PS. zu Elke Heidenreich, Rassismus usw.

Ethische Fragen und ihre rationale Begründbarkeit bewegen das philosophische Denken in einer Zeit, in der die Politik wieder über "Werte" debattiert und vertraute Grundlagen des politischen Handelns zur Disposition stehen.
Burkart
Beiträge: 2802
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

Mo 31. Jan 2022, 21:43

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 19:24
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 18:16
Man könnte sich doch vorstellen, niemand wüsste, in welchem Teil der Welt er oder sie geboren würde ...
Ob Jörn wohl John Rawls Gedankenexperiment gelesen hat?
Es ist eine spannende Diskussion, ob Nationalstaaten ethisch überhaupt vertretbar sind.
Da hat aber jemand eine eigenartige Vorstellung von Ethik...
Die Frage ist warum es überhaupt Nationalstaaten gibt, also wie sind sie entstanden und warum.
Das hatte sicher wichtige Gründe, und wenn die Gründe noch bestehen, kann man sie auch nicht "einfach so" abschaffen.
Gruppen von Menschen haben sich zusammengefunden, über Familien, Horden, Volksstämmen usw. bis schließlich hin zu Nationalstaaten, alle Gruppen mit ihren verbindenden Strukturen, u.a. ihren Herrschen/Regierenden, aber auch ihren Traditionen usw.
Nationalstaaten aufzulösen hieße auch die verbindenden Gemeinsamkeiten, gemeinsame Werte aufzulösen. Das mag bedingt z.B. in Europa gehen, aber schon hier sehen wir genug Probleme, aktuell z.B. in Gegensätzen Kernkraft ja/nein, Waffen an die Ukraine ja/nein u.ä. Wie soll man sich da einfach einigen bei Auflösung der Staaten?



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Di 1. Feb 2022, 00:42

Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 21:24
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 19:22
Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 17:42
Und wovon träumt ihr sonst so...
Möchtet ihr wirklich, dass wir hier von Menschen z.B. aus Afrika überflutet werden? :shock:
Du liest zu viel rechte Propaganda. Hier wird niemand "überflutet".
Die lese ich ganz bestimmt nicht.
Es ist halt das typische rechtpopulistische Vokabular.
Die kennen auch nur zwei Zustände: Entweder Grenzen dicht oder "totale Überflutung".
Europa hat in der s.g. Flüchtlingskrise etwa 2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Bei ca 500 Millionen Einwohnern.
Das ist ungefähr so als würde man in eine 500-Liter-Wanne ein Glas Wein reinschütten. Das hat mit "Überflutung" überhaupt nichts zu tun.
Zum Vergleich: Der Libanon hat die selbe Anzahl Menschen aus Syrien aufgenommen. Bei nur 6 Millionen Einwohnern.
Und da jammert auch keiner.
Es sagt ja Niemand, dass solche Probleme von jetzt auf gleich zu lösen sind. Wenn man aber Änderungen gar nicht will, und lieber Horrorgeschichten von der "Überflutung" erzählt, wird das sicher nie was.
Komisch, dass viele andere Staaten viel weniger Leute ab 2015 eingelassen hat als wir, da scheinen ja schon dort viele nicht zufällig eine andere Meinung zu haben...
Viele Staaten haben auch deutlich weniger CO2 reduziert als wir und setzen weniger auf erneuerbare Energien.
Heißt das deshalb dass die richtig liegen und wir falsch?



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Di 1. Feb 2022, 00:44

Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 21:43
Gruppen von Menschen haben sich zusammengefunden
Ach, guck an.
Die haben sich "zusammengefunden".
Na, geht doch offenbar. Warum soll das was einmal geht nicht auch weiterhin gehen?



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Burkart
Beiträge: 2802
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

Di 1. Feb 2022, 17:58

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 1. Feb 2022, 00:42
Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 21:24
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 19:22

Du liest zu viel rechte Propaganda. Hier wird niemand "überflutet".
Die lese ich ganz bestimmt nicht.
Es ist halt das typische rechtpopulistische Vokabular.
Die kennen auch nur zwei Zustände: Entweder Grenzen dicht oder "totale Überflutung".
Europa hat in der s.g. Flüchtlingskrise etwa 2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Bei ca 500 Millionen Einwohnern.
Und wie viele Deutschland? Ist unser Anteil nicht um einiges höher?
Das ist ungefähr so als würde man in eine 500-Liter-Wanne ein Glas Wein reinschütten. Das hat mit "Überflutung" überhaupt nichts zu tun.
Davon sprach ich auch nur, wenn die Grenzen einfach alle geöffnet würden.
Zum Vergleich: Der Libanon hat die selbe Anzahl Menschen aus Syrien aufgenommen. Bei nur 6 Millionen Einwohnern.
Und da jammert auch keiner.
Weißt du das? Wetten ich würde einen finden? ;)
Na ja, vermutlich haben sie auch eher andere Probleme.
Es sagt ja Niemand, dass solche Probleme von jetzt auf gleich zu lösen sind. Wenn man aber Änderungen gar nicht will, und lieber Horrorgeschichten von der "Überflutung" erzählt, wird das sicher nie was.
Komisch, dass viele andere Staaten viel weniger Leute ab 2015 eingelassen hat als wir, da scheinen ja schon dort viele nicht zufällig eine andere Meinung zu haben...
Viele Staaten haben auch deutlich weniger CO2 reduziert als wir und setzen weniger auf erneuerbare Energien.
Heißt das deshalb dass die richtig liegen und wir falsch?
Das ist ein anderes Thema, natürlich hat die Mehrheit nicht immer recht.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Burkart
Beiträge: 2802
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

Di 1. Feb 2022, 18:13

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 1. Feb 2022, 00:44
Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 21:43
Gruppen von Menschen haben sich zusammengefunden
Ach, guck an.
Die haben sich "zusammengefunden".
Na, geht doch offenbar.
Klar, weil sie vor allem gemeinsame Interessen haben.
Warum soll das was einmal geht nicht auch weiterhin gehen?
Tja, wenn die Interessen hinreichend gemeinsam wären...
Es ist nur so, dass Einwanderer ihr Leben (zumindest vermeintlich) verbessern. Dafür müssen wir uns hier z.T. mit uns nicht so passenden Änderungen abfinden, z.B. das Sprachgewirr (mir geht es hier jedenfalls oft genug so), andere Auffassungen wie Verschleierung, die uns immer mehr ungefragt übergestülpt werden.

Ok, inzwischen gibt es auch immer mehr offensichtliche Interessensunterschiede schon bei uns, z.B. durch Querdenker... was es insgesamt noch komplizierter macht.
Tja, es mag gut sein, dass ich im Laufe der Zeit empfindlicher geworden bin, ganz unschuldig sind die Umstände daran aber sicherlich nicht.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Mi 2. Feb 2022, 00:40

Burkart hat geschrieben :
Di 1. Feb 2022, 18:13
Dafür müssen wir uns hier z.T. mit uns nicht so passenden Änderungen abfinden, z.B. das Sprachgewirr (mir geht es hier jedenfalls oft genug so), andere Auffassungen wie Verschleierung, die uns immer mehr ungefragt übergestülpt werden.
Wer hat Dich denn jemals gezwungen Dich zu verschleiern,
Das ist doch alles Blödsinn, Burkart. Du rezitierst hier doch einfach nur ungeprüft rechte Lügen.
Ok, inzwischen gibt es auch immer mehr offensichtliche Interessensunterschiede schon bei uns, z.B. durch Querdenker... was es insgesamt noch komplizierter macht.
Tja, es mag gut sein, dass ich im Laufe der Zeit empfindlicher geworden bin, ganz unschuldig sind die Umstände daran aber sicherlich nicht.
Vielleicht ist es auch einfach so, dass Du alt und unflexibel geworden bist?
Ich beobachte das auch bei anderen alten Leuten. Es ist immer das gleiche: Die Welt verändert sich und sie sind einfach (mental) unfähig sich anzupassen. Die Folge ist, dass sie sich in "alten Zeiten" zurücksehen und den Wandel verfluchen.
Für die meisten jungen Menschen ist es völlig normal Freunde aus anderen Kulturkreisen zu haben. Sie kennen es gar nicht anders, sie wachsen damit auf.
So ist es übrigens schon immer gewesen. Du wirst irgendwann sterben, und keine Sau interessiert sich dann noch für deine alte Welt.
Die Menschen gehen voran und lassen dich und deine verstaubten Ansichten am Wegesrand liegen.
So ist der Lauf der Dinge. Das wird den Menschen die heute jung sind irgendwann auch so gehen.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Mi 2. Feb 2022, 00:57

Burkart hat geschrieben :
Di 1. Feb 2022, 17:58
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 1. Feb 2022, 00:42
Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 21:24

Die lese ich ganz bestimmt nicht.
Es ist halt das typische rechtpopulistische Vokabular.
Die kennen auch nur zwei Zustände: Entweder Grenzen dicht oder "totale Überflutung".
Europa hat in der s.g. Flüchtlingskrise etwa 2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Bei ca 500 Millionen Einwohnern.
Und wie viele Deutschland? Ist unser Anteil nicht um einiges höher?
Knapp 1 Million so weit ich weiß.
In Deutschland leben 80 Millionen. Bist Du der Meinung dass man da von einer "Überflutung" reden sollte?
Das ist ungefähr so als würde man in eine 500-Liter-Wanne ein Glas Wein reinschütten. Das hat mit "Überflutung" überhaupt nichts zu tun.
Davon sprach ich auch nur, wenn die Grenzen einfach alle geöffnet würden.
Aber davon war ja nie die Rede. Wieso also beschwörst Du Horrorszenarien herauf? Wieso übertreibst Du so maßlos? Wieso versuchst Du mit deinen Aussagen Angst vor einer "Uberflutung" zu verbreiten?
Übrigens: Selbst wenn die Grenzen vollkommen offen wären und jeder kommen dürfte (was niemals und zu keinem Zeitpunkt der Fall war), heißt das ja nicht, dass der gesamte afrikanische Kontinent nach Europa übersiedelt. Warum auch?
Das ist auch so ein bißchen die europäische Arroganz zu meinen die ganze Welt würde sich darum reissen hier bei uns zu leben.
Es gibt noch jede Menge andere schöne Orte auf der Welt (auch in Afrika übrigens).
Diese Behauptung, wenn wir nach aussen hin offener wären würde uns hier der Untergang drohen ist in meinen Augen einfach ein rechtes Märchen... Damit will man den Leuten einfach Angst machen, damit sie sich abschotten und Fremde ablehnen.
Zum Vergleich: Der Libanon hat die selbe Anzahl Menschen aus Syrien aufgenommen. Bei nur 6 Millionen Einwohnern.
Und da jammert auch keiner.
Weißt du das? Wetten ich würde einen finden? ;)
Na ja, vermutlich haben sie auch eher andere Probleme.
Fakt ist, dass der Libanon ohne zu zögern das getan hat was angebracht war: Nachbarschaftshilfe für Menschen, die vom Krieg betroffen sind, zu leisten. Sie haben damit im Prinzip viel mehr Courage und auch Bereitschaft gezeigt als die arroganten Europäer, die sich gerne für die Menschenrechte einsetzen, aber wenn die was kosten will keiner mehr was von ihnen wissen.
Wir belehren andere Völker und sind aber im Prinzip einfach nur Maulhelden die dann wenn es drauf ankommt von ihren eigenen Prinzipien nichts mehr wissen wollen.
Komisch, dass viele andere Staaten viel weniger Leute ab 2015 eingelassen hat als wir, da scheinen ja schon dort viele nicht zufällig eine andere Meinung zu haben...
Viele Staaten haben auch deutlich weniger CO2 reduziert als wir und setzen weniger auf erneuerbare Energien.
Heißt das deshalb dass die richtig liegen und wir falsch?
Das ist ein anderes Thema, natürlich hat die Mehrheit nicht immer recht.
Nein, das ist kein anderes Thema, denn genau so geht ja dein Argument.
Daraus dass Andere anderer Meinung sind folgt aber nicht, dass sie richtig liegen oder etwas "besser" machen.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Burkart
Beiträge: 2802
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

Do 3. Feb 2022, 00:06

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mi 2. Feb 2022, 00:40
Burkart hat geschrieben :
Di 1. Feb 2022, 18:13
Dafür müssen wir uns hier z.T. mit uns nicht so passenden Änderungen abfinden, z.B. das Sprachgewirr (mir geht es hier jedenfalls oft genug so), andere Auffassungen wie Verschleierung, die uns immer mehr ungefragt übergestülpt werden.
Wer hat Dich denn jemals gezwungen Dich zu verschleiern,
Das ist doch alles Blödsinn, Burkart. Du rezitierst hier doch einfach nur ungeprüft rechte Lügen.
Das ist doch Blödsinn, darum geht es doch gar nicht, das sollte dir eigentlich klar sein.
Es geht darum, dass unsere Kultur auf NIchtverschleierung beruht(e), also darauf, dass man seinen Gegenüber in die Augen schauen kann. Das Gegenteil sind z.B. Bankräuber, die natürlich nicht identifiert werden wollen.
Corona hat es allerdings ein wenig relativiert, als dass man seinen Mund-/Nasenbereich verdeckt.
Ok, inzwischen gibt es auch immer mehr offensichtliche Interessensunterschiede schon bei uns, z.B. durch Querdenker... was es insgesamt noch komplizierter macht.
Tja, es mag gut sein, dass ich im Laufe der Zeit empfindlicher geworden bin, ganz unschuldig sind die Umstände daran aber sicherlich nicht.
Vielleicht ist es auch einfach so, dass Du alt und unflexibel geworden bist?
Früher nannte man es mal "Respekt für ältere Menschen"; der scheint irgendwie ein wenig verloren gegangen zu sein, "Jugendwahn" ist/war mal ein Stichwort.
Ich beobachte das auch bei anderen alten Leuten. Es ist immer das gleiche: Die Welt verändert sich und sie sind einfach (mental) unfähig sich anzupassen. Die Folge ist, dass sie sich in "alten Zeiten" zurücksehen und den Wandel verfluchen.
Für die meisten jungen Menschen ist es völlig normal Freunde aus anderen Kulturkreisen zu haben. Sie kennen es gar nicht anders, sie wachsen damit auf.
So ist es übrigens schon immer gewesen. Du wirst irgendwann sterben, und keine Sau interessiert sich dann noch für deine alte Welt.
Die Menschen gehen voran und lassen dich und deine verstaubten Ansichten am Wegesrand liegen.
So ist der Lauf der Dinge. Das wird den Menschen die heute jung sind irgendwann auch so gehen.
Und sollen die jungen Menschen darauf freuen, dass ihre Ansichten irgendwann nicht mehr gelten - was ja "nur" heißt, dass sie nicht mehr respektiert werden...!?
Mal hoffen, dass das bei unseren zahlenmäßig starken Generationen ältererer Menschen der "Babyboomer" nicht noch zu ernsthaften sozialen o.ä. Konflikten kommen wird.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Burkart
Beiträge: 2802
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

Do 3. Feb 2022, 00:25

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mi 2. Feb 2022, 00:57
Burkart hat geschrieben :
Di 1. Feb 2022, 17:58
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Di 1. Feb 2022, 00:42

Es ist halt das typische rechtpopulistische Vokabular.
Die kennen auch nur zwei Zustände: Entweder Grenzen dicht oder "totale Überflutung".
Europa hat in der s.g. Flüchtlingskrise etwa 2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Bei ca 500 Millionen Einwohnern.
Und wie viele Deutschland? Ist unser Anteil nicht um einiges höher?
Knapp 1 Million so weit ich weiß.
Immerhin.
In Deutschland leben 80 Millionen. Bist Du der Meinung dass man da von einer "Überflutung" reden sollte?
Ich kann mich gerne wiederholen, dass es mir primär nicht darum ging, sondern was wäre, wenn die Grenzen völlig offen wäen.
Das ist ungefähr so als würde man in eine 500-Liter-Wanne ein Glas Wein reinschütten. Das hat mit "Überflutung" überhaupt nichts zu tun.
Davon sprach ich auch nur, wenn die Grenzen einfach alle geöffnet würden.
Aber davon war ja nie die Rede. Wieso also beschwörst Du Horrorszenarien herauf? Wieso übertreibst Du so maßlos? Wieso versuchst Du mit deinen Aussagen Angst vor einer "Uberflutung" zu verbreiten?
Warum liest du nicht mal genau nach, bevor du sowas schreibst? (Auch gewissermaßend ein Punkt des fehlenden Respekts!?)
In #53235 schrieb Jörn (Hervorhebung von mir):
"Ja, dringend! Ich plädiere als Erstes für eine Weltgesellschaft und wir alle sind Weltbürger, es gibt keine Flüchtlinge mehr, weil jeder überall leben darf!"
Übrigens: Selbst wenn die Grenzen vollkommen offen wären und jeder kommen dürfte (was niemals und zu keinem Zeitpunkt der Fall war), heißt das ja nicht, dass der gesamte afrikanische Kontinent nach Europa übersiedelt. Warum auch?
Es reicht, wenn ein erheblicher Anteil herkommen will.
"Warum auch?": Das habe ich begründet! (Wirtschaftsflüchtlinge usw.)
Das ist auch so ein bißchen die europäische Arroganz zu meinen die ganze Welt würde sich darum reissen hier bei uns zu leben.
Nicht die ganze, das ist auch gar nicht nötig.
Es gibt noch jede Menge andere schöne Orte auf der Welt (auch in Afrika übrigens).
Die gibt es sicherlich, nur leider auch genug weniger angenehme. Von Hungerkatastrophen dürftest du auch schon gehört haben, auch wenn sie nur noch relativ selten in unseren Medien sind. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das Horn von Afrika so ein Gebiet.
Viele Staaten haben auch deutlich weniger CO2 reduziert als wir und setzen weniger auf erneuerbare Energien.
Heißt das deshalb dass die richtig liegen und wir falsch?
Das ist ein anderes Thema, natürlich hat die Mehrheit nicht immer recht.
Nein, das ist kein anderes Thema, denn genau so geht ja dein Argument.
Es ist inhaltlich ein anderes Thema...
Daraus dass Andere anderer Meinung sind folgt aber nicht, dass sie richtig liegen oder etwas "besser" machen.
...das hatte ich ja schon selbst geschrieben mit "natürlich hat die Mehrheit nicht immer recht."



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Do 3. Feb 2022, 06:52

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mi 2. Feb 2022, 00:40
Die Welt verändert sich und sie sind einfach (mental) unfähig sich anzupassen.
Anpassen ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Es kann ja nicht darum gehen, sich den Änderungen einfach anzupassen oder Trends hinterherzulaufen, sondern man muss das Neue mitvollziehen, sich selbst ändern aus Einsicht. (Ich unterstelle jetzt einmal optimistisch, dass du das auch gemeint hast.) Dazu braucht es allerdings eine bestimmte geistige Beweglichkeit, die Dinge nicht allein schon deshalb verdammt, weil sie neu sind - und sie ebensowenig allein deshalb begrüßt. (Das kann zu ziemlichen inneren Kämpfen führen!)

Entsprechend sollte man auch den bekannten Slogan: "entweder man geht mit der Zeit oder man geht mit der Zeit" auslegen.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Do 3. Feb 2022, 06:57

Volker M. Heins hat geschrieben : "Man kann nicht behaupten, dass die gegenwärtige Ordnung globaler Migrationskontrollen und Einreisebeschränkungen vernünftig ist. Es ist verrückt, dass ein kleiner Teil der Menschheit fast überallhin reisen und sich überall niederlassen kann, während der andere, viel größere Teil zur Sesshaftigkeit verdammt ist. Wer das normal und gerecht findet, kann nicht gleichzeitig das Hohelied auf die Prinzipien der Demokratie und der Menschenrechte singen."
Wenn man hier noch mal an das berühmte Gedankenexperiment von Rawls denkt, wie sollte die Welt dann beschaffen sein, damit man nicht dort leben wird/muss, wo man zur Sesshaftigkeit verdammt wird, sondern frei, also auch bewegungsfrei ist?




Benutzeravatar
Friederike
Beiträge: 4950
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 07:48

Do 3. Feb 2022, 14:04

Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 12:38
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 12:20
Was ich meine ist: Die vielen verschiedenen Herkünfte sind oft sehr großen Chancenungleichheiten verbunden. Und das dürfte in vielen Fällen ziemlich ungerecht sein.
Das Problem ist ja schon lange bekannt. Interessant ist dazu das Gedankenexperiment von John Rawls vom "Schleier des Nichtwissens", vielleicht kennt ihr es schon, wenn nicht, vielleicht interessiert es ja:
Du führst Rawls "Schleier des Nichtwissens", so wie Dich verstehe, in zustimmender Absicht ein. Das setze ich voraus und möchte wissen, wie ich es in Übereinstimmung bringen soll mit einigen Deiner anderen Äußerungen ("überstülpen" von Verschleierung und nicht deutschen Sprachen, "überfluten", "Wirtschaftsflüchtlinge" - andererseits schreibst Du vom Hungern in Afrika). Die Menschen in unterschiedlichen Staaten haben sehr unterschiedliche Chancengleichheit. Sollen sie sich damit abfinden und "bleiben, wo sie sind"?




Benutzeravatar
Friederike
Beiträge: 4950
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 07:48

Do 3. Feb 2022, 14:31

Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 17:42
Und wovon träumt ihr sonst so ...
Möchtet ihr wirklich, dass wir hier von Menschen z.B. aus Afrika überflutet werden? :shock:
So etwas würde einer sehr langen Entwicklung (Jahrzehnte und länger) bedeuten, damit sie sinnvoll umsetzbar wäre.
Ich verstehe Dich rundherum überhaupt nicht. "Weltbürgertum" ist eine Utopie, sicher, aber es kann eine Zielsetzung sein. Du argumentierst mit Problemen, die sich aus dem gegenwärtigen "Stand der Dinge" ergeben. Aber mir ist an dieser Stelle (die nur ein Beispiel ist) nicht klar, ob Du die Zielsetzung teilst und als Realist auf die Probleme aufmerksam machst oder ob Du die Probleme anführst, weil sie Deiner Ablehnung eines "Weltbürgertums" entgegenkommen.




Burkart
Beiträge: 2802
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

Do 3. Feb 2022, 18:11

Friederike hat geschrieben :
Do 3. Feb 2022, 14:31
Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 17:42
Und wovon träumt ihr sonst so ...
Möchtet ihr wirklich, dass wir hier von Menschen z.B. aus Afrika überflutet werden? :shock:
So etwas würde einer sehr langen Entwicklung (Jahrzehnte und länger) bedeuten, damit sie sinnvoll umsetzbar wäre.
Ich verstehe Dich rundherum überhaupt nicht. "Weltbürgertum" ist eine Utopie, sicher, aber es kann eine Zielsetzung sein. Du argumentierst mit Problemen, die sich aus dem gegenwärtigen "Stand der Dinge" ergeben.
Einverstanden.
Aber mir ist an dieser Stelle (die nur ein Beispiel ist) nicht klar, ob Du die Zielsetzung teilst und als Realist auf die Probleme aufmerksam machst oder ob Du die Probleme anführst, weil sie Deiner Ablehnung eines "Weltbürgertums" entgegenkommen.
Ersteres trifft es gut. Auf einem Weg zum "Weltbürgertum" gäbe es vorher noch viele andere, naheliegendere Dinge zu lösen.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Burkart
Beiträge: 2802
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

Do 3. Feb 2022, 18:32

Friederike hat geschrieben :
Do 3. Feb 2022, 14:04
Burkart hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 12:38
Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 31. Jan 2022, 12:20
Was ich meine ist: Die vielen verschiedenen Herkünfte sind oft sehr großen Chancenungleichheiten verbunden. Und das dürfte in vielen Fällen ziemlich ungerecht sein.
Das Problem ist ja schon lange bekannt. Interessant ist dazu das Gedankenexperiment von John Rawls vom "Schleier des Nichtwissens", vielleicht kennt ihr es schon, wenn nicht, vielleicht interessiert es ja:
Du führst Rawls "Schleier des Nichtwissens", so wie Dich verstehe, in zustimmender Absicht ein.
Zustimmend, dass es ein interessanter Experiment ist, wozu es für die einzelnen Menschen offensichtlich keine eindeutige Entscheidung gibt, insofern z.B. einige risikoreicher als andere sind.
However, es ist auch nur ein Gedankenexperiment; welche (bzw. wie viele) Reichen/Mächtigen würden schon freiwillig deshalb z.B. ihren Kindern nicht bessere als nur durchschnittliche Chancen geben wollen.
Das setze ich voraus und möchte wissen, wie ich es in Übereinstimmung bringen soll mit einigen Deiner anderen Äußerungen ("überstülpen" von Verschleierung und nicht deutschen Sprachen, "überfluten", "Wirtschaftsflüchtlinge" - andererseits schreibst Du vom Hungern in Afrika). Die Menschen in unterschiedlichen Staaten haben sehr unterschiedliche Chancengleichheit. Sollen sie sich damit abfinden und "bleiben, wo sie sind"?
Ich bin mir nicht sicher, ob wir Rawls Experiment gleich interpretieren, da ich nicht recht verstehe, wie dies mit deiner Nachfrage zusammenpasst.
Richtig, die Menschen in unterschiedlichen Staaten haben sehr unterschiedliche Chancengleichheit. Deshalb wäre es sicher sinnvoll, wenn man ihnen ihre Möglichkeiten in ihren Staaten verbessert.
Eine Frage von mir: Hälst du den (staatlich anerkannten) Umgang mit "Wirtschaftsflüchtlingen" für falsch?
Mein Denken bezieht sich bei solch großen Problemen auf eine große Anzahl von Menschen und deren Konsequenzen; philosophisch nur Einzelne/Wenige speziell zu betrachten käme mir wie ein Kategorienfehler vor.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Fr 4. Feb 2022, 12:45

Burkart hat geschrieben :
Do 3. Feb 2022, 00:25
Davon sprach ich auch nur, wenn die Grenzen einfach alle geöffnet würden.
Aber davon war ja nie die Rede. Wieso also beschwörst Du Horrorszenarien herauf? Wieso übertreibst Du so maßlos? Wieso versuchst Du mit deinen Aussagen Angst vor einer "Uberflutung" zu verbreiten?
Warum liest du nicht mal genau nach, bevor du sowas schreibst? (Auch gewissermaßend ein Punkt des fehlenden Respekts!?)
In #53235 schrieb Jörn (Hervorhebung von mir):
"Ja, dringend! Ich plädiere als Erstes für eine Weltgesellschaft und wir alle sind Weltbürger, es gibt keine Flüchtlinge mehr, weil jeder überall leben darf!"
Ja eben. Denn genau aus dem was Jörn schreibt folgt eben nicht das was Du daraus machst.
Dass jeder leben darf wo er möchte heißt nicht, dass wir hier "überflutet" werden.
Das ist aber genau das Horroszenario das Du jedes Mal und sofort aufmachst um damit die Idee der freien Weltbürger zu diskreditieren.
Damit verbreitest Du unnötigerweise Angst und ich verstehe nicht wieso.
Es reicht, wenn ein erheblicher Anteil herkommen will.
"Warum auch?": Das habe ich begründet! (Wirtschaftsflüchtlinge usw.)
Achja, die bösen Wirtschaftsflüchtlinge. Warum sollen die alle nach Europa kommen wollen?
Europäische Länder sind ja nun nicht die einzigen reichen Länder auf der Welt.
Was Deutschland betrifft: Migration lohnt sich auch wirtschaftlich betrachtet. Menschen die vor Armut fliehen kommen nämlich in der Regel nicht hierher um auch hier in Armut zu leben, sondern um hier ein gutes Leben führen zu können.
Berechnungen zeigen, dass Migration insgesamt ein wirtschaftliches Plus für Deutschland bedeutet.
Die beiden Virologen, die den Biontech-Impfstoff entworfen haben, sind übrigens auch Migranten.
Die haben mit ihrem Impfstoff und ihrer Firma nun Milliarden erwirtschaftet.
Ich vermute die zahlen ihre Steuern in Deutschland. Und nicht zu knapp.
Ich finde es einfach nicht fair immer so zu tun als würden Menschen nur hierher kommen um uns "auszusaugen". Das stimmt ja so gar nicht.
Das ist auch so ein bißchen die europäische Arroganz zu meinen die ganze Welt würde sich darum reissen hier bei uns zu leben.
Nicht die ganze, das ist auch gar nicht nötig.
In Europa leben 500 Millionen Menschen. Und was glaubst Du nun wie viele kommen müssten, damit wir hier "übflutet" würden und wie kommst Du darauf dass das dann auch so wäre?
Es gibt noch jede Menge andere schöne Orte auf der Welt (auch in Afrika übrigens).
Die gibt es sicherlich, nur leider auch genug weniger angenehme. .
Und von da ko0mmen dann so viele Menschen hierher, dass unser Wirtschaftssystem zusammenbricht, oder was genau ist Deine Befürchtung, wenn Du von "überflutung" sprichst?
Und wie kommst Du überhaupt darauf?
Zuletzt geändert von NaWennDuMeinst am Fr 4. Feb 2022, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Fr 4. Feb 2022, 12:50

Burkart hat geschrieben :
Do 3. Feb 2022, 00:25
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Mi 2. Feb 2022, 00:57
Burkart hat geschrieben :
Di 1. Feb 2022, 17:58

Und wie viele Deutschland? Ist unser Anteil nicht um einiges höher?
Knapp 1 Million so weit ich weiß.
Immerhin.
Ja, und wie wir alle sehen lässt sich das - allen Unglückspropheten zum Trotz - gut verkraften. Ein Virus hat uns da deutlich mehr geschadet.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Benutzeravatar
NaWennDuMeinst
Beiträge: 4640
Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Fr 4. Feb 2022, 12:52

Burkart hat geschrieben :
Do 3. Feb 2022, 18:11
Aber mir ist an dieser Stelle (die nur ein Beispiel ist) nicht klar, ob Du die Zielsetzung teilst und als Realist auf die Probleme aufmerksam machst oder ob Du die Probleme anführst, weil sie Deiner Ablehnung eines "Weltbürgertums" entgegenkommen.
Ersteres trifft es gut. Auf einem Weg zum "Weltbürgertum" gäbe es vorher noch viele andere, naheliegendere Dinge zu lösen.
Dann wäre es doch angebracht diese Probleme zu thematisieren und anzugehen, anstatt mit der Verkündung von Horrorszenarien Angst zu verbreiten.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

Benutzeravatar
Friederike
Beiträge: 4950
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 07:48

Fr 4. Feb 2022, 13:08

Burkart hat geschrieben :
Do 3. Feb 2022, 18:32
Eine Frage von mir: Hältst du den (staatlich anerkannten) Umgang mit "Wirtschaftsflüchtlingen" für falsch? [...]
Ich weiß nicht und sehe es jetzt auch nicht nach, ob der Umstand, vom Hungertod bedroht zu sein, ein Grund ist, aus dem in D Asyl gewährt werden muß. Falls es kein Asylberechtigungsgrund ist, finde ich dies nicht richtig.

Der Ausdruck "Wirtschaftsflüchtling" ist vor langer Zeit schon eingeführt worden zur Verunglimpfung der Leute, die aus "nicht anständigen" Gründen (politische Verfolgung, Krieg) um Asyl nachsuchen. Vor diesem Hintergrund kann ich mir das Wort nicht zu eigen machen, selbst wenn man es allgemein auf Menschen anwenden könnte, die wegen erbärmlicher wirtschaftlicher Verhältnisse aus ihrem Heimatland fliehen.

Ad Rawls: Ich hatte Dich so verstanden, daß Du Chancengleichheit für einen Wert hältst. Frauen, die ein Kopftuch tragen, kommen meistens aus Staaten, in denen sie -als Frauen- keine den Männern gleiche Chancen haben. Also müßtest Du ihr Hiersein eigentlich gut nachvollziehen können. Der Tenor aber, in dem Du schreibst, ist ein anderer. "Verschleierung"? Die meisten tragen ein Kopftuch; mit einem Tschador sehe ich kaum eine Frau. Alleine die Wahl des Wortes führt in die Irre. "Überstülpen", damit kannst Du ja nur meinen, den Deutschen würde die Auseinandersetzung mit dem Kopftuch/Schleier übergestülpt, oder die Konfrontation mit dem Anblick der Schleier/Kopftücher würde übergestülpt. Ich habe durchaus verstanden, daß Du nicht generell gegen die Aufnahme von "Fremden" bist, sondern daß es Dir mehr um die Anzahl geht (aber dazu hatte @NWDM ja schon Zahlen angeführt). Nur ist die Anzahl eben lächerlich, d.h. gering.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Fr 4. Feb 2022, 15:17

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 4. Feb 2022, 12:52
Horrorszenarien
Ich gebe dir zwar recht. Aber der Ausdruck "überfluten" ist einfach menschenverachtend, finde ich. Das ist das Schlimmste daran. Ich hab vor einiger Zeit (in meinem beruflichen Umfeld) einen Text über einen Flüchtling recherchiert und geschrieben. Nichts davon können wir uns hier vorstellen. So ("überfluten") über solche Schicksale zu reden, ist schlimm.




Antworten