Timberlake hat geschrieben : ↑ Di 2. Jul 2024, 23:11
Wenn ich denn das Schöne in der Mathematik gefunden habe , dann in dem , worauf Kant seinen Satz einschränkt , auf die reine Mathematik
Gut, da habe ich falsch reagiert. Ich hätte Dir eine reine Mathematikaufgabe stellen müssen. Daß die Aufgabe als solche nicht schön ist, habe ich ja selbst schon gesagt (kontextualisierte Mathematikaufgaben sind oft albern); die Schönheit muß im Beweis gesucht werden, oder auch schon im Akt der Formalisierung. In Deinem Fall hätte ich sofort die mathematisierte Problematik formulieren sollen. Darin zeigt sich übrigens, daß sich schon durch diese Abstraktion das Problem trivialisiert, das Verständnis erheblich gefördert wird.
Der Zeichensatz von LibreOffice enthält keine zusammengesetzten mathematischen Symbole, daher muß ich eine Substitution benutzen. Sei also die verallgemeinerte Summe von 1 bis n n-Summe genannt: n-ΣA(i) := A(1)+A(2)+....+A(n), exp(a,b) die Exponentialfunktion a hoch b.
Dann läßt sich, das empfinde ich auch schon als schön, die Aufgabe formalisieren wie folgt:
m sei die Anzahl der ursprünglich im Besitz von Fritz seienden Münzen (hier 37) Dann lautet die Funktion f, die der Schrittzahl des Spiels den jeweiligen Besitz an Münzen zuordnet:
f(n) = m + n-Σexp(-1,i+1)·i also
n f(n)
0 m
1 m+1
2 m-1
3 m+2
4 m-2
5 m+3
... ...
Fritz muß also das Spiel im m+2-ten Schritt beenden und kann dafür richtig voraussagen, daß er dann seine Münzzahl nicht nur verdoppelt hat, sondern noch zwei zusätzliche Münzen besitzt.
Ich finde die Formalisierung der Aufgabe und die darin erscheinende einfache Lösung schön.
Wenn Du nun noch mehr reine Mathematik haben willst, müßten Dir doch die Konstruktionen und Beweise in der axiomatisierten Geometrie gefallen, also ua der Satz des Pythagoras und sein Beweis. Darauf hatte ich schon in meinem Eingangsbeitrag hingewiesen. Da hätte ich ein wunderbares Beispiel für mathematische Schönheit anzubieten. Falls irgend wer Interesse daran hat, bitte melden, dann stelle ich das mal vor.