Das Anthropozän

Mit Beginn der 1920er Jahre bilden sich in der deutschen Philosophie die Disziplinen der Philosophischen Anthropologie und der Lebensphilosophie aus, deren Grundfragen in den 1990er Jahren eine Renaissance erleben.
Timberlake
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Do 18. Mai 2023, 02:39

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 17. Mai 2023, 08:48
Timberlake hat geschrieben :
Mi 10. Mai 2023, 01:09
zwei Waagschalen einer Waage [...] ob dann die Nadel zu der einen oder zur anderen Seite ausschlägt.
Diese Metapher erscheint mir maximal unterkomplex. Bleibt man im Bild, so zeigt sich zunächst, dass der Zeiger einer Waage nicht einfach zur einen oder anderen Seite ausschlägt, sondern sich entlang einer Skala mit vielen Werten bewegt, die nicht nur Ja oder Nein kennt.

Das größere Problem der Metapher ist aber ein anderes: Sie ignoriert, was auf die Waage gelegt wird, und reduziert es metaphorisch auf das Gewicht, also auf einen einzigen Aspekt. Wenn wir auf die linke Seite eine Zeichnung von Dürer legen und auf die rechte Seite einen Faustkeil, dann wiegt der Stein natürlich mehr. Aber was sagt das über die Zeichnung, was über den Faustkeil aus? Natürlich nichts. Die Metapher "Waage" taugt nicht. Das liegt daran, dass man Waagen nur dann benutzen kann, wenn man einen Aspekt im Auge hat, den man sinnvoll vergleichen kann. Wenn in der linken und in der rechten Waagschale ganz unterschiedliche Dinge "liegen", versagt die Metapher.
Deshalb war ich auch um eine Vergleichbarkeit dessen bemüht , was auf man der jeweiligen Seite auf die Waagschale legt. Dazu nur mal zur Erinnerung ...

Timberlake hat geschrieben :
Mi 10. Mai 2023, 01:09
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 9. Mai 2023, 08:24

Wir betreiben aber nicht nur Umweltverschmutzung, sondern auch Umweltschutz.
Wir bauen Naturreservate, wir investieren in den Artenschutz usw.
Die Zusammenhänge von denen Du redest wären uns ohne Wissenschaft gar nicht klar.
Das ist keine reine Schöngeisterrei, sondern ein handfester Teil der Bekämpfung der "drohenden Leiden" die Du hier anführst.
.. und auch hier stellt sich die Frage , wenn wenn du das Eine , also das "gute ..." den Umwelt- und Artenschutz und das Andere , das "schlechte ... " die Umweltzerstörung und das Artensterben .. jeweils auf die zwei Waagschalen einer Waage legst, ob dann die Nadel zu der einen oder zur anderen Seite ausschlägt.

Dazu nur mal zur Info ..
"geo.de" hat geschrieben :
UN-Report Eine Million Arten betroffen: Das sechste Massenaussterben ist in vollem Gange

150 Wissenschaftler haben 15.000 Studien zur Artenvielfalt und zum Zustand der Ökosysteme ausgewertet. Ihr Befund ist erschreckend

Die Schlagzeile des Berichts: Bis zu einer Million Tier- und Pflanzenarten werden innerhalb der nächsten Jahrzehnte durch den Einfluss des Menschen an der Rand der Ausrottung gedrängt werden. Und die zunehmende Luftverschmutzung, schwindende Fischbestände, der Verlust von Trinkwasserreserven, bestäubenden Insekten und für den Küstenschutz wichtigen Mangroven stelle für die Menschheit kein geringes Risiko dar als der Klimawandel.

Der Report warnt vor einem sich rasch beschleunigenden globalen Artensterben. Die Geschwindigkeit, mit der Arten aussterben, sei jetzt schon Hunderte Male höher als im Schnitt der vergangenen zehn Millionen Jahre.
So würde ich schon sagen, dass man den "Umwelt- und Artenschutz" und die "Umweltzerstörung und das Artensterben" durchaus aneinander abwiegen kann und das diese Metapher als solches , das nie erfahrbare, nie übersehbare Ganze der Realität repräsentiert und damit der Welt eine Struktur gibt ..
deutschlandfunk.de hat geschrieben : Der Geist ist sich selbst voraus
Der Philosoph Hans Blumenberg hat darauf hingewiesen, dass Metaphern für das menschliche Denken und Verhalten nicht weniger wichtig seien als klare Definitionen. Damit konnte Blumenberg die philosophische Begriffsgeschichte kategorial erweitern.
...
„Ihre .. (Metapher) .. Wahrheit ist pragmatisch. Sie geben einer Welt Struktur, repräsentieren das nie erfahrbare, nie übersehbare Ganze der Realität. Dem historisch verstehenden Blick indizieren sie also die fundamentalen, tragenden Gewissheiten, Vermutungen, Wertungen, aus denen sich die Haltungen, Erwartungen, Tätigkeiten und Untätigkeiten, Sehnsüchte und Enttäuschungen, Interessen und Gleichgültigkeiten einer Epoche regulierten.“




Timberlake
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Do 18. Mai 2023, 03:09

AndreaH hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 02:27
Timberlake hat geschrieben :
Mi 17. Mai 2023, 02:15

Wir können anstatt dessen auch gerne von einer Ist Analyse sprechen.
Ja, das finde ich gut. :)
Es braucht nicht vielmehr als eine Ist-Analyse. :D
Woher kommt dieser Ist-Zustand?
.. gute Frage ..
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 17. Mai 2023, 09:49
Lesetipp, als PDF kostenlos:
Auf dem Weg zu einer Neuen Aufklärung

Im Rahmen ihrer Beiträge zur Gestaltung einer nachhaltigen Zu-
kunft sollten sich die Geistes- und Sozialwissenschaften nicht dar-
auf beschränken, die Unzulänglichkeiten und sozialen Pathologien
des derzeitigen Entwicklungsmodells zu kritisieren. Sie können Ver-
gangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbinden, indem
sie ihre verschiedenen Methoden auf Fragen von globaler sozialer
Bedeutung anwenden. So können sie moderne Gesellschaftsforma-
tionen nicht nur beschreiben oder analysieren, sondern auch aktiv
und kreativ gestalten. Dabei können sie sich an der Vorstellung einer
wünschenswerten Zukunft orientieren – einer Vorstellung, die dar-
auf abzielt, jene apokalyptische Sackgasse zu überwinden, die der-
zeit unsere gesellschaftlichen Visionen einer offenen und besseren
Zukunft einschränkt.
https://www.transcript-verlag.de/978-3- ... 394-6635-3
.. oder anders formuliert , woher kommt jene apokalyptische Sackgasse, die zu überwinden sich die Geistes- und Sozialwissenschaften in einer "neuen Aufklärung" auf die Fahnen geschrieben hat. Nach meiner Auffassung macht sich diese apokalyptische Sackgasse mit Hilfe ihrer systemeigenen Operationen selbst ..
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 17. Mai 2023, 09:46
Timberlake hat geschrieben :
Sa 13. Mai 2023, 12:33
.. lt Luhmann reproduziert sich die Religion .. "funktional gesehen" ... mit Hilfe ihrer systemeigenen Operationen selbst . Das gleiche gilt übrigens auch für das Anthropozän , so zumindest meine Meinung.
Die Systeme, von denen Luhmann spricht, sind Kommunikationssysteme. Luhmann bezieht sich (u.a.) auf Humberto Maturana und Francisco Varela: Diese beiden Biologen haben die Theorie des autopoietischen Systems entwickelt, die Luhmann weiterentwickelt und so abstrahiert hat, dass er damit soziale Systeme analysieren kann. Das Anthropozän ist aber kein Kommunikationssystem. Und es ist auch kein biologisches System, also kein lebendes System, das wie ein Lebewesen in der Autopoiese die Elemente, aus denen es besteht, selbst erzeugt.
.. wenn die apokalyptische Sackgasse bzw. das Anthropozän das alles nicht ist, was ist es denn dann?
AndreaH hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 02:27

Womöglich aus der Wechselwirkung von Aktion und Reaktion, somit hätte jedes Handeln eine Auswirkung auf etwas.
Eine Wechselwirkung von Aktion und Reaktion "womöglich" nicht . Zumindest wenn man denn davon ausgeht , dass dergleichen über eine Kommunikation von Menschen und damit von Lebewesen bewerkstellig wird. Würden wir doch dann von einem Kommunikationssystem reden. Vielleicht könnte man sich darauf verständigen , weil "nicht in das logische Begriffsdenken einer Kommunikation von Lebewesen übersetzbar" , dass ein Kommunikationssystem bzw. ein biologisches System eine Metapher(Blumenberg) für das Anthropozän ist. ...


  • Der Geist ist sich selbst voraus

    Der Philosoph Hans Blumenberg hat darauf hingewiesen, dass Metaphern für das menschliche Denken und Verhalten nicht weniger wichtig seien als klare Definitionen. Damit konnte Blumenberg die philosophische Begriffsgeschichte kategorial erweitern. ..
    Zweckmäßigkeit und Schönheit des Metaphorischen bestehen in seiner Eigenschaft, sich nicht in das logische Begriffsdenken übersetzen zu lassen – für die geisteswissenschaftlichen Disziplinen eine geradezu ketzerische Sichtweise. Ausgerechnet mit der Geburt des wissenschaftlichen Denkens im Zeitalter der Aufklärung entstehen laut Hans Blumenberg scheinbar vorwissenschaftliche Grundmetaphern, die dem mythischen Denken zwar immer noch verhaftet sind, ohne die jedoch Erkenntnis wesentlich schwieriger wäre. Die wissenschaftliche Weltauffassung ist das, was sie am wenigsten sein will: metaphernhaltig.




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Jörn Budesheim
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AndreaH hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 01:51
Menschliche Moralvorstellungen ändern sie im Verlauf der Zeit, somit wird es immer für den einen ein "Gut" für den anderen ein "Schlecht" geben.
Das Urteilen sehe ich als Basis für Konflikte.
Das ist richtig, unsere moralischen Einstellungen ändern sich im Laufe der Zeit. Aber daraus folgt nicht, dass sich im Laufe der Zeit ändert, was richtig und was falsch ist.

Ein Wort zu den Urteilen: Unterschiedliche Urteile können unterschiedliche Perspektiven widerspiegeln. Unterschiedliche Perspektiven sind eine der Grundlagen jeder Gesellschaft. Nur wenn es uns gelingt, viele verschiedene Perspektiven zusammenzudenken und zu koordinieren, werden wir in der Lage sein, angemessene Antworten auf die vielfältigen Krisen zu finden, mit denen wir heute konfrontiert sind.

Meinungsverschiedenheiten sind dabei nicht zu vermeiden und müssen ausgetragen werden, damit sie im besten Fall produktiv werden können.

Um ganz ehrlich zu sein, ich für meinen Teil glaube nicht, dass Subjektivismus, Relativismus und damit Nihilismus die richtigen Haltungen sind, um den Krisen zu begegnen, denn dabei geht es doch wesentlich um Wertfragen.




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AufDerSonne
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Do 18. Mai 2023, 09:40

Zuerst ein herzliches Hallo an alle. Ich war eine Zeit lang abwesend.

Der Begriff "Anthropozän" bezeichnet ein neues geologisches Zeitalter, in dem die Menschheit den dominanten geophysikalischen Einfluss auf das Erdsystem hat und daraus die Verantwortung des Menschen für die Zukunft des Planeten abgeleitet wird.

Äquilibrationstheorie (Jean Piaget)

"Dieser Theorie liegt die Grundvorstellung zugrunde, dass das Individuum in einem ständigen Wechselbezug mit seiner Umwelt lebt.

Die Umwelt übt Zwänge, Forderungen, Widerstände auf das Individuum aus und wirkt, sich ständig verändernd, auf die Sinnesorgane des Individuums ein. Andererseits wirkt das Individuum auf die Umwelt zurück und auf sie ein, indem es versucht, sie in seinem Sinne zu verändern.

Diese Wechselwirkung dient insgesamt dazu, Spannungsfälle zwischen Individuum und Umwelt auszugleichen, d. h., das Individuum ist bestrebt, seine Produkte, die Vorstellungsbilder und Schemata an die Umwelt anzupassen (Akkomodation) und umgekehrt die Umwelt seinen Bildern anzupassen (Assimilation).

Dieser Prozess der Adaption bezweckt schliesslich die Herbeiführung von Gleichgewichtszuständen zwischen dem erkennenden Subjekt und den Gegenständen dieser Umwelt."

Ich finde diese Äquilibrationstheorie beschreibt sehr schön, wie eigentlich die Welt der Menschen funktioniert. Sie besagt, dass es eben Folgen hat, was wir tun, dass aber im Gegenzug die Umwelt auf uns ständig einwirkt.



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Fr 19. Mai 2023, 00:09

AufDerSonne hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 09:40
Zuerst ein herzliches Hallo an alle. Ich war eine Zeit lang abwesend.
Zuerst ein herzlichen Dank für deine Anwesenheit , nach der langen Zeit der Abwesentheit.
AufDerSonne hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 09:40

Äquilibrationstheorie (Jean Piaget)

"Dieser Theorie liegt die Grundvorstellung zugrunde, dass das Individuum in einem ständigen Wechselbezug mit seiner Umwelt lebt.

Die Umwelt übt Zwänge, Forderungen, Widerstände auf das Individuum aus und wirkt, sich ständig verändernd, auf die Sinnesorgane des Individuums ein. Andererseits wirkt das Individuum auf die Umwelt zurück und auf sie ein, indem es versucht, sie in seinem Sinne zu verändern.

Diese Wechselwirkung dient insgesamt dazu, Spannungsfälle zwischen Individuum und Umwelt auszugleichen, d. h., das Individuum ist bestrebt, seine Produkte, die Vorstellungsbilder und Schemata an die Umwelt anzupassen (Akkomodation) und umgekehrt die Umwelt seinen Bildern anzupassen (Assimilation).

Dieser Prozess der Adaption bezweckt schliesslich die Herbeiführung von Gleichgewichtszuständen zwischen dem erkennenden Subjekt und den Gegenständen dieser Umwelt."

Ich finde diese Äquilibrationstheorie beschreibt sehr schön, wie eigentlich die Welt der Menschen funktioniert. Sie besagt, dass es eben Folgen hat, was wir tun, dass aber im Gegenzug die Umwelt auf uns ständig einwirkt.
Diese Äquilibrationstheorie beschreibt nicht nur bloß sehr schön, wie eigentlich die Welt der Menschen funktioniert , sondern die Welt aller Lebewesen. Dazu nur mal zum Vergleich ...
  • Quastenflosser
    Der Quastenflosser gehört zu der Gruppe der Knochenfische. Er galt lange Zeit als ausgestorben, wurde aber 1938 in der Tiefsee vor Madagaskar (bei Südostafrika) entdeckt. Er ist ein urtümlicher Fisch, dessen enge Verwandte schon vor 400 Millionen Jahren gelebt haben. Man bezeichnet ihn daher auch als „lebendes Fossil“. In der Evolution der Wirbeltiere nahm der Quastenflosser als Übergangsform eine wichtige Rolle.
Würdest du denn sagen, dass man die menschliche Spezies , was die Dauer dieser Gleichgewichtszustände betrifft! , dereinst auch als „lebendes Fossil" bezeichnen wird?
AndreaH hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 02:27
Timberlake hat geschrieben :
Mi 17. Mai 2023, 02:15

Wir können anstatt dessen auch gerne von einer Ist Analyse sprechen.
Ja, das finde ich gut. :)
Es braucht nicht vielmehr als eine Ist-Analyse. :D

.. zur Beantwortung dieser Frage sei an dieser Stelle nochmals auf die Ist - Analyse der Weltbevölkerung und dessen Ressourcenverbrauch hingewiesen ...

  • Bevölkerungszahl und ihr Wachstum, Welt (1950-2020)

    Zu Beginn der 1950er Jahre lebten rund 2,7 Milliarden Menschen auf der Erde, heute liegt ihre Zahl bereits bei über 7,5 Milliarden. Damit ist die Weltbevölkerung in den letzten Jahrzehnten nahezu kontinuierlich angewachsen. Die UN-Bevölkerungsabteilung rechnet bis zum Ende dieses Jahrhunderts mit einem Abschwächen des Zuwachses, so dass um 2100 eine Weltbevölkerung von knapp 11 Milliarden Menschen erwartet wird.
  • Globaler Erdüberlastungstag bis 2022
    Im Jahr 2022 fällt der globale Erdüberlastungstag auf den 28. Juli. Das bedeutet, dass der Mensch ab dem 28. Juli 2022 global mehr regenerative Ressourcen verbraucht, als im Jahresverlauf nachwachsen können. Die Erde befindet sich demnach bis zum Jahresende für 157 Tage im ökologischen Defizit.
Zuletzt geändert von Timberlake am Fr 19. Mai 2023, 01:09, insgesamt 3-mal geändert.




Timberlake
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Fr 19. Mai 2023, 00:30

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 08:21
AndreaH hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 01:51
Menschliche Moralvorstellungen ändern sie im Verlauf der Zeit, somit wird es immer für den einen ein "Gut" für den anderen ein "Schlecht" geben.
Das Urteilen sehe ich als Basis für Konflikte.
Das ist richtig, unsere moralischen Einstellungen ändern sich im Laufe der Zeit. Aber daraus folgt nicht, dass sich im Laufe der Zeit ändert, was richtig und was falsch ist.

.. um dazu auf meinem letzten Beitrag zurück zu kommen , richtig wäre sicherlich , das Bevölkerungswachstum und den Ressourcenverbrauch soweit zu reduzieren ...
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 08:21
..
Um ganz ehrlich zu sein, ich für meinen Teil glaube nicht, dass Subjektivismus, Relativismus und damit Nihilismus die richtigen Haltungen sind, um den Krisen zu begegnen, denn dabei geht es doch wesentlich um Wertfragen.

.. dass sich Haltungen zur Krisenbewältigung , wie die des Subjektivismus, Relativismus und damit dem Nihilismus erübrigen. Apropos Nihilismus und Wertfragen ...
Philosophie Magazin hat geschrieben : Nihilismus
Nietzsche unterteilt die Nihilisten in passive (wie Schopenhauer) und reaktive (wie die russischen Anarchisten, die die Gewalt und Zerstörung des Staates predigen und wie Sergey Nechayev zur „gnadenlosen Zerstörung“ aufrufen). Nietzsche setzt ihnen einen aktiven Nihilismus entgegen, der allein es ermöglicht, alle Werte umzuwandeln und eine neue Welt zu schaffen, in der der Übermensch, also der Schöpfer seiner eigenen Werte, triumphiert.

  • "Unser Vorrang: wir leben im Zeitalter der Vergleichung, wir können nachrechnen, wie nie nachgerechnet worden ist: wir sind das Selbstbewußtsein der Historie überhaupt. Wir genießen anders, wir leiden anders: die Vergleichung eines unerhört Vielfachen ist unsre instinktivste Tätigkeit."
    Friedrich Nietzsche .. Aus dem Nachlaß der Achtzigerjahre
Um ganz ehrlich zu sein, ich für meinen Teil glaube nicht, dass wir im Zeitalter der Vergleichung leben. Wir können als solches nicht nachrechnen, wie nie nachgerechnet worden ist. Wir genießen nicht anders, wir leiden nicht anders, die Vergleichung eines unerhört Vielfachen ist nicht unsre instinktivste Tätigkeit. Denn wie sollte man sich sonst, das Anthropozän erklären? Deshalb sind Subjektivismus, Relativismus und damit Nihilismus unsere ... Haltungen, um dessen Krisen zu begegnen und genau dem setzt Nietzsche einen aktiven Nihilismus entgegen, in dem die Vergleichung und das Nachrechnen , wie auch buchstäblich das anders genießen und das anders leiden Vorrang hat. Denn nur so allein kann man eine neue Welt schaffen , in der der ...




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Fr 19. Mai 2023, 17:43

Timberlake hat geschrieben :
Fr 19. Mai 2023, 00:09
Würdest du denn sagen, dass man die menschliche Spezies , was die Dauer dieser Gleichgewichtszustände betrifft! , dereinst auch als „lebendes Fossil" bezeichnen wird?
Ich verstehe die Frage nicht. Kannst du das irgendwie umformulieren?
Meine Idee ist mehr, dass die Menschen dieses Gleichgewicht in der Natur/auf der Erde eben stören (Übermäßiger CO2-Ausstoss, Klimaerwärmung). Wir müssten nur herausfinden, welches der "Pol" ist, den wir vernachlässigen und welchen wir überstrapazieren.
Und dann eine Weile lang in die andere Richtung arbeiten. Das Vernachlässigte quasi aufarbeiten und das andere nicht mehr weiter strapazieren.

Also noch einmal. Wir Menschen verändern die Umwelt aktiv mit unseren Handlungen. Die Umwelt reagiert auf uns. Im Moment halt negativ. Im Moment zeigt uns die Umwelt/Natur, dass wir in die falsche Richtung gehen.



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AndreaH
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Sa 20. Mai 2023, 02:06

Timberlake hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 03:09

AndreaH hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 02:27

Womöglich aus der Wechselwirkung von Aktion und Reaktion, somit hätte jedes Handeln eine Auswirkung auf etwas.
Eine Wechselwirkung von Aktion und Reaktion "womöglich" nicht . Zumindest wenn man denn davon ausgeht , dass dergleichen über eine Kommunikation von Menschen und damit von Lebewesen bewerkstellig wird. Würden wir doch dann von einem Kommunikationssystem reden. Vielleicht könnte man sich darauf verständigen , weil "nicht in das logische Begriffsdenken einer Kommunikation von Lebewesen übersetzbar" , dass ein Kommunikationssystem bzw. ein biologisches System eine Metapher(Blumenberg) für das Anthropozän ist. ...
...und wenn wir es davon ausgehend betrachten, dass wir Menschen ein Teil der Natur sind. Vielleicht sogar nur ein ganz kleiner, winziger Teil.
Wie steht es dann mit Aktion und Reaktion?




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Sa 20. Mai 2023, 02:23

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 08:21
AndreaH hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 01:51
Menschliche Moralvorstellungen ändern sie im Verlauf der Zeit, somit wird es immer für den einen ein "Gut" für den anderen ein "Schlecht" geben.
Das Urteilen sehe ich als Basis für Konflikte.
Das ist richtig, unsere moralischen Einstellungen ändern sich im Laufe der Zeit. Aber daraus folgt nicht, dass sich im Laufe der Zeit ändert, was richtig und was falsch ist.
In prähistorischer Zeit galten Menschenopfer als ein richtiges und wichtiges Handeln. Glücklicherweise hat sich dies im Laufe der Zeit geändert.




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Sa 20. Mai 2023, 02:33

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 18. Mai 2023, 08:21

Ein Wort zu den Urteilen: Unterschiedliche Urteile können unterschiedliche Perspektiven widerspiegeln. Unterschiedliche Perspektiven sind eine der Grundlagen jeder Gesellschaft. Nur wenn es uns gelingt, viele verschiedene Perspektiven zusammenzudenken und zu koordinieren, werden wir in der Lage sein, angemessene Antworten auf die vielfältigen Krisen zu finden, mit denen wir heute konfrontiert sind.

Meinungsverschiedenheiten sind dabei nicht zu vermeiden und müssen ausgetragen werden, damit sie im besten Fall produktiv werden können.
Ja, das ist wichtig, die Vielfalt kommt somit zur Wort.
Aber du beschreibst es auch weiter, sie (die Meinungsverschiedenheiten) müssen ausgetragen werden.
Wenn etwas ausgetragen werden muss, bedeutet dies das es umkämpft wird.




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Sa 20. Mai 2023, 02:47

AufDerSonne hat geschrieben :
Fr 19. Mai 2023, 17:43
Timberlake hat geschrieben :
Fr 19. Mai 2023, 00:09
Würdest du denn sagen, dass man die menschliche Spezies , was die Dauer dieser Gleichgewichtszustände betrifft! , dereinst auch als „lebendes Fossil" bezeichnen wird?
Ich verstehe die Frage nicht. Kannst du das irgendwie umformulieren?

Meine Idee ist mehr, dass die Menschen dieses Gleichgewicht in der Natur/auf der Erde eben stören (Übermäßiger CO2-Ausstoss, Klimaerwärmung). Wir müssten nur herausfinden, welches der "Pol" ist, den wir vernachlässigen und welchen wir überstrapazieren.
Meine "Idee" war , dass eine Spezies , wenn sie zu einem lebenden Fossil avanciert , also wie der Quastenflosser , dessen enge Verwandte schon vor 400 Millionen Jahren gelebt haben, sich von daher über diesen langen Zeitraum im steten Gleichgewicht mit seiner Umwelt befunden haben muss. Also eben nicht wie der Mensch der sich , in dem das Gleichgewicht in der Natur/auf der Erde e stört , im steten Ungleichgewicht mit selbigem befindet.
AndreaH hat geschrieben :
Sa 20. Mai 2023, 02:06

...und wenn wir es davon ausgehend betrachten, dass wir Menschen ein Teil der Natur sind. Vielleicht sogar nur ein ganz kleiner, winziger Teil.
Wie steht es dann mit Aktion und Reaktion?
Wir sind als solches eben nicht ein ganz kleiner, winziger Teil der Natur .

Der Quastenflosser ist so ein kleiner, winziger Teil ! Der stört als solches am Gleichgewicht in der Natur/auf der Erde rein gar nichts. .

Der hat sich buchstäblich eine kleine winzige Nische geschaffen , in der er 400 Millionen Jahren überleben konnte und so stelle ich mich das übrigens auch beim Menschen vor. Das auch er , mit nur wenigen Exemplaren , seine Nische findet. Eine Nische in der Aktion und Reaktion, gleichsam dem Quastenflosser , auf einen absolut minimalistischen Level verläuft. Das schließt Wissenschaft , Kunst , Kultur und Hochtechnologie nicht aus. Ganz im Gegenteil , das wäre unsere Nische. Auch hier macht die Dosis das Gift.




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AndreaH hat geschrieben :
Sa 20. Mai 2023, 02:33
Aber du beschreibst es auch weiter, sie (die Meinungsverschiedenheiten) müssen ausgetragen werden. Wenn etwas ausgetragen werden muss, bedeutet dies das es umkämpft wird ...
Ja, ich beschreibe weiter: die Meinungsverschiedenheiten müssen ausgetragen werden, damit sie produktiv werden können.




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So 21. Mai 2023, 00:24

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 20. Mai 2023, 06:45
AndreaH hat geschrieben :
Sa 20. Mai 2023, 02:33
Aber du beschreibst es auch weiter, sie (die Meinungsverschiedenheiten) müssen ausgetragen werden. Wenn etwas ausgetragen werden muss, bedeutet dies das es umkämpft wird ...
Ja, ich beschreibe weiter: die Meinungsverschiedenheiten müssen ausgetragen werden, damit sie produktiv werden können.
Meinungsverschiedenheiten müssen allerdings nur dann ausgetragen werden, wenn Meinungsverschiedenheiten bestehen.

Beispiel
Auch wenn derzeit s. g. Flacherdler der Meinung sind , die Erde sei eine Scheibe , eine Meinungsvereschiedenheit zu denjenigen, die .. Wissen ! .. , dass die Erde eine Kugel ist . besteht defacto heute nicht mehr . Gleichwohl es sicherlich eine Zeit gab , wo diesbezüglich tatsächlich Meinungsverschiedenheiten ausgetragen werden mussten.

Um dazu mit einer Metapher auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen , was würdest du "meinen" , ist das Anthropozän eine "Scheibe" oder eine "Kugel" ;)




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So 21. Mai 2023, 10:57

Timberlake hat geschrieben :
So 21. Mai 2023, 00:24
Auch wenn derzeit s. g. Flacherdler der Meinung sind , die Erde sei eine Scheibe , eine Meinungsvereschiedenheit zu denjenigen, die .. Wissen ! .. , dass die Erde eine Kugel ist . besteht defacto heute nicht mehr . Gleichwohl es sicherlich eine Zeit gab , wo diesbezüglich tatsächlich Meinungsverschiedenheiten ausgetragen werden mussten.
Ich glaube es geht diesen Menschen (Den Flacherdlern) um mehr. Hinter deren Theorien steckt etwas ganz anderes, nämlich die Absicht die Wissenschaft zu diskreditieren. In dieser Diskussion geht es ja nicht darum ob die Erde eine Scheibe ist, sondern darum wissenschaftliche Erkennntis generell in Frage zu stellen. Diese Menschen halten die Wissenschaft für nichts anderes als ein weiteres Glaubenssystem. Nicht reicher an Erkenntnis oder glaubwürdiger als jedes beliebige andere Glaubenssystem auch. Diese Menschen sehen durch die Wissenschaft ihr Weltbild und ihre Interessen gefährdet und bekämpfen sie deshalb.
Sie wollen andere Menschen davon abbringen der Wissenschaft als Quelle der Erkenntnis zu vertrauen.
Darum geht es denen. Und genau deshalb muss man ihnen widersprechen, denn da liegen sie fundamental falsch.
Die Erkenntnisse die wir aus der Wissenschaft erlangen sind idR um ein Vielfaches vertrauenswüridiger als die "Erkenntnisse" die sich irgendein Esoteriker beim Kartenlegen und Pendelschwingen "aneignet".



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

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AndreaH
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So 21. Mai 2023, 23:57

Timberlake hat geschrieben :
So 21. Mai 2023, 00:24


Um dazu mit einer Metapher auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen , was würdest du "meinen" , ist das Anthropozän eine "Scheibe" oder eine "Kugel" ;)
Ein Ellipsoid :D




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Timberlake hat geschrieben :
Sa 20. Mai 2023, 02:47

AndreaH hat geschrieben :
Sa 20. Mai 2023, 02:06

...und wenn wir es davon ausgehend betrachten, dass wir Menschen ein Teil der Natur sind. Vielleicht sogar nur ein ganz kleiner, winziger Teil.
Wie steht es dann mit Aktion und Reaktion?
Wir sind als solches eben nicht ein ganz kleiner, winziger Teil der Natur .

Der Quastenflosser ist so ein kleiner, winziger Teil ! Der stört als solches am Gleichgewicht in der Natur/auf der Erde rein gar nichts. .

Der hat sich buchstäblich eine kleine winzige Nische geschaffen , in der er 400 Millionen Jahren überleben konnte und so stelle ich mich das übrigens auch beim Menschen vor. Das auch er , mit nur wenigen Exemplaren , seine Nische findet. Eine Nische in der Aktion und Reaktion, gleichsam dem Quastenflosser , auf einen absolut minimalistischen Level verläuft. Das schließt Wissenschaft , Kunst , Kultur und Hochtechnologie nicht aus. Ganz im Gegenteil , das wäre unsere Nische. Auch hier macht die Dosis das Gift.
Ich verstehe was du meinst.
Wir sind nun mal Teil dieser Natur. Klein und winzig habe ich deshalb erwähnt, da es diese Natur nicht sonderlich beindrucken wird, wenn der Mensch ausgestorben wäre. Wir sind Teil der Natur und haben uns in diese Richtung entwickelt, nicht alle Menschen aber ein sehr großer Teil davon.
Mit dem Unterschied zum Quastenflosser das wir verstehen was wir auslösen.

Ja, die Hochtechnologie ist vielleicht eine große Chance.
Ich hätte den Indigenen Völker eher zugetraut, dass sie diese Nische finden , da sie ebenfalls ein minimalistisch Leben führen und einen anderen Bezug zur Natur haben. Sie befinden sich außerdem nicht in der Form der Abhängigkeit was die Ernährung betrifft in welcher wir stehen.
Nunja, letztendlich können wir nicht voraussehen nur erahnen was passieren wird.
Kleiner Trost, vielleicht wird zumindest das Bärentierchen seinen weiteren Weg finden.




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Mo 22. Mai 2023, 11:27

AndreaH hat geschrieben :
Mo 22. Mai 2023, 00:56
Wir sind nun mal Teil dieser Natur. Klein und winzig habe ich deshalb erwähnt, da es diese Natur nicht sonderlich beindrucken wird, wenn der Mensch ausgestorben wäre. Wir sind Teil der Natur und haben uns in diese Richtung entwickelt, nicht alle Menschen aber ein sehr großer Teil davon.
Mit dem Unterschied zum Quastenflosser das wir verstehen was wir auslösen.

Ja, die Hochtechnologie ist vielleicht eine große Chance.
Ich hätte den Indigenen Völker eher zugetraut, dass sie diese Nische finden , da sie ebenfalls ein minimalistisch Leben führen und einen anderen Bezug zur Natur haben. Sie befinden sich außerdem nicht in der Form der Abhängigkeit was die Ernährung betrifft in welcher wir stehen.
Nunja, letztendlich können wir nicht voraussehen nur erahnen was passieren wird.
Kleiner Trost, vielleicht wird zumindest das Bärentierchen seinen weiteren Weg finden.
Die Natur wird es nicht beeindrucken, wenn die Menschheit ausstirbt. Das ist schon richtig, kommt natürlich auf die Definition von Natur auch an.
Wenn man nur die Erde meint, dann hat das Aussterben der Menschheit vielleicht schon einen Einfluss.

Manchmal frage ich mich auch, ob wir denn überhaupt überleben wollen. Denn wer tatsächlich überleben will, der kämpft ja schon gegen die Klimaerwärmung, Verschmutzung der Meere usw.

In der Technologie sehe ich auch eine Chance. Aber das ist ja auch irgendwie klar, die Technologie zusammen mit der Grundlagenforschung, ist immer eine Chance.
Es ist aber auch gerade diese Technologie, die die Klimaerwärmung verursacht. Man müsste hier wohl ein wenig unterscheiden von welcher Technologie wir sprechen.
So im Sinne von Fahrrad kontra Auto. Was ist intelligenter um sich fortzubewegen? Zum Beispiel.



Ohne Gehirn kein Geist!

Timberlake
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Di 23. Mai 2023, 01:27

AndreaH hat geschrieben :
So 21. Mai 2023, 23:57
Timberlake hat geschrieben :
So 21. Mai 2023, 00:24


Um dazu mit einer Metapher auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen , was würdest du "meinen" , ist das Anthropozän eine "Scheibe" oder eine "Kugel" ;)
Ein Ellipsoid :D
So genau wollte ich es eigentlich gar nicht wissen . ;)

Aber zumindest einer bzw. eine , die sich zu einer Antwort auf meine Frage aufgerafft hat.

MIt Mäeutik , also durch geeignete Fragen jemanden dazu veranlassen , den betreffenden Sachverhalt selbst herauszufinden, kann man hier offenbar keinen Blumentopf gewinnen.
Zuletzt geändert von Timberlake am Di 23. Mai 2023, 01:55, insgesamt 1-mal geändert.




Timberlake
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Di 23. Mai 2023, 01:54

AufDerSonne hat geschrieben :
Mo 22. Mai 2023, 11:27


Manchmal frage ich mich auch, ob wir denn überhaupt überleben wollen. Denn wer tatsächlich überleben will, der kämpft ja schon gegen die Klimaerwärmung, Verschmutzung der Meere usw.

Im Sinne von Nietzsches "Willen" zur Macht ist diese Frage durchaus berechtigt.
  • Was ist gut? – Alles, was das Gefühl der Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen erhöht.
    Was ist schlecht? – Alles, was aus der Schwäche stammt.
    Friedrich Nietzsche ... Der Antichrist
Stammt doch die Klimaerwärmung, Verschmutzung der Meere usw. aus der Schwäche, sich dem wirksam zu widersetzen. Dem setzt Nietzsche .. "das Gefühl der Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen" .. entgegen.

  • Wir haben das Glück entdeckt, wir wissen den Weg, wir fanden den Ausgang aus ganzen Jahrtausenden des Labyrinths. Wer fand ihn sonst? – Der moderne Mensch etwa? – »Ich weiß nicht aus noch ein; ich bin alles, was nicht aus noch ein weiß« – seufzt der moderne Mensch... An dieser Modernität waren wir krank – am faulen Frieden, am feigen Kompromiß, an der ganzen tugendhaften Unsauberkeit des modernen Ja und Nein
    Friedrich Nietzsche ... Der Antichrist



Eine Macht , über die der moderne Mensch offenbar nicht verfügt und mit was würde man das Anthropozän verknüpfen , wenn nicht tatsächlich mit dem , was der moderne Mensch .. so Nietzsche .. seufzt bzw. an dem , woran er erkrankt "war". In sofern sich vielmehr die Frage stellt , ob wir denn überhaupt überleben können.
AufDerSonne hat geschrieben :
Mo 22. Mai 2023, 11:27

In der Technologie sehe ich auch eine Chance. Aber das ist ja auch irgendwie klar, die Technologie zusammen mit der Grundlagenforschung, ist immer eine Chance.
Es ist aber auch gerade diese Technologie, die die Klimaerwärmung verursacht. Man müsste hier wohl ein wenig unterscheiden von welcher Technologie wir sprechen.
So im Sinne von Fahrrad kontra Auto. Was ist intelligenter um sich fortzubewegen? Zum Beispiel.
Sich intelligenter fortzubewegen , wäre übrigens ein solches Gefühl der Macht! Zum Beispiel




Timberlake
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Di 23. Mai 2023, 02:31

AndreaH hat geschrieben :
Mo 22. Mai 2023, 00:56

Nunja, letztendlich können wir nicht voraussehen nur erahnen was passieren wird.
Dazu , also dem , was wir nur "erahnen" können, eine Lesung von Harald Lesch ..





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