Seh ich schon auch so, aber wir denken womöglich halt auch in den etablierten, eigentlich veralteten und verkrusteten, Strukturen: Was unterscheidet uns von der römischen Republik von vor 2000 Jahren? Die Regierung sind die Konsuln, das Parlament der Senat, Parteien wie Republikaner und Demokraten sind Optimaten und Popularen, in vielen Demokratien muss man meines Wissens eine Art Cursus Honorum absolvieren, etc. Das Wahlmänner-System in den USA, so wurde mir gelehrt, stammt aus einer Zeit, in der man zu Pferde herumreiste. Usw.Lucian Wing hat geschrieben : ↑Fr 14. Okt 2022, 21:04Ich glaube da grundsätzlich nicht daran. Früher dachte ich immer, es ist anthropologische Skepsis, aber das ist nur bedingt der Fall, wie ich heute glaube. Je vielfältiger die Möglichkeiten sind, sich zu unterscheiden, vor allem eben durch materiellen Erfolg, desto stärker werden auch Machtgelüste zutage treten. Und in hochkomplexen Gesellschaften werden immer komplexe Institutionen entstehen, deren Funktionalität kein Machtvakuum zulässt.
Zum Beispiel, und das wäre bezüglich Threadthema, auch mein erstes ( ) Anliegen...:
Zufallswahl aus der Bevölkerung für alle Posten in Regierung und Parlamenten.
EDIT:
Ich halte das nämlich, zu einem Teil zumindest, für neoliberale Propaganda, die uns weismachen will, dass es eigentlich keine Alternative zu Kapitalismus, Egoismus und Gefangenendilemma gibt. Das halte ich für Bullshit. Der Mensch mag eine egoistische, machtsüchtige Komponente haben. Aber ein System kann diese Eigenschaften, aber eben auch die Entgegengesetzten, incentivieren.