Der Mensch: Auf Leben und Tod

Mit Beginn der 1920er Jahre bilden sich in der deutschen Philosophie die Disziplinen der Philosophischen Anthropologie und der Lebensphilosophie aus, deren Grundfragen in den 1990er Jahren eine Renaissance erleben.
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Schimmermatt
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So 3. Mai 2020, 12:58

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 2. Mai 2020, 20:04
Gut, wenn du der Ansicht bist, dass es nicht Subjekte sind, die leben und sterben, dann weiß ich nicht weiter ...

Wenn es uns nicht gibt und wir daher auch nicht sterben, worüber reden wir eigentlich die ganze Zeit? Und wie sollte das, was wir reden, irgendeine Bedeutung haben... außer Schall?

Damit ziehst du allerdings die Voraussetzung ein, unter der du deinen Skeptizismus überhaupt formulieren kannst. Das heißt, im Grunde sagst du nach deiner eigenen Einschätzung einfach: nichts.
Ich schrieb (in Klammern), dass ich STELLENWEISE bestreite, Subjekt zu sein. Ob Du Subjekt bist, weiß ich nicht, unter Umständen kann ich das von mir wissen, alles andere begegnet mir erst mal als Objekt, dem ich nur vor den Kopf gucken kann.

Abgesehen davon: ja, ich sagte schon mal, dass ich Wittgensteins Schweigen im Falle des nicht Sagbaren für eine Option halte. Du hieltst das für falsch - immer noch?



"Manche Leute werden heutzutage langsam wahnsinnig. Ich schnell." C. Schlingensief

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Alethos
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Fr 8. Mai 2020, 16:19

Der radikale Skeptiker nahm Wittgenstein zu ernst und meinte, dass man besser darüber schweigen soll, worüber man nicht reden könne. Und da er nun einmal alles für ungesichert hielt: So schwieg er - und für immer.

Das fand im Übrigen der quirlige Pragmatiker schade, weil es doch so schöne Mittel zum Zweck gibt und Zwecke gar auch viele, sodass er den Zweifler ermunterte, er möge der Wahrheit ein bisschen Existenz erlauben - wenn auch nur als Mittel zum Zweck.



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Jörn Budesheim
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The Act
(William Carlos Williams)

There were the roses, in the rain.
Don’t cut them, I pleaded.
They won’t last, she said.
But they’re so beautiful
where they are.
Agh, we were all beautiful once, she said,
and cut them and gave them to me
in my hand.




Anders
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Mo 11. Mai 2020, 08:18

Anders hat geschrieben :
Di 28. Apr 2020, 15:33
... doch sprechen die Religionen von einer Unsterblichkeit, das hieße, es gibt im Menschen etwas, das ein Leben ist, was den "Tod" überdauert.
Mag es ein weiterer Hinweis sein, wenn es heißt, der Schlaf sei der kleinere Bruder des Todes.



'Meine Taten von gestern sind mein Schicksal von heute!'
aus: Rudolf Steiner, Wiedergeburt und Karma, Wie Karma wirkt

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Jörn Budesheim
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Der nackte Philosoph




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Jörn Budesheim
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Héctor Wittwer hat geschrieben : Während einige Denker die Auffassung vertraten , dass ein Mensch nur durch Erfahrung zu der Einsicht gelangen könne, dass er selbst sterben muss, behaupteten andere, dass es eine apriorische oder intuitive Todesgewissheit gebe, das heißt, dass auch ein Mensch, der niemals den Tod eines anderen Lebewesens erlebt hätte, wüsste, dass er eines Tages sterben wird.




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Jörn Budesheim
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Fr 25. Dez 2020, 13:07

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Nach seinem Tod wurde Bentham in der Anwesenheit von Anatomiestudenten und seinen engsten Vertrauten (u. a. von seinem Freund und gleichzeitig Arzt Dr. Southwood Smith) seziert. Gemäß seinem letzten Willen wurde sein Leichnam „auto-ikonisiert“. Durch die Auto-Ikonisierung wird der Leichnam – entweder ganz oder nur der Kopf – nach den Methoden der neuseeländischen Maori mumifiziert, um ihn für die Nachwelt zu erhalten. Den Begriff der Auto-Ikone definiert Bentham als „a man who is his own image“. Durch die Auto-Ikonisierung sollte jeder Mensch über seinen Tod hinaus als Auto-Ikone sein eigenes, lebensechtes Monument bilden. Benthams Skelett wurde mit seinen Kleidern angezogen, die man mit Stroh ausstopfte. Jedoch wurde sein Kopf durch die Auto-Ikonisierung dermaßen verunstaltet, dass man für die Auto-Ikone ein Wachsmodell anfertigte. Mit dem Wachskopf und seinem Spazierstock in der Hand wurde Benthams Auto-Ikone in einer Vitrine des University College London auf einem Stuhl sitzend ausgestellt. Der mumifizierte Kopf wurde zunächst zu Füßen der Auto-Ikone mit in die Vitrine gelegt; heute wird er im College-Archiv aufbewahrt. (Wiki)




Timberlake
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So 26. Mär 2023, 01:20

Stefanie hat geschrieben :
Sa 30. Sep 2017, 22:04
Sicher. Vielleicht aber auch nicht. In Bezug zum Thema Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit.

Die Aussage, sich auf das zu besinnen, was einem wirklich wichtig ist - im Bewußtsein der eigenen Sterblichkeit - liest man heutzutage sehr oft. Oft in dem Zusammenhang, so viel wie möglich vom Leben mit zunehmen und zu sehen, bevor man stirbt. In dieser Kombination tritt die Wichtigkeit im Bezug auf die Menschen in der eigenen sozialen Gemeinschaft, zurück hinter diesem Wunsch. Manche lassen ihren Job hinter sich, verlassen für immer oder eine zeitlang Familie und Freunde und machen eine Weltreise machen.




Timberlake
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Timberlake hat geschrieben :
So 26. Mär 2023, 01:20
Stefanie hat geschrieben :
Sa 30. Sep 2017, 22:04
Sicher. Vielleicht aber auch nicht. In Bezug zum Thema Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit.

Die Aussage, sich auf das zu besinnen, was einem wirklich wichtig ist - im Bewußtsein der eigenen Sterblichkeit - liest man heutzutage sehr oft. Oft in dem Zusammenhang, so viel wie möglich vom Leben mit zunehmen und zu sehen, bevor man stirbt. In dieser Kombination tritt die Wichtigkeit im Bezug auf die Menschen in der eigenen sozialen Gemeinschaft, zurück hinter diesem Wunsch. Manche lassen ihren Job hinter sich, verlassen für immer oder eine zeitlang Familie und Freunde und machen eine Weltreise machen.


Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii
Ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans
Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals richtig frei
Einmal verrückt sein und aus allen Zwängen fliehen

.......
Der Mensch: Auf Leben und Tod ....




Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 16. Dez 2021, 09:05
„Je mehr ein Mensch sich schämt, desto anständiger ist er.“ — George Bernard Shaw zugeschrieben




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