Dann bist du vermutlich tot. Wenn Fremdkörper in den Organismus eindringen, dann ist es um uns schnell geschehen. Damit das Gehirn seine Rolle in er Wahrnehmung spielen kann, muss es gegen solche Fremdkörper geschützt werden, u.a. durch den Schädel.Ottington hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 13:56Meine schafft das!Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 13:48Katzen und "ihre Zusammenhänge" (mit oder ohne Anführungszeichen) sind nicht in unserem Kopf und auch nicht in den Nervenzellen.
PS. zu Elke Heidenreich, Rassismus usw.
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(1) stimmt wahrscheinlich. Aber daraus folgt nicht (2). Wenn ich zum Beispiel mit drei Bällen jonglieren lerne, dann umfasst dieser Vorgang notwendig drei entsprechende Bälle und anderes mehr. Zum Beispiel gibt es Korrektheitsbedingungen (darüber, was richtiges Jonglieren ist) über die der Lernende nicht allein verfügt. Und die befinden sich nicht im Kopf. Lernen heißt, dass etwas (zumindest zum Teil) richtig gemacht wurde.
Hab mir jetzt dieses Deutsch-Buch für den Kindle besorgt. Ich hoffe, ich bereue es nicht. Aber soll ja ganz unterhaltsam sein.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 14:16Dann bist du vermutlich tot. Wenn Fremdkörper in den Organismus eindringen, dann ist es um uns schnell geschehen. Damit das Gehirn seine Rolle in er Wahrnehmung spielen kann, muss es gegen solche Fremdkörper geschützt werden, u.a. durch den Schädel.Ottington hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 13:56Meine schafft das!Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 13:48
Katzen und "ihre Zusammenhänge" (mit oder ohne Anführungszeichen) sind nicht in unserem Kopf und auch nicht in den Nervenzellen.
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Ich finde es bisher sehr gut. Bin natürlich nicht mit allem einverstanden, aber mir gefällt, wie er denkt und argumentiert. Außerdem ist er ein Realist, was mir natürlich entgegenkommt.
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Hier ein Unterschied: Eine Erklärung ist für Deutsch "eine Aussage darüber, was es gibt und was es wie und warum macht."Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 15:19... Bin natürlich nicht mit allem einverstanden ...
Ein Beispiel: Die Scheibe ist zerborsten, weil sie ein Stein durchschlagen hat. Für mich ist der Flug des Steins "durch" die Scheibe, die Erklärung dafür, dass die Scheibe zerschlagen ist. Und darüber kann man natürlich auch eine Aussage im Sinne von Deutsch machen. Der Begriff ist gewissermaßen mehrdeutig, weil er beides meinen kann: den Flug des Steins und die Aussage, die auf den Flug des Steins Bezug nimmt.
Katzen sind nicht in unserem Nervensystem, das habe ich ja bereits gesagt.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 13:48Katzen und "ihre Zusammenhänge" (mit oder ohne Anführungszeichen) sind nicht in unserem Kopf und auch nicht in den Nervenzellen. Auch das Verhältnis oder der Zusammenhang zwischen uns und der Katze ist nicht in unserem Kopf, sonst wäre es nicht das Verhältnis oder der Zusammenhang zwischen uns und der Katze.
Bei "Zusammenhängen" ist das anders. Es mag noch einen besseren Begriff geben, aber "Zusammenhang" ist nicht gerade schlecht.
Der Aufbau des Nervensystems ist durch das Zusammenhängen von Nervenzellen charakterisiert.
Zum Einen, weil sie tatsächlich (hauptsächlich) über die spezielle Struktur aus Synapsen, Dendriten, Axon zusammenhängen.
(Zellen könnten auch ganz anders zusammenwachsen, das liegt hier aber explizit nicht vor)
Zum Anderen, weil das Aufkommen von Aktivität an den Dendriten ausgewertet wird, also ein Zusammenhang aufgestellt wird und dies in eine Ausgangsaktivität mündet.
Mit dem Begriff "Zusammenhang" zielt man sowohl auf den Aufbau als auch die Aktivität des Nervensystems ab.
Darüber hinaus ist man auch gewohnt den Begriff "Zusammenhang" für die "Mentalleistungen" eines Menschen zu gebrauchen.
Jede Nuance, die ein Mensch "im Mentalen" zur Verfügung zu haben glaubt, liegt als mindestens ein Zusammenhang im Aufbau und in der Reaktion des Nervensystems vor.
Auch dass der Mensch diesen oder jenen Zusammenhang zu haben/verstehen glaubt, findet über Zusammenhänge statt (-> Reaktion).
Es mag da noch bessere Begriffe geben und dazu kann ich nur sagen: ich hänge nicht an Begriffen, aber an den Einsatzmöglichkeiten von "Zusammenhang" muss sich ein anderer Begriff messen lassen.
Ich habe hierzu nirgendwo eine "Daraus-Folgt-Behauptung" aufgestellt.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 14:29(1) stimmt wahrscheinlich. Aber daraus folgt nicht (2).
Wenn unbedingt eine "Daraus-Folgt-Behauptung" aufgestellt werden soll, dann geben wir zu (1) noch hinzu, dass ansonsten nichts vorliegt, was "Lernen" sein könnte.
In der Folge sollten wir ganz dringlich davon ausgehen, dass das "Lernen" mit den Anpassungen im Nervensystem abgedeckt ist.
Es darf ja jeder Mensch jederzeit etwas Neues dazu beitragen - das war noch nie verboten und wir sollten es auch nicht verbieten, aber wir sollten auch kein eigenartiges Korrelationsschauspiel daraus machen.
In Bezug auf Korrektheit sind wir wieder bei Zusammenhängen (cooles Wort!).Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 14:29Zum Beispiel gibt es Korrektheitsbedingungen (darüber, was richtiges Jonglieren ist) über die der Lernende nicht allein verfügt. Und die befinden sich nicht im Kopf. Lernen heißt, dass etwas (zumindest zum Teil) richtig gemacht wurde.
Ein Nervensystem, das Zusammenhänge entlang der Realität aufbaut, verwendet hierfür eine funktionierende Umsetzung auf Basis der Wechselwirkungen von Existenzen (die Zellen hängen ja wirklich zusammen).
Bereits innerhalb dieser Realisierung kann nicht alles gemacht werden, weil die Wechselwirkungen nicht überlistet werden können.
Zum Anderen drehen sich die Zusammenhänge des Nervensystems um den Körper, der mit sich und einer Umwelt interagiert.
Unkorrektheiten, die sich in dieser Interaktion ergeben, wirken sich wieder auf das Nervensystem aus (-> Lernen).
D.h. Anlässe für Korrekturen gibt es bereits im Nervensystem selbst (weil es auf Basis von Existenzen vorliegt) und über die Interaktion des Körpers mit sich und der Umwelt.
Das Lernen als Vorgang, läuft aber im Nervensystem des Menschen ab.
Da du schon eine (fein-)motorische Fähigkeit ansprichst.
Für diese Leistung sind enorm schwierig abzustimmende Impuls-Prozesse rund um die Muskulatur notwendig.
Das Nervensystem des Körpers hat hierzu Ausgänge und Feedback-Eingänge (bereits rund um die Muskeln) zur Verfügung.
Die Muskel-Impulse, die Feedback-Impulse, die Anpassungen kommen "im Mentalen" nicht vor.
Es gibt nur einen Kandidaten, der diese Vorgänge tatsächlich nicht wissen muss.
=> das ist der Körper, denn er kommt über die Interaktion mit sich selbst, nicht an diese Umstände (Zusammenhänge!) heran.
Zwar kann man prinzipiell aufdecken, wie es funktioniert, aber die nächste Armbewegung wird dennoch ohne Kenntnis der Muskel-Impulse eingeleitet.
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Worin unterscheiden sich deiner Ansicht nach Jonglieren mit Bällen von Jonglieren ohne Bälle? Es scheint ja für dich kein Unterschied zu geben. Oder aus welchen Gründen tauchen die Bälle in deiner Beschreibung nicht auf? Weil sie sich nicht im Körper befinden?
Die unterschiedliche Einwirkung auf den Körper ist leicht zu erschliessen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 18:02Worin unterscheiden sich deiner Ansicht nach Jonglieren mit Bällen von Jonglieren ohne Bälle?
Einwirkungen rund um das Tasten, Sehen, Hören und der Gewichtswiderstand. Das führt zu unterschiedlichen Zusammenhängen rund um Körper und Umwelt.
Hat man mit den Bällen schon zuvor gearbeitet, dann kommen gemerkte Zusammenhänge hinzu.
Das kann soweit gehen, dass man sich auf die Zusammenhänge einer vergangen Szene einlässt.
Hinzu kommt natürlich auch noch, dass man nicht plötzlich aufwacht und mit Bällen jongliert, sondern, dass es eine Vorgeschichte bis hin zum Ergreifen der Bälle gibt.
All das sind Zusammenhänge, die man minuziös aufbauen muss.
Viel Arbeit, aber das Nervensystem wird vom Körper auch mit viel Energie versorgt.
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Ein kleiner Fortschritt. Wenn ich richtig sehe, hast du jetzt explizit anerkannt, dass die Bälle zum Jonglierenlernen dazu gehören. Oder? Dann kann in diesem Fall das Folgende allerdings nicht mehr stimmen: "Lernen" [ist] ein Vorgang innerhalb der Nervenzellen." Denn das "in-der-Luft-halten" der Bälle befindet sich nicht innerhalb der Nervenzellen, sondern ungefähr vor der Nase des angehenden Jongleurs.
In anderen Worten, anders als du es zuvor behauptet hast, ist das "Lernen" nicht mit den Anpassungen im Nervensystem abgedeckt, denn schließlich lernen wir immer etwas bestimmtes: Jonglieren, Französisch, das neue Computerprogramm etc.
Sicherlich gibt es beim Lernen in der Regel "Vorgänge innerhalb der Nervenzellen", aber daraus folgt nicht, dass Lernen ein Vorgang innerhalb der Nervenzellen ist. Es folgt nur, dass diese Vorgänge (bei Wesen wie uns) notwendig sind, es folgt nicht, dass sie hinreichend sind. Es ist ehrlich gesagt aberwitzig bei der Beschreibung des Lernens, Weglassen zu wollen, dass man lernt und was man lernt.
Zudem sind die Vorgänge in den Nervenzellen vermutlich auch nur bei Wesen wie uns notwendig, denn es wäre leicht vorstellbar, dass es in den Tiefen des Universums andere Lebensformen gibt, die ganz anders aufgebaut sind wie wir, die jedoch dennoch Jonglierenlernen können, ohne dass bei ihnen Vorgänge innerhalb der Nervenzellen im Spiel sind.
Eine interessante Frage begrifflicher Natur wäre es z.b., ob Data vom Raumschiff Enterprise jonglieren kann. (Ich bin da skeptisch.) Doch wenn man die Frage positiv bescheiden möchten, dann spielen bei ihm womöglich keine Vorgänge in den Nervenzellen eine Rolle. Der Punkt hierbei ist also, dass die Vorgänge innerhalb der Nervenzellen ein kontingentes Faktum darstellen.
In anderen Worten, anders als du es zuvor behauptet hast, ist das "Lernen" nicht mit den Anpassungen im Nervensystem abgedeckt, denn schließlich lernen wir immer etwas bestimmtes: Jonglieren, Französisch, das neue Computerprogramm etc.
Sicherlich gibt es beim Lernen in der Regel "Vorgänge innerhalb der Nervenzellen", aber daraus folgt nicht, dass Lernen ein Vorgang innerhalb der Nervenzellen ist. Es folgt nur, dass diese Vorgänge (bei Wesen wie uns) notwendig sind, es folgt nicht, dass sie hinreichend sind. Es ist ehrlich gesagt aberwitzig bei der Beschreibung des Lernens, Weglassen zu wollen, dass man lernt und was man lernt.
Zudem sind die Vorgänge in den Nervenzellen vermutlich auch nur bei Wesen wie uns notwendig, denn es wäre leicht vorstellbar, dass es in den Tiefen des Universums andere Lebensformen gibt, die ganz anders aufgebaut sind wie wir, die jedoch dennoch Jonglierenlernen können, ohne dass bei ihnen Vorgänge innerhalb der Nervenzellen im Spiel sind.
Eine interessante Frage begrifflicher Natur wäre es z.b., ob Data vom Raumschiff Enterprise jonglieren kann. (Ich bin da skeptisch.) Doch wenn man die Frage positiv bescheiden möchten, dann spielen bei ihm womöglich keine Vorgänge in den Nervenzellen eine Rolle. Der Punkt hierbei ist also, dass die Vorgänge innerhalb der Nervenzellen ein kontingentes Faktum darstellen.
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Das Kind kommt von der Schule nach Hause. "Na, was habt ihr denn heute schönes gelernt?" "Das kann ich nicht sagen, es waren innerkörperliche Vorgänge, von denen das Mentale nichts weiß, wie du weißt."
Gehen wir mal davon aus, dass diese Szene sich aus deinen Überlegungen nicht ergibt. Wie genau ist das sichergestellt? Lernen und Lehren ist schließlich für unsere Spezies von größtem Belang. Eine Theorie des Lernens muss der möglichen Öffentlichkeit des Lernens und Lehrens Rechnung tragen.
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Lustig: David Deutsch spricht in dem Buch gelegentlich vom "parochialistischen Irrtum". Da ich den Begriff nicht kannte, habe ich mich auf die Suche begeben und letztlich das Folgende gefunden:
"Ich übersetze gerade ein philosophisches Buch eines Physikers, in dem die englischen Wörter parochial und parochialism oft vorkommen ..." https://german.stackexchange.com/questi ... uf-deutsch
"Ich übersetze gerade ein philosophisches Buch eines Physikers, in dem die englischen Wörter parochial und parochialism oft vorkommen ..." https://german.stackexchange.com/questi ... uf-deutsch
Ich würde hier das "Thema des Lernens" vom "Vorgang des Lernens" unterscheiden.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 20:02Ein kleiner Fortschritt. Wenn ich richtig sehe, hast du jetzt explizit anerkannt, dass die Bälle zum Jonglierenlernen dazu gehören. Oder?
Unter "Thema des Lernens" würde ich die Vorgeschichte und den Anlass einordnen, also das "wieso wird gelernt" und das "was wird gelernt".
Unter "Vorgang des Lernens" würde ich die Erweiterung der Fähigkeiten einordnen, also das "wie wird gelernt", "wie erfolgt das Lernen", "was hat sich verändert".
Anschaulich kann man die Vorgeschichte und den Anlass als "Belastung" für das Nervensystem ansehen, welche durch den Lernvorgang ausgeglichen wird.
Begriffe wie "Belastung/Entlastung" oder "Disharmonie/Harmonie" sind hier vermutlich gar nicht schlecht, denn es geht insgesamt um Reaktion.
Mit "vor der Nase des Jongleurs" bringst du die Einwirkung aufs Nervensystem ins Spiel - das scheinst du zu übersehen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 20:02Dann kann in diesem Fall das Folgende allerdings nicht mehr stimmen: "Lernen" [ist] ein Vorgang innerhalb der Nervenzellen." Denn das "in-der-Luft-halten" der Bälle befindet sich nicht innerhalb der Nervenzellen, sondern ungefähr vor der Nase des angehenden Jongleurs.
D.h. die Zusammenhänge des "Lernthemas" sind schon unmittelbar im Nervensystem enthalten. Der Akteur verwendet ja sein Nervensystem, um aus den Einwirkungen die Zusammenhänge der Situation ("Körper in einer Umwelt") aufzubauen.
Das Nervensystem wird damit durch den Anlass des Lernens "belastet".
Du bist an dieser Stelle lediglich sehr grosszügig mit dem Begriff "Lernen".Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 20:02In anderen Worten, anders als du es zuvor behauptet hast, ist das "Lernen" nicht mit den Anpassungen im Nervensystem abgedeckt, denn schließlich lernen wir immer etwas bestimmtes: Jonglieren, Französisch, das neue Computerprogramm etc.
Darauf bin ich bereits eingegangen und solange du keine andere Zutaten für den "Vorgang des Lernens" (Erweiterung der Fähigkeiten) nennen kannst, nehme ich da nichts anderes herein als die Anpassungen im Nervensystem.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 20:02Sicherlich gibt es beim Lernen in der Regel "Vorgänge innerhalb der Nervenzellen", aber daraus folgt nicht, dass Lernen ein Vorgang innerhalb der Nervenzellen ist. Es folgt nur, dass diese Vorgänge (bei Wesen wie uns) notwendig sind, es folgt nicht, dass sie hinreichend sind.
Ich lasse nichts weg - siehe meine obigen Beiträge.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 20:02Es ist ehrlich gesagt aberwitzig bei der Beschreibung des Lernens, Weglassen zu wollen, dass man lernt und was man lernt.
Auch dazu habe ich bereits gesagt, dass es um den Aufbau der Zusammenhänge geht.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 25. Mär 2022, 20:02Zudem sind die Vorgänge in den Nervenzellen vermutlich auch nur bei Wesen wie uns notwendig, denn es wäre leicht vorstellbar, dass es in den Tiefen des Universums andere Lebensformen gibt, die ganz anders aufgebaut sind wie wir, die jedoch dennoch Jonglierenlernen können, ohne dass bei ihnen Vorgänge innerhalb der Nervenzellen im Spiel sind.
Hier kann man nicht abkürzen, nicht umgehen, nicht "simulieren".
Biologische Zellen sehe ich nicht als "Muss" an, aber das "Aufbauen der gleichen Zusammenhänge" schon.
Ganz einfach: man sollte nicht den Anlass des Lernens mit dem Lernen vermischen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 26. Mär 2022, 06:05Das Kind kommt von der Schule nach Hause. "Na, was habt ihr denn heute schönes gelernt?" "Das kann ich nicht sagen, es waren innerkörperliche Vorgänge, von denen das Mentale nichts weiß, wie du weißt."
Gehen wir mal davon aus, dass diese Szene sich aus deinen Überlegungen nicht ergibt. Wie genau ist das sichergestellt?
Es gibt keinen Grund weshalb ein Mensch an sich selbst die Erweiterung der eigenen Fähigkeiten in Bezug auf ein vorliegendes Thema nicht feststellen können sollte.
Ganz anders sieht es aus, wenn man den Vorgang betrachtet. Ein Mensch wird nicht sagen können, was sich an ihm verändert hat, sodass plötzlich eine Fähigkeit da ist.
Es ist zu vermuten, dass der Schlaf eine Umbaufunktion hat.
Im Wachzustand werden "kleine Hilfsanpassungen" durchgeführt, im Schlaf erfolgt der "nachhaltige" Umbau.
Am nächsten Tag startet der Mensch mit einem Nervensystem, dass die "kleinen Hilfsanpassungen" erneut zu einer Verbesserung einsetzen kann usw. usf.
Es kann damit ganz leicht zu Lernschritten kommen, quasi eine "Verfeinerung des Problems".
Der Mensch stellt dann an sich fest, dass er gewisse Anteile rund ums "Thema des Lernens" besser macht, als zuvor, aber dass es an der einen oder anderen Stelle noch nicht reicht.
Hier liegt dann sozusagen Schritt für Schritt eine andere "Belastung" für das Nervensystem vor und wird durch jeweilig geeignete Anpassungen behandelt.
Die Formulierung "Öffentlichkeit des Lernens" ist nicht angebracht, denn man muss letztlich in die Zellmechanismen hinein, um die Realisierung herauszufinden.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 26. Mär 2022, 06:05Lernen und Lehren ist schließlich für unsere Spezies von größtem Belang. Eine Theorie des Lernens muss der möglichen Öffentlichkeit des Lernens und Lehrens Rechnung tragen.
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Mit anderen Worten: die Bälle beim Jonglierenlernen hast du jetzt wieder gestrichen? Man lernt jonglieren doch, indem man mit den Bällen übt, oder?
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In meinem Beispiel, bzw meiner Frage ging es übrigens um die Schule, das hast du bereits im ersten Satz der Antwort vergessen. Wo in meinem Körper ist z.b. die Schulpflicht eingeschrieben? Warum gilt sie, wenn sie doch bei mir irgendwo eingeschrieben ist, für alle?
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Kleiner Tipp, um dir Schreibarbeit zu ersparen. Ich zweifle keine Sekunde daran, dass es in unserem Körper Vorgänge gibt, die notwendig sind, damit wir wahrnehmen können oder lernen und vieles andere mehr. Ich zweifle auch nicht daran, dass uns nicht alle diese Vorgänge bewusst sind. Beim Lernen ist es in einer gewissen Hinsicht sogar das Ziel, dass diese Vorgänge nicht mehr völlig bewusst, sondern nur halbbewusst oder gar unbewusst ablaufen. Dafür brauchst du keine weiteren Hinweise geben. Was du jedoch begründen solltest ist dein - wie soll ich es nennen? - Reduktionismus. Und dafür genügt es nicht, darauf hinzuweisen, dass es diese inneren Vorgänge gibt.
Lernen, Wahrnehmen und sicher einiges mehr werden nicht schon dadurch zu generell inneren Vorgängen, weil auch innere Vorgänge im Spiel sind.
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Erst vor kurzen habe ich ein Video gesehen zum Thema anthropologische Differenz und da ging es darum, dass insbesondere das Lernen, in der Art und Weise, wie es die Menschen betreiben, uns von den anderen Tieren deutlich unterscheidet. Das muss man nicht mal unterschreiben, um zu sehen, wie wichtig beim Menschen die Institutionen des Lernens ist, insbesondere, dass es Lehrer und Lehrerinnen und Schüler und Schülerinnen gibt. Auf diese Weise wird seit zig tausend Jahren Wissen von einer Generation in die nächste tradiert.
Und vermutlich in keinem dieser Fälle befand sich die Lehrer wortwörtlich komplett im Körper der Schüler. Lehrer sind immer etwas außerhalb des Körpers der Schüler. Das bleibt nicht folgenlos, denn daher müssen Lehrer und Schüler fähig sein, sich in der öffentlichen Welt über etwas auszutauschen. Um miteinander zu sprechen, muss man grundsätzlich in der Lage sein, sich gemeinsam auf Dinge der öffentlichen Welt zu beziehen und man muss zumindest ein intuitives Verständnis des Begriffs Wahrheit mitbringen. Das heißt beim Lernen so wie es die Menschen betreiben, spielen eine ganze Reihe von öffentlichen Gegenständen eine notwendige Rolle, ohne die dieses Lernen nicht möglich wäre.
Und vermutlich in keinem dieser Fälle befand sich die Lehrer wortwörtlich komplett im Körper der Schüler. Lehrer sind immer etwas außerhalb des Körpers der Schüler. Das bleibt nicht folgenlos, denn daher müssen Lehrer und Schüler fähig sein, sich in der öffentlichen Welt über etwas auszutauschen. Um miteinander zu sprechen, muss man grundsätzlich in der Lage sein, sich gemeinsam auf Dinge der öffentlichen Welt zu beziehen und man muss zumindest ein intuitives Verständnis des Begriffs Wahrheit mitbringen. Das heißt beim Lernen so wie es die Menschen betreiben, spielen eine ganze Reihe von öffentlichen Gegenständen eine notwendige Rolle, ohne die dieses Lernen nicht möglich wäre.
Dass die Bälle in der Luft bleiben sollen, ist die Auflage, der Anlass des Lernens.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 26. Mär 2022, 09:55Mit anderen Worten: die Bälle beim Jonglierenlernen hast du jetzt wieder gestrichen? Man lernt jonglieren doch, indem man mit den Bällen übt, oder?
Der einzelne Lernschritt besteht in einer Reaktionsoptimierung. Dazu gehören keine Bälle, sondern die Abläufe im Nervensystem.
Die Bälle stehen immer nur für die Auflage.
Schule ist ein Auflagen-, Prüf- und Aussortiersystem.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 26. Mär 2022, 13:38In meinem Beispiel, bzw meiner Frage ging es übrigens um die Schule, das hast du bereits im ersten Satz der Antwort vergessen.
Um herauszufinden, wie ein Lebewesen lernt, untersuchen Neurowissenschaftler seit geraumer Zeit einen 1mm grossen Wurm (C.elegans).
Denkst du sie hätten besser einen Lehrer fragen sollen?
Die Zusammenhänge bei "Schulpflicht" sind Reaktionsauflagen. In deinem Nervensystem ist das Reaktionspotential zu "Schule", zu "Pflicht" und auch zur Kombination "Schulpflicht" verankert.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 26. Mär 2022, 13:38Wo in meinem Körper ist z.b. die Schulpflicht eingeschrieben? Warum gilt sie, wenn sie doch bei mir irgendwo eingeschrieben ist, für alle?
Bei einem Schlaganfall kann es zum Verlust dieses Potentials kommen.
Du solltest es nicht "Reduktionismus" nennen, denn ich reduziere nichts.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 26. Mär 2022, 13:44Was du jedoch begründen solltest ist dein - wie soll ich es nennen? - Reduktionismus. Und dafür genügt es nicht, darauf hinzuweisen, dass es diese inneren Vorgänge gibt.
"Wahrnehmung ist Reaktion" ist keine Reduktion.
Wir hatten schon mal kurz das Wort "Ich".
Hierzu sagte/sage ich "Ich bin 2m gross und wiege 100Kg" -> Körper.
Da ist doch nirgendwo Reduktion im Spiel. Ich würde eher sagen: derart viel Existenz war beim Wort "Ich" noch nie im Spiel.
In absolut jeder Lehrer/Schüler-Situation, die der Schüler als solche verstanden hat, wurden die entsprechenden Zusammenhänge im Nervensystem des Schülers aufgebaut (aus der Perspektive "Körper in Umwelt").Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 26. Mär 2022, 14:21Und vermutlich in keinem dieser Fälle befand sich die Lehrer wortwörtlich komplett im Körper der Schüler. Lehrer sind immer etwas außerhalb des Körpers der Schüler.
Die Zusammenhänge des Lehrers, die dem Schüler (wegen der Situation) zugänglich waren, wurden vom Schüler in seinem Nervensystem aufgebaut.
Sorry, du hast das Problem, dass du mehr daraus machen möchtest, als innere Vorgänge, aber du kannst nichts liefern.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 26. Mär 2022, 13:44Lernen, Wahrnehmen und sicher einiges mehr werden nicht schon dadurch zu generell inneren Vorgängen, weil auch innere Vorgänge im Spiel sind.
Du verdrehst den Lern-Begriff und ziehst die Auflagen/Anlässe mit herein.
Stell dir mal vor, du müsstest einem Menschen helfen, der nicht lernen kann.
In diesem Moment wärst du mehr als froh, die Mechanismen des Nervensystems prinzipiell zu verstehen, die den Lernvorgang ausmachen.
Vielleicht fehlen diesem Menschen ganz bestimmte Proteine, die zum entscheidenden Anpassungsschritt vorhanden sein müssen, um strukturelle Umformungen ausbilden zu können.
Mit deiner Strategie "weg von den inneren Vorgängen" wirst du das niemals in den Griff bekommen.
Du merkst es vermutlich nicht, aber du lieferst hier eine Serie von ungünstigen Begriffen/Formulierungen:Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 26. Mär 2022, 14:21Das bleibt nicht folgenlos, denn daher müssen Lehrer und Schüler fähig sein, sich in der öffentlichen Welt über etwas auszutauschen. Um miteinander zu sprechen, muss man grundsätzlich in der Lage sein, sich gemeinsam auf Dinge der öffentlichen Welt zu beziehen und man muss zumindest ein intuitives Verständnis des Begriffs Wahrheit mitbringen. Das heißt beim Lernen so wie es die Menschen betreiben, spielen eine ganze Reihe von öffentlichen Gegenständen eine notwendige Rolle, ohne die dieses Lernen nicht möglich wäre.
* "Dinge der öffentlichen Welt"
* "intuitives Verständnis des Begriffs Wahrheit"
* "öffentliche Gegenstände spielen eine notwendige Rolle"
Wo soll die Reise mit solchen Formulierungen enden?
Wenn ich mir das anschaue, dann bin ich bei "Zusammenhang" und "Reaktion" super aufgehoben.
Welche Art von Realisierung stellst du dir bei "intuitives Verständnis des Begriffs Wahrheit" vor?
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Wie genau funktioniert denn diese Zusammenhänge und Reaktionen?
Da fliesst Strom in den Nervenbahnen. Und dann bauen sich Nervenbrücken auf usw....
Wie entstehen denn aus Proteinen und elektrischen Impulsen Gedanken an meine Freundin?
Da fliesst Strom in den Nervenbahnen. Und dann bauen sich Nervenbrücken auf usw....
Wie entstehen denn aus Proteinen und elektrischen Impulsen Gedanken an meine Freundin?
But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)
Sind "Gedanken an deine Freundin" Reaktionen, die du aus konkreten Situationen heraus durchführst oder was stellst du dir bei dieser Formulierung vor?NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑Mo 28. Mär 2022, 14:31Wie entstehen denn aus Proteinen und elektrischen Impulsen Gedanken an meine Freundin?