NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Sa 13. Mai 2023, 01:31
Groot hat geschrieben : ↑ Fr 12. Mai 2023, 22:55
NaWennDuMeinst hat geschrieben : ↑ Fr 12. Mai 2023, 22:26
Was ist damit gemeint? Was soll das bedeuten?
öhm, Moral an jeder Ecke halt. Hier ein besonderes Knöspchen das seinen Privatmythos auf den Marktplatz tragen darf, dort ein besonderes Knöspchen, das seinen Privatmythos im Internet tausenden zugänglich macht.
Also im Prinzip so wie Du Knöspchen gerade?
Du nervst mich mit deiner Moral. Was erlaubst Du Dir Deine privaten moralischen Vorstellung davon wie andere Menschen handeln sollen öffentlich zur Schau zu tragen?
Gerade Jemand wie Du, mit einer solchen Einstellung, sollte eigentlich schweigen um konsistent zu sein.
Oder warte? Geht es vielleicht gar nicht darum, sondern um was ganz anderes? Nämlich dass man die Moral die diskutiert wird ablehnt?
Dieser Genderismus, dieser Feminismus, dieser "Klimafaschismus".... Ich will es nicht hören, stimmts?
Es geht eigentlich gar nicht darum, dass über Moral gesprochen wird. Es geht darum dass über eine Moral gesprochen wird die dir nicht schmeckt.
Denn ginge es Dir um Moral an sich, also darum dass Moral besser im stillen Kämmerlein bleiben sollte.... dann würdest Du auch so handeln.
Stattdessen belästigst Du die Welt mit Deiner Moral.
Verstehe mich nicht falsch. Ich finde es richtig und wichtig, dass Du zu Deinen Werten und Überzeugungen stehts.
Und ich finde auch richtig, dass Du sie öffentlich kundtust.
Nur kann man eben nicht moralisieren um das Moralisieren zu stoppen. Das ist widersrprüchlich.
Wenn Dir eine bestimmte Moral und ihre Dominanz im öffentlichen Raum auf den Keks geht, erstelle einen Gegenentwurf.
Aber erzähl doch nicht Dich stört das Gerede über Moral. Denn Du gibst hier ja nichts Anderes zum Besten als Deine Moralvorstellungen.
Im Prinzip ist jeder so ein Knöspchen. Denn jeder möchte Mensch sein und ist für gewöhnlich auch einer. Ich persönlich bin jedoch dafür Minima Moralia zu postulieren. Denn Moral mag gut sein, jedenfalls solange sie immanent bleibt. Was viel wichtiger ist, dass der Rechtstaat gegeben ist.
Ich habe meine Kritik nicht als Moralist geäußert, wenn überhaupt als Ethiker. Aber primär eigentlich als Ökonom. Statt uns nämlich sämtliche Kapazität durch Moral zu befüllen, wäre es gut tun, würden wir uns über die nicht ebend wenigen Probleme gedanken machen, die den europäischen Wohlstand gefährden. Denn ohne Wohlstand wacht Europa vielleicht wieder in der Diktatur auf, statt im "amüsanten Staat", welchen die sozialliberale Linke heute lebt und darum natürlich propagiert; also im moralisierenden Staat. Aber der Staat darf nicht moralisieren. Er schützt ja des Recht, hat keinen Auftrag für das Moralische. Hätte er den, wie sollte der Staat dann sein eigenes Interesse schützen? Er müsste alle Menschen identisch behandeln, ob Staatsbürger oder nicht. Aber das ist unmöglich, verhindert es ja nunmal leider die Eigeninteressen und damit insgesamt das Interesse.
Wie kann man eine absolute Gleichmacherei im Namen der Moral denn bitte nicht ablehnen? Man ist ja als Mensch nicht moralisch, sondern sittlich. Die Moral ist zwar das Ideal, aber orientiert man sich an diesem nur, so handelt man sittlich. Also ja, ich mag keine absolute Gleichmacherei. Sie bringt die juridische Frage, sicher, aber muss sie denn deshalb überall ein jedes Thema politisch aufladen?
Gleichmacherei endet ja nur in Sozialismus und Ökonomie. Sozialismus ist gut, keine Frage. In der Leistungszivilisation aber, in der wir sind leider nicht umzusetzen, weshalb wir notgedrungen auf die Ökonomie achten müssen. Machen wir nun aber alles gleich, so ignorieren wir ökonomische Fakten und verlieren an Wettbewerbsfähigkeit und damit verlieren wir auch die Möglichkeit, uns überhaupt im privaten Kreis darüber Gedanken machen zu können, ob diese oder jene Moral sinnvoll ist.
Die allgemeine Moral, die die Linke predigt ignoriert jede Landesgrenze, sie ignoriert jede sprachliche Tradiertheit. Gleichzeitig überwindet sie dadurch natürlich sämtliche Kulturgrenzen; dies aber einmal zu schnell und einmal zu sehr auf eine destruierende Weise. Aus der einstigen Dekonstruktion wird wieder brutale und zerstörerische, Triumphieren-wollende Destruktion...ein Heidegger wäre stolz auf diese Jugend, dieser König der Destruktion.
Nein, so ist es nicht. Ich sehe die guten Punkte darin. Genderismus ermöglicht den Diskurs über die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sehr sinnvoll. Übertrieben sind aber natürlich die Auswüchse die im Namen der Dekonstruktion überlieferte Sprachmuster und Grammatik, über Jahrhunderte tradierte Definitionen und Begriffsleitern, sowie gar Genus und Sexus destruieren. Auch halte ich es für übertrieben die Toleranz so weit gehen zu lassen, dass man LGBTQ mit einem Heilsbringer, einem Propheten assoziiert und eine Religion daraus macht.
Feminismus ist als Emanzipationsbewegung durch und durch sinnvoll. Wiewohl vermutlich Judith Butler einen ähnlich falschen Blick auf die Welt hat, wie Foucault. Aber Beauvoir, Schwarzer, Curie, Arendt waren sicher nötig und sinnvoll. Aber auch hier sieht man Kipppunkte an denen diese Kritik sich nur um der Kritik willen erhält. Ähnlich wie die Aufklärung einst, macht diese Bewegung mit sich kein Ende, wo die Ziele allgemein anerkannt zum Ziel gesetzt wurden, sondern perpetuiert sich....und schafft dann eben überhaupt erstmal Genderlinguistik, die dann Gender ins Wahnsinnige überführen möchte und 76 Gender postulieren...damit aber ja faktisch das Soziale und das Biologische miteinander konfundieren. Dies aber, das verhehlen sie, indem sie Sprachkritik betreiben. Aber eine, so meine ich, destruierende Sprachkritik, statt eine dekonstruktiven oder einer positival formalen mit dem Werkzeug logischer Schlussbildung.
Denn ginge es Dir um Moral an sich, also darum dass Moral besser im stillen Kämmerlein bleiben sollte.... dann würdest Du auch so handeln.<---nein, ich wäre mir aber dem Unterschied von Sittlichkeit, Moral und dem "rechtlichen Zustand" in Relation zum "Natur- oder Bürgerlichen Zustand" im klaren. Handeln würde ich aber, ganz konsequent nicht moralisch, das stimmt. Ich bin bei Moral als Moralphilosophie amoralisch, weil ich nicht denke, dass das Mitleid sonderlich viel bewirkt in der Welt - außer natürlich das, was es bereits bewirkt hat, nämlich Justizwesen, Soziale Sicherungssysteme, soziale Marktwirtschaft, das Juridische als Kategorie und das Moralische als Kategorie. Wobei letzteres, wie du ja auch sagst, gerne immanent verbeleiben darf....was ich mit obigen Post ja kritisiert hab, dass dem heute nicht mehr so ist. Es fehlt der kollektive Mythos, sei es ein neuer oder der bewährte, irgendeinen brauchts...und sei er chinesisch oder indisch, aber es braucht einen.
Ich habe meine Perspektive nicht als Moralist getan, sondern wie oben beschrieben, aus Gründen instrumenteller Erwägungen der Nützlichkeit und des Wohlgefallens, mit der Attitüde eines Adligen, der gerne seinen Besitzstand wahren möchte. Also aus der Perspektive der Habenden Klasse, die im Weltmaßstab u.a. mit den Deutschen der Zukunft korreliert (außer du bist Östereicher, Schweizer, sonstwoher, dann natürlich "u.a." mit den jeweiligen Staaten) ist.
Statt uns also mit unnützem Bullshit zu beschäftigen, sollte nun endlich mal getan werden. Die Hirnkapazität soll sich auf Geschäftsmodelle und Innovationen richten, nicht darauf, wie auch noch die letzten 3% armen Tropfe in die Gesellschaft inkludiert werden können, die aktuell noch nicht inkludiert werden konnten.
Denn es ist in der Tat ein bisschen lächerlich, dass die Menschen den westlichen Staat kritisieren oder den alten weißen Mann, obwohl diese Leute politisch und moralisch ja all dies ermöglicht haben. Hier wird dann aber von der linksliberalen, sozusagen nicht-Wagenknecht und Marxismus Ecke, die allzugerne nur die Moralkeule schwingt, die sehr sehr berechtigte Kapitalismuskritik konfundiert mit einer naiven Betrachtungen von Staat, Menschenrechten, Ethik und Völkerrecht. Nämlich mit dem Utilitarismus und seiner Gleichmacherei. (Die, so möge man hoffen, in der Zukunft gerne den Kantschen Blödsinn einer deontologischen Moral, abgelöst wird haben können).
Also nein, ich habe nicht Moral gepredigt, sondern ökonomische und verteilungsgerechtigsbedingende Bedenken an der vorherrschen Hypermoral geäußert.