Ich hatte darauf mit einer Kritik dieser Darlegung geantwortet:Stefanie hat geschrieben : ↑Do 5. Okt 2017, 21:26Mal auf die Schnelle (geklaut von der Bundeszentrale für politische Bildung):
Menschenwürde ist der unverlierbare, geistig-sittliche Wert eines jeden Menschen um seiner selbst willen.
Die Menschenwürde kommt allen Menschen gleicherweise zu. Die Würde des Menschen ist mit seiner Existenz gegeben und Gegenstand nicht einer Zuerkenntnis, sondern Anerkenntnis.
Die Würde eines Menschen zu schützen heißt ihn als Person mit bestimmten Eigenschaften, Fähigkeiten und Verletzlichkeiten zu achten.
Dabei ist klarzustellen, dass es mir bei dieser Kritik natürlich nicht darum geht, die Menschenwürde abzuschaffen. Ich hatte das selbst schon klargestellt:Tarvoc hat geschrieben : ↑Do 5. Okt 2017, 22:06Was genau wird denn da anerkannt? Die grundlegenden menschliche Bedürfnisse? Das kann es nicht sein, denn sonst würde daraus zum Beispiel auch die Pflicht erwachsen, alle Menschen ausreichend zu ernähren, und zwar nicht nur alle in Deutschland lebenden, sondern zumindest im Rahmen unserer materiellen Möglichkeiten alle - eine Pflicht, die die Bundesrepublik weder rechtlich noch praktisch anerkennt. Also wenn es nicht allgemeine, grundlegende menschliche Bedürfnisse sind, was wird da eigentlich anerkannt? Eben einfach nur "die Würde selbst"? Das wäre eine petitio principii. Das ist genau das Problem bei bürgerlichen Rechtsformen generell: Da, wo sie allgemein werden, erkennen sie "den Menschen" nur als Abstraktion an und nicht als wirklich lebendes Individuum. Wenn sie es doch täten, müssten wir nämlich unsere ganze Wirtschaftsweise von einer profitorientierten auf eine bedürfnisorientierte umstellen. Aber das will niemand, weil Sozialismus bekanntlich ganz doll böse ist.Bundeszentrale für politische Bildung hat geschrieben : Die Würde des Menschen ist mit seiner Existenz gegeben und Gegenstand nicht einer Zuerkenntnis, sondern Anerkenntnis.
Ich denke, dass gerade um dessen willen, was mit dem Begriff "Menschenwürde" erreicht werden soll, eine Kritik des gegenwärtigen Verständnisses von Menschenwürde und seiner praktischen Anwendung unerlässlich sind.Tarvoc hat geschrieben : ↑Do 5. Okt 2017, 22:21Im Übrigen habe ich überhaupt nichts dagegen, den Menschen qua Mensch Würde zuzusprechen. In der Praxis halte ich das natürlich auch so. [...] Warum ich den gegenwärtigen Rechtsbegriff "Menschenwürde" für nicht unproblematisch halte, habe ich ja in meinem letzten Beitrag darzustellen versucht. Ich hoffe, bei der Darstellung wird deutlich, dass es mir bei der Problematisierung selbst wieder um die wirklichen Menschen und ihre Bedürfnisse, Ansprüche und Verletzlichkeiten geht.
Ich fand das wichtig genug, um einen neuen Thread aufzumachen.