Deshalb war ich auch um eine Vergleichbarkeit dessen bemüht , was auf man der jeweiligen Seite auf die Waagschale legt. Dazu nur mal zur Erinnerung ...Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 17. Mai 2023, 08:48Diese Metapher erscheint mir maximal unterkomplex. Bleibt man im Bild, so zeigt sich zunächst, dass der Zeiger einer Waage nicht einfach zur einen oder anderen Seite ausschlägt, sondern sich entlang einer Skala mit vielen Werten bewegt, die nicht nur Ja oder Nein kennt.Timberlake hat geschrieben : ↑Mi 10. Mai 2023, 01:09zwei Waagschalen einer Waage [...] ob dann die Nadel zu der einen oder zur anderen Seite ausschlägt.
Das größere Problem der Metapher ist aber ein anderes: Sie ignoriert, was auf die Waage gelegt wird, und reduziert es metaphorisch auf das Gewicht, also auf einen einzigen Aspekt. Wenn wir auf die linke Seite eine Zeichnung von Dürer legen und auf die rechte Seite einen Faustkeil, dann wiegt der Stein natürlich mehr. Aber was sagt das über die Zeichnung, was über den Faustkeil aus? Natürlich nichts. Die Metapher "Waage" taugt nicht. Das liegt daran, dass man Waagen nur dann benutzen kann, wenn man einen Aspekt im Auge hat, den man sinnvoll vergleichen kann. Wenn in der linken und in der rechten Waagschale ganz unterschiedliche Dinge "liegen", versagt die Metapher.
So würde ich schon sagen, dass man den "Umwelt- und Artenschutz" und die "Umweltzerstörung und das Artensterben" durchaus aneinander abwiegen kann und das diese Metapher als solches , das nie erfahrbare, nie übersehbare Ganze der Realität repräsentiert und damit der Welt eine Struktur gibt ..Timberlake hat geschrieben : ↑Mi 10. Mai 2023, 01:09.. und auch hier stellt sich die Frage , wenn wenn du das Eine , also das "gute ..." den Umwelt- und Artenschutz und das Andere , das "schlechte ... " die Umweltzerstörung und das Artensterben .. jeweils auf die zwei Waagschalen einer Waage legst, ob dann die Nadel zu der einen oder zur anderen Seite ausschlägt.NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑Di 9. Mai 2023, 08:24
Wir betreiben aber nicht nur Umweltverschmutzung, sondern auch Umweltschutz.
Wir bauen Naturreservate, wir investieren in den Artenschutz usw.
Die Zusammenhänge von denen Du redest wären uns ohne Wissenschaft gar nicht klar.
Das ist keine reine Schöngeisterrei, sondern ein handfester Teil der Bekämpfung der "drohenden Leiden" die Du hier anführst.
Dazu nur mal zur Info ..
"geo.de" hat geschrieben :
UN-Report Eine Million Arten betroffen: Das sechste Massenaussterben ist in vollem Gange
150 Wissenschaftler haben 15.000 Studien zur Artenvielfalt und zum Zustand der Ökosysteme ausgewertet. Ihr Befund ist erschreckend
Die Schlagzeile des Berichts: Bis zu einer Million Tier- und Pflanzenarten werden innerhalb der nächsten Jahrzehnte durch den Einfluss des Menschen an der Rand der Ausrottung gedrängt werden. Und die zunehmende Luftverschmutzung, schwindende Fischbestände, der Verlust von Trinkwasserreserven, bestäubenden Insekten und für den Küstenschutz wichtigen Mangroven stelle für die Menschheit kein geringes Risiko dar als der Klimawandel.
Der Report warnt vor einem sich rasch beschleunigenden globalen Artensterben. Die Geschwindigkeit, mit der Arten aussterben, sei jetzt schon Hunderte Male höher als im Schnitt der vergangenen zehn Millionen Jahre.
deutschlandfunk.de hat geschrieben : Der Geist ist sich selbst voraus
Der Philosoph Hans Blumenberg hat darauf hingewiesen, dass Metaphern für das menschliche Denken und Verhalten nicht weniger wichtig seien als klare Definitionen. Damit konnte Blumenberg die philosophische Begriffsgeschichte kategorial erweitern.
...
„Ihre .. (Metapher) .. Wahrheit ist pragmatisch. Sie geben einer Welt Struktur, repräsentieren das nie erfahrbare, nie übersehbare Ganze der Realität. Dem historisch verstehenden Blick indizieren sie also die fundamentalen, tragenden Gewissheiten, Vermutungen, Wertungen, aus denen sich die Haltungen, Erwartungen, Tätigkeiten und Untätigkeiten, Sehnsüchte und Enttäuschungen, Interessen und Gleichgültigkeiten einer Epoche regulierten.“