also sozusagen eine Priorisierung innerhalb des Relativismus. Z.B. NWDMs Aussage "Man darf Kinder quälen" scheinen einige wenige anders (also als nicht falsch) für sich zu sehen, z.B. wenn sie sie mobben oder gar real körperlich misshandeln bis hin zu töten. Abgewandelt auf "Man darf Menschen töten" wird es schon problematischer, weil es allgemein akzeptierte Ausnahmen (z.B. Notwehr) gibt, die relatistisch (je Kultur z.B.) unterschiedlich sein können.
Du bringst hier das Normative mit dem Deskriptiven durcheinander.
Daraus, dass es Menschen gibt die Kinder quälen folgt nicht dass es richtig ist so zu handeln.
Ich würde sagen es ist in jedem einzelnen Fall falsch.
Wobei mich mein Lieblingsspiel auf eine altebekannte Fragestellung diesbezüglich begracht hat.
In "The Last of US" wird die Menscheit von einer Seuche (Pilzinfektion) heimgesucht.
Die meisten Menschen versterben oder mutieren.
Nur eine Handvoll Menschen sind übrig.
Ein junges Mädchen names Ellie aber ist immun und deshalb für die Überlebendenn von höchster Bedeutung.
Denn sie ist der Schlüssel zu einem Heilmittel.
Ellie wird in ein Krankenhaus gebracht und untersucht. Es stellt sich heraus, dass tatsächlich ein Heilmittel hergestellt werden kann.
Allerdings müssen die Proben aus Ellies Gehirn entnommen werden. Ellie wird dabei sterben.
Wie handelt man nun?
Nun ist Ellie kein kleines Kind mehr (sie ist 14), und Ellie WILL auch helfen.
Aber nehmen wir an Ellie wäre erst 3 und könnte sich nicht äußern (oder würde die Behandlung ablehnen).
Was dann? Wäre es moralisch vertrebar Ellie zu opfern?