PS. zu Elke Heidenreich, Rassismus usw.

Ethische Fragen und ihre rationale Begründbarkeit bewegen das philosophische Denken in einer Zeit, in der die Politik wieder über "Werte" debattiert und vertraute Grundlagen des politischen Handelns zur Disposition stehen.
Burkart
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Sa 5. Feb 2022, 13:18

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 11:39
Burkart hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 09:10
Andererseits scheint es auch manchmal immer mehr "Verbote" zu geben, also Kritik, die in Quasi-Verbote münden, z.B. wenn man etwas sagt, dass man dann einen Shit-Storm erleidet, der gar bis hin zu sozialem Ausschluss oder zumindest großem persönlichen Nachteil geht.
Und? Ich finde das ok. Wenn sich einer wie ein Arschloch verhält wird er halt von anderen gemieden (wer gibt sich schon gerne mit Arschlöchern ab?).
Wie sonst sollte man denn auch Jemanden begreiflich machen, dass sein Verhalten unangebracht ist, wenn der das von selbst nicht einsehen will?
Mir ging um berechtigte oder unberechtigte Kritik, die ggf in Verbote müden. Wenn also jemand nur eine andere Meinung hat, darf sie gerne kritisiert werden, aber ihn als Arschloch anzusehen, halte ich als ziemlich daneben.
Kachelmann: Ich finde den Vergleich unangebracht. bei Kachelmann ging es um falsche Anschuldigungen, soweit ich weiß.
Richtig, am Ende waren es *falsche*, lange schienen sie aber richtig und damit die Kritik an ihn.
Nochmal zum Thema "Wortgebrauch". Es kommt immer darauf an, worum es geht. Wenn Du den Begriff "Endziel" verwendest in einem Kontext der unverfänglich ist, wird das sicher keinen weiter stören.
Da habe ich aber schon andere Meinungen zu gehört, also dass man das Wort nicht mehr benutzen soll. Ähnlich ist es mit "Neger": Es es beim "Negerkuss" dann nicht unverfänglich?
Die Frage ist ja immer, wie weit man mit einem Wort etwas assoziiert; das kann bei Endziel auch leicht geschehen.
Du verwendest hier aber "überfluten" wenn es um Menschen geht. Das ist nicht einfach nur eine Beschreibung, sondern da steckt auch (Ab-)Wertung drin. Und eben die von Jörn auch angesprochene Entmenschlichung.
Das sind dann eben keine Menschen mehr (vor deren Leid man sich nicht verschliessen kann), sondern das sind dann einfach nur noch Massen, Horden, und im nächsten Schritt dann Schädlinge oder ganz allgemein Abschaum dem man "wegräumen" (oder eben zurückdrängen) muss.
Darum geht es.
Ok, das kann man so sehen. Mir ging es nur um die Problematik was wäre, wenn jeder beliebig in der heutigen Welt beliebig umziehen könnte... womit wir wieder beim offensichtlich nicht sehr beliebten Wirtschaftsflüchtling wären.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

Burkart
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Sa 5. Feb 2022, 13:25

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 11:45
Burkart hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 08:53
Was soll man/ich davon halten? Ist das alles Quatsch oder ist da was dran? Wenn letzteres, warum erfährt man daraus nichts aus den Medien?
Das ist einfach falsch. Wer etwas über mögliche Nebenwirkungen wissen will kann sich darüber ganz frei informieren. Die Zahlen stehen beim RKI alle online und werden ständig aktualisiert..
Es ist einfach eine Lüge zu behaupten dass da was vertuscht werden soll.
(Und wer die Zahlen studiert wird feststellen, dass die Schutzwirkung der Impfungen die Nebenwirkungen um ein Vielfaches überwiegt.)
Ah ok... hast du mal einen Link, wo auch Impftote drinstehen?
Mir springt beim Googlen vor allem dies in die Augen: Wie sind Todesfälle nach COVID-19-Impfung einzuordnen?, wo u.a. darauf verwiesen wird, dass viele keine echten Impftoten sind. Dagegen werden meines Wissens nach in der Corona-Todesstatistik alle gezählt, die "mit oder an" Corona gestorben sind. Das klingt irgendwie nicht gleichwertig.



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NaWennDuMeinst
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Sa 5. Feb 2022, 13:36

Burkart hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 13:18
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 11:39
Burkart hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 09:10
Andererseits scheint es auch manchmal immer mehr "Verbote" zu geben, also Kritik, die in Quasi-Verbote münden, z.B. wenn man etwas sagt, dass man dann einen Shit-Storm erleidet, der gar bis hin zu sozialem Ausschluss oder zumindest großem persönlichen Nachteil geht.
Und? Ich finde das ok. Wenn sich einer wie ein Arschloch verhält wird er halt von anderen gemieden (wer gibt sich schon gerne mit Arschlöchern ab?).
Wie sonst sollte man denn auch Jemanden begreiflich machen, dass sein Verhalten unangebracht ist, wenn der das von selbst nicht einsehen will?
Mir ging um berechtigte oder unberechtigte Kritik, die ggf in Verbote müden. Wenn also jemand nur eine andere Meinung hat, darf sie gerne kritisiert werden, aber ihn als Arschloch anzusehen, halte ich als ziemlich daneben.
Ich nicht. Wenn sich Jemand wie ein Arschloch benimmt dann muss er auch damit rechnen so behandelt zu werden.
Die meisten Menschen erwarten von ihren Mitmenschen Freundlichkeit und Menschlichkeit. Und wenn Jemand beides mit den Füßen tritt, kann er ja nicht erwarten auf großes Verständnis zu stossen.
Ok, das kann man so sehen. Mir ging es nur um die Problematik was wäre, wenn jeder beliebig in der heutigen Welt beliebig umziehen könnte...
Was wäre denn dann Deiner Meinung nach? Der ganze Rest der Welt würde dann in Europa leben wollen, oder wie genau stellst Du dir das dann vor?
Sobald die Türen auf sind kommen 500 Millionen Afrikaner hierher, oder was passiert da in deiner Alptraumvision?
Hälst Du das für realistisch?
Zuletzt geändert von NaWennDuMeinst am Sa 5. Feb 2022, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.



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Sa 5. Feb 2022, 13:38

Burkart hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 13:25
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 11:45
Burkart hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 08:53
Was soll man/ich davon halten? Ist das alles Quatsch oder ist da was dran? Wenn letzteres, warum erfährt man daraus nichts aus den Medien?
Das ist einfach falsch. Wer etwas über mögliche Nebenwirkungen wissen will kann sich darüber ganz frei informieren. Die Zahlen stehen beim RKI alle online und werden ständig aktualisiert..
Es ist einfach eine Lüge zu behaupten dass da was vertuscht werden soll.
(Und wer die Zahlen studiert wird feststellen, dass die Schutzwirkung der Impfungen die Nebenwirkungen um ein Vielfaches überwiegt.)
Ah ok... hast du mal einen Link, wo auch Impftote drinstehen?
Mir springt beim Googlen vor allem dies in die Augen: Wie sind Todesfälle nach COVID-19-Impfung einzuordnen?, wo u.a. darauf verwiesen wird, dass viele keine echten Impftoten sind.
Naja, weil es so ist. Sollen sie lügen nur damit Impfgegner sich besser fühlen?
Man weiß z.B. dass bei einer ganz kleinen Gruppe von Menschen die Impfungen Herzmuskelentzündungen auslösen können.
Das betrifft vor allem (aber nicht auschliesslich) junge Männer, weshalb man die Empfehlungen auch entsprechend angepasst hat.
Bestimmte Vakzine werden an diese (Alters-)Gruppe nicht mehr verimpft.
Andere Nebenwirkungen betreffen Probleme mit den Venen (da glaube ich vor allem bei Frauen).
Das sind aber sehr wenige Fälle. Wir reden da von einer Handvoll Menschen aus Hunderttausend.

Insgesamt kann man mit guten Gewissen sagen: Die Vorteile der Impfung überwiegen das Risiko bei Weitem.
Das Risiko ist gar nicht höher (teilweise sogar niedriger) als bei anderen Medikamenten auch, die von den Impfgegnern völlig bedenkenlos jedes Jahr tonnenweise konsumiert werden. Aber aus ideologischen Gründen hat man natürlich ein gesteigertes Interesse daran Impfstoffe als besonders gefährlich aussehen zu lassen und man schreckt dabei eben auch nicht vor maßloser Übertreibung bis hin zur bewussten Lüge zurück.
Bei solchen Menschen holt man sich keine Informationen. Da weißt Du im Vornherein, dass das Meiste von dem was die erzählen nicht der Wahrheitsfindung, sondern der Verbreitung ihrer Ideologien dient.
Dagegen werden meines Wissens nach in der Corona-Todesstatistik alle gezählt, die "mit oder an" Corona gestorben sind. Das klingt irgendwie nicht gleichwertig.
Es sterben vor allem Menschen die immungeschwächt sind (oder andere Vorerkrankungen haben). Insofern sterben die Meisten sowohl mit als auch an Corona.
Das macht schon Sinn.

Burkart: Die Dinge sind so wie sie sind und ich erwarte von den Medien dass sie so berichtet werden wie sie sind, und nicht, dass Berichte an die Wünsche von Menschen angepasst werden, die 1. Keine Ahnung von gar nichts haben und 2. aus ideologischen Gründen irgendwelche phantastischen Lügenmärchen erfinden und in die Welt setzen wollen.



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Sa 5. Feb 2022, 14:19

@Burkart:
Laut Deutscher Herzstiftung liegt die Häufigkeit einer impfbedingten Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder einer Perikarditis (Herzbeutelentzündung) durch eine mRNA-Impfung im Schnitt bei ein bis zehn Fällen pro 100.000 Impfungen. Eine Herzentzündung aufgrund einer Impfung ist also selten, tritt demnach nicht häufiger auf als in einer nichtgeimpften Bevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommen auch zwei neue Studien aus Hong Kong und den USA.
[...]
Fast alle Patienten der beiden Studien wurden im Krankenhaus behandelt. Keiner der Fälle führte zum Tod oder benötigte eine Herztransplantation. Nur zwei der Patienten mussten künstlich beatmet werden. Die meisten erhielten aber lediglich eine Schmerzbehandlung und erholten sich von den Symptomen.


https://www.mdr.de/wissen/corona-impfun ... n-100.html

Es gibt genug Artikel in den Medien die sich ausführlich auch mit dem Thema Nebenwirkungen beschäftigen.
Nur das lesen Impfgegner nicht, weil da nicht das drin steht, was Impfgegner gerne hören wollen, nämlich dass die Impfungen brutal gefährlich sind und huntertausende Menschen töten. Und das steht da nicht, weil es einfach nicht so ist,.
Diejenigen die behaupten die Impfungen würden ein über die Maßen großes Risiko darstellen, lügen.
Es gibt ein paar Menschen, für die kommen Impfungen (oder bestimmte Vakzine) nicht in Frage. Und es gibt auch einige Wenige, die nach einer Impfung (temporär) erkranken.
Es ist aber einfach vollkommener Blödsinn zu behaupten die Impfstoffe würden massenhaft Menschen töten und ein übergroßes Risiko für jeden darstellen. Im Gegenteil: Das Risiko ist verschwindend gering. Weitaus geringer als an Corona zu sterben.
(Und wenn wir das Thema weiter besprechen wollen, dann bitte in einem anderen, passenderen Thread.)



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Friederike
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Sa 5. Feb 2022, 18:06

Burkart hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 08:55
Du hast leider mein Zitat einen Tick zu früh beendet. Ich schrieb weiterhin: "Auch gehört dazu die Säkularisierung, also dass nicht mittels Kopftücher die islamische Religion zur Schau gestellt bekommt."
Auch steht das Kopftuch teilweise für Unterdrückung, was gegen unsere Werte ist.
Ja, Du hast recht, ich hatte mir den Satz herausgefischt, auf den zu antworten einfach war. Das hier ist komplexer ... heute nicht mehr.




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So 6. Feb 2022, 09:31

Burkart hat geschrieben :
Fr 4. Feb 2022, 18:06
[...]Vielleicht habe ich Pech mit meiner Kleinstadt-Umgebung, aber manchmal kommt es mir wirklich wie beim Turmbau zu Babel vor, dass man fast nur noch Nichtdeutsch und somit Unverständliches hört, das finde ich bedauerlich.
Bist Du damit einverstanden, wenn ich sage, daß Dich das "Sprachgewirr" (an anderer Stelle hattest Du dieses Wort benutzt) stört? Es stört Dich ganz einfach, viele Sprachen zu hören, die Du nicht verstehst. Und das ist aus meiner Sicht ein unumstößliches Argument. Eine subjektive Reaktion, die ist, wie sie ist. Es bringt, meine ich, also gar nichts, über Werte, Religionen, Kulturen zu reden, da Dich das Unverständliche, Fremde stört. Auch die Dosierung, auf die es möglicherweise ankommt, beruhte dann lediglich auf einer subjektiven Befindlichkeit, die den Maßstab vorgibt. Ich meinerseits muß das akzeptieren, was ich zuerst nicht wollte (ich wollte es nicht wahrhaben).




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Friederike
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So 6. Feb 2022, 09:54

Burkart hat geschrieben :
Fr 4. Feb 2022, 18:14
Friederike hat geschrieben :
Fr 4. Feb 2022, 16:05
man muß nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen,
Ein wahres Wort.
Gut, Du hast keinen "Shitstorm" veranstaltet, aber immerhin war die Parlamentpoetin Dir einen Kommentar wert, nämlich den, das Wort sei vielleicht "einseitig". An der Stelle also warst Du auf einmal recht sprachsensibel ...




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So 6. Feb 2022, 10:14

Friederike hat geschrieben :
So 6. Feb 2022, 09:54
Burkart hat geschrieben :
Fr 4. Feb 2022, 18:14
Friederike hat geschrieben :
Fr 4. Feb 2022, 16:05
man muß nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen,
Ein wahres Wort.
Gut, Du hast keinen "Shitstorm" veranstaltet, aber immerhin war die Parlamentpoetin Dir einen Kommentar wert, nämlich den, das Wort sei vielleicht "einseitig". An der Stelle also warst Du auf einmal recht sprachsensibel ...
Weil ich bzw. meine Ohren einerseits diesen Genderwahn hasse(n) (er macht die Sprache kaputt, leider auch in öffentlichen Medien, obwohl es sehr viele Menschen stört) und ich andererseits Diskriminierung gegen Männer gerne den Frauen spiegele. (So finde ich es auch frech, dass Frauen in Männerklubs rein wollen, aber selbst Frauenklubs aufmachen...)



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Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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So 6. Feb 2022, 10:19

Friederike hat geschrieben :
So 6. Feb 2022, 09:31
Burkart hat geschrieben :
Fr 4. Feb 2022, 18:06
[...]Vielleicht habe ich Pech mit meiner Kleinstadt-Umgebung, aber manchmal kommt es mir wirklich wie beim Turmbau zu Babel vor, dass man fast nur noch Nichtdeutsch und somit Unverständliches hört, das finde ich bedauerlich.
Bist Du damit einverstanden, wenn ich sage, daß Dich das "Sprachgewirr" (an anderer Stelle hattest Du dieses Wort benutzt) stört? Es stört Dich ganz einfach, viele Sprachen zu hören, die Du nicht verstehst. Und das ist aus meiner Sicht ein unumstößliches Argument. Eine subjektive Reaktion, die ist, wie sie ist. Es bringt, meine ich, also gar nichts, über Werte, Religionen, Kulturen zu reden, da Dich das Unverständliche, Fremde stört. Auch die Dosierung, auf die es möglicherweise ankommt, beruhte dann lediglich auf einer subjektiven Befindlichkeit, die den Maßstab vorgibt. Ich meinerseits muß das akzeptieren, was ich zuerst nicht wollte (ich wollte es nicht wahrhaben).
Ja, "stören" trifft es sehr gut. Wie woanders gesagt, mit einem einzelnen Nichtdeutschsprachigen zu kommunizieren ist ja auch mal nett; im Urlaub spreche ich auch gerne mit Ausländern englisch oder gar Brocken französisch.



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So 6. Feb 2022, 10:26

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 13:36
Burkart hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 13:18
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 5. Feb 2022, 11:39

Und? Ich finde das ok. Wenn sich einer wie ein Arschloch verhält wird er halt von anderen gemieden (wer gibt sich schon gerne mit Arschlöchern ab?).
Wie sonst sollte man denn auch Jemanden begreiflich machen, dass sein Verhalten unangebracht ist, wenn der das von selbst nicht einsehen will?
Mir ging um berechtigte oder unberechtigte Kritik, die ggf in Verbote müden. Wenn also jemand nur eine andere Meinung hat, darf sie gerne kritisiert werden, aber ihn als Arschloch anzusehen, halte ich als ziemlich daneben.
Ich nicht.
Jetzt bin ich doch etwas überrascht.

Wenn sich Jemand wie ein Arschloch benimmt dann muss er auch damit rechnen so behandelt zu werden.
Die meisten Menschen erwarten von ihren Mitmenschen Freundlichkeit und Menschlichkeit. Und wenn Jemand beides mit den Füßen tritt, kann er ja nicht erwarten auf großes Verständnis zu stossen.
Genau das Problem hatte doch Kachelmann anfangs, dass man ihn niedermachte (sozusagen als Arschloch abstempelte), obwohl gar nichts bewiesen war. Ich fand das nicht die feine Art.
Dann mal lieber jemanden etwas länger respektvoll behandeln...
Ok, das kann man so sehen. Mir ging es nur um die Problematik was wäre, wenn jeder beliebig in der heutigen Welt beliebig umziehen könnte...
Was wäre denn dann Deiner Meinung nach? Der ganze Rest der Welt würde dann in Europa leben wollen, oder wie genau stellst Du dir das dann vor?
Sobald die Türen auf sind kommen 500 Millionen Afrikaner hierher, oder was passiert da in deiner Alptraumvision?
Hälst Du das für realistisch?
Natürlich nicht so extrem wie du es schreibst, das ist doch klar. Aber ich fürchte einfach, dass sich viel mehr Menschen auf den Weg machen würden, dafür spricht einiges.
Keine Ahnung, ob sie damit mal jemand wissenschaftlich beschäftigt und Zahlen prognostiziert hat, das wäre sicherlich interessant.



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So 6. Feb 2022, 14:04

Burkart hat geschrieben :
So 6. Feb 2022, 10:26
Genau das Problem hatte doch Kachelmann anfangs, dass man ihn niedermachte (sozusagen als Arschloch abstempelte), obwohl gar nichts bewiesen war.
Ja, das ist aber nicht das was ich meine. Es geht mir nicht um falsche Anschuldigungen, sondern eben um den Fall wo sich einer defacto wie ein Arschloch verhält.
Ich finde es ist eine völlig normale Reaktion, dass man so Jemanden dann auch aus dem Weg geht.
Was wäre denn dann Deiner Meinung nach? Der ganze Rest der Welt würde dann in Europa leben wollen, oder wie genau stellst Du dir das dann vor?
Sobald die Türen auf sind kommen 500 Millionen Afrikaner hierher, oder was passiert da in deiner Alptraumvision?
Hälst Du das für realistisch?
Natürlich nicht so extrem wie du es schreibst, das ist doch klar. Aber ich fürchte einfach, dass sich viel mehr Menschen auf den Weg machen würden, dafür spricht einiges.
Keine Ahnung, ob sie damit mal jemand wissenschaftlich beschäftigt und Zahlen prognostiziert hat, das wäre sicherlich interessant.
Du weißt es also gar nicht so genau. Du weißt aber, dass wir dann "überflutet" werden.
Merkst Du was?
Von "Überflutung" zu reden ist einfach rechte Hetze. Es geht darum Angst zu schüren, um die Menschen gegen Migranten aufzubringen.
Es geht darum die Menschen dazu zu bringen die Idee von einer offenen Gesellschaft als "gefährlich" abzulehnen.

Man merkt nicht immer wenn man manipuliert wird. Das ist ja der Trick bei der Manipulation.



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Burkart
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So 6. Feb 2022, 19:30

Gerade bei Berlin direkt (ZDF) gehört, inhaltlich so:
'Wir haben haben Truppen in Mali gegen Terrorismus und gegen Flucht nach Europa.'
Interessant.



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
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So 6. Feb 2022, 19:43

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
So 6. Feb 2022, 14:04
Burkart hat geschrieben :
So 6. Feb 2022, 10:26
Genau das Problem hatte doch Kachelmann anfangs, dass man ihn niedermachte (sozusagen als Arschloch abstempelte), obwohl gar nichts bewiesen war.
Ja, das ist aber nicht das was ich meine. Es geht mir nicht um falsche Anschuldigungen, sondern eben um den Fall wo sich einer defacto wie ein Arschloch verhält.
Tja, wenn es nur immer so einfach wäre, ein "defacto" sicher zu erkennen...
Ich finde es ist eine völlig normale Reaktion, dass man so Jemanden dann auch aus dem Weg geht.
Nicht zwangsweise; man sich auch mit ihm auseinander setzen
Was wäre denn dann Deiner Meinung nach? Der ganze Rest der Welt würde dann in Europa leben wollen, oder wie genau stellst Du dir das dann vor?
Sobald die Türen auf sind kommen 500 Millionen Afrikaner hierher, oder was passiert da in deiner Alptraumvision?
Hälst Du das für realistisch?
Natürlich nicht so extrem wie du es schreibst, das ist doch klar. Aber ich fürchte einfach, dass sich viel mehr Menschen auf den Weg machen würden, dafür spricht einiges.
Keine Ahnung, ob sie damit mal jemand wissenschaftlich beschäftigt und Zahlen prognostiziert hat, das wäre sicherlich interessant.
Du weißt es also gar nicht so genau.
Woher auch? Keiner kann es genau wissen.
Du weißt aber, dass wir dann "überflutet" werden.
Merkst Du was?
Von "Überflutung" zu reden ist einfach rechte Hetze. Es geht darum Angst zu schüren, um die Menschen gegen Migranten aufzubringen.
Oder es geht (wie mir) darum, über meine Angst oder besser Befürchtung zu reden. Ist das nicht erlaubt?
Es geht darum die Menschen dazu zu bringen die Idee von einer offenen Gesellschaft als "gefährlich" abzulehnen.
Nicht grundsätzlich. Räum gerne alle Probleme aus dem Weg (wie Herrscher in China & Co.; die Reich-Arm-Unterschiede), dann können wir gerne über die weltweit offene Gesellschaft reden.
Man merkt nicht immer wenn man manipuliert wird. Das ist ja der Trick bei der Manipulation.
So ist es; du wirst es sicherich auch nicht immer merken.
Ein Grund mehr, mögllichst viele Informationen zu haben und auch sich selbst weitergehende Gedanken zu machen.



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Mo 7. Feb 2022, 11:40

Lieber Burkart, ich habe versucht herauszufinden, wie hoch der Anteil der nicht deutschen Einwohner*innen in Deiner "Kleinstadt", wie Du sie nanntest, ist. Stand der Erhebungsdaten ist 2019. Eine genaue Aufschlüsselung nach Bezirken und einer Definition, wer als "Ausländer" gilt. Sozialbericht N. (PDF, S. 18)

11 % durchschnittlich (Mittel der Bezirke).
So viel ist das nicht, oder? Mir will also das "Sprachgewirr" nicht recht einleuchten. Es müßten deutsche Stimmen deutlichst überwiegen.

Zum Vergleich: In meinem Wohnbezirk leben 14,4 % Ausländer*innen, Stand 2020 , aber da ich nicht darauf achte, fallen sie mir wahrscheinlich weder negativ noch positiv auf.




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Friederike
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Mo 7. Feb 2022, 16:26

Burkart hat geschrieben :
So 6. Feb 2022, 10:14
Weil ich bzw. meine Ohren einerseits diesen Genderwahn hasse(n) (er macht die Sprache kaputt, leider auch in öffentlichen Medien, obwohl es sehr viele Menschen stört) und ich andererseits Diskriminierung gegen Männer gerne den Frauen spiegele. (So finde ich es auch frech, dass Frauen in Männerklubs rein wollen, aber selbst Frauenklubs aufmachen ...)
Es gibt die nette Redewendung "die Kirche im Dorf lassen" - Du kennst sie sicher. Diese Redewendung könnte man sowohl aufs übertreibende Gendern (Kriterien für die Grenzziehung zu finden, ist nicht einfach) als auch auf die, die das übertreibende Gendern für einen "Wahn" halten, anwenden.




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Di 8. Feb 2022, 00:29

Friederike hat geschrieben :
Mo 7. Feb 2022, 11:40
Lieber Burkart, ich habe versucht herauszufinden, wie hoch der Anteil der nicht deutschen Einwohner*innen in Deiner "Kleinstadt", wie Du sie nanntest, ist. Stand der Erhebungsdaten ist 2019. Eine genaue Aufschlüsselung nach Bezirken und einer Definition, wer als "Ausländer" gilt. Sozialbericht N. (PDF, S. 18)

11 % durchschnittlich (Mittel der Bezirke).
So viel ist das nicht, oder? Mir will also das "Sprachgewirr" nicht recht einleuchten. Es müßten deutsche Stimmen deutlichst überwiegen.

Zum Vergleich: In meinem Wohnbezirk leben 14,4 % Ausländer*innen, Stand 2020 , aber da ich nicht darauf achte, fallen sie mir wahrscheinlich weder negativ noch positiv auf.
Liebe Friederike,
was du so alles herausfindest :!: [wieso gibt es hier eigentlich keinen "Daumen hoch"-Smiley?]
Natürlich habe ich das Sprachgewirr nicht immer um mich, selbst wenn eine meine beiden (übrigens netten) direkten Nachbarn Migrationshintergrund haben.
Es fällt mir halt nur manchmal auf, z.B. in der U-Bahn bzw. "AKN" (A2), wenn z.B. die meisten Leute recht ruhig sind und ein paar nichtdeutsche Sprachfetzen zu mir durchdringen.
Interessant an deiner genannten Statistik fand ich die Altersverteilung, z.B. dass - auch bei uns - die Familien mit drei Kindern doppelt so viele (10,9% zu 5,3%) und mit noch mehr Kinedern dreimal so viele (2,0% zu 0,7%) Migrationshintergrund haben; nur bei 1-Kind-Haushalte ist es noch anders herum (49,1% zu 57,1%) (Seite 25). Das haben wir Babyboomer damals natürlich ganz anders erlebt ;)



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Jörn Budesheim
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Di 8. Feb 2022, 06:35

In nicht mal mehr einem halben Jahr startet in Kassel die documenta 15. Dann wird aus unserer Provinz ein internationales Pflaster. Ich freue mich immer sehr darauf. Und dazu gehört auch, dass man plötzlich überall ungewohnte Laute, fremde Sprachen hören darf. Ich finde, das ist eine große Bereicherung.

Das empfinde ich eigentlich generell so und nicht nur während der documenta. Einfach weil ich es mag, manchmal aber auch, weil es mir immer wieder das Wunder der Sprache vor Ohren führt.




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Friederike
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Di 8. Feb 2022, 10:06

Verglichen mit der Welt, in der ich aufgewachsen bin, d.h. dem familiären Umfeld, in dem alles, was nicht anständig gekleidet war und sich nicht anständig benommen hat, irgendwie "böse" war, empfinde ich die selbstverständliche Anwesenheit von Leuten aus vielen Staaten auch als eine große Bereicherung. Bereicherung und kein "aber".

Ich erinnere mich sehr genau an die "Einer wird gewinnen"-Sendungen, in die Gäste aus europäischen Staaten eingeladen wurden und mein "Aha"-Erlebnis, daß Leute, die nicht Deutsche sind, ganz normale Menschen sind. Das zeigt ja die Enge meiner damaligen Welt.




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Jovis
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Di 8. Feb 2022, 14:46

Eben auf der Baustelle, an der ich vorbeigekommen bin, sprachen die Männer Polnisch miteinander. Im Krankenhaus, in dem meine Mutter lag, war mindestens die Hälfte der Ärztinnen und Ärzte Ausländer. Im Pflegeheim, in dem sie jetzt ist, sind ebenfalls viele der Pflegerinnen und Pfleger Ausländer. Wenn ich im Restaurant in die Küche gucken kann, stehen dort fast immer farbige Leute an den Spülen. In den Schlachthäusern zerlegen Rumänen die Schweine für mich. Auf den Feldern ernten kaum noch Deutsche die Saisonfrüchte, die ich dann auf dem Markt kaufe. Die Putzkolonnen in den Bürotürmen kommen aus aller Herren und Damen Länder. Die Fahrer, die auf ihren Fahrrädern durch die Stadt rasen und mir die Pizza an die Tür liefern, sind zum überwiegenden Teil Ausländer. Wenn ich weiter darüber nachdenke, fallen mir bestimmt noch mehr Beispiele ein ...

Alle diese Menschen sollen gern ihre Dienste für mich hier verrichten. Aber sie sollen bitte schön unsichtbar bleiben. Auf der Straße begegnen möchte ich ihnen lieber nicht, im Bus will ich nichts von ihnen hören. Denn wenn ich zu viele von ihnen sehe, macht mir das nur bewusst, dass sie alle hier sind, weil sie möchten, dass es ihnen besser geht - vielleicht nicht so gut wie mir, aber allemal besser als da, von wo sie herkommen. Und genau das will ich nicht sehen, nicht wissen. Ich möchte, dass es dabei bleibt, dass es mir besser geht als vielen Menschen anderswo. Wenn jeder hierherkäme, der das möchte, müsste ich ja mit ihnen teilen, wodurch es ihnen vielleicht etwas besser geht, mir aber auch etwas schlechter. Also verschließe ich meine Augen lieber vor der großen Menge derjenigen, die im Hintergrund dazu beitragen, dass mein Alltag reibungslos funktioniert, und rede mir lieber ein, dass es mir natürlich nicht darum geht, dass ich meine Privilegien nicht verlieren will, sondern um so hehre Dinge wie Werte und Kultur.




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