Was heißt Populismus?

Ethische Fragen und ihre rationale Begründbarkeit bewegen das philosophische Denken in einer Zeit, in der die Politik wieder über "Werte" debattiert und vertraute Grundlagen des politischen Handelns zur Disposition stehen.
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Jörn Budesheim
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Do 21. Feb 2019, 12:15

Bertelsmann Stiftung hat geschrieben : KURZ ERKLÄRT: Populismus als eine bestimmte Idee von Demokratie ist definiert durch die Unterscheidung zwischen einem „wahren Volk“ und „korrupten Eliten“, die Idee eines allgemeinen Volkswillens und die Idee gesellschaftlicher Homogenität.

Daraus ergeben sich die drei konstituierenden Dimensionen von Populismus: „Anti-Establishment“, „Pro-Volkssouveränität“ und „Anti-Pluralismus“. In diesen drei Dimensionen lassen sich populistische Einstellungen auch empirisch durch Umfragen messen:

Je stärker Wähler Aussagen und Positionen vertreten, die den drei Populismus-Dimensionen entsprechen, umso populistischer sind sie. Die im Populismusbarometer verwendeten acht Items zur Identifikation von Populismus wurden in zahlreichen Studien entwickelt und getestet (z.B. Akkerman et al. 2013; Hawkins et al. 2012). Sie werden heute in dieser oder ähnlicher Form als weithin akzeptierter methodischer Standard zur vergleichenden Messung populistischer Einstellungen verwendet (Kaltwasser 2017; Van Hauwaert und Van Kessel 2018). Wichtig für das Verständnis von Populismus ist, dass keine der drei Dimensionen alleine hinreichend ist für die Identifikation populistischer Einstellungen. Alle drei Dimensionen sind notwendige Bedingungen für Populismus und müssen gleichzeitig erfüllt sein. Gleiches gilt auch für die acht verschiedenen Items: Nur im gleichzeitigen Zusammenspiel wird aus den einzelnen Aussagen ein insgesamt populistisches Demokratie- und Politikverständnis. Deshalb gilt in unserem Populismusbarometer nur derjenige als „populistisch“, der allen acht Aussagen „voll und ganz“ oder „eher“ zustimmt.

Befragte, die mindestens einer Aussage „überhaupt nicht“ zustimmen, oder mindestens der Hälfte der acht Aussagen „eher nicht“ zustimmen, werden dagegen als unpopulistisch eingestellt bezeichnet. Alle anderen Befragten sind weder populistisch noch unpopulistisch eingestellt und fallen in die Kategorie „teils/teils“.




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Jörn Budesheim
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Über linken Populismus

Den Begriff „Populismus“ verwenden die meisten als Schimpfwort. Nicht so die prominente belgische Politik-Theoretikerin Chantal Mouffe. Sie plädiert für einen „linken Populismus“. Außerdem in der Sendung: Gedanken von David Lauer zur Weltraummission „Bavaria One“.

Braucht es einen linken Populismus?

Wenn emanzipative Politik eine Chance auf Erfolg haben will, so muss sie laut Chantal Mouffe populistisch sein. Denn Politik werde aus emotional aufgeladenen Konflikten gemacht, meint die belgische Wissenschaftlerin. ...

https://www.deutschlandfunkkultur.de/di ... _id=429802




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