Mitsprache in der Politik
Mal angenommen, ihr hättet die Möglichkeit euch mit einem Thema zu beschäftigen, welches in der Politik behandelt werden würde. Sagen wir mal in eurem Bundesland. Ich meine damit, ihr könnt ein Thema wählen, in denen ihr Veränderungen wollt. Ihr hättet die Möglichkeiten Ideen vorzustellen, oder könntet darüber diskutieren wieviel Förderungen für euer Projekt bereitgestellt werden sollten.
Welches Thema würdet ihr euch aussuchen?
Als ich darüber nachgedacht habe merkte ich, dass es gar nicht so leicht ist, wenn man sein Thema dann durchdenkt.
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- Jörn Budesheim
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Mehr Philosophie und Kunst in der Schule!
Nur ein Thema ist gar nicht so einfach...
Früher hätte ich vor allem für mehr (einfache) Mitsprachemöglichkeiten jedes Einzelnen in der Politik gesprochen, also das Überlegen, wie man das sinnvoll hinbekommen kann.
Als ich fürchte eher theoretisches Thema hätte ich gerne die Überlegungen, wie man zu Themen gewisse feste Kerne herauskristallisieren kann und diese sehr fix festlegt und nicht durch eine neue Regierung einfach wieder mehr oder weniger vollständig kippen kann. Praktisch mag das ja inzwischen mit Umweltschutz u.ä. funktionieren, aber bei anderen Themen wie finanzielle Fairness fände ich es sinnvoll (wie z.B. ein vernünftigeres Rentensystem mit Blick auf Österreich oder staatliche Fondsanlagen wie irgendwo in Skandinavien, ganz zu schweigen von besserer Erbschafts- und Vermögenssteuer), wobei es z.T. vielleicht gar mehr eine philosophische als politische Diskussion erst einmal sein könnte/müsste...
Aktuell am wichtigsten wäre mir, dass die Politik sich überlegt, wie sie die Bevölkerung von unnützer, lästiger Arbeit soweit wie möglich befreien oder zumindest erleichtern kann. Damit meinte ich z.B. die ganzen Steuererklärungen, die Millionen bzw. gar. Milliarden von Stunden frisst, aktuell die Grundsteuer, die gerade auf Ende Januar verlängert wurde.
Wenn ich daran denke, dass früher Rentner gar keine Steuererklärungen machen mussten, heute sie aber damit belästigt werden...
(Oder soll man das als Beschäftigungstherapie ansehen sollen...)
PS: Und nein, nix mit KI
Früher hätte ich vor allem für mehr (einfache) Mitsprachemöglichkeiten jedes Einzelnen in der Politik gesprochen, also das Überlegen, wie man das sinnvoll hinbekommen kann.
Als ich fürchte eher theoretisches Thema hätte ich gerne die Überlegungen, wie man zu Themen gewisse feste Kerne herauskristallisieren kann und diese sehr fix festlegt und nicht durch eine neue Regierung einfach wieder mehr oder weniger vollständig kippen kann. Praktisch mag das ja inzwischen mit Umweltschutz u.ä. funktionieren, aber bei anderen Themen wie finanzielle Fairness fände ich es sinnvoll (wie z.B. ein vernünftigeres Rentensystem mit Blick auf Österreich oder staatliche Fondsanlagen wie irgendwo in Skandinavien, ganz zu schweigen von besserer Erbschafts- und Vermögenssteuer), wobei es z.T. vielleicht gar mehr eine philosophische als politische Diskussion erst einmal sein könnte/müsste...
Aktuell am wichtigsten wäre mir, dass die Politik sich überlegt, wie sie die Bevölkerung von unnützer, lästiger Arbeit soweit wie möglich befreien oder zumindest erleichtern kann. Damit meinte ich z.B. die ganzen Steuererklärungen, die Millionen bzw. gar. Milliarden von Stunden frisst, aktuell die Grundsteuer, die gerade auf Ende Januar verlängert wurde.
Wenn ich daran denke, dass früher Rentner gar keine Steuererklärungen machen mussten, heute sie aber damit belästigt werden...
(Oder soll man das als Beschäftigungstherapie ansehen sollen...)
PS: Und nein, nix mit KI
Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.
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- Lucian Wing
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Ich bin nun sehr in mich und meine "Lieblings"themen durchgegangen: Sterbehilfe, Wahlrecht, Identitätspolitik, Trennung Staat/Kirche und ein paar andere mehr. Um ernüchtert festzustellen: Ich hätte keinen diesbezüglichen Ehrgeiz mehr. Eine Rück- oder Wiedergewinnung des Privaten durch Einhegung der Zuständigkeitsbereiche und des Zugriffs staatlicher und halbstaatlicher Institutionen scheint mir innerhalb staatlicher Abhängigkeit - Förderung bedeutet eine solche - unmöglich und in sich widersprüchlich. Und jede Bewegung kommt über stumpfes Skandieren und - im Erfolgsfall - über die Zementierung neuer Machtstrukturen nicht hinaus. Daher bleibt's beim Versuch, sich einigermaßen würdevoll möglichst vielem zu entziehen, allem voran dem neuen Jargon.
Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wieviel er in sieben Jahren dazu gelernt hatte. (Mark Twain)
Lucian Wing hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 10:39Und jede Bewegung kommt über stumpfes Skandieren und - im Erfolgsfall - über die Zementierung neuer Machtstrukturen nicht hinaus.
Aber ernsthaft, das plumpe "Anarchie funktioniert nicht" abfangend: Sagt man nicht / geht davon aus, dass Anarchie beispielsweise in Spanien oder der Ukraine seinerzeit funktioniert hätte, wenn man die in Ruhe gelassen hätte? "Funktioniert" zumindest mal dahingehend, dass sich tatsächlich keine neue Machtstrukturen etabliert hatten.
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um dazu und zwar diesem .. "einigermaßen würdevoll möglichst vielem zu entziehen" .. einmal Paul Stephan zu zitieren ..Lucian Wing hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 10:39Ich bin nun sehr in mich und meine "Lieblings"themen durchgegangen: Sterbehilfe, Wahlrecht, Identitätspolitik, Trennung Staat/Kirche und ein paar andere mehr. Um ernüchtert festzustellen: Ich hätte keinen diesbezüglichen Ehrgeiz mehr. ... Daher bleibt's beim Versuch, sich einigermaßen würdevoll möglichst vielem zu entziehen, allem voran dem neuen Jargon.
- "Nietzsche vergleicht die moderne Gesellschaft mit einem Zyniker, der von der Realität bitter enttäuscht wurde, sich jedoch nicht eingestehen kann und in diese Einsicht durch permanente Betäubungsversuche ausweicht. Er soll sich eben klar machen , dass seine Ideale von vorneherein unrealistisch waren und die Enttäuschung notwendig herbeiführen mussten. Wenn er sie schon nicht aufgeben kann, dann soll er sich wesentlich das eingestehen und sich nicht darüber hinwegtäuschen: An den Idealen , also im Bewustsein ihres notwendigen Scheiterns festhalten"
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 1 S.100..101
Im Hinblick darauf sollte man sich ein Thema aussuchen, mit dem man sich "würdevoll" betäuben kann. Es sei denn , dass man von der Realität nicht bitter enttäuscht ist . Dann allerdings nur zu mit "würdevollen" Idealen , im Bewustsein ihres notwendigen Gelingens.
- Lucian Wing
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Um von Idealen enttäuscht zu werden, müsste man welche formuliert gehabt haben.Timberlake hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 12:58
um dazu und zwar diesem .. "einigermaßen würdevoll möglichst vielem zu entziehen" .. einmal Paul Stephan zu zitieren ..
- "Nietzsche vergleicht die moderne Gesellschaft mit einem Zyniker, der von der Realität bitter enttäuscht wurde, sich jedoch nicht eingestehen kann und in diese Einsicht durch permanente Betäubungsversuche ausweicht. Er soll sich eben klar machen , dass seine Ideale von vorneherein unrealistisch waren und die Enttäuschung notwendig herbeiführen mussten. Wenn er sie schon nicht aufgeben kann, dann soll er sich wesentlich das eingestehen und sich nicht darüber hinwegtäuschen: An den Idealen , also im Bewustsein ihres notwendigen Scheiterns festhalten"
Paul Stephan .. Links Nietzscheanismus Band 1 S.100..101
Und Nietzsche ist ein schlechtes, sehr schlechtes Beispiel, weil er der Erkenntnis seines Scheiterns rechtzeitig entzogen wurde, bevor ihm die Einsicht durch ein Zuendedenken seiner Ansprüche gekommen ist.
Er passt also auf diese Situation nicht, weil ihm die Gnade des frühen Wahnsinns vor der Praxis geschützt hat.
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Ich glaube da grundsätzlich nicht daran. Früher dachte ich immer, es ist anthropologische Skepsis, aber das ist nur bedingt der Fall, wie ich heute glaube. Je vielfältiger die Möglichkeiten sind, sich zu unterscheiden, vor allem eben durch materiellen Erfolg, desto stärker werden auch Machtgelüste zutage treten. Und in hochkomplexen Gesellschaften werden immer komplexe Institutionen entstehen, deren Funktionalität kein Machtvakuum zulässt. Und Macht die existiert, wird immer von denen, die sie ausüben, verteidigt werden. Die vielleicht aufschlussreichste Spielwiese des Anarchismus scheint mir von jeher die USA zu sein. Aber dort sind die Anarchisten ja nicht die hypermoralischen Identitätspolitiker, sondern eher der stiernackige Hillbillie und ähnliche Grüppchen seiner Art. Ein intellektuell gestützter Anarchismus jedenfalls, das zeigt auch der Blick in die deutsche Geschichte und seine anarchistischen Vertreter, frisst sich selbst wie Revolution ihre Kinder.sybok hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 11:17images.jpgLucian Wing hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 10:39Und jede Bewegung kommt über stumpfes Skandieren und - im Erfolgsfall - über die Zementierung neuer Machtstrukturen nicht hinaus.
Aber ernsthaft, das plumpe "Anarchie funktioniert nicht" abfangend: Sagt man nicht / geht davon aus, dass Anarchie beispielsweise in Spanien oder der Ukraine seinerzeit funktioniert hätte, wenn man die in Ruhe gelassen hätte? "Funktioniert" zumindest mal dahingehend, dass sich tatsächlich keine neue Machtstrukturen etabliert hatten.
Aber da kommen wir von der Ausgangsfrage weg. So sehr ich mich anstrenge, ich hätte kein Anliegen mehr, das ich in diesem Lande öffentlich und womöglich gefördert vertreten würde. Hier wurde Nietzsche erwähnt - der würde im Grab rotieren, wenn er wüsste, in welchem Maße das Individuum sich in die geistige und verstärkt wieder moralische Vollbetreuung staatlicher Institutionen begeben hat.
(Insofern klingt's eher witzig, wenn du, lieber Timberlake, dir hier bei deinen betreuerischen Menschheitsrettungsphantasien, ausgerechnet Nietzsche als Kronzeugen aussuchst.)
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.. um dazu einmal Hegel zu Wort kommen zu lassen..Lucian Wing hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 14:51
Um von Idealen enttäuscht zu werden, müsste man welche formuliert gehabt haben.
- "Die Qualität ist erst in der Rücksicht vornehmlich Eigenschaft, als sie in einer äußerlichen Beziehung sich als immanente Bestimmung zeigt. .. Die mehr ruhenden Bestimmtheiten, z.B. Figur, Gestalt, nennt man dagegen nicht wohl Eigenschaften, auch etwa nicht Qualitäten, insofern sie als veränderlich, mit dem Sein nicht identisch vorgestellt werden"
Hegel .... Dasein als solches
Wenn man also tatsächlich "Veränderungen" will , so sollte man sich von Themen verabschieden , die immanent und damit qualitativ sind.AndreaH hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 00:22Mal angenommen, ihr hättet die Möglichkeit euch mit einem Thema zu beschäftigen, welches in der Politik behandelt werden würde. Sagen wir mal in eurem Bundesland. Ich meine damit, ihr könnt ein Thema wählen, in denen ihr Veränderungen wollt. Ihr hättet die Möglichkeiten Ideen vorzustellen, oder könntet darüber diskutieren wieviel Förderungen für euer Projekt bereitgestellt werden sollten.
Welches Thema würdet ihr euch aussuchen?
Als ich darüber nachgedacht habe merkte ich, dass es gar nicht so leicht ist, wenn man sein Thema dann durchdenkt.
Beispiel
Kapitalismus ..
.. der Kapitalismus .. an sich . ist immanent und damit qualitativ. Den kannst du nur .. für sich .. in seiner "Figur und Gestalt" verändern.
So hört die "Mitsprache in der Politik" spätesten dann auf , wenn du den Kapitalismus .. an sich .. thematisierst. "Ideale" jenseits dessen sind ein Garant für Hohn und Spott.
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Bezugnehmend auf meinen letzten Beitrag .. lieber Lucian Wing .. hast du sicherlich recht. In dem Nietzsches Anliegen . " immanentes und damit qualitatives (Hegel)" .. betrifft , klingt es tatsächlich eher witzig , dass ich mich ausgerechnet Nietzsche als Kronzeugen ausgesucht habe.Lucian Wing hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 21:04Ich glaube da grundsätzlich nicht daran. Früher dachte ich immer, es ist anthropologische Skepsis, aber das ist nur bedingt der Fall, wie ich heute glaube. Je vielfältiger die Möglichkeiten sind, sich zu unterscheiden, vor allem eben durch materiellen Erfolg, desto stärker werden auch Machtgelüste zutage treten. Und in hochkomplexen Gesellschaften werden immer komplexe Institutionen entstehen, deren Funktionalität kein Machtvakuum zulässt. Und Macht die existiert, wird immer von denen, die sie ausüben, verteidigt werden. Die vielleicht aufschlussreichste Spielwiese des Anarchismus scheint mir von jeher die USA zu sein. Aber dort sind die Anarchisten ja nicht die hypermoralischen Identitätspolitiker, sondern eher der stiernackige Hillbillie und ähnliche Grüppchen seiner Art. Ein intellektuell gestützter Anarchismus jedenfalls, das zeigt auch der Blick in die deutsche Geschichte und seine anarchistischen Vertreter, frisst sich selbst wie Revolution ihre Kinder.sybok hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 11:17images.jpgLucian Wing hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 10:39Und jede Bewegung kommt über stumpfes Skandieren und - im Erfolgsfall - über die Zementierung neuer Machtstrukturen nicht hinaus.
Aber ernsthaft, das plumpe "Anarchie funktioniert nicht" abfangend: Sagt man nicht / geht davon aus, dass Anarchie beispielsweise in Spanien oder der Ukraine seinerzeit funktioniert hätte, wenn man die in Ruhe gelassen hätte? "Funktioniert" zumindest mal dahingehend, dass sich tatsächlich keine neue Machtstrukturen etabliert hatten.
Aber da kommen wir von der Ausgangsfrage weg. So sehr ich mich anstrenge, ich hätte kein Anliegen mehr, das ich in diesem Lande öffentlich und womöglich gefördert vertreten würde. Hier wurde Nietzsche erwähnt - der würde im Grab rotieren, wenn er wüsste, in welchem Maße das Individuum sich in die geistige und verstärkt wieder moralische Vollbetreuung staatlicher Institutionen begeben hat.
(Insofern klingt's eher witzig, wenn du, lieber Timberlake, dir hier bei deinen betreuerischen Menschheitsrettungsphantasien, ausgerechnet Nietzsche als Kronzeugen aussuchst.)
Die jenigen , die sich an Themen orientieren , wie sie AndreaH vorschweben , sollten sich als solches ganz sicher nicht Nietzsche als Kronzeugen aussuchen.AndreaH hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 00:22Mal angenommen, ihr hättet die Möglichkeit euch mit einem Thema zu beschäftigen, welches in der Politik behandelt werden würde. Sagen wir mal in eurem Bundesland. Ich meine damit, ihr könnt ein Thema wählen, in denen ihr Veränderungen wollt. Ihr hättet die Möglichkeiten Ideen vorzustellen, oder könntet darüber diskutieren wieviel Förderungen für euer Projekt bereitgestellt werden sollten.
Welches Thema würdet ihr euch aussuchen?
Als ich darüber nachgedacht habe merkte ich, dass es gar nicht so leicht ist, wenn man sein Thema dann durchdenkt.
P.S.
Mir oder gar Nietzsche "betreuerische Menschheitsrettungsphantasien" zu unterstellen , ist für mich ein Indiz dafür , dass du Nietzsche bzw. ... " mich weder gehört, noch auch nur gesehn hast"
- In Voraussicht, daß ich über kurzem mit der schwersten Forderung an die Menschheit herantreten muß, die je an sie gestellt wurde, scheint es mir unerläßlich, zu sagen, wer ich bin. Im Grunde dürfte man's wissen: denn ich habe mich nicht »unbezeugt gelassen«. Das Mißverhältnis aber zwischen der Größe meiner Aufgabe und der Kleinheit meiner Zeitgenossen ist darin zum Ausdruck gekommen, daß man mich weder gehört, noch auch nur gesehn hat.
Friedrich Nietzsche ... Ecce Homo
Das erinnert mich daran, Ernst Fritz-Schubert hat einmal ein neues Schulfach in seiner Schule eingeführt.
Das Schulfach: Glück
Mehr Philosophie und Kunst in den Schulen, wäre dann sehr interessant für die Nachmittagsbetreuung.
Vielleicht als freiwilliges Zusatzangebot ohne Noten. Externe Künstler und Experten könnten über einen längeren Zeitraum regelmäßig vor Ort mit den Kindern arbeiten. Dann bräuchte man für so eine Umsetzung zusätzliches Lehrpersonal, die finanzielle Vergütung der Künstler und zur Verfügung gestellte Materialien.
Das wäre doch in einem Rahmen des Möglichen.
Ich denke, manche Schulen bieten schon sehr gute Zusatzangebote an. Ich kenne eine Schule, die hat sich einmal eine externe Kindertheaterregiesseurin wöchentlich geholt. Das ist dann doch etwas anderes, als wenn ein Pädagoge eine Clownsnase aufsetzt. Wobei man das natürlich nicht verallgemeinern sollte.
Aber ist so etwas auch flächendeckender in Schulen grundsätzlich möglich?
Mir ist es auch ein bisschen so ergangen, zuerst sprudeln die verschiedenen Themen. Sobald man eines etwas weiter durchdenkt, hakt es irgendwo und man resigniert. Ideen und Themen gibt es viele, aber die Umsetzung und Lösungsansätze lassen sich schwieriger finden. Umso mehr man in manche Bereiche hineindenkt, umso schwieriger wird es.Lucian Wing hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 10:39Ich bin nun sehr in mich und meine "Lieblings"themen durchgegangen: Sterbehilfe, Wahlrecht, Identitätspolitik, Trennung Staat/Kirche und ein paar andere mehr.
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Es käme m.E. schon darauf an , welche Philosophie in den Schulen unterrichtet wird. So war in der DDR der s. g. Dialektische Materialismus Pflichtfach in der Lehrausbildung. Gut möglich , dass ihr meine Anwesenheit , hier im Forum, eben jenem Pflichtfach "verdankt". Das war für mich der Anfangsfaden , von dem aus ich mir die Philosophie Stück für Stück , als Ganzes abgedröselt habe. Ich möchte mir gar nicht vorstellen , was ich heute wäre, wenn es diesen Einstieg damals nicht gegeben hätte oder halt einen Einstieg mit einer Philosophie , die mich eher abgeschreckt hätte.
Somit ich mir als Thema aussuchen würde , dass man wieder den . Dialektischen Materialismus zum Bestandteil der Lehrausbildung macht.AndreaH hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 00:22Mal angenommen, ihr hättet die Möglichkeit euch mit einem Thema zu beschäftigen, welches in der Politik behandelt werden würde. Sagen wir mal in eurem Bundesland. Ich meine damit, ihr könnt ein Thema wählen, in denen ihr Veränderungen wollt. Ihr hättet die Möglichkeiten Ideen vorzustellen, oder könntet darüber diskutieren wieviel Förderungen für euer Projekt bereitgestellt werden sollten.
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Zuletzt geändert von Timberlake am Sa 15. Okt 2022, 00:41, insgesamt 2-mal geändert.
Nunja, aber ist es nicht doch auch gerade der Punkt, der uns geschichtlich zeigt, wie Menschen immer wieder mit diesen Enttäuschungen umgehen konnten und doch etwas bewegen konnten?! Ich persönlich jage nicht irgendwelchen Idealen hinterher. Ich dachte mir nur, es ist interessant wie viele Ideen, die sich Anfangs leicht und locker zur Veränderung darstellen, beschäftigt man sich dann aber ausgiebiger mit ihnen, ist ihrer praktische Ausführung doch viel schwieriger als gedacht. Das fand ich spannend.Timberlake hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 12:58Im Hinblick darauf sollte man sich ein Thema aussuchen, mit dem man sich "würdevoll" betäuben kann. Es sei denn , dass man von der Realität nicht bitter enttäuscht ist . Dann allerdings nur zu mit "würdevollen" Idealen , im Bewustsein ihres notwendigen Gelingens.
Ich denke aber, man sollte sie nicht gleich von Vorhinein verwerfen.
Das ist genau der Punkt der dann eine Umsetzung wieder schwieriger macht. Dann würde man einen klaren inhaltlichen Plan, der einen Rahmen bieten würde brauchen.Timberlake hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 06:39
Es käme m.E. schon darauf an , welche Philosophie in den Schulen unterrichtet wird.
So wie Pädagogen es in ihrem Lehrplan verfolgen. Aber in vielen Fällen in diesem Bereich, wäre genau das Freie und Individuelle das wovon die Kinder bei so einem Angebot profitieren würden.
Ich weiß, von Nietzsche noch sehr wenig, daher gibt es bei mir noch viel unausgefüllten Raum.Timberlake hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 22:40Die jenigen , die sich an Themen orientieren , wie sie AndreaH vorschweben , sollten sich als solches ganz sicher nicht Nietzsche als Kronzeugen aussuchen.AndreaH hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 00:22Mal angenommen, ihr hättet die Möglichkeit euch mit einem Thema zu beschäftigen, welches in der Politik behandelt werden würde. Sagen wir mal in eurem Bundesland. Ich meine damit, ihr könnt ein Thema wählen, in denen ihr Veränderungen wollt. Ihr hättet die Möglichkeiten Ideen vorzustellen, oder könntet darüber diskutieren wieviel Förderungen für euer Projekt bereitgestellt werden sollten.
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P.S.
Mir oder gar Nietzsche "betreuerische Menschheitsrettungsphantasien" zu unterstellen , ist für mich ein Indiz dafür , dass du Nietzsche bzw. ... " mich weder gehört, noch auch nur gesehn hast"
- In Voraussicht, daß ich über kurzem mit der schwersten Forderung an die Menschheit herantreten muß, die je an sie gestellt wurde, scheint es mir unerläßlich, zu sagen, wer ich bin. Im Grunde dürfte man's wissen: denn ich habe mich nicht »unbezeugt gelassen«. Das Mißverhältnis aber zwischen der Größe meiner Aufgabe und der Kleinheit meiner Zeitgenossen ist darin zum Ausdruck gekommen, daß man mich weder gehört, noch auch nur gesehn hat.
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um dazu einmal , den von mir hier erwähnten Dialektische Materialismus zu zitieren ..AndreaH hat geschrieben : ↑Sa 15. Okt 2022, 00:34Nunja, aber ist es nicht doch auch gerade der Punkt, der uns geschichtlich zeigt, wie Menschen immer wieder mit diesen Enttäuschungen umgehen konnten und doch etwas bewegen konnten?! Ich persönlich jage nicht irgendwelchen Idealen hinterher.Timberlake hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 12:58Im Hinblick darauf sollte man sich ein Thema aussuchen, mit dem man sich "würdevoll" betäuben kann. Es sei denn , dass man von der Realität nicht bitter enttäuscht ist . Dann allerdings nur zu mit "würdevollen" Idealen , im Bewustsein ihres notwendigen Gelingens.
- Dialektischer Materialismus ..Grundlagen
Das Gesetz vom Umschlagen von einer Quantität in eine neue Qualität (Nach einer Kumulation quantitativer Veränderungen über längere Zeit kommt es zu einer sprunghaften qualitativen Veränderung.)
Beispiel
Kann die Welt "nach einer Kumulation quantitativer Veränderungen über längere Zeit" in eine atomwaffenfreie oder gar in eine Welt ohne Militär und damit in eine neue Qualität umschlagen?
Wenn man sich denn dergleichen als Thema aussuchen würde , müsste man dann nicht .. wie beim Thema Kapitalismus .. Hohn und Spott befürchten , eben weil die "Realitäten" das ganz einfach nicht hergeben ?AndreaH hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 00:22Mal angenommen, ihr hättet die Möglichkeit euch mit einem Thema zu beschäftigen, welches in der Politik behandelt werden würde. Sagen wir mal in eurem Bundesland. Ich meine damit, ihr könnt ein Thema wählen, in denen ihr Veränderungen wollt. Ihr hättet die Möglichkeiten Ideen vorzustellen, oder könntet darüber diskutieren wieviel Förderungen für euer Projekt bereitgestellt werden sollten.
Welches Thema würdet ihr euch aussuchen?
Nur mal zum Vergleich ..
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Richard Rorty bezeichnet Philosophen wie Nietzsche als Philosophen der Selbstvervollkommnung, deren Texte übers Politische aber bestenfalls naiv seien.
Und ich denke auch, dass das Schlagwort "Leben als Literatur" Nietzsches Gedankenwelt näher kommt als ein neuerlicher Versuch, Nietzsche wieder politisch lesbar machen zu wollen. Seinem radikalen Individualismus, der allerdings auf einem idealisierten und falschen Bild der Individuen des heroischen Zeitalters beruht, geht es im Prinzip um die eigene und nicht um irgendeine gesellschaftlich vermittelte Wahrheit. Er würde schallend lachen bei der Vorstellung, ein politisches Projekt aufzuziehen. Die Phase, als er noch über den Zustand der öffentlichen Erziehungsanstalten nachdachte, hat er doch rasch überwunden, seine späteren Einlassungen über öffentliche Fragen darf man getrost als Rhetorik einordnen.
Zuletzt geändert von Lucian Wing am Sa 15. Okt 2022, 10:11, insgesamt 2-mal geändert.
Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wieviel er in sieben Jahren dazu gelernt hatte. (Mark Twain)
- Lucian Wing
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Ich hätte nichts dagegen, wenn sich Privatschulen einem solchen Konzept widmen. Aber wenn ich mir die dicht gedrängten Lehrpläne anschaue, dann würde ich keine weiteren Hauptfächer mehr wollen, zumal keine so alltagsfernen. In der Philosophie würde man vermutlich ohnehin weder Logik noch Argumentatationstheorie lernen, und ehrlich gesagt wäre mir lieber, Kinder/Jugendliche könnten ein paar praktische handwerkliche Dinge oder wüssten, was draußen wächst und blüht, statt womöglich Kant oder Hegel zu büffeln. Ich glaube, man triebe ihnen die Philosophie (und die Kunst) eher aus, als dass man eine Beziehung stiftet. (Und ich habe Kunst mangels der entsprechenden Begabung zutiefst gehasst).Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 15. Okt 2022, 07:23Ich meine natürlich Kunst und Philosophie als Hauptfächer, so wie etwa Deutsch, Mathematik und Fremdsprache.
Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wieviel er in sieben Jahren dazu gelernt hatte. (Mark Twain)