Was ist Kunst?
Machtausübung ist eine Wirkung.
Die Bilder wirken, die Betrachtenden wirken.
Die Bilder haben Macht, die Betrachtenden haben Macht.
Spontan würde ich sogar sagen: Es gibt nichts, das keinerlei Macht hat. Alles was kontaktiert, hat eine Macht, die größer ist als Nichtmacht. Wenn mir einer meinen Kopf abschlägt, so hat mein Kopf die Macht, das Schwert abzustumpfen.
Die Bilder wirken, die Betrachtenden wirken.
Die Bilder haben Macht, die Betrachtenden haben Macht.
Spontan würde ich sogar sagen: Es gibt nichts, das keinerlei Macht hat. Alles was kontaktiert, hat eine Macht, die größer ist als Nichtmacht. Wenn mir einer meinen Kopf abschlägt, so hat mein Kopf die Macht, das Schwert abzustumpfen.
Ihr sied mir zu schnell, daher etwas verspätet von mir sowas wie eine Frage.
Ich denke schon, ich habe das wesentliche verstanden. Nur...
Hier, wie auch in dem parallel laufenden Thema von Nauplios, spüre ich beim Lesen so etwas wie leichtes Unbehagen. So genau erklären, warum kann ich es nicht.
Es ist eine Mischung aus, dass mir die Verwendung von Macht im Zusammenhang mit Kunst etwas queer geht und, schwer zu beschreiben, dass ich als potentielle Bildbetrachterin, Musikhörerin und regelmäßige Romanleserin nicht wirklich präsent bin. Mehr so wie Beobachtungsobjekt, das ein anderes Objekt betrachtet.
Klar ist für mich, dass ein Mensch auf ein Bild (oder ein andere Form von Kunst), oder auf Musik oder auf einen Roman reagiert.
Diese Reaktion kann unterschiedlich sein, je nach Hintergrundwissen, Charakter der Person, Stimmung und Zeitpunkt, wann jemand sich was ansieht, hört oder liest. Und die Erwartungshaltung, mit der jemand z.B. in eine Ausstellung geht. Dieses Faktoren führen doch dazu, dass nicht vorhersehbar ist, wie eine Reaktion ausfällt.
Hmm, ich weiß nicht wirklich, wieso ich dieses Unbehagen spüre.
Ich denke schon, ich habe das wesentliche verstanden. Nur...
Hier, wie auch in dem parallel laufenden Thema von Nauplios, spüre ich beim Lesen so etwas wie leichtes Unbehagen. So genau erklären, warum kann ich es nicht.
Es ist eine Mischung aus, dass mir die Verwendung von Macht im Zusammenhang mit Kunst etwas queer geht und, schwer zu beschreiben, dass ich als potentielle Bildbetrachterin, Musikhörerin und regelmäßige Romanleserin nicht wirklich präsent bin. Mehr so wie Beobachtungsobjekt, das ein anderes Objekt betrachtet.
Klar ist für mich, dass ein Mensch auf ein Bild (oder ein andere Form von Kunst), oder auf Musik oder auf einen Roman reagiert.
Diese Reaktion kann unterschiedlich sein, je nach Hintergrundwissen, Charakter der Person, Stimmung und Zeitpunkt, wann jemand sich was ansieht, hört oder liest. Und die Erwartungshaltung, mit der jemand z.B. in eine Ausstellung geht. Dieses Faktoren führen doch dazu, dass nicht vorhersehbar ist, wie eine Reaktion ausfällt.
Hmm, ich weiß nicht wirklich, wieso ich dieses Unbehagen spüre.
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
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- Jörn Budesheim
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Mein Lieblingsbild dafür ist ein kleines Kind, das abends im Bett liegt und unter der Bettdecke, vielleicht noch mit einer kleinen Lampe - es soll ja eigentlich schlafen - in seinem Lieblingsbuch schmökert und in die Welt der Phantasie eintaucht und dort all diese fantastischen Abenteuer erlebt. Ich glaube, das sind Erfahrungen, die wir alle schon einmal gemacht haben, dass uns solche Geschichten in ihren Bann schlagen, dass sie uns anziehen wie Magnete, oder wie auch immer die schönste Metapher dafür ist.
Das kenne ich, ich weiß sogar den Titel von einem Buch. Dieses Beispiel hatte ich die ganze Zeit vor meinen Augen. Außer die Taschenlampe, die brauchte ich nicht. Bettlampe.
Nur.., das finde ich irgendwie nicht wieder, in dieser Theorie.
Das ist für mich auch kein Beispiel, dass es Macht ist. Macht ist taktisch, Strategie, unbedingtes Wollen, etwas beherrschen wollen, es ist etwas geplantes. Wie ein Bild wirkt, ist doch nicht planbar und vorhersehbar.
In dem Fall mit dem Buch war es Faszination, Neugierde, Spaß, Glück.
Nur.., das finde ich irgendwie nicht wieder, in dieser Theorie.
Das ist für mich auch kein Beispiel, dass es Macht ist. Macht ist taktisch, Strategie, unbedingtes Wollen, etwas beherrschen wollen, es ist etwas geplantes. Wie ein Bild wirkt, ist doch nicht planbar und vorhersehbar.
In dem Fall mit dem Buch war es Faszination, Neugierde, Spaß, Glück.
Der, die, das.
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- Jörn Budesheim
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Ich hab mithilfe von Google ein paar Wendungen notiert:
- die Macht der Sprache
- die Macht des Wortes
- die Macht der Freude
- die Macht der Emotionen
- die Macht des Willens
- die Macht des Geldes
- die Macht des Guten
- die Macht der positiven Gefühle
- die Macht der Gedanken
- die Macht der Liebe
- die Macht der Schönheit
- die Macht der Kunst
- Jörn Budesheim
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Ja, natürlich, und darin liegt ein Teil seiner Macht! Bilder sind nicht vollständig planbar und vorhersehbar, denn sie gehören einer Sphäre an, die wir nicht vollständig kontrollieren können. Sie sind eine eigene Macht.
- Jörn Budesheim
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Große Namen :-) Ich finde es lesenswert. Mich hätte noch interessiert, was sich Markus Gabriel und Wolfgang Ullrich nach dem Interview noch zur Autonomie der Kunst zu sagen hatten, das wäre sicher spannend gewesen. Ulrich hat ein Buch mit dem Titel "Die Kunst nach dem Ende ihrer Autonomie" geschrieben und für Gabriel gehört die Autonomie zum Wesen der Kunst, ist also nicht verlierbar oder aufhebbar."Die Kunst ist mächtiger denn je"
Warum Handtaschen intellektuell aufregender sein können als Gemälde im Museum: Ein Gespräch über den neuen Verbund von Design und Aktivismus, der die Kunstwelt gerade von Grund auf verändert
Dr. Peter Neumann und Hanno Rauterberg interviewen Markus Gabriel und Wolfgang Ullrich
https://www.zeit.de/2023/05/aktivismus- ... ettansicht
Für den Artikel in der Zeit müsste man sich registrieren, um diesen lesen zu können.
...
Allein die Wortwahl, wie nötigen, behindern, beschränken, nötigen.
Ich kann es immer noch nicht richtig erklären.
...
Das ist die Stelle, die bei mir am meisten Unbehagen auslöst. Beim ersten lesen habe ich noch drüber gelesen, aber dann dachte ich Hallo, was schreibt er da?Grave
Ohne dabei die Rezipienten gänzlich zu steuern, schränken sie zu einem signifikanten Teil deren Souveränität und Kontrolle ein. Sie verführen, lenken, nötigen oder beschränken und behindern den Blick; auf diese Weise involvieren sie die Betrachter in einen Prozess, der nicht allein deren Steuerung unterlieg
Allein die Wortwahl, wie nötigen, behindern, beschränken, nötigen.
Ich kann es immer noch nicht richtig erklären.
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Das habe ich noch von Herrn Grave gefunden
https://www.zeit.de/2021/11/bilder-poli ... ahrnehmung
https://www.zeit.de/2021/11/bilder-poli ... ahrnehmung
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- Jörn Budesheim
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All diese Begriffe (verführen, lenken, nötigen oder beschränken und behindern.) kann man problemlos positiv lesen, wenn man nur will!
Der Vorhang beschränkt und behindert den Blick. Was dahinter ist, bleibt letztlich verborgen. Auch in der Kunst gehört es manchmal zur Verführung, nur anzudeuten und nicht alles zu zeigen. Das mit dem Vorhang ist übrigens interessant, denn zu Vermeers Zeiten wurden manche Bilder tatsächlich komplett von einem Vorhang verdeckt und nur gelegentlich für den Blick freigegeben, wie ich einmal in einem spannenden Video über den Künstler gesehen habe. Die Pointe hier ist also, dass der Vorhang, der ansonsten den Blick versperrt, Teil des Bildes ist. So dass er in gewisser Weise gleichzeitig den Blick behindert und nicht behindert, denn der Blick auf den Vorhang, dessen meisterhafte Ausführung einem natürlich den größten Respekt abnötigt, ist frei. Gleichzeitig lenkt der Vorhang die Aufmerksamkeit auf das Geschehen dahinter, das übrigens nicht leicht zu entziffern ist...
Das Bild, das auch deiner Aufführung bedarf, um in die Existenz zu kommen, schränkt diese Aufführung gleichzeitig ein, lenkt dich mal nach hier, mal nach dort, nötigt dir Umwege auf, beschränkt den Blick manchmal, manchmal öffnet sie ihn... ein Spiel kann das sein. Wenn die Phantasie dich an die Hand nimmt und zum Phantastischen führt, dann bist du nicht komplett der Souverän dieses Geschehens.
In dem Moment, wo ich beim scrollen die ersten Details sah, wusste ich welches Bild kommt. Weil ich ja so naiv war und dachte man könnte einfach mal so nach Amsterdam fahren und in die Ausstellung letztes Jahr gehen, um dann festzustellen, nee war wohl nichts, habe ich mir immer mal wieder Vermeer Bilder im Internet angeschaut und über die Bilder gelesen. Über dieses hier auch.
Der, die, das.
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- Jörn Budesheim
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Mein ästhetisches Glaubensbekenntnis. Ich glaube an die Macht der Kunst. Ich beschäftige mich nicht mit irgendetwas: Im Idealfall ergreift die Kunst von mir Besitz. Nur so kann sich der alte Topos erfüllen, dass die Kunst klüger ist als ich. Kunst ist nicht klüger, weil sie ein Thema erschöpfend behandelt und eindeutige Antworten gibt, sondern weil sie die Fragen, die uns unser Dasein in der Welt stellt, in ihrer Unergründlichkeit offen hält. Das ist es, was mich an den schönen Künsten fasziniert.