Brauchen wir die Streicheleinheiten der anderen?

Mit Beginn der 1920er Jahre bilden sich in der deutschen Philosophie die Disziplinen der Philosophischen Anthropologie und der Lebensphilosophie aus, deren Grundfragen in den 1990er Jahren eine Renaissance erleben.
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Jörn Budesheim
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Mo 24. Okt 2022, 12:06

Aber Zusammenarbeit ist etwas anders, finde ich. Wenn ich einer Person helfe, indem ich etwas aufhebe, was ihr versehentlich heruntergefallen ist, dann arbeite ich nicht mit ihr zusammen, sondern ich helfe bloß.




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Lucian Wing
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Mo 24. Okt 2022, 12:32

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 24. Okt 2022, 12:06
Aber Zusammenarbeit ist etwas anders, finde ich. Wenn ich einer Person helfe, indem ich etwas aufhebe, was ihr versehentlich heruntergefallen ist, dann arbeite ich nicht mit ihr zusammen, sondern ich helfe bloß.
Ja.

Die Frage für Kinder ist nur, ab wann die einen Begriff von "helfen" haben (können). Helfen müsste eine intentionale, auf den anderen und nicht auf den Gegenstand selbst oder die eigene Handlung gerichtete Tätigkeit sein. Was will der Zweijährige, der mir im Haushalt "hilft": tätig sein oder der Mutter helfen? (Ich hoffe, das drückt meine Frage hinreichend aus.)



Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wieviel er in sieben Jahren dazu gelernt hatte. (Mark Twain)

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Jörn Budesheim
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Mo 24. Okt 2022, 13:19

Die Experimente von Michael Tomasello haben dazu eine "Gegenprobe" gemacht. Die Kinder haben deutlich anders reagiert, wenn die Person etwas verloren hat und Hilfe brauchte, als wenn die Person etwas absichtlich auf den Boden geworfen hat.




Timberlake
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Di 25. Okt 2022, 12:58

AufDerSonne hat geschrieben :
Mo 24. Okt 2022, 09:17
Timberlake hat geschrieben :
Mo 24. Okt 2022, 01:19
Wenn "er ist sehr ungesellig" ..beinahe schon sagt .. "er ist ein Mann von großen Eigenschaften" .. so braucht ein großer Mann ganz sicher keine Streicheleinheiten von anderen. ;)
Ich weiß nicht. Man kann sich der Gesellschaft ja nicht total entziehen. Auch Schopenhauer musste essen. Und das Essen kam von den Bauern.
Ich würde allerdings schon zwischen dem Bedürfniss nach Essen und dem Bedürfniss nach Streicheleineiten unterscheiden wollen. Keine Frage auch " ein Mann von großen Eigenschaften ( Schopenhauer) ". brauch Essen. Was er hingegen nicht brauch sind Streicheleineiten . Streicheleinheiten , wie man sie gelegentlich in Geselligkeit erfährt.




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