Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 26. Sep 2018, 17:15https://mediaserver.uni-bonn.de/videos/ ... s-denkens/
Bei ca 2 min 30 sec erläutert Gabriel seinen Begriffen Objektivität. Eine Einstellung ist dann objektiv, wenn man sich täuschen oder richtig liegen kann. Das würde ich so verstehen, dass Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle allesamt objektiv sind, weil sie richtig oder falsch sein können.
In der Rede führt dann Gabriel weiter aus, dass die Objektivität zwei Seiten hat, die zwei Seiten der Medaille. Die Fallibilität und das Wissen.
Ersetzt man jetzt Einstellung durch Fürwahrhalten oder Überzeugung ersetzte, ergibt sich doch folgendes:
Chrakteritsiches Merkmal eines Sinnes ist die Objektivität. In diesem Sinne ist Objektivität dasjenige Merkmal des Fürwahrhaltens, das darin besteht, dass wir uns in diesem Fürwahrhalten täuschen oder richtig liegen können.
Die Einstellung bzw. das Fürwahrhalten über die Sinne. Es geht nicht um den Sinn ansich
Nicht Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken sind objektiv, sondern die Einstellung über diese sind objektiv, weil die Einstellungen das Merkmal der Fallibilät erfüllen.
Gabriel bringt in seinen Interviews gerne das Beispiel "Es gibt Einhörner". Das Fürwahrhalten dieser Aussage ist objektiv, man kann sich darin täuschen oder richtig liegen. Aber es gibt subjektiv Einhörner.
Wen ich Gabriel und sein Konzept richtig verstanden habe, wendet er sich doch gegen Kant, der ja meinte, der Mensch kann das Ding an sich nicht erkennen. Gabriel sagt dazu auf seine Art schlicht, nöö stimmt nicht.
Er Gabriel sagt, es gibt objektive und subjektive Tatsachen, die der Mensch erkennen kann. Irgendwo - leider habe ich die Quelle verschlampt- sagt er, dass Erkenntnisse auch über subjektive Wahrnehmung gewonnen werden können. Er nennt sein Konzept pluralistische Erkentnistheorie. Zumal der Mensch die Welt nur aus Mensch Perspektive wahrnimmt, also das ist subjektiv.
Es widerspricht doch wohl dem Konzept von Gabriel, zu sagen Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken sind objektiv.
Dann bräuchte er doch seine Sinnfelder nicht. Und pluralistisch wäre es auch nicht.
Hier gibt es, wie ich finde, eine gute Darstellung des neuen Realismus.
https://www.nzz.ch/feuilleton/fuenf-jah ... n-ld.89931
Passt wohl besser in den Gabriel Thread.