Wir können kein Faktum an sich feststellen, wir konstruieren sie vielmehr selbst. Und zwar über die Diskurse, das Gehirn oder was auch immer der jeweilige Konstruktivismus im Sinn hat. Etwas via Diskurs konstruieren, ist aber etwas völlig anderes als es in den Backofen schieben und zu backen.Nietzsche hat geschrieben : "Nein, gerade Tatsachen gibt es nicht, nur Interpretationen. Wir können kein Faktum »an sich« feststellen"
Für den Konstruktivisten sind - plakativ gesagt - die Unterschiede generell da, weil wir sie machen. Und wir machen sie nicht etwa, weil sie da sind. Die Welt ist "ein unbestimmtes Potenzial", in das wir verschiedene Konstruktionen einprägen können, die aber nicht schon an sich da sind. So oder so ähnlich hat sich einer meiner Profs an der Uni früher (zustimmend) ausgedrückt. Das nennt Paul Boghossian daher (ablehnend) "Förmchenkonstruktivismus". Da draußen irgendwo ist (polemisch ausgedrückt) der Weltteig und wir prägen unsere Formen in ihn ein = die Unterschiede sind da, weil wir sie machen. Daraus kann man gerne auch einen Pizza-Joke machen, um sich über den Konstruktivismus nach Art von Boghossian lustig zu machen - oben wurde ja noch nicht gesagt, wo das Zitat herkommt.