Der Begriff Qualia taucht in unseren Debatten oft auf. Zeit, ihm einen eigenen Faden zu widmen. Oben ein paar Text-Schnipsel der letzten Zeit, in denen der Begriff auftauchte. Zum Original-Zusammenhang kommt man schnell, wenn man auf den kleinen Pfeil in der Überschrift klickt.Consul hat geschrieben : ↑Mi 31. Jul 2024, 22:27Ich bin kein Fan der berühmt-berüchtigten Phrase "what it is like" (mehr), die regelmäßig zur Definition phänomenal bewusster Ereignisse/Zustände herangezogen wird. Mir genügt es zu sagen, dass das phänomenale Bewusstsein im bewussten seelischen Innenleben als einer inneren "Erleuchtung" besteht, d.h. im subjektiven Erleben von Empfindungen, Fühlungen (Stimmungen), Denkungen oder Vorstellungen.
Man könnte Qualia als das "Wie" eines Erlebens im Unterschied zum "Was" charakterisieren (Das soll keine Definition sein.). Wobei es sich bei dieser Unterscheidung von "Wie" und "Was" um eine (durchaus sinnvolle) begriffliche Unterscheidung handelt, denke ich. Wenn ich im Moment aus dem Fenster schaue, sehe ich den grauen Himmel. Das "Was" ist der Himmel, das "Wie" das Grau. Ich schätze, wir haben immer beides zusammen (Intentionalität und Phänomenalität). Gerade trinke ich zum Beispiel einen Kaffee; sein besonderer Geschmack, das "Wie" gar nicht leicht zu beschreiben ist, ist eben der Geschmack des Kaffees, dem "Was". Unser intentionales Bewusstsein ist uns in der Regel in einer bestimmten phänomenalen Weise gegeben.
Worauf will ich hinaus? Es ist schwer zu bestreiten, dass wir qualitative Erlebnisse haben. Allerdings sind sie immer nur integrierte Aspekte eines umfassenderen Bewusstseinsfeldes. "Freudenton" (Quk) ist für mich zum Beispiel nicht primär Quale, denn der Fokus liegt dabei zugleich (und meines Erachtens viel mehr) auf dem intentionalen Aspekt des Bewusstseins. Wenn man das "Wie es ist" (Qualia) vom "Was", also demjenigen "Wovon es handelt" (Intentionalität) nicht nur begrifflich unterscheidet, sondern begrifflich trennt, dann tut man unserem bewussten Erleben Gewalt an, denke ich.
Ein anderer Punkt. Es ist heiß. Ist Hitze wirklich etwas, was seinen Ort im "bewussten seelischen Innenleben" hat? Hören wir das Konzert "innen"? Erleben wir das Blau der Kanne "innen"? Ich jedenfalls nicht. Wie sinnvoll ist diese "Innen"-Auszeichnung der Qualia? Ich bin da skeptisch. Ich will damit nicht umstandslos zum "Gegenteil" wechseln, denn die Hitze ist auch nicht einfach "da draußen", schließlich bin ich es, der darunter leidet.