Nestlé & Co

Ethische Fragen und ihre rationale Begründbarkeit bewegen das philosophische Denken in einer Zeit, in der die Politik wieder über "Werte" debattiert und vertraute Grundlagen des politischen Handelns zur Disposition stehen.
Rosita
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Mi 21. Feb 2018, 23:19

Stefanie, ich kaufe nur frische Produkte. Also frisches Gemüse, selten halbfertiges.

Ich komme nicht so oft mit Nestle Produkte in Berührung.

Nur das Wässer von Nestle ärgert mich. Gott sei Dank haben wir hier auch Alternativen.



Jeder Mensch hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten!

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Stefanie
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Do 22. Feb 2018, 21:41

Beispiel Nudeln, und zwar die ohne Eier.
Barilla hat was gegen Homesexuelle , also nicht kaufen. Buitoni, blöd gehört zu Nestlé.
Birkel macht zwar mittlerweile auch Nudeln ohne Eier, schmecken mir aber nicht. Dann gibt es noch die noch teueren Nudeln als Barilla oder die sehr billigen vom Discounter. Letztere können wohl kaum zu dem Preis produziert werden, ohne dass etwas faul ist.
Selber machen, nee man kann es auch übertreiben.
Auf Nudeln verzichten, geht ja gar nicht.
Also kaufe ich meine Lieblingsnudeln Buitoni weiter.

Babynahrung (ich meine die Folgemilch und die Gläschen), sehr sensibles Produkt.
Beba ist Nestlé, Milupa gehört zu Danone (böse wegen den Fruchtzwergen, ganz böse, nur Danone ist schuld, das Kinder die essen). Scheiden wohl aus.
Alete gehört einem Konsortium, war mal Nestlé. Alete profitiert noch heute von der Entwicklungsabteilung bei Nestlé.
Dann die Eigenmarken von DM und Rossmann. Keine Ahnung wie und wer die produziert.
Und dann Hip. Die Teuersten, der Platzhirsch in Deutschland. Sehr guter Ruf. Kann nicht jeder bezahlen, denke ich mal.
Mamas und Papas dürften sich aus vielen Gründen für eine der Marken entscheiden, das wichtigste ist wohl, mag das Baby es. Und es ist emotional besetzt. Wasserausbeutung oder sonstige vermeintlichen negative Praktiken dürften nicht auf den ersten Platz der Entscheidungsgründe stehen.

Richtig, man sollte als Verbraucher kritisch sein, aber doch bitte mit Realismus.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Stefanie
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Do 22. Feb 2018, 21:58

Ein kleine Episode von einem meiner letzten Einkäufe.
Schwer erkältet sind mir die Getränke ausgegangen. Blieb mir ja nichts anderes übrig, als zum Supermarkt zu fahren. Ich wollte neben dem osaft, und einem volvic Produkt vor allem den nestea Pfirsich ohne Zucker, der einzige Eistee ohne Zucker der schmeckt und einer der Renner im Getränkeregal. Das Regal war leer. Mist. Auskunft, die Marke wurde an Krombacher verkauft, und die liefern im Moment nicht und ob und wann es wieder kommt, wisse man nicht. Mir entfuhr aus vollem Herzen, wieso die Firmen eigentlich andauernd Produkte vom Markt nehmen, die die Kunden wollen. Volle Zustimmung anderer Kunden. In dem Moment war mir sowas von egal welches Unternehmen welche dubiosen Praktiken anwendet, und was foodwatch sagt, ich wollte nur diesen Eistee. Gefrustet von dannen gezogen.



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Rosita
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Fr 23. Feb 2018, 00:28

Jetzt muss ich doch etwas verwundert fragen, warum du den Eistee nicht selber macht. Hast du zuviel Geld? ;) :)



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Stefanie
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Fr 23. Feb 2018, 21:07

Ferrero macht sich gerade auch etwas unbeliebt:
https://mobil.ksta.de/ratgeber/gesundhe ... o-29771992

Für mich ist es gut, mir schmeckt es nicht mehr. Schade.



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Rosita
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Sa 24. Feb 2018, 00:21

Stefanie hat geschrieben :
Fr 23. Feb 2018, 21:07
Ferrero macht sich gerade auch etwas unbeliebt:
https://mobil.ksta.de/ratgeber/gesundhe ... o-29771992

Für mich ist es gut, mir schmeckt es nicht mehr. Schade.
Stefanie,

das kannst Du ruhig weiter essen. In den anderen no name Produkten ist Tierblut. Ohne Spass. :lol:



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Stefanie
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Sa 24. Feb 2018, 21:55

Ich esse Nutella nicht mehr, weil es mir nicht mehr schmeckt.

Hinzukommt, dass Nutella ausschließlich Palmöl verwendet. Andere Anbieter verwenden immerhin auch andere Öle, neben Palmöl und nicht nur Palmöl.

Wo es möglich ist, können wir als Kunden/innen schon darauf achten, was in Produkten enthalten ist. Es gibt auch Schokolade, die wird ohne Palmöl hergestellt. Die Zunahme von Palmöl ist schon erstaunlich. Es ist billiger als andere Zutaten. Langfristig gesehen aber teurer.

Bananen. Die Missstände beim Anbau und die Situation der Beschäftigten ist bekannt. Hinzukommt noch gerade in Deutschland, sie müssen billig sein. Die Discounter drücken den Preis. Trotzdem kaufe ich weiterhin Bananen, aber nicht jede Sorte.
Wenn sie zu haben sind, Bio, fairtrade und Chiquita. (Als Single ist das manchmal schwierig, Lidl hat fairtrade Bananen, die sind aber mit min. 8 Bananen durch eine Banderole so fest verpackt, dass ich mir die nicht abtrennen kann, diese Menge schaffe ich nicht, bevor die letzten braun sind, ich mag keine brauen Bananen) Chiquita hat auf die massive Kritik reagiert und Veränderungen eingeleitet. Es ist immer noch nicht perfekt, bei weitem nicht. Aber die anderen großen Konzerne sind noch schlimmer.
Und... Gerade wir in Deutschland wollen billige Bananen. Es sollte uns klar sein, was solche billigen Bananen verursachen.

http://www.daserste.de/information/wiss ... n-106.html

Es sind nicht nur die Konzerne, es sind auch die Supermärkte und Discounter und wir. Geiz - billige Lebensmittel- ist nicht immer geil.



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novon
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Sa 24. Feb 2018, 22:26

Ich versuche das was ich gerade brauche immer günstig zu erwerben, nicht billig, denn bei billig ist zumeist auch die Qualität billig. Billiges no name Zeugs ist nicht günstig, sondern kostet auf die eine oder andere Art am Ende immer irgendwie mehr. Mit günstig angebotenen Markenprodukten bin ich bislang immer gut gefahren. Kernsatz: Billig != günstig.




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Friederike
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So 25. Feb 2018, 18:33

Tommy hat geschrieben :
So 25. Feb 2018, 10:27
Ich frage mich gerade, was passieren würde, wenn alle Deutschen - oder gar alle Europäer - auf Bio-Produkte umsteigen würden. Also das was eigentlich das "gute Gewissen" immer fordert. Würde das funktionieren? Kann man 530 Millionen Menschen mit Bio-Produkten versorgen? Und wären die dann noch Bio?
Der Bequemlichkeit halber:
wiki hat geschrieben : Als Bio-Lebensmittel werden Lebensmittel aus der ökologischen Landwirtschaft bezeichnet. Der Begriff ist in der EU gesetzlich definiert. Diese Produkte müssen aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen, dürfen nicht gentechnisch verändert sein und werden ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Kunstdünger oder Klärschlamm angebaut. Tierische Produkte stammen von Tieren, die artgerecht gemäß EG-Öko-Verordnung[1] gehalten werden und in der Regel nicht mit Antibiotika und Wachstumshormonen behandelt wurden. Die Produkte sind nicht ionisierend bestrahlt und enthalten weniger Lebensmittelzusatzstoffe als konventionelle Lebensmittel, dürfen aber bis zu 5 % nicht ökologisch erzeugte Zutaten enthalten. Für gesundheitliche Vorteile von Bio-Lebensmitteln wurden in zahlreichen Studien keine klaren Belege gefunden.
Unter Anwendung der obigen Zusammenstellung meine ich, daß es funktionieren kann. Was in dem Kriterienkatalog nicht berückichtigt ist, das sind die Arbeitsbedingungen derjenigen, die auf irgendeine Weise am Produktionsprozeß beteiligt sind. Meine Antwort würde allerdings nicht anders ausfallen. Theoretisch ist es machbar.




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Jörn Budesheim
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So 25. Feb 2018, 20:54

Ich schätze, dass das eine empirische Frage ist, die man nicht allein mit philosophischen Mitteln, etwa Begriffsanalyse :-) lösen kann. Das heißt dazu bräuchte es Belege. Außerdem ist es nach meinem Kenntnisstand nicht ungewöhnlich, dass man manchmal in der Zukunft Dinge tun kann, die in der Vergangenheit noch nicht möglich waren :-)




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Stefanie
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So 25. Feb 2018, 21:38

Ich denke auch, es wird gehen. Es dürfte nur teurer werden. Mehrkosten für Forschung, um die Pestizide zu ersetzen. Als Beispiel.
Fleisch dürfte auch wesentlich teurer werden. Ich habe letztens Bio Schweinefilet etwa 600 Gramm für 14 euro gesehen. Daneben lag das normale Schweinefilet, etwa 500 Gramm für 9 euro.



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Jörn Budesheim
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Mo 26. Feb 2018, 10:13

"Prognosen sind eine schwierige Sache.
Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen."

(Mark Twain)




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Jörn Budesheim
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Mo 26. Feb 2018, 10:52

Du wirst mich in diesem Punkt nicht überzeugen können, da ich sicher weiß, dass es auf diesem Planeten völlig unvorhersehbare Dinge andauernd passieren. Und ich weiß auch sicher, dass oft Ziele erreicht werden, die als unerreichbar galten.




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Friederike
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Mo 26. Feb 2018, 11:58

Eine Information, die mich unangenehm überrascht hat, als ich sie kürzlich in einer Dokumentation über "Fair-Trade-Produkte" erfuhr: In "Mischprodukten" muß der Anteil der Inhaltsstoffe, die aus fairem Handel kommen, lediglich 20% betragen. Ist diese Voraussetzung erfüllt, dann darf das Produkt als "Fair-Trade"-Lebensmittel verkauft werden. Hier die Quelle, in der auch nachzulesen ist, was unter "Mischprodukt" läuft.




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Mo 26. Feb 2018, 12:51

Tommy hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2018, 10:58
Es macht vor allem bestimmten Leuten die Taschen voll und streichelt das Gewissen derer die es sich leisten können.
Daß sich die Firmen schnell der gesamten Öko-Idee bemächtigt haben, um profitieren zu können, dessen sollte man sich auch als Verbraucher*in bewußt sein. Siehe die Fair-Trade-Geschichte. Als einzelner Mensch und als Bewohner einer der Industrienationen ist es wohl das Beste, wenn man versucht, den persönlichen Bedarf zu reduzieren und zwar rigoros-est. 8-) Den Lebensstandard annähernd beibehalten zu wollen und die jeweiligen Produkte (nicht nur Lebensmittel) durch Bio, Öko zu ersetzen, das, so denke ich, nützt tatsächlich am meisten den Gewinnmaximierern.




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Stefanie
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Mo 26. Feb 2018, 13:15

Wieso?
Es reicht schon, wenn die BIO Standards des EU Siegels eingehalten werden, um Verbesserungen zu bewirken. Jedes Prozent weniger an Pestiziden bewirkt etwas, schon weniger Gülle bewirkt etwas, weniger Antibiotika bewirkt etwas. Wer sagt denn, dass das jetzt von gleich alles umgesetzt werden muss. Auch konventioneller Anbau muss nicht gleich per se so schlimm sein, es gibt auch dort Unterschiede. Das nützt nicht nur denjenigen, die damit Gewinn machen. Es ist ein Beispiel für Umweltschutz und Gewinnerzielung.



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Jörn Budesheim
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Mo 26. Feb 2018, 13:42

Stefanie hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2018, 13:15
Wieso?
Es reicht schon, wenn die BIO Standards des EU Siegels eingehalten werden, um Verbesserungen zu bewirken. Jedes Prozent weniger an Pestiziden bewirkt etwas, schon weniger Gülle bewirkt etwas, weniger Antibiotika bewirkt etwas. Wer sagt denn, dass das jetzt von gleich alles umgesetzt werden muss. Auch konventioneller Anbau muss nicht gleich per se so schlimm sein, es gibt auch dort Unterschiede. Das nützt nicht nur denjenigen, die damit Gewinn machen. Es ist ein Beispiel für Umweltschutz und Gewinnerzielung.
Ich hab mir den kleinen Film angeschaut, den Tommy gepostet hat. 4 Irrtümer über Bio:
  1. Bio ist nicht unbehandelt, führt aber dennoch zu weniger Pestiziden, wodurch der Boden fruchtbarer bleibt und das Grundwasser geschont wird.
  2. Bio ist nicht immer nachhaltig - "Wer sagt denn, dass das jetzt von gleich alles umgesetzt werden muss" (Stefanie) Wichtig ist, dass der richtige Weg eingeschlagen wird, meine ich.
  3. Bio-Unternehmer sind nicht immer Idealisten. Dass marktwirtschaftlich handelnde Großkonzerne auch Bio können, ist für sich allein genommen doch keine schlechte Botschaft, oder?
  4. und dass Bio (daher?) nicht immer teuer ist, ist sicher auch kein wirklicher Nachteil :-) und zeigt zugleich, dass BIO eben doch nicht nur für Besser-Verdiener ist.




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Jörn Budesheim
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Mo 26. Feb 2018, 18:42

Apropos Logik. Der Logik des "Kapitalismus"zufolge, wirst du dich irren, das ist nahezu sicher. Denn wenn es einen Markt gibt, dann wird es auch Firmen geben, die diesen Markt bedienen.




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Di 27. Feb 2018, 05:30

Wir kommen an dieser Stelle nicht weiter. Du rechnest den Ist-Zustand hoch und hältst diejenigen, die dir in dieser Methode nicht folgen, für naiv. Dabei unterschlägst einfach die Möglichkeit, dass etwas komplett Neues passieren kann. Solche Neuerungen, die alles ändern, gab es im Laufe der Geschichte der Menschheit oft. Wenn es einen sehr starken Innovationsdruck gibt, dann kann es zu solchen Umwälzungen kommen. Und wenn man damit Geld, nämlich sehr viel Geld, verdienen kann, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es passieren wird, um einiges.




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Jörn Budesheim
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Di 27. Feb 2018, 13:05

Tommy hat geschrieben :
Di 27. Feb 2018, 12:39
Au contraire.
Allerdings finde ich in deinem Text keinen Einwand :-)




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