Emotionen und Emotionsregulation

Mit Beginn der 1920er Jahre bilden sich in der deutschen Philosophie die Disziplinen der Philosophischen Anthropologie und der Lebensphilosophie aus, deren Grundfragen in den 1990er Jahren eine Renaissance erleben.
Melissos
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So 25. Dez 2022, 17:27

Emotionen und Emotionsregulation

Jährlich werden alleine in psychologischen Journals mehr als 10.000 Artikel zum Thema "Emotionsregulation" veröffentlicht.

Es ist ein deutlicher Trend erkennbar, dass das Thema seit 10-15 Jahren stark erforscht wird: https://www.academia.edu/search?q=emotion%20regulation

Viele Jahrzehnte, Jahrhunderte sprach die Psychologie und die Philosophie überwiegend von "Emotionen" und der Begriff legte ein statisches Phänomen nahe.

Wenn ein Mensch sagte, "ich habe Angst", schien zumindest intersubjektiv klar zu sein, wovon geredet wird - auch wenn das Qualia-Problem damit noch nicht berührt ist. Der Psychologe Ekman schien mit den universellen Gesichtsausdrücken in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts eine genetische Grammatik der Emotionen belegt zu haben.

Nun, nachdem seit ca. 2005 die Achtsamkeitswelle anlief, der Fokus zur "Regulation der Emotionen": von der Statik zur Dynamik.

Mit Emotionsregulation ist dabei aber nicht alleine das gemeint, was sich explizit im Bewusstsein vollzieht und scheinbar durch bewusste, introspektive Steuerung oder gar Analyse (nicht) kontrollieren lässt. Nein.
Hilfreich ist hier die Entwicklungsgeschichte des Lernens eines Klavierstückes oder eines Tanzes oder vielleicht noch besser: des Zähneputzens. Das 2-5 jährige Kind muss 1000 Male üben, bis das Zähneputzen endlich routiniert ablaufen kann. Dann benötigt es fast keine Steuerung mehr, sondern - im Vergleich zu früher - eher der Überwachung, während nun parallel ganz andere Inhalte behandelt werden können.
Der Vorgang läuft nun nahezu "automatisch" ab. Das "Problem", das früher als unüberwindlich schien und ständig Unterstützung erforderlich machte, wird nun pragmatisch behandelt und täglich gelöst - jahrelange Übung war hierfür notwendig.

Ähnlich ist es also mit der Emotionsregulation, die wir als Kinder lernten, und die uns heute noch begleitet. Oftmals löst sie die Probleme gut, aber bei dem einen oder anderen meldet sich dann doch hier und da ein Kurzschluss. Vielleicht handelt es sich dann aber um ein Trauma - aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal besprochen werden kann.

Wie halten es die Philosophen mit der Emotionsregulation?

Eine Möglichkeit der Verbindung mit der gegenwärtigen Philosophie eröffnet:

Joerg Fingerhut und Rebekka Hufendiek:
Philosophie des Geistes: Philosophie der Verkörperung. Die Embodied Cognition-Debatte

www.information-philosophie.de

u.a. : "Wichtig ist hier, dass Emotionen als regulierbare Prozesse verstanden werden".
Zuletzt geändert von Melissos am So 25. Dez 2022, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.




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Jörn Budesheim
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Melissos hat geschrieben :
So 25. Dez 2022, 17:27
... der Begriff [Emotion] legte ein statisches Phänomen nahe.

[...] Wenn ein Mensch sagte, "ich habe Angst", schien zumindest intersubjektiv klar zu sein, wovon geredet wird [...]

[...] "Regulation der Emotionen": von der Statik zur Dynamik.

[Beispiel Zähneputzen]
Der Begriff "Emotionsregulation" war mir bisher unbekannt; ich habe gestern Abend ein wenig danach gegoogelt. Dabei findet man, wenn ich richtig sehe, überwiegend psychologische Ratgeber [Achtsamkeit], die einem dabei helfen sollen, die eigenen Emotionen so zu regulieren, dass unerwünschte Zustände vermieden werden.

Unter Emotionen verstehe ich körperliche Empfindungen, die auf etwas gerichtet sind und uns die Welt qualitativ in einer bestimmten Weise präsentieren, in deinem Beispiel als gefährlich. Emotionen sind im Erfolgsfall rationale, gefühlte Wertwahrnehmungen, die uns zu etwas motivieren können, im Fall der Angst z.b ggf. zur Flucht.

In dieser Weise sind Emotionen für dich jedoch bloß als ein "statisches Phänomen" beschrieben, wenn ich recht sehe. Das verstehe ich so, dass mit dieser Beschreibung unterstellt wird, dass die Emotionen eben so gegeben sind, wie sie sind. Wenn ich dich richtig verstehe, nimmst du hingegen an, dass man das Phänomen eher dynamisch betrachten muss, so dass der gelernte Umgang [analog zum Erlernen des Zähneputzens] mit den Emotionen ein Teil der Emotionen ist, wie sie sich zeigt, bzw ein Teil der Betrachtung der Emotion sein sollte. Am Beispiel der Angst: man "muss" erst lernen mit ihr umzugehen und lernen, welche Reaktionen angemessen sind? So in etwa? Denkbar wäre aber auch, dass es darum geht, dass der Umgang mit Emotionen von Kultur zu Kultur unterschiedlich ist: "Jungens weinen nicht!" In dem anderen Faden hast du dementsprechend von "sozialkulturellen Ausdrucksregeln" gesprochen.

Wie schätzt du diese Emotionsregulation der Kinder ein? Sind sie nach deiner Ansicht ein angemessener/notwendiger Teil des Erwachsenwerdens, also Teil eines Lernprozesses, der zum rechten Umgangs mit den Emotionen führen soll? Oder stufst du sie eher als Verformungen der urwüchsigen Emotion ein? Dafür spräche vielleicht das folgende Zitat: "Bei den 2-3 jährigen Kindern können wir die Gefühle leibhaftig sehen."

So rein aus dem Bauch heraus, ohne mich darüber klug gemacht zu haben, würde ich für meinen Teil eher vermuten, dass Emotionen etwas sind, was wir lernen/kultivieren müssen. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass Erwachsene über sehr viel komplexere und vielschichtigerere Emotionen verfügen als Kinder. Zur Bildung des Herzens tragen vermutlich insbesondere die Künste bei.




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Jörn Budesheim
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Mo 26. Dez 2022, 08:18

Den Artikel in der Information Philosophie habe ich bisher nur überflogen.

Vieles davon war bis vor kurzem in dem Faden über künstliche Intelligenz Thema. Dort ging es neben sehr vielem anderen z.b um die grundsätzliche Frage, ob Intelligenz ohne Emotionen überhaupt zu haben ist, inwiefern Intelligenz immer verkörperte Intelligenz ist, welche Rolle das Substrat spielt, welche Rolle die Umwelt spielt, welche Bedeutung die motivierende Kraft der Emotionen hat und vergleichbares.

Zum Thema der Ausgedehntheit des Geistes (extended mind) gab es in diesem Forum vor fast fünf Jahren mal einen ganz kurzen Faden.




Melissos
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Mo 26. Dez 2022, 12:58

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 26. Dez 2022, 07:47
Dabei findet man, wenn ich richtig sehe, überwiegend psychologische Ratgeber [Achtsamkeit], die einem dabei helfen sollen, die eigenen Emotionen so zu regulieren, dass unerwünschte Zustände vermieden werden.
mittlerweile auch in psychologischen Ratgebern. Ja. Aber der Impuls ging von der Forschung und der Psychotherapie aus.

Verschiedene Psychotherapien setzen seit ca. 10 Jahren auch in Deutschland an der Emotionsregulation an. Seit 5 Jahren nun auch deutlich verstärkt. Ein Buch hierzu z.B. https://www.beltz.de/fachmedien/psychol ... ation.html

Der wohl bekannteste Ansatz: https://de.wikipedia.org/wiki/Emotionsf ... e_Therapie
Unter Emotionen verstehe ich körperliche Empfindungen, die auf etwas gerichtet sind und uns die Welt qualitativ in einer bestimmten Weise präsentieren
Stimme ich dir voll zu.
Ein Punkt fehlt mir dabei noch. Die Aktivierung der körperlichen Empfindungen folgt einer Art Aktivierungs-"Form". Seit ca. 8 Jahren wird diese anhand der bodily maps untersucht.
https://www.researchgate.net/publicatio ... f_emotions

Das legt nun zwar wieder einen statischen, nicht-zeitlichen Blick nahe. Aber reguliert wird ja einerseits hauptsächlich die Intensität, andererseits aber auch die bewusste Wahrnehmung dieser Form. D.h. wenn ich die Empfindungen wahrnehme und eventuell auch benenne, reguliere ich schon die Emotion. https://en.wikipedia.org/wiki/Affect_labeling

Das verstehe ich so, dass mit dieser Beschreibung unterstellt wird, dass die Emotionen eben so gegeben sind, wie sie sind. Wenn ich dich richtig verstehe, nimmst du hingegen an, dass man das Phänomen eher dynamisch betrachten muss, so dass der gelernte Umgang [analog zum Erlernen des Zähneputzens] mit den Emotionen ein Teil der Emotionen ist, wie sie sich zeigt, bzw ein Teil der Betrachtung der Emotion sein sollte. Am Beispiel der Angst: man "muss" erst lernen mit ihr umzugehen und lernen, welche Reaktionen angemessen sind? So in etwa?

genau so. Denn kleine Kinder im Alter von 0-1/2 Jahre werden ja überwiegend durch eine Bezugsperson reguliert, da sich der präfrontale Kortex, der die Regulierung im Gehirn steuert, erst ab ca. 18 Monaten ausbildet.
Denkbar wäre aber auch, dass es darum geht, dass der Umgang mit Emotionen von Kultur zu Kultur unterschiedlich ist: "Jungens weinen nicht!" In dem anderen Faden hast du dementsprechend von "sozialkulturellen Ausdrucksregeln" gesprochen.
Volle Zustimmung. Der soziale Umgang ist kulturell bedingt. Und genau das zeigt ja, dass die Emotionsregulation nicht automatisch, anthropo-logisch reguliert wird, sondern dass sich Regulation als sozialkulturelle Aufgabe stellt.
Sind sie nach deiner Ansicht ein angemessener/notwendiger Teil des Erwachsenwerdens, also Teil eines Lernprozesses, der zum rechten Umgangs mit den Emotionen führen soll? Oder stufst du sie eher als Verformungen der urwüchsigen Emotion ein? Dafür spräche vielleicht das folgende Zitat: "Bei den 2-3 jährigen Kindern können wir die Gefühle leibhaftig sehen."
beides kann zutreffen. Wenn ich dem neusten Buch von Gerhard Roth "Über den Menschen" folge, können wir bei chronischen Gewalttätern, insbesondere impulsiv-reaktiven erkennen, dass bei den Eltern oft eine "Unfähigkeit" vorlag, "die Gefühle ihres Kindes zu erkennen" sowie körperliche Gewalt und eine generalisierte Geringschätzung (ebd. S. 217). (Ähnlich bei Psychopathen S. 220/221).
So rein aus dem Bauch heraus, ohne mich darüber klug gemacht zu haben, würde ich für meinen Teil eher vermuten, dass Emotionen etwas sind, was wir lernen/kultivieren müssen. Dementsprechend gehe ich davon aus, dass Erwachsene über sehr viel komplexere und vielschichtigerere Emotionen verfügen als Kinder. Zur Bildung des Herzens tragen vermutlich insbesondere die Künste bei.
Daher Zustimmung: wir müssen lernen/kultivieren, Emotionen zu regulieren.

Was du als zweites ansprichst, die komplexeren und vielschichtigeren Emotionen, entwickelt sich vor allem in der Pubertät. Der präfrontale Kortex entwickelt sich in der Pubertät zum zweiten Mal erheblich - nach der ersten, bereits angesprochenen Zeit. Diese komplexere und differenziertere Regulation geht mit verschiedenen Hirnentwicklungen in der Pubertät einher.
Es scheint aber so, dass, wenn in der ersten Phase von 2-5 Jahren vieles schief ging, sich das nicht einfach von 14-21 Jahren lösen lässt. Der zweite Prozess baut auf dem ersten auf.




Melissos
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Fr 30. Dez 2022, 11:17

Melissos hat geschrieben :
Mo 26. Dez 2022, 12:58

Was du als zweites ansprichst, die komplexeren und vielschichtigeren Emotionen, entwickelt sich vor allem in der Pubertät. Der präfrontale Kortex entwickelt sich in der Pubertät zum zweiten Mal erheblich - nach der ersten, bereits angesprochenen Zeit. Diese komplexere und differenziertere Regulation geht mit verschiedenen Hirnentwicklungen in der Pubertät einher.
Es scheint aber so, dass, wenn in der ersten Phase von 2-5 Jahren vieles schief ging, sich das nicht einfach von 14-21 Jahren lösen lässt. Der zweite Prozess baut auf dem ersten auf.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/14104 ... Adoleszenz

"Neue Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie und den Neurowissenschaften konnten zeigen, dass es während der Adoleszenz zu einer grundlegenden Reorganisation des Gehirns kommt."
Es "entwickeln sich subkortikale Hirnareale – insbesondere das limbische System sowie das Belohnungssystem – früher, so dass in der Adoleszenz ein Ungleichgewicht zwischen reiferen subkortikalen und unreiferen präfrontalen Hirnstrukturen besteht. "
"Zuerst in der Entwicklung wird das Maximum der Dichte der grauen Substanz im primären sensomotorischen Kortex erreicht, zuletzt in höheren Assoziationsarealen, wie dem dorsolateralen präfrontalen Kortex, dem inferioren parietalen und dem superioren temporalen Gyrus. Das bedeutet, dass insbesondere Hirnareale wie der präfrontale Kortex – der für höhere kognitive Funktionen wie etwa die Handlungskontrolle, das Planen oder die Risikoabschätzung von Entscheidungen verantwortlich ist – später reift als jene Kortexareale, die mit sensorischen oder motorischen Leistungen assoziiert sind."
"Die beschriebenen anatomischen Reorganisationsprozesse des adoleszenten Gehirns sind mit tiefgreifenden emotionalen und kognitiven Veränderungen verbunden. Insbesondere kommt es zu einer Weiterentwicklung von exekutiven Funktionen – also von kognitiven Prozessen, die das Denken und Handeln kontrollieren und somit eine flexible Anpassung an neue, komplexe Aufgabensituationen ermöglichen (20). Neben der Entwicklung dieser grundlegenden kognitiven Fähigkeiten, kommt es während der Adoleszenz auch zu Veränderungen sozial-affektiver Fähigkeiten wie der Gesichtererkennung, der Theory of Mind (der Fähigkeit, sich in den mentalen Zustand von anderen hineinzuversetzen) und der Empathie."
"Bildgebungsstudien legten ferner dar, dass Jugendliche in emotionalen Situationen eine erhöhte Aktivität in limbischen Arealen aufweisen. "
"Darüber hinaus konnte durch anatomische und funktionelle Bildgebungsstudien eine verstärkte Vernetzung des präfrontalen Kortex mit sensorischen und subkortikalen Strukturen während der Adoleszenz gezeigt werden (25, 26, e6), die für einen verstärkten Einfluss frontaler Hirnregionen bei kognitiven und affektiven Prozessen spricht. Dennoch sollte die Entwicklung kognitiver und affektiver Schaltkreise nicht nur als eine Bedingung struktureller neurobiologischer Reifung betrachtet werden, sondern genetische Faktoren interagieren vermutlich sehr stark mit Umweltanforderungen. So werden zum Beispiel die Affektregulation und die zugrunde liegenden Hirnstrukturen durch die Eltern-Kind-Interaktion beeinflusst."




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AufDerSonne
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Fr 30. Dez 2022, 19:54

Melissos hat geschrieben :
So 25. Dez 2022, 17:27
Hilfreich ist hier die Entwicklungsgeschichte des Lernens eines Klavierstückes oder eines Tanzes oder vielleicht noch besser: des Zähneputzens. Das 2-5 jährige Kind muss 1000 Male üben, bis das Zähneputzen endlich routiniert ablaufen kann. Dann benötigt es fast keine Steuerung mehr, sondern - im Vergleich zu früher - eher der Überwachung, während nun parallel ganz andere Inhalte behandelt werden können.
Der Vorgang läuft nun nahezu "automatisch" ab. Das "Problem", das früher als unüberwindlich schien und ständig Unterstützung erforderlich machte, wird nun pragmatisch behandelt und täglich gelöst - jahrelange Übung war hierfür notwendig.
Hallo Melissos
Ich bin kein richtiger Philosoph, aber vielleicht interessieren dich ja meine Gedanken zum Thema.
Also erst einmal. Dass Handlungen automatisch ablaufen, ist eine gefährliche Angelegenheit. Bei mir läuft und lief das Zähneputzen nie automatisch ab, ich muss mich jedesmal wieder überwinden, nicht selten als ob es zum ersten Mal wäre.
Beim Thema Emotionen kommt es darauf an, von wie tiefen Emotionen wir sprechen. Da passiert auch vieles unterbewusst, nicht wie bei bewussten Gedanken.
Emotionsregulation finde ich ein interessantes Wort. Ich könnte mir vorstellen, dass es das gibt.
Sagen wir, etwas macht mich wütig. Also irgendeine Situation macht mich aggressiv. Dann müssen ja diese Aggressionen irgendwie wieder abgebaut werden.
Am besten wahrscheinlich mit wohligen Gefühlen (Emotionen), also mit guten Gefühlen. Da kommt es dann darauf an, wie gut ein Mensch gelernt hat, sich gute Gefühle zu verschaffen.
Im dümmsten Fall, beim Mörder, konnte dieser seine aggressiven Gefühle nicht anders regulieren als mit Gewalt. Zum Beispiel.
Es muss ja nicht gleich ein Mord sein, es könnte auch nur eine Beleidigung sein.

Hm, auf jeden Fall inspirierend das Thema.



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Timberlake
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Do 5. Jan 2023, 01:33

Melissos hat geschrieben :
Mo 26. Dez 2022, 12:58

Daher Zustimmung: wir müssen lernen/kultivieren, Emotionen zu regulieren.

Dir ist doch wohl schon noch klar , . um etwas wie die Emotionen regulieren zu können , dass der Regler den Emotionen vorgeschaltet sein muss ..

  • Warum es keine rationale Entscheidung gibt
    Dies scheint eine Illusion zu sein. Uns sind nur Prozesse, die in der Großhirnrinde stattfinden, bewusst; folglich stammen also wesentliche Anteile unserer Handlungssteuerung aus Teilen unseres Gehirns, die dem Bewusstsein grundsätzlich unzugänglich sind wie beispielsweise das limbische System, von dem man heute weiß, dass es unter anderem Gedanken und Absichten, die uns in den Sinn kommen, veranlasst und steuert. Es entscheidet unter Berücksichtigung der jeweiligen Reize aus der Umwelt und dem Körper, was wir im nächsten Augenblick tun. Dies bedeutet, dass die eigentlichen Antriebe unseres Verhaltens aus den „Tiefen“ unserer unbewussten Gedächtnisinhalte und den damit verbundenen Gefühlen und Motiven stammen. Wir Menschen haben offensichtlich eine nur geringe Einsicht in die eigentlichen Beweggründe unseres Handelns.
    Gerhard Roth ... Warum sich/Sie Menschen kaum verändern können, Limbisches System steuert Ratio


... was für den Fall , dass du diesen Regler in Großhirnrinde verortest, ein Unding ist. Zumindest , wenn man Gerhard Roth glauben schenken darf.
AufDerSonne hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 19:54
Bei mir läuft und lief das Zähneputzen nie automatisch ab, ich muss mich jedesmal wieder überwinden, nicht selten als ob es zum ersten Mal wäre.
Wo bzw. wie könnte beispielsweise @ AufDerSonne seine Emotionen auch so regulieren, dass er das Zähneputzen mit Begeisterung absolviert. Das Einzige . was einen zur Verfügung steht, ist seine Emotionen zu unterdrücken und wohlgemerkt nicht zu überwinden. Denn wenn ich eine Emotion überwinde , dann habe ich sie , weil sie anschließend nicht mehr da sind , de facto reguliert .

  • An die Bewunderer der Objektivität. – Wer als Kind mannigfaltige und starke Gefühle, aber wenig feines Urteil und Lust an der intellektualen Gerechtigkeit bei den Verwandten und Bekannten, unter denen er aufwuchs, wahrgenommen und folglich im Nachbilden von Gefühlen seine beste Kraft und Zeit verbraucht hat: bemerkt als Erwachsener an sich, daß jedes neue Ding, jeder neue Mensch sofort Zuneigung oder Abneigung oder Neid oder Verachtung in ihm rege macht; unter dem Drucke dieser Erfahrung, gegen den er sich ohnmächtig fühlt, bewundert er die Neutralität der Empfindung, oder die »Objektivität«, wie ein[1083] Wunderding, als Sache des Genies oder der seltensten Moralität, und will nicht daran glauben, daß auch sie nur das Kind der Zucht und Gewohnheit ist.
    Friedrich Nietzsche .. Morgenröte
Uns bleibt von daher nur . um es mit den Worten Nietzsche zu formulieren , die Neutralität der Empfindung zu bewundern , oder die »Objektivität«, als Sache des Genies oder der seltensten Moralität , wie ein Wunderding zu betrachten. Es steht ja wohl mittlerweile außer Frage , dass jenseits dieser »Objektivität«, welche du mit dieser Regulation der Emotionen quasi vorausgesetzt , tatsächlich jedes neue Ding, jeder neue Mensch sofort Zuneigung oder Abneigung oder Neid oder Verachtung in einem Rege macht. Das man sich dieser Emotionen gegenüber ohnmächtig fühlt. Da kann man übrigens mal sehen , wie weit Nietzsche als Psychologe seiner Zeit voraus war.




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AufDerSonne
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Fr 6. Jan 2023, 10:37

Das Problem oder vielleicht auch der Vorteil des Menschen ist, dass er vor der Handlung ein Denkvorgang einschalten kann.
Wenn jemand wütig wird, muss er nicht gleich zuschlagen, er kann vorher abwägen, wie er reagieren soll.

Ich glaube, es gibt zwei Arten von Emotionen. Solche, die man unterdrücken kann und solche, die man nicht unterdrücken kann.
Nebenbei. Freud hat gesagt, dass die Zurückhaltung von Aggressionen krank macht, wo ich ihm zustimme. Aber das nur so nebenbei.

Ich meine. Wenn wir wütig oder aggressiv werden und dann nicht reagieren, dann wäre es ja keine Emotion.
Also richtige Emotionen sind nur dann Emotionen, wenn sie etwas bewirken, zum Beispiel eine Reaktion der Wut. Man muss sie zeigen!
Ich denke, wir waren alle schon einmal in einer Situation, wo wir eine Emotion nicht mehr unterdrücken konnten und das ist auch gut so. Sonst wären es keine richtigen Emotionen.

Die Emotionen, die man unterdrücken kann, waren ja offenbar irgendwie nicht echt.



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Burkart
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Fr 6. Jan 2023, 23:03

Fast jede Art von Emotion lässt sich kontrollieren, schau mal bei sehr guten (vor allem ruhigen) Pokerspielern zu.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Timberlake
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Sa 7. Jan 2023, 00:33

Burkart hat geschrieben :
Fr 6. Jan 2023, 23:03
Fast jede Art von Emotion lässt sich kontrollieren, schau mal bei sehr guten (vor allem ruhigen) Pokerspielern zu.
.. unter Bezugnahme meines letzten Beitrages ... ich korrigiere ... ..fast jede Art von Emotion lässt sich m. E. unterdrücken.
  • Kann man mit künstlicher Intelligenz Gefühle erkennen?
    Wir Menschen haben, je nach Definition, etwa 30 Muskeln im Gesicht, allein 17 davon brauchen wir, um zu Lachen. Die feinen Nuancen unserer Gefühle dokumentieren die Psychologen bislang mit Hilfe von „Elektromyografie“ – kurz EMG. Sensoren auf der Haut messen dabei die elektrische Aktivität der Muskeln und Nerven. Je stärker der Impuls, umso deutlicher und klarer die Emotion. Kann künstliche Intelligenz das auch ohne EMG?
So besteht das Kunststück eines sehr guten (vor allem ruhigen) Pokerspielern darin, dass er über die Unterdrückung seiner Emotion .. wenn schon denn schon .. die "Kontrolle" über seine Gesichtsmuskeln zurück gewinnt. Wenn ihm beispielsweise bei seinem Blatt alles andere , als zum Lachen ist , er dennoch in der Lage ist , mit seinen Gesichtsmuskeln das ganze Gegenteil aus zu drücken. ...

  • Kann man mit künstlicher Intelligenz Gefühle erkennen?
    Lachen macht Laune, Lachen ist ansteckend – vor allem dann, wenn es ehrlich ist und von Herzen kommt. Doch was ist ein „ehrliches Lachen“? Software, die mit künstlicher Intelligenz unsere Gesichter scannt, gibt es schon lange. Aber können solche KI-Programme inzwischen auch erkennen, ob wir fröhlich, angeekelt, wütend, traurig sind – oder eben „ehrlich“ lachen?
.. und zwar so aus zudrücken , dass selbst eine KI darauf reinfällt und "meint" es mit einem "ehrlichen" Gesichtsausdruck zu tun zu haben, Um eimal an dieser Stelle dein Lieblingsthema mit unterzubringen. ;)




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Jörn Budesheim
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Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer.

Aristoteles zugeschrieben
Zu Beginn des Fadens hat Melissos darauf hingewiesen, dass nach seiner Sichtweise zur Emotionsregulation gehört, dass man lernt, mit den eigenen Emotionen umzugehen, so wie man lernt, ein Instrument zu beherrschen. Den richtigen Umgang mit den eigenen Gefühlen muss man erst lernen, also mit Aristoteles gesprochen: das richtige Maß, die richtige Zeit, den richtigen Zweck und die richtige Art. So verstanden könnte man vielleicht sagen, dass die Emotionsregulation ein Teil der Persönlichkeitsbildung ist. Ziel dieser Schule des Herzens ist eine gewisse Kunstfertigkeit in Bezug auf das Gefühlsrepertoire, das Gefühlserleben und dem angemessenen Ausdruck der Gefühle.

Nach meinem Verständnis ist Emotionsregulation daher etwas anderes als die Unterdrückung von Emotionen, eher so etwas wie ihre Kultivierung, Bildung und Formung.

Wichtig in dieser Sichtweise scheint mir dabei zu sein, dass die Emotionen (in vielfältiger Hinsicht) angemessen oder unangemessen sein können. Das gilt natürlich sowohl für die Person, die sie hat, als auch für die Situation, in der sie auftreten und andere Betroffene. Gefühle sind eben nicht allein Privatsache.




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Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 7. Jan 2023, 10:50
Wichtig in dieser Sichtweise scheint mir dabei zu sein, dass die Emotionen (in vielfältiger Hinsicht) angemessen oder unangemessen sein können.
Das setzt eine Normalität voraus. Also diese Aussage. Ich finde, man muss nicht immer so reagieren, wie es die anderen erwarten.
Dieser Spielraum von angemessen und unangemessen ist doch sehr gross. Aber immer normal sein bringt es irgendwie auch nicht. So nach dem Motto: Nur nicht auffallen!



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AufDerSonne hat geschrieben :
Sa 7. Jan 2023, 11:41
Nur nicht auffallen!
Emotionsregulation ist auch in dieser Hinsicht nicht einfach eine Privatsache. Es kann z.b sein dass man in einer Zeit oder in einem Kulturkreis lebt, in dem der angemessenen Ausdruck der Gefühle nicht möglich ist, weil alles so rigide normiert ist, dass man oft unter dem (unbewussten oder bewussten) Motto lebt: nur nicht auffallen. Die Schule des Herzens betrifft also nicht nur den Einzelnen oder die Einzelne, sondern die Gesellschaft als ganze, scheint mir.




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Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 7. Jan 2023, 12:27
AufDerSonne hat geschrieben :
Sa 7. Jan 2023, 11:41
Nur nicht auffallen!
Emotionsregulation ist auch in dieser Hinsicht nicht einfach eine Privatsache. Es kann z.b sein dass man in einer Zeit oder in einem Kulturkreis lebt, in dem der angemessenen Ausdruck der Gefühle nicht möglich ist, weil alles so rigide normiert ist, dass man oft unter dem (unbewussten oder bewussten) Motto lebt: nur nicht auffallen. Die Schule des Herzens betrifft also nicht nur den Einzelnen oder die Einzelne, sondern die Gesellschaft als ganze, scheint mir.
Ja, was als Emotionen gut geheißen, noch akzeptiert und eher verurteilt wird, ist sicher abhängig von unserer Gesellschaft.
Z.T. hängt das mit extrovertierten Faktoren wie Lautstärke oder Körperbewegungen zusammen, eine laut schreiende Person mit bedrohlich wirkenden Bewegungen dürfte meist nicht gut ankommen bei anderen Menschen.
Auch ändert sich das, z.B. was das Weinen (bei Männern) betrifft.

Tja, wir Menschen sind halt so und entsprechend die Gesellschaft insgesamt.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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Sa 7. Jan 2023, 13:25

Hier mal ein paar rhetorische Fragen:
Ist es gut, alle Emotionen zu unterdrücken?
Ist es gut, dauerhaft vom Neid bestimmt zu sein?
Ist es gut, beständig Angst zu haben?
...

Ich gehe davon aus, dass es selbstverständlich ist, dass die Antwort auf diese rhetorischen Fragen immer "nein" lautet. Wenn das Leben von Angst bestimmt ist, dann hat diese Emotion nicht das richtige Maß, gelinde gesagt. Die meisten haben es wahrscheinlich schon mal erlebt, dass Emotionen für eine Zeit die 'Kontrolle übernehmen" das Wohlbefinden beeinträchtigen. Diese Beispiele sollen zeigen, dass die Rede vom "richtigen Maß" keineswegs per se abwegig ist.




Burkart
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Sa 7. Jan 2023, 13:44

Ja, das richtige Maß, daraus könnte man einen eigenen Thread machen... z.B. ob es immer ein richtiges gibt u.ä.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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Jörn Budesheim
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Sa 7. Jan 2023, 14:10

Nehmen wir an, das Leben einer Person ist von Angst bestimmt. Aus welchen Gründen auch immer - das ist sicherlich nicht das richtige Maß. Was ich mich jetzt frage ist: wie kommst du von dieser Frage auf die Frage, ob es immer das richtige Maß gibt? Wie hängt das zusammen? Was motiviert dich, in diesem Zusammenhang diese Frage zu stellen?




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Sa 7. Jan 2023, 15:21

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 7. Jan 2023, 13:25
Hier mal ein paar rhetorische Fragen:
Ist es gut, alle Emotionen zu unterdrücken?
Ist es gut, dauerhaft vom Neid bestimmt zu sein?
Ist es gut, beständig Angst zu haben?
...

Ich gehe davon aus, dass es selbstverständlich ist, dass die Antwort auf diese rhetorischen Fragen immer "nein" lautet. Wenn das Leben von Angst bestimmt ist, dann hat diese Emotion nicht das richtige Maß, gelinde gesagt. Die meisten haben es wahrscheinlich schon mal erlebt, dass Emotionen für eine Zeit die 'Kontrolle übernehmen" das Wohlbefinden beeinträchtigen. Diese Beispiele sollen zeigen, dass die Rede vom "richtigen Maß" keineswegs per se abwegig ist.
Ja, Moment. Aber wir müssen unterscheiden wie die Gesellschaft, also die anderen, auf mich reagieren, und wie ich mich selbst fühle in der Gesellschaft.
Das sind doch zwei wesentlich verschiedene Dinge. Ist das Problem bei mir oder bei den anderen? Das ist die entscheidende Frage.

Wenn mich selbst eine Emotion stört, weil sie das Mass überschreitet, dann habe ich ein Problem. Dann wäre es gut, wenn ich die Ursache von dieser Emotion finden würde.
Wenn sich die anderen an meinem Verhalten stören, ist das nicht unbedingt mein Problem.



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Sa 7. Jan 2023, 15:37

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 7. Jan 2023, 14:10
Nehmen wir an, das Leben einer Person ist von Angst bestimmt. Aus welchen Gründen auch immer - das ist sicherlich nicht das richtige Maß. Was ich mich jetzt frage ist: wie kommst du von dieser Frage auf die Frage, ob es immer das richtige Maß gibt? Wie hängt das zusammen? Was motiviert dich, in diesem Zusammenhang diese Frage zu stellen?
Mir war einfach dein "richtiges Maß" ins Auge gefallen und so habe ich dazu meine Gedanken schweifen lassen, nicht unbedingt (nur) aus den Thread-Zusammenhang bezogen.
Aber um bei ihm hier zu bleiben: Was ist schon das richtige Maß und richtig für wen, z.B. wie AufDerSonne auf differenziert hat? Kann man sagen/denken/abschätzen, ob eine bestimmte "Menge von Emotion" richtig ist? Kann es sogar sein, dass es gar kein richtiges Maß in einem Zusammenhang gibt, z.B. kann man genug Glück/Freude/Positives erleben oder darf dies grenzenlos sein? Und/Oder sollte man diese Emotionen regulieren und warum ggf. (solange sie nicht ins Negative umkippen)?



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Jörn Budesheim
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Sa 7. Jan 2023, 17:21

Ich hatte weiter oben ein paar Beispiele gegeben. Ist es das richtige Maß, dass ein Leben in dauernder Angst ist? Ich würde sagen, ziemlich offensichtlich nicht. Du widersprichst aber (oder?), mich würde interessieren, warum?

Zu Beginn wurde auch erwähnt, dass das Thema Emotionsregulation nicht nur in der Psychologie und in der Philosophie ein Thema ist sondern auch in der psychologischen Praxis und der Beratungsliteratur. Wenn es so etwas, wie das richtige Maß gar nicht gibt warum haben dann die entsprechenden Praxen und Bücher überhaupt ein Publikum?




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