↻ ⤖ (S ↔ I) ˄ (N ∨ N) ⇅ ⊨ (D(E) ˄ S(⩔)) ⊢⫛ ⌐(L → E) ⊕ (B(⩔) ↔ E(N)) ⩔ S

Mit Beginn der 1920er Jahre bilden sich in der deutschen Philosophie die Disziplinen der Philosophischen Anthropologie und der Lebensphilosophie aus, deren Grundfragen in den 1990er Jahren eine Renaissance erleben.
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Jörn Budesheim
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↻ ⤖ (S ↔ I) ˄ (N ∨ N) ⇅ ⊨ (D(E) ˄ S(⩔)) ⊢⫛ ⌐(L → E) ⊕ (B(⩔) ↔ E(N)) ⩔ S

Worin besteht er? Oder gibt es sowas gar nicht?




Wolfgang Endemann
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Fr 10. Jan 2025, 14:44

Dieser Satz ist in logischer Syntax verfaßt, aber mit undefinierten Symbolen und syntaktisch unkorrekt. Also ist er nicht mathematisch brauchbar, ganz unabhängig davon, was die Zeichen bedeuten mögen. Da wir in unserer natürlichen Sprache, ohne daß dem inhaltlichen Verstehen daraus nachhaltige Beeinträchtigungen entstehen würden, syntaktische Fehler machen (können/dürfen), ist es möglich, daß Du Dir etwas Sinnvolles dabei gedacht hast. Allerdings die Semantik der Zeichen mußt Du uns mitliefern, sonst können wir das nur als Formalismus lesen, und dann ist es einfach falsch.
Die Fehler: ├ und ╞ werden manchmal als metalogische Zeichen eingesetzt, dann dürfen sie allerdings nicht dem objektsprachlichen → folgen, Ǝ ist der Existenzquantor, der ein Argument benötigt.
Ich verstehe ja, daß Du Dich über meine Formalisierungen lustig machen möchtest. Aber dann bitte korrekt. Wenn Dir das nicht einleuchtet, wird sich Dir nie erschließen, warum man Mathematik betreibt. Und ich auf die Idee komme, in dieser Diskussion über einen Satz von Wittgenstein einmal der Wittgensteinschen Direktive zu folgen, sie auf W. selbst anzuwenden.




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Jörn Budesheim
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Wenn du wohlwollend liest, verstehst du vielleicht auch, was da steht und wonach gefragt wird.




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Quk
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Fr 10. Jan 2025, 14:56

Ist es in dieser Satire Absicht, die beiden Wörter "worin" und "besteht" zu verknüpfen? Vielleicht war das ein Tippfehler. Ich frage aus Respekt vor der Idee.




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Jörn Budesheim
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Fr 10. Jan 2025, 15:01

↻ ⤖ (S I) ˄ (N N) ⇅ ⊨ (D(E) ˄ S()) ⊢⫛ ⌐(L E) ⊕ (B() ↔ E(N)) ⩔ S

Worin besteht er (der Sinn)? Oder gibt es sowas gar nicht?




Wolfgang Endemann
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Fr 10. Jan 2025, 15:15

OK. Ich nehme meinen Vorkommentar zurück. Da habe ich wohl falsch kontextualisiert. Dein neuer Faden steht nicht im Zusammenhang mit der laufenden Debatte und der hier immer wieder geführten Diskussion über Mathematik und Erkenntnistheorie.
Stattdessen ist es eine sehr schöne Metapher über eine scheinhafte und opake Wirklichkeit, der wir mit Sprache den Sinn zu entlocken versuchen.




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Quk
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Fr 10. Jan 2025, 15:28

(Verstehe, dann meint die Idee ausschließlich den Sinn des Lebens und nicht auch den Sinn der Sprache. Der Ausdruck "worin besteht" klingt für mich nämlich verdreht. Ich sage entweder "woraus besteht" oder "worin liegt". Hätte sein können, dass mit der Verdrehung eine weitere Metaebene angedeutet werden sollte. Ich bin manchmal zu autistisch unterwegs.)

Zum Thema: Ich denke, es gibt keinen Sinn des Lebens. Wer ihn zur Beruhigung braucht, muss sich ihn erfinden.




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Stefanie
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Fr 10. Jan 2025, 15:43

???



Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)

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Jörn Budesheim
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Fr 10. Jan 2025, 15:47

Stefanie hat geschrieben :
Fr 10. Jan 2025, 15:43
???
Liest man in der Überschrift nur die Buchstaben, ergibt sich: "SINN DES LEBENS". Es geht in diesem Faden also um den Sinn des Lebens, falls es dergleichen gibt.




Wolfgang Endemann
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Fr 10. Jan 2025, 15:55

Quk hat geschrieben :
Fr 10. Jan 2025, 15:28


Zum Thema: Ich denke, es gibt keinen Sinn des Lebens. Wer ihn zur Beruhigung braucht, muss sich ihn erfinden.
Objektiv gibt es keinen Sinn des Lebens. Aber das Leben selbst ist ein Sinnzusammenhang (der keinen "höheren" Sinn hat). Sinn in diesem Sinne heißt einfach ein Ausschluß von Vielem, Sinn reduziert das anything goes. Das müssen reflexionsfähige Lebewesen. Zu ihrer Selbsterhaltung gehört es, sinnvoll zu scheiden (was ist gut für mich, was schlecht). Sinn ist, was das Leben lebenswert macht. Daher sollte man das Wissen, besser wäre es, hier von einer bestens bestätigten Vermutung zu sprechen, daß es keinen objektiven Sinn gibt, mit dem Wissen verbinden, daß unsere Lebensqualität von der Reichhaltigkeit an Sinngebung abhängt.




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Quk
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Fr 10. Jan 2025, 16:34

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
Fr 10. Jan 2025, 15:55
Objektiv gibt es keinen Sinn des Lebens. Aber das Leben selbst ist ein Sinnzusammenhang (der keinen "höheren" Sinn hat). Sinn in diesem Sinne heißt einfach ein Ausschluß von Vielem, Sinn reduziert das anything goes.
In dieser Hinsicht gebe ich Dir recht. Der Sinn des Lebens ist es, sich zu erhalten, und zwar durch Todvermeidung oder Fortpflanzung. Diese Antwort ist leider frustrierend für diejenigen Menschen, die einen "höheren" Sinn des Lebens brauchen.

Hoch, höher, am höchsten.

Die Frage müsste man eigentlich so präzisieren: Was ist der höchste Sinn des Lebens?

Und da muss ich als alter Regelkreisler wieder feststellen: Es gibt im Kreislauf keinen Anfang. Genauso, wie es keinen Staat Nr. 1 gibt, gibt es auch keinen Lebenssinn Nr. 1.




Wolfgang Endemann
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Fr 10. Jan 2025, 18:33

Das "Hoch, höher, am höchsten" würde ich nicht so negativ bewerten, auch das ist Natur. Ein Organismus kann sich nur erhalten, indem er sich ständig anpaßt, ständig dazulernt. Eine biologische Art, die auf solchen Fortschritt verzichtet, gerät ins Hintertreffen, kann langfristig nicht überleben. Also gehört "höher, höher", mehr wollen, als man braucht, zum Leben dazu. Das Gute ist, man, Mensch kann das sinnvoll gestalten, er ist nicht nur dem biologischen Optimierungsprozeß unterworfen, sondern er kann nach Maßgabe der Vernunft diesem Prozeß eine selbstbestimmte Richtung geben. Wobei die Fähigkeit zur Vernunft nicht überschätzt werden sollte.




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Jörn Budesheim
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"Objektiv gibt es keinen Sinn des Lebens."

Kann mir jemand einen einfachen Worten erklären, was das bedeutet?

Hier vielleicht ein Beispiel, was es bedeuten könnte: Wenn jemand glaubt, ein sinnvolles Leben zu führen, dann irrt sie in jedem Fall. Oder machen wir es noch konkreter: eine Person engagiert sich für den Tierschutz. Darin liegt der Sinn ihres Lebens. Gemäß der obigen Behauptung, irrt sich diese Person, denn ihr Leben hat keinen Sinn. Was auch immer jemand über den Sinn des eigenen Lebens denkt, er ist ein Irrtum.

Ist es so in etwa gemeint?




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Jörn Budesheim
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Quk hat geschrieben :
Fr 10. Jan 2025, 16:34
Der Sinn des Lebens ist es, sich zu erhalten, und zwar durch Todvermeidung oder Fortpflanzung.
Auch hier ist mir nicht klar, was gemeint sein könnte. Denn ein Leben, das nur darin bestünde, es zu erhalten durch Todvermeidung oder Fortpflanzung ist ja in der Regel gerade keinen sinnvolles Leben.




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Quk
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Fr 10. Jan 2025, 21:03

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
Fr 10. Jan 2025, 18:33
Das "Hoch, höher, am höchsten" würde ich nicht so negativ bewerten, auch das ist Natur. Ein Organismus kann sich nur erhalten, indem er sich ständig anpaßt, ständig dazulernt.
Das ist klar. Aber ich bezog das "höchste" auf den "höchsten Sinn des Lebens", nicht auf die beste evolutive Anpassung. Anzupassen sind ja unendlich viele Variablen. Welche davon soll die wichtigste sein? Es ist doch alles interaktiv verwoben.

Aber nehmen wir mal ein einfaches generelles Beispiel aus der Politik: Die Diktatur. Ist der Diktator die Nr. 1? Natürlich nicht. Wenn sein Volk nicht existierte, wäre er ein Würstchen. Das Volk erzeugt die Diktatur. Also könnte man sagen, in der Diktatur ist das Volk die Nr 1. Wenn das Volk unzufrieden wird, flieht der Diktator. Andererseits beeinflusst der Diktator die Gesinnung der Menschen. Es ist unmöglich, in solchen Regelkreisen die Nr. 1 zu bestimmen. Das "höchste" gibt es nicht. Das Leben ist interaktiv. Kein Furz ist autark. Wer dennoch etwas "höchstes" braucht, muss sich etwas göttliches erfinden und verlangen, dass dieses göttliche nicht hinterfragt wird. Denn wenn es hinterfragt wird, wie zum Beispiel: "Wer ist der Vater von Gott?" -- dann offenbart dies die Unmöglichkeit der Höchstbestimmung.




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Quk
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Fr 10. Jan 2025, 21:18

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 10. Jan 2025, 19:55
Quk hat geschrieben :
Fr 10. Jan 2025, 16:34
Der Sinn des Lebens ist es, sich zu erhalten, und zwar durch Todvermeidung oder Fortpflanzung.
Auch hier ist mir nicht klar, was gemeint sein könnte. Denn ein Leben, das nur darin bestünde, es zu erhalten durch Todvermeidung oder Fortpflanzung ist ja in der Regel gerade keinen sinnvolles Leben.
Du kannst Deinem Leben Sinn geben durch Telefonseelsorge oder Bergbesteigung etc. Das geht aber nur, wenn Du von Deiner Mutter geboren wurdest und noch nicht tot bist. Deine lebendige Existenz ist die Voraussetzung, Telefonseelsorge anbieten zu können, beziehungsweise einen Telefonseelsorger mit Deinen Sorgen zu beschäftigen. Deswegen nannte ich diese Punkte zuerst. Als kleine Provokation. Natürlich gibt es unendlich viele Lebenssinne. Reinhold Messner erscheint es sinnvoll, sich in Gefahr zu begeben und darin den Tod zu vermeiden. Lüstlinge finden ihren Lebenssinn in täglichen erotischen Fortpflanzungs-Ritualen. Warum sollte das nicht sinnvoll sein?




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Jörn Budesheim
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Fr 10. Jan 2025, 21:39

"Der Sinn des Lebens ist es, sich zu erhalten, und zwar durch Todvermeidung oder Fortpflanzung." Was du damit meinst, verstehe ich jetzt noch weniger. :(




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Quk
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Fr 10. Jan 2025, 22:35

Es gibt unendlich viele Lebenssinne. Stimmst Du dem zu?

Zum Beispiel:

Todvermeidung (heißt: Möglichst lange zu leben, im Sinne von: Das Leben ist der Sinn des Lebens.)
Töten von Rindern zur menschlichen Nahrungsbeschaffung und Bekleidung
In Urlaub fahren
Kindererziehung
Nächstenliebe
Nächstenbeschimpfung
Atmen
Begattung
Forumbetreiben
Malen
Singen
Tanzen
Häuser bauen
Häuser abreißen




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Stefanie
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Fr 10. Jan 2025, 22:55

Der Sinn des Lebens und dem Leben einen Sinn geben, bzw. etwas sinnvolles zu tun, sind zwei unterschiedliche Dinge.

Der Sinn des Lebens ist, sich zu erhalten. Zum einem dadurch, dem Tod so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen und oder Fortpflanzung. Das und habe ich zugefügt, weil es geht ja wohl beides.

Neben den notwendigen Dingen, wie Essen, Trinken, Schlafen, braucht das Leben aber einen Sinn. Nur essen, trinken, schlafen reicht nicht aus, um dem Tod so lange wie es möglich ist zu verhindern. Irgendwer hat mal festgestellt, dass z.B. Menschen ohne soziale Kontakte gleich welcher Art eine geringere Lebenserwartung haben.
Der eine macht Seelsorge, ein anderer hat sich der Gärtnerei verschrieben, oder der Kunst, der andere kraxelt in den Bergen rum usw.
Ohne Fortpflanzung kein Leben. Sowohl auf den einzelnen bezogen, wie auch auf die Menschheit bezogen.

So in etwa habe ich das verstanden.

Edit:
Mist : - ), das "Das Leben ist der Sinn des Lebens." Hatte ich auch geschrieben.



Der, die, das.
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Quk
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Sa 11. Jan 2025, 00:20

Stefanie hat geschrieben :
Fr 10. Jan 2025, 22:55
Der Sinn des Lebens und dem Leben einen Sinn geben, bzw. etwas sinnvolles zu tun, sind zwei unterschiedliche Dinge.
Das leuchtet mir ein. Guter Punkt. -- Nun gibt es Leute, die ihrem Leben mit etwas bestimmtem einen Sinn geben, beispielsweise mit etwas religiösem, und dann meinen, dieser Sinn gelte für alle. Solche Leute heben besagte Unterscheidung auf und deklarieren ihren persönlichen Sinn als den allgemeinen Sinn des Lebens.




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