Teile eines Gesamten sind nicht Teile eines Ganzen, aber das ist Nebensache.NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑Mo 29. Mär 2021, 23:59Aber wenn es Teil eines Gesamten ist, dann ist es doch (mindestens) ein Fragment (Teil) eines Gesamten, auch wenn es (Deiner Meinung nach) nicht Fragment (Teil) eines Ganzen ist.Alethos hat geschrieben : ↑Mo 29. Mär 2021, 23:47Konkret: Wenn du dein Leben lebst, wie du es willst und kannst und vermagst, dann ist das voll und ganz selbstberechrigt. Es beaucht keine höhere Instanz, in die sich dein indviduelles Leben einfügen müsste. Es ist durch sich selbst Teil eines Gesamten, aber nicht eines Ganzen. Und darum ist es auch nicht ein Fragment, kein Teil, sondern in sich ein Ganzes, das sich selbst trägt.
Ausserdem kann das ja auch der pers. Lebensentwurf sein, das eigene Leben als Teil eines Ganzen aufzufassen. Sprich: Ein Leben so zu leben, als sei es Teil eines Ganzen.
Also: Ich weiß immer noch nicht, was Du eigentlich aussagen willst.
Meine Aussage war: Wir können (und wollen mitunter auch) nicht jedes (mögliche ) Leben leben. Das Leben das wir führen wird immer nur ein Teil diese Möglichkeiten beinhalten.
Daran ändern Spitzfindigkeiten in Bezug auf Gesamtheit , Ganzheit, Ganzes und Gesamtbild doch nichts.
Mein ursprünglicher Beitrag an dich war eigentlich als Untermauerung dessen gedacht, was du geschrieben hattest: Dass wir uns für ein Leben entscheiden müssen und nicht mehrere Versionen leben können. Wir müssen, indem wir dieses Leben wählen, auf ein anderes verzichten, aber das müssen wir nicht notwendig bedauern. Im Gegenteil, wir sollten
es als Ergebnis unserer Entscheidungen akzeptieren und begrüssen, weil wir damit jene Lücke schliessen, die niemand anders füllen kann. Weil wir damit unser Leben leben, und damit leben überhaupt. Wir sind dazu verdammt, mit jeder Entscheidung aus der Fülle von Möglichkeiten eine zu wählen, die wir realisieren, aber das ist auch unser Glück, dass wir aus dem vollen Potenzial eine Wahl treffen dürfen, weil das uns zu autonomen Wesen macht. Zu selbstbestimmten, wenigstens handlungsfähigen Individuen.
Individuum sein heisst dann eben nicht, sich als Fragment zu begreifen, als realisierte Teilmenge aller Möglichkeiten, sondern als etwas eigenständiges, das sich nicht durch die Zuordnung zum Ganzen definiert. Das Leben ist kein Fragment, es ist Totalität des Selbstentwurfs.