Identifiktion ist kein rein rationaler Akt, man muss sich auch verpflichten und das impliziert emotionale Bindungen.
Ich glaube die Neigung zu Oberflächlichkeiten hat eher psychopathologische Gründe.
Identifiktion ist kein rein rationaler Akt, man muss sich auch verpflichten und das impliziert emotionale Bindungen.
Ich glaube die Neigung zu Oberflächlichkeiten hat eher psychopathologische Gründe.
Hmm... Wohl so ziemlich sehr "in etwa"... *g
Hm, na gut. Womöglich verstehen wir es doch nicht so ähnlich wie ich dachte. Woher weißt Du, dass die Welt die nötige Voraussetzung oder Ermöglichungsbedingung ist?novon hat geschrieben : ↑So 20. Aug 2017, 00:05Hmm... Wohl so ziemlich sehr "in etwa"... *g
Meine Rede davon, dass von etwas "die Rede sein kann", geht nicht auf Sprachliches, sondern auf Prinzipielles, was aus dem Kontext in dem ich derart formuliere abzuslesen sein sollte. Es ging mir um Denkbarkeit, was logische Konsistenz impliziert. Allerdings setzt dies ja auch bereits Welt als dies überhaupt ermöglichende Grundlegung notwendig voraus. Welt liegt bei allem immer bereits als Ermöglichungsbedingung immanent zugrunde.
Ich schreibe übrigens von "Welt", nicht von "meine Welt". Ich zumindest unterscheide da.
Ah ok.. jetzt verstehe ich. Gut, das läuft auf einen Idealismus/Materialismus-Konflikt hinaus, den ich eigentlich garnicht im Blickfeld habe. Denn dafür, dass ich den Satz schreiben kann, gibt es eine ganze Reihe von notwendigen Voraussetzungen. Wie das eben bei allem ist, was wir uns irgendwie kausaldenkend zu erklären versuchen (das eine geht nicht ohne das andere). Die Konstellation dieser verschiedenen Notwendigkeiten ist dabei stets veränderlich - bis auf zwei Dinge, die immer und überall als Voraussetzung dabei sind - ich und die Welt. Und in diesem Sinne hatte ich im Titel auf die Beziehung ich und Welt Bezug genommen. Und - ich suche selbst noch nach der Antwort - mir scheint die Aussage, Welt und ich sind so grundsätzlich verschieden, dass es dazwischen keine Relation gibt, nicht sinnvoll. Also vermute ich, gibt es eine.. oder sogar mehrere.
Inwiefern "Konflikt"? Du vertrittst einen Idealismus?
So ist das. Klar. Nur lassen sich ja die weitaus meisten dieser "ganzen Reihe von notwendigenn Voraussetzungen" auch wieder auf allgemeinere, fundamentalere Voraussetzungen zurückführen. Zieht man dieses Zurückführen konsequent durch, landet man (ich jedenfalls) bei einem minimalen Set von quasi absolut notwendigen Voraussetzungen, von denen gesagt werden kann, dass sie Welt fundamental konstituieren. Die Möglichkeit von Symbolen gründet ebenso fundamental, wie die Möglichkeit von Flüssigkeit, Stopfgarn oder Dieselmotoren.
Nein, ich versuche einen Antwortweg zu finden, der sich.. wie soll ich sagen.. eines nötigen Dualismus entledigt. Eher eine Art anthropologische Suche nach dem, was uns eigentlich ausmacht. Aber auch die Anthropologie scheint mir noch nicht so richtig den eigentlichen Kern zu erfassen. Nehmen wir mal so ein Wolfskind, das von all den Begriffen, die der Mensch sich so erarbeiten und erschließen und erkennen kann, keine Ahnung hat. Und trotzdem ist so ein Wolfskind überlebensfähig und es könnte theoretisch all das lernen, wäre es nicht ausgesetzt worden. Und trotzdem denke ich, dass weil es eben überlebensfähig ist, ohne all das Zeugs zu kennen, was wir kennen, so etwas wie ein Weltbild haben muss, in dem es selbst überleben muss. Sicherlich nur ein sehr rudimentäres. Aber das wäre auch schon hinreichend für meine Betrachtung.
Eben.. und am Ende all dieser Notwendigkeiten sind (ich nenne sie mal) Grenzen, wo es nicht mehr weiter geht. Nicht nur das Ganze als obere Grenze, sondern bspw. auch die Logik als Grenze des Erklärbaren. Subjekt, Gott, Natur.. wir haben ziemlich viele unhintergehbare Begriffe, die sich für uns als Fundament zeigen, die Welt erklären zu können. Im Grunde kannst du unendlich viele solcher Grenzen im Leben erfahren.. keine dieser Grenzen taugt aber tatsächlich als Fundament, die Welt damit erklären zu können, weil all diese Grenzen eben nur Teil des Gesamtbildes (Welt) sind und es eben verschiedene solcher Grenzen gibt.novon hat geschrieben : ↑Mo 21. Aug 2017, 01:14So ist das. Klar. Nur lassen sich ja die weitaus meisten dieser "ganzen Reihe von notwendigenn Voraussetzungen" auch wieder auf allgemeinere, fundamentalere Voraussetzungen zurückführen. Zieht man dieses Zurückführen konsequent durch, landet man (ich jedenfalls) bei einem minimalen Set von quasi absolut notwendigen Voraussetzungen, von denen gesagt werden kann, dass sie Welt fundamental konstituieren. Die Möglichkeit von Symbolen gründet ebenso fundamental, wie die Möglichkeit von Flüssigkeit, Stopfgarn oder Dieselmotoren.
Tia, tia... Wir sind begrenzt... *g Wie genau?iselilja hat geschrieben : ↑Mo 21. Aug 2017, 15:46Eben.. und am Ende all dieser Notwendigkeiten sind (ich nenne sie mal) Grenzen, wo es nicht mehr weiter geht.novon hat geschrieben : ↑Mo 21. Aug 2017, 01:14So ist das. Klar. Nur lassen sich ja die weitaus meisten dieser "ganzen Reihe von notwendigenn Voraussetzungen" auch wieder auf allgemeinere, fundamentalere Voraussetzungen zurückführen. Zieht man dieses Zurückführen konsequent durch, landet man (ich jedenfalls) bei einem minimalen Set von quasi absolut notwendigen Voraussetzungen, von denen gesagt werden kann, dass sie Welt fundamental konstituieren. Die Möglichkeit von Symbolen gründet ebenso fundamental, wie die Möglichkeit von Flüssigkeit, Stopfgarn oder Dieselmotoren.
Du verstehst mich - doch hoffentlich nicht systematisch? - falsch. "Logik" oder "Subjekt" lassen sich natürlich auf allgemeinere Voraussetzungen zurückführen, Welt, u. a. auch dieses umfassend, allerdings auf die allgemeinsten. (Ich denke konsequent bottom-up, vom allgemeinsten her quasi.)
Das ist ganz gewiß nicht meine Absicht. Wer bestimmt denn was allgemein ist? Und vor allem, wer bestimmt, ob Du es nicht vielleicht sogar noch allgemeiner auffassen kannst, in dem Moment wo Du etwas erkennst?novon hat geschrieben : ↑Di 22. Aug 2017, 00:33
Du verstehst mich - doch hoffentlich nicht systematisch? - falsch. "Logik" oder "Subjekt" lassen sich natürlich auf allgemeinere Voraussetzungen zurückführen, Welt, u. a. auch dieses umfassend, allerdings auf die allgemeinsten. (Ich denke konsequent bottom-up, vom allgemeinsten her quasi.)
Nicht sicher, wie du den Terminus "Weltbild" verwendest. Welt konstituiert sich (für mich) aus dem Allgemeinsten. Daheraus stellt "verstehen" bzw. Nachvollziehen ganz allgemein auch kein Problem dar.
Na denn... Was dir "gewiss", soll mir denn auch "gewiss" werden... Hang on.iselilja hat geschrieben : ↑Di 22. Aug 2017, 15:37Das ist ganz gewiß nicht meine Absicht.novon hat geschrieben : ↑Di 22. Aug 2017, 00:33Du verstehst mich - doch hoffentlich nicht systematisch? - falsch. "Logik" oder "Subjekt" lassen sich natürlich auf allgemeinere Voraussetzungen zurückführen, Welt, u. a. auch dieses umfassend, allerdings auf die allgemeinsten. (Ich denke konsequent bottom-up, vom allgemeinsten her quasi.)
Jeder für sich. Suchen, Finden (Scheitern, next). *g
Die Frage, wie weit Empathie reicht und was es bedeutet, einen anderen zu verstehen, sehe ich auch als sehr wichtig an.
Wo Du es gerade ansprichst.. ich glaube, dass man zwischen Weltbild und Welt unterscheiden muss. Und ich glaube auch, dass jeder Mensch das schon instinktiv macht. Was dann im Grunde auf die simple Aussage hinausläuft, die Welt erschließt sich mir anders als Dir. Unsere Weltbilder können sich ähneln, in ihren "fundamentalen" Aussagen übereinstimmen, dennoch sind sie nie gänzlich gleich. Wie bereits weiter oben erwähnt, will ich damit nicht auf irgendeinen solipsistischen Gedanken hinaus, sondern vielmehr eine Art Realismus, der das Ich (das Subjekt) als wesentlich erkennt, ohne dabei das Reale zu verkennen.
Auf jeden Fall. Im Beitrag zuvor hatte das bereits angerissen. Die Intersubjektivität ist es, was uns eigentlich erst erkennen lässt, dass Weltbild nicht gleich Welt ist. Und dennoch, bleibt mit jedem neuen Verständnis, jedem neu Erkannten, was mir bspw. mittels Empathie zugänglich wird, die Welt das, was ich nun darunter verstehe.
Ja. Wir haben eine Weltinnenperspektive und das in vielerlei Hinsicht.iselilja hat geschrieben : ↑Mi 23. Aug 2017, 15:34Auf jeden Fall. Im Beitrag zuvor hatte das bereits angerissen. Die Intersubjektivität ist es, was uns eigentlich erst erkennen lässt, dass Weltbild nicht gleich Welt ist. Und dennoch, bleibt mit jedem neuen Verständnis, jedem neu Erkannten, was mir bspw. mittels Empathie zugänglich wird, die Welt das, was ich nun darunter verstehe.
Sehe ich genauso.
Zunächst fällt mir dazu auf, das notwendige Voraussetzungen noch keine hinreichende Voraussetzung sind... aber das nur am Rande.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich deinen Startbeitrag richtig verstanden habe. Grob gesagt habe ich es so gelesen: wir leben alle in derselben Welt, haben aber so viele verschiedene Ansichten darüber, wie kann das sein?