transfinitum hat geschrieben : ↑ Mi 3. Mai 2023, 20:43
Timberlake hat geschrieben : ↑ Di 25. Apr 2023, 21:27
transfinitum hat geschrieben : ↑ Di 25. Apr 2023, 08:54
Die "erscheinende" Organisation beruht auf unzähligen Überzeugungen, Machtstrukturen, kulturellen Einflüssen und geschichtlichen Einflüssen und nicht rein auf Funktionalität eines Prozesses.
.. auf was basieren denn Überzeugungen, Machtstrukturen, kulturelle Einflüsse und geschichtlichen Einflüsse , wenn nicht auf deren Funktionalität ?
wenn man eine Rekursion durchführen möchte, dann so gerne. Natürlich lässt sich vieles auch wiederum auf die Funktionalität zurückführen. Jedoch sind viele Vorstellungen nicht nur aus einer funktionsadaptierten Ansicht der Dinge entstanden. Dabei spielt auch eine Rolle, dass viele Wissensinhalte geschichtlich gesehen nicht immer den physikalischen Standpunkt aufweisen konnten. So sah man früher beispielsweise Blitze als (mythologische) Zeichen eines Engels an und nicht als Naturphänomen. Viele Ansichten sind daher nicht zureichend wissenschaftlich belegt oder erschlossen und flossen daher natürlich auch fehlerhaft in weiterführende Theorien ein.
Ein ganz triviales Beispiel: Organisationsstrukturen stehen auf Gebilde, welche durch Religionen (und der Forderung an Moral an den Einzelnen) errichtet wurden. Wo ist denn da die Funktionalität?
das sind allerdings sehr alte Zusammenhänge, die stratifikatorisch waren aber bereits unter der Differenz von Stadt/Land betrachtet werden können, d.h. sie sind funktional gesehen jedenfalls nicht mehr rein segmentär. (Das ist Luhmann in einem der seltenen Fälle empirischer Anwendung
)
Sicher kann man das so sehen, aber dann betrachtet man doch lieber Hermeneutik oder nicht? Dort ist doch die Geistesgeschichte in Buchformat lyrisch zusammengestellt. @Nauplios kann dazu sicherlich Romane schreiben
Es ist ja gerade der Erfolg Gutenbergs, dem Buchdruck zum Triumph verholfen zu haben, auf dass wir Aufgeklärt sein können. Wenn auch die Aufklärung zu sehr in Moralismus endet und in elender Gleichheit aller im Rahmen der Zivilisation.
Man kann aber diese Dimension des Mythos in einem post-kantischen Sinne mit Habermas verstehen. Bei ihm reden ganze Personen und das post-funktionalistisch.
Dort, bei den Religionen, ist natürlich keine Funktionalität, aber dafür das Subjekt, das Transzendentale. Nicht mehr Metabiologie und dafür Metaphysik. Aber man kann dieses Transzendentale mit Derrida auch dekonstruieren; um dann eine erste Ahnung von anderen Kulturräumen zu erheischen und einen kurzen Moment fremde Kultur zu schnuppern, die wir aber nie so gut verstehen lernen, wie die unsrig eingestammte in der wir aufgewachsen sind.
Man kann aber auch sagen, dass es nicht nur Machtstrukturen, sondern generell soziale Systeme, also nicht nur Politik, sondern auch Erziehung/Bildung, Recht, Wissenschaft, Kunst, Technik. Oder man dekonstruiert die Situation in denen diese Machtstrukturen auftreten, das machen dann die Woke-Jünger.