Was ist Gesellschaft.

Ursprünglich in der praktischen Philosophie beheimatet sind Theorien der Gesellschaft heute weitgehend von der Soziologie aufgegriffen worden.
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Jörn Budesheim
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Fr 18. Feb 2022, 06:09

Was ist Politik?




Timberlake
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So 19. Mär 2023, 17:30

METASUBJEKT hat geschrieben :
Di 18. Mai 2021, 14:14

Die übrigen Lebewesen verhalten sich "just in time" und rein reaktiv, oder ihren evolutionär entwickelten Instinkten folgend. Auch wenn sie in Gemeinschaften leben, sind sie nicht mit einer Gesellschaft vergleichbar. Denn solche Gemeinschaften, seien es Ameisen oder Primaten, folgen damit keinen Einsichten und willkürlichen Entscheidungen, sondern nur ihren Instinkten.

Zu dieser Vergleichbarkeit nur mal zur Info ..



Zeitpräferenz

Hinter der reinen Zeitpräferenz verbirgt sich die Rate der individuellen
Ungeduld oder Kurzsichtigkeit (Myopie). Es besteht eine Präferenz für die
Gegenwart –
und zwar für den jeweiligen Zeitpunkt, in dem eine Situation
eingeschätzt wird: Der Verzehr eines Gutes (z.B. eine Tafel Schokolade)
heute wird dem Verzehr des Gutes morgen vorgezogen, obwohl die Person
weiß (oder wissen sollte), dass sie morgen den Verzehr des Gutes heute
dem Verzehr des Gutes morgen – aber auch dem Verzehr des Gutes
gestern – vorziehen und ihren exzessiven Konsum von gestern deswegen
bereuen wird.
Ganz in diesem Sinne fällt die Wahl zwischen zwei Ereignissen mit
unterschiedlichem Ausgang, von denen eine Person bei gleichzeitigem
Eintreten eines klar vorziehen würde, bei nicht parallelem Eintreten
unterschiedlich aus. Das Ereignis mit der schlechteren Auszahlung wird
u.U. vorgezogen, nur weil die Auszahlung in der Gegenwart erfolgt. Ohne
Zweifel ist myopisches Verhalten in der Gesellschaft präsent – und zwar
nicht nur – wie sich Böhm-Bawerk ausdrückte – ”bei Kindern und Wilden”




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AufDerSonne
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So 22. Okt 2023, 20:46

Öffentlichkeit und Privatsphäre

Ich denke, hier bei uns in Europa oder auch im Westen ist die Privatsphäre relativ wichtig. Im Moment auch aktuell der ganze Datenschutz im Internet.
Daneben gibt es aber die Öffentlichkeit. Das eine kann es ja ohne das andere nicht geben. Auf jeden Fall bestimmt die Öffentlichkeit die Norm, nach der wir leben, an die wir uns zu halten haben.
Viele Sachen darf man in der Öffentlichkeit nicht tun, privat eigentlich auch nicht, da sie zum Beispiel verboten sind per Gesetz. Allerdings wird wohl im Privaten, also zuhause, viel getan, was man nicht tun sollte.
Wie wichtig ist diese Trennung zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre? Würden wir uns wohl fühlen ohne privaten Raum?



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MichaelK
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Mo 23. Okt 2023, 04:40

AufDerSonne hat geschrieben :
So 22. Okt 2023, 20:46
Öffentlichkeit und Privatsphäre

Ich denke, hier bei uns in Europa oder auch im Westen ist die Privatsphäre relativ wichtig. Im Moment auch aktuell der ganze Datenschutz im Internet.
Daneben gibt es aber die Öffentlichkeit. Das eine kann es ja ohne das andere nicht geben. Auf jeden Fall bestimmt die Öffentlichkeit die Norm, nach der wir leben, an die wir uns zu halten haben.
Viele Sachen darf man in der Öffentlichkeit nicht tun, privat eigentlich auch nicht, da sie zum Beispiel verboten sind per Gesetz. Allerdings wird wohl im Privaten, also zuhause, viel getan, was man nicht tun sollte.
Wie wichtig ist diese Trennung zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre? Würden wir uns wohl fühlen ohne privaten Raum?
Hallo @AufDerSonne,
Ich finde Deinen Beitrag sehr gut. Zwei Fragen hätte ich dazu.

-Was ist Öffentlichkeit?

-Was ist Privatsphäre?

Wenn wir diese beiden Begriffe definieren, fällt es vielleicht leichter Deine beiden Fragen zu beantworten.




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AufDerSonne
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Mo 23. Okt 2023, 11:08

MichaelK hat geschrieben :
Mo 23. Okt 2023, 04:40
-Was ist Öffentlichkeit?

-Was ist Privatsphäre?
Ja, das ist eben die Frage. Wahrscheinlich verstehen die Menschen diese Begriffe sehr verschieden.
Ich versuche einmal eine Definition. Privatsphäre ist, wenn man zuhause in den eigenen vier Wänden ist, wo es zum Beispiel ein Schlaf- und ein Wohnzimmer hat. Privat bedeutet auch, dass man sich zurückziehen kann und möglichst nicht gestört wird, wenn man Ruhe will. In einer Wohngemeinschaft zum Beispiel, beschränkt sich die Privatsphäre auf das Zimmer, das man hat. Kurz: Ein Ort, wo man alleine sein kann.
Öffentlichkeit sind alle Orte, wo jeder Mensch sein darf. Etwa ein Bahnhof, die Strassen einer Stadt, ein Spielplatz, ein Park.
Das sind jetzt mehr räumliche Definitionen. Öffentlich und privat kann man auch mehr emotional verstehen oder zum Beispiel, was die anderen Leute über einen wissen dürfen und was nicht. Was man preisgeben will von sich selbst und was man nicht möchte, das es alle wissen. So in dem Sinn.



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Quk
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Mo 23. Okt 2023, 11:15

Meine Definitionen:

In meiner Privatsphäre bestimme ich, welche Personen wieviel von mir erfahren.
In der Öffentlichkeit habe ich darüber keine Kontrolle mehr.
(Hier meine ich buchstäblich öffentlich, nicht meinen Tascheninhalt, den ich auf dem öffentlichen Gehweg mit mir trage. Mein Tascheninhalt ist privat solange ich ihn nicht veröffentliche.)




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Jörn Budesheim
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Mo 23. Okt 2023, 12:42

Mein Vorschlag fürs Erste, keine Definition, nur ein Versuch:

Die Öffentlichkeit ist der Bereich, in dem es um das geht, was alle angeht, und mein privater Bereich geht nur mich etwas an.

In der Öffentlichkeit muss ich auf andere Rücksicht nehmen, es gelten allgemeine Normen und Rationalität. Die Öffentlichkeit ist der Raum, in dem u.a. politische Fragen verhandelt und diskutiert werden.

Das Private ist der Raum, in dem ich nur mir selbst verantwortlich bin und meine individuellen Entscheidungen treffen kann, die ich vor niemandem (außer mir selbst) rechtfertigen muss, solange sie im Privaten bleiben und nicht die Öffentlichkeit tangieren.




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AufDerSonne
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Mo 23. Okt 2023, 17:29

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 23. Okt 2023, 12:42
Die Öffentlichkeit ist der Bereich, in dem es um das geht, was alle angeht, und mein privater Bereich geht nur mich etwas an.
Ja, diese Definition ist nicht schlecht. Das Problem und eigentlich das Spannende ist natürlich die Grenze, der Bereich zwischendrin, also zwischen öffentlich und privat.
Dort werden ja Informationen ausgetauscht, wenn man das so sagen kann. Also die Schnittstelle.



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Jörn Budesheim
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Mo 23. Okt 2023, 17:34

Die Grenze ist unscharf, aber warum ist das ein Problem?




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AufDerSonne
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Mo 23. Okt 2023, 17:39

Nicht das Problem. Das Spannende ist, was dort passiert.
Man kann die zwei Bereiche ja nicht scharf trennen. Da ist ja keine Mauer dazwischen. Bis auf die eigenen vier Wände. Ich meine das nicht nur zum Spass. Sie sind tatsächlich eine Grenze, etwa für Einbrecher.
Aber ich meine, der ganze Motor der Gesellschaft ist doch gerade dieser unscharfe Bereich zwischen öffentlich und privat.
Wenn ich immer im Privaten leben würde, würde ich vereinsamen und wenn ich immer nur in der Öffentlichkeit wäre, würde man es auch nicht lange aushalten. Ein Teil des Lebens spielt sich doch in diesem unscharfen Bereich ab, oder nicht?



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MichaelK
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Mo 23. Okt 2023, 19:56

AufDerSonne hat geschrieben :
Mo 23. Okt 2023, 17:39
Nicht das Problem. Das Spannende ist, was dort passiert.
Man kann die zwei Bereiche ja nicht scharf trennen. Da ist ja keine Mauer dazwischen. Bis auf die eigenen vier Wände. Ich meine das nicht nur zum Spass. Sie sind tatsächlich eine Grenze, etwa für Einbrecher.
Aber ich meine, der ganze Motor der Gesellschaft ist doch gerade dieser unscharfe Bereich zwischen öffentlich und privat.
Wenn ich immer im Privaten leben würde, würde ich vereinsamen und wenn ich immer nur in der Öffentlichkeit wäre, würde man es auch nicht lange aushalten. Ein Teil des Lebens spielt sich doch in diesem unscharfen Bereich ab, oder nicht?
@AufDerSonne, diesen Gedanken finde ich auch sehr interessant. Was ist der Bereich zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre?

Meine These dazu: Es ist ein Bereich der sehr sensibel erscheint. In diesem Bereich können wichtige Entscheidungen getroffen werden für die Privatsphäre oder für die Öffentlichkeit. Daher bin ich der Auffassung das es dort eine klare Trennung gibt und zwar mit der Entscheidung der Zuordnung zum jeweiligen Bereich.




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Jörn Budesheim
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Mo 23. Okt 2023, 21:29

Vielleicht wären ein paar Beispiele nicht schlecht, um zu erläutern, um welchen Bereich es euch geht und warum er so wichtig erscheint?!




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Quk
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Di 24. Okt 2023, 08:03

Da habe ich die gleichen Fragen wie Jörn.

Im Moment fällt mir zu dieser Grauzone nur eine Problematik ein: Wieviel privates soll ich oder will ich veröffentlichen; wie extra- oder invertiert tendiere ich zu sein, beziehungsweise, wann bereue ich, zu viel oder zu wenig veröffentlicht zu haben. Kurz: Was mir dazu gerade einfällt, klingt nach einer sozialpsychologischen Problematik.




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Jörn Budesheim
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Di 24. Okt 2023, 08:43

[hörensagen]Das Folgende kenne ich leider nur aus zweiter oder dritter Hand: Die Philosophin Martha Nussbaum betrachtet das Recht auf Privatsphäre als Teil der Menschenrechte. Sie hat sich intensiv mit dem Thema Privatsphäre und Menschenrechte beschäftigt. Nussbaum argumentiert, dass die Fähigkeit, ein Leben in Würde und Freiheit zu führen, eng mit dem Recht auf Privatsphäre verbunden ist. Sie betont, dass der Schutz der Privatsphäre ein wichtiger Bestandteil der individuellen Autonomie und des Wohlergehens ist.[/hörensagen]

Ich finde das sehr gut nachvollziehbar, es wäre vielleicht eine Vertiefung wert.




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AufDerSonne
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Di 24. Okt 2023, 15:22

MichaelK hat geschrieben :
Mo 23. Okt 2023, 19:56
@AufDerSonne, diesen Gedanken finde ich auch sehr interessant. Was ist der Bereich zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre?
Das ist mir schon klar, dass die Privatsphäre wichtig ist. Deshalb lohnt es sich darüber zu diskutieren. Auch wie wir Öffentlichkeit definieren, bzw. was es ist, ist wichtig.
Ich denke, zur Privatsphäre gehört ein Zuhause, eine Wohnung, wo wir uns zurückziehen können und ausruhen. Und dann fangen die Probleme an. Eine solche Wohnung muss es erst einmal geben. Da muss jemand ein Haus gebaut haben. Und dann kommen alle Möbel und alles dazu, was man zuhause so braucht. Also zu einer Privatsphäre gehören eine ganze Menge materieller Dinge, die man erst einmal haben muss, bzw. Geld dafür haben muss. Dann gewisse Beziehungen zu Menschen möchten wir eher im Privaten haben. Gute Kollegen empfangen zuhause oder Freunde.
Es gibt auch eine geistige Privatsphäre. Es wurde angedeutet. Man darf gewisse Sachen für sich behalten, muss sie nicht gleich allen erzählen. Andere Sachen erzählt man eher vielen Leuten.

In diesem Zusammenhang finde ich es interessant, dass man morgens im Zug zur Arbeit ja nicht ganz zufällig die Leute sieht, die man sieht. Hätte man den späteren Zug genommen, wären andere Leute im Zug gewesen. Ist es Schicksal/Zufall welche Leute man morgens im Zug sieht oder determiniert, da man ja nicht einfach einen späteren Zug nehmen kann? Anders gesagt. Wann trifft man wo welche Leute und wieso? Spielt es eine Rolle?



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Jörn Budesheim
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Di 24. Okt 2023, 15:35

Die Privatsphäre ist geschützt. Die Öffentlichkeit auch? Nicht ganz. Jeder kennt das, dass Leute in der Straba oder wo auch immer ihre privaten Dinge mit dem Handy laut hörbar in die Welt plaudern. Deshalb gibt es in Zügen bereits Ruheabteile, in denen das Telefonieren, also die Ausweitung der Privatsphäre, verboten ist.




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Stefanie
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Di 24. Okt 2023, 18:55

Vor Jahren hatte ich das Folgende von Hannah Arendt zu Privat und Öffentlichkeit gelesen, ich müsste mich da noch mal reinlesen.

Arendt unterscheidet zwischen dem Öffentlichen und dem Privaten. Der privaten Bereichs ist der Bereich Familienhaushalts. In den privaten Bereich gehört auch das Arbeiten und Herstellen. Demgegenüber ist der öffentliche Bereich geschützter Raum der Freiheit und des Rechts – ein Raum des Miteinander-Redens, des Hörens und Gehört-Werdens von Menschen, die verschieden sind. Sie orientiert sich an der griechischen Unterscheidung nach Aristoteles, bzw. der polis. Für Arendt ist die Öffentlichkeit ein Ort der Pluralität und der Raum des Politischen. In diesem begegnen sich einander Gleiche. In ihrer Verständigung über die gemeinsamen Belange des politischen Lebens sind sie gleichberechtigte Akteure.
Sie trennt die Bereiche sehr streng. Privates soll nicht in den Bereich des öffentlichen und des politischen Bereich getragen werden. Nimmt jeder seine privaten Strukturen mit in den öffentliche, politischen Bereich wird der politische Bereich geschwächt, weil dann die Gleichheit nicht mehr gewährleistet ist
Zitat von ihr, die Quelle habe ich ähm verlegt.
"Eine Welt, die Platz für Öffentlichkeit haben soll, kann nicht nur für eine Generation errichtet oder nur für die Lebenden geplant sein; sie muss die Lebensspanne sterblicher Menschen übersteigen […] Ohne dies Übersteigen in eine mögliche irdische Unsterblichkeit kann es im Ernst weder Politik noch eine gemeinsame Welt noch eine Öffentlichkeit geben […] Das weltlich Gemeinsame liegt außerhalb unserer selbst […] Die Welt haben wir nicht nur gemeinsam mit denen, die mit uns leben, sondern auch mit denen, die vor uns waren und denen, die nach uns kommen werden […] Es liegt im Wesen des Öffentlichen, dass es aufnehmen und durch die Jahrhunderte bewahren und fortleuchten lassen kann, was immer die Sterblichen zu retten suchen von dem natürlichen Verfall der Zeiten."



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Jörn Budesheim
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Mi 25. Okt 2023, 09:01

Stefanie, Arendt zitierend hat geschrieben :
Di 24. Okt 2023, 18:55
"Eine Welt, die Platz für Öffentlichkeit haben soll, kann nicht nur für eine Generation errichtet oder nur für die Lebenden geplant sein; sie muss die Lebensspanne sterblicher Menschen übersteigen […] Ohne dies Übersteigen in eine mögliche irdische Unsterblichkeit kann es im Ernst weder Politik noch eine gemeinsame Welt noch eine Öffentlichkeit geben […] Das weltlich Gemeinsame liegt außerhalb unserer selbst […] Die Welt haben wir nicht nur gemeinsam mit denen, die mit uns leben, sondern auch mit denen, die vor uns waren und denen, die nach uns kommen werden […] Es liegt im Wesen des Öffentlichen, dass es aufnehmen und durch die Jahrhunderte bewahren und fortleuchten lassen kann, was immer die Sterblichen zu retten suchen von dem natürlichen Verfall der Zeiten."
Das gefällt mir. Für mich ist das ein Aspekt des objektiven Geists.




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Mi 25. Okt 2023, 11:51

Zu "öffentlich" und "privat" fiel mir Rorty ein und habe beim Googeln schnell dies hier gefunden:

"Rortys differenztheoretisches Vorgehen verrät, dass hier ein liberaler Philosoph mit Sinn für die Eigenlogik besonderer Handlungssphären spricht. Er hält die Perfektionierung des autonomen Individuums für eine private, die Vermeidung von Grausamkeit für eine öffentliche, das heißt politische Aufgabe."

https://www.soziopolis.de/gehorsamsverw ... %20Aufgabe.

(Bei der Gelegenheit noch folgenden Artikel gesehen, der vielleicht auch für @Stefanie von Interesse sein könnte:

https://www.soziopolis.de/die-unsichtbare-haelfte.html )




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Stefanie
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Mi 25. Okt 2023, 18:19

Interessante Internetseite. Kannte ich noch nicht.



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