
Gibt es eine Intentionalität der Gefühle? Oder sind Gefühle bloß innere Regungen?
Was soll es heißen, dass Gefühle eine intentionale Struktur haben? Gemeint ist, das (die meisten) Gefühle nicht bloß "in uns" sind, sondern, dass sie einen "äußeren" Gegenstand haben. Sie sind "über" oder "von" (etc.) etwas. Ein paar Beispiele: Man ist neidisch auf jemanden. Man hat Mitleid mit einer Kreatur. Man freut sich mit anderen über das gelungene Essen. Man ekelt sich vor dem Kadaver. Man liebt jemanden oder etwas. Man ist dankbar für ein Lächeln. Man ist traurig über den Tod des Vaters. Man hat Hoffnung auf bessere Tage. Man fürchtet sich vor dem Chef. Man ist stolz auf den 3. Platz im Rennen ... Gefühle haben also (in aller Regel) solche Objekte in der Welt, auf die sie sich beziehen und über die sie in aller Regel Werturteile Fällen. (Wie man das ausbuchstabiert, könnte Gegenstands des Threads werden.)
Es mag Stimmungen geben, vielleicht "gegenstandslose" Angst oder Melancholie für die das nicht in der selben Form gilt. Auch das gilt es (falls es stimmt) zu beachten.