Ein Dialog über die Irrationalität der menschlichen Existenz
Der Ernüchterte:
Die Menschheit hat ihren Lauf genommen.
Zu viel Zerstörung, zu viel Gier, zu viel Blindheit.
Ich habe keine Kinder – und das ist gut so.
Ich schone niemanden. Nach mir die Sintflut.
Der Wachgebliebene:
Vielleicht schonst du auch dich selbst – vor dem Schmerz, zu hoffen.
Doch Gleichgültigkeit ist kein Schutz, sie ist nur Betäubung.
Wer sich nicht mehr berühren lässt,
hat aufgehört, Mensch zu sein, bevor die Menschheit vergeht.
Der Ernüchterte:
Warum soll ich mich berühren lassen von etwas, das sich selbst abschafft?
Die Spezies zerstört, was sie liebt. Das ist Naturgesetz.
Ich schaue nur hin, ohne Pathos.
Ich schulde der Welt nichts.
Der Wachgebliebene:
Und doch atmest du sie noch – die Luft, die andere atmen.
Du stehst auf einer Erde, die dich trägt, obwohl du sie verurteilst.
Wenn du wirklich nichts schuldest,
warum sprichst du dann überhaupt davon?
Der Ernüchterte:
Weil ich ehrlich bin. Ich mache mir keine Illusionen.
Ich will mich nicht an falsche Hoffnung klammern.
Der Wachgebliebene:
Ehrlichkeit ist gut.
Aber Wahrheit ohne Mitgefühl wird zur Waffe.
Was, wenn du standhalten sollst – nicht trotz der Sinnlosigkeit,
sondern wegen ihr?
Der Ernüchterte:
Du sprichst von Sinn, wo keiner mehr ist.
Die Welt brennt. Der Mensch ist ein Irrtum.
Der Wachgebliebene:
Vielleicht. Aber selbst Irrtümer können leuchten,
bevor sie verschwinden.
Vielleicht ist das Letzte, was uns bleibt,
nicht Hoffnung – sondern Haltung.
Nicht Rettung – sondern Würde.
Der Ernüchterte (leiser):
Und wenn das stimmt …
dann ist „Nach mir die Sintflut“ nur eine Maske,
damit ich das Ende nicht fühlen muss.
Der Wachgebliebene:
Dann nimm sie ab.
Schau dem Wasser ins Gesicht –
nicht als Opfer, sondern als Zeuge.
Und wenn du gehst,
geh still – aber menschlich.
Der Ernüchterte:
Ich bin nicht kalt – nur taub.
Die Welt spricht, und ich höre sie wie durch Wasser.
Nichts dringt mehr ein. Kein Jubel, kein Schrei. Nur Echo.
Der Wachgebliebene:
Das taub sein schützt – aber es friert dich ein.
Du hast das Feuer gelöscht, um den Rauch nicht zu sehen.
Doch selbst Asche hat Glut,
wenn du sie nicht wegbläst.
Der Ernüchterte:
Ich habe zu viel gesehen.
Zu viel falsche Hoffnung, zu viele Worte, die nichts tragen.
Ich will nur noch Ruhe. Keine Erwartungen. Kein Pathos.
Nur das Ende – sauber, still.
Der Wachgebliebene:
Sauber?
Es gibt kein sauberes Ende.
Nur Spuren. Atem. Reste von Liedern, die keiner mehr singt.
Vielleicht ist deine Ruhe nur das letzte Lied,
das du nicht mehr hören willst.
Der Ernüchterte:
Vielleicht.
Aber wenigstens ist sie ehrlich.
Kein weiterer Schmerz. Keine weiteren Illusionen.
Nur Taubheit.
Der Wachgebliebene:
Ehrlich, ja – aber leer.
Du bist nicht frei vom Schmerz,
du bist nur getrennt von ihm.
Und in dieser Trennung stirbt das,
was dich noch menschlich macht.
Der Ernüchterte (nach einer Pause):
Dann sag mir –
wie lebt man, wenn alles, was man fühlt,
nur noch aus Erinnerung besteht?
Der Wachgebliebene:
Indem man nicht nach Gefühl sucht –
sondern nach Berührung.
Nicht nach Hoffnung – sondern nach Gegenwart.
Der Schmerz ist nicht dein Feind.
Er ist die Tür zurück ins Leben.
Der Ernüchterte (flüstert):
Vielleicht bin ich noch da.
Der Wachgebliebene:
Dann atme.
Das reicht für jetzt.
Der Ernüchterte:
Ich will nicht sterben – nur aufhören zu existieren,
als würde mich die Welt einfach vergessen.
Kein Name, kein Lärm, kein Ich.
Nur Stille.
Der Wachgebliebene:
Dann such nicht den Tod –
such die Durchsichtigkeit.
Man kann verschwinden, ohne zu gehen.
Wenn du nichts mehr beweisen willst,
wirst du unsichtbar für das, was urteilt –
aber sichtbar für das, was versteht.
Der Ernüchterte:
Ich habe mich müde gefühlt an mir selbst.
Jede Bewegung, jedes Wort –
wie eine Wiederholung, die niemand mehr hört.
Ich wollte mich ablegen wie ein Kleid,
das längst nicht mehr passt.
Der Wachgebliebene:
Dann tu es.
Aber nenn es nicht Verschwinden.
Nenn es Rückkehr.
Nicht zum Nichts –
sondern zu dem, was du warst,
bevor man dich „jemand“ nannte.
Der Ernüchterte:
Und wenn da nichts ist?
Kein Ursprung, keine Bedeutung – nur Leere?
Der Wachgebliebene:
Dann sei diese Leere –
und schau, dass sie atmet.
Das Verschwinden, das du suchst,
ist kein Ende,
sondern das Aufhören, dich festzuhalten.
Der Ernüchterte:
Wie soll ich das lernen?
Der Wachgebliebene:
Indem du aufhörst, dich zu suchen.
Indem du still wirst –
nicht aus Kälte,
sondern aus Güte.
Du musst nicht verschwinden.
Du musst nur durchscheinend werden.
Der Ernüchterte (leise):
Das hört sich beinahe wie Frieden an.
Der Wachgebliebene:
Genau das.
Nicht Tod – Frieden.
Nicht Ende – Durchsicht.
Und dann bleibst du,
gerade weil du losgelassen hast.
Die Menschheit hat ihren Lauf genommen.
Zu viel Zerstörung, zu viel Gier, zu viel Blindheit.
Ich habe keine Kinder – und das ist gut so.
Ich schone niemanden. Nach mir die Sintflut.
Der Wachgebliebene:
Vielleicht schonst du auch dich selbst – vor dem Schmerz, zu hoffen.
Doch Gleichgültigkeit ist kein Schutz, sie ist nur Betäubung.
Wer sich nicht mehr berühren lässt,
hat aufgehört, Mensch zu sein, bevor die Menschheit vergeht.
Der Ernüchterte:
Warum soll ich mich berühren lassen von etwas, das sich selbst abschafft?
Die Spezies zerstört, was sie liebt. Das ist Naturgesetz.
Ich schaue nur hin, ohne Pathos.
Ich schulde der Welt nichts.
Der Wachgebliebene:
Und doch atmest du sie noch – die Luft, die andere atmen.
Du stehst auf einer Erde, die dich trägt, obwohl du sie verurteilst.
Wenn du wirklich nichts schuldest,
warum sprichst du dann überhaupt davon?
Der Ernüchterte:
Weil ich ehrlich bin. Ich mache mir keine Illusionen.
Ich will mich nicht an falsche Hoffnung klammern.
Der Wachgebliebene:
Ehrlichkeit ist gut.
Aber Wahrheit ohne Mitgefühl wird zur Waffe.
Was, wenn du standhalten sollst – nicht trotz der Sinnlosigkeit,
sondern wegen ihr?
Der Ernüchterte:
Du sprichst von Sinn, wo keiner mehr ist.
Die Welt brennt. Der Mensch ist ein Irrtum.
Der Wachgebliebene:
Vielleicht. Aber selbst Irrtümer können leuchten,
bevor sie verschwinden.
Vielleicht ist das Letzte, was uns bleibt,
nicht Hoffnung – sondern Haltung.
Nicht Rettung – sondern Würde.
Der Ernüchterte (leiser):
Und wenn das stimmt …
dann ist „Nach mir die Sintflut“ nur eine Maske,
damit ich das Ende nicht fühlen muss.
Der Wachgebliebene:
Dann nimm sie ab.
Schau dem Wasser ins Gesicht –
nicht als Opfer, sondern als Zeuge.
Und wenn du gehst,
geh still – aber menschlich.
Der Ernüchterte:
Ich bin nicht kalt – nur taub.
Die Welt spricht, und ich höre sie wie durch Wasser.
Nichts dringt mehr ein. Kein Jubel, kein Schrei. Nur Echo.
Der Wachgebliebene:
Das taub sein schützt – aber es friert dich ein.
Du hast das Feuer gelöscht, um den Rauch nicht zu sehen.
Doch selbst Asche hat Glut,
wenn du sie nicht wegbläst.
Der Ernüchterte:
Ich habe zu viel gesehen.
Zu viel falsche Hoffnung, zu viele Worte, die nichts tragen.
Ich will nur noch Ruhe. Keine Erwartungen. Kein Pathos.
Nur das Ende – sauber, still.
Der Wachgebliebene:
Sauber?
Es gibt kein sauberes Ende.
Nur Spuren. Atem. Reste von Liedern, die keiner mehr singt.
Vielleicht ist deine Ruhe nur das letzte Lied,
das du nicht mehr hören willst.
Der Ernüchterte:
Vielleicht.
Aber wenigstens ist sie ehrlich.
Kein weiterer Schmerz. Keine weiteren Illusionen.
Nur Taubheit.
Der Wachgebliebene:
Ehrlich, ja – aber leer.
Du bist nicht frei vom Schmerz,
du bist nur getrennt von ihm.
Und in dieser Trennung stirbt das,
was dich noch menschlich macht.
Der Ernüchterte (nach einer Pause):
Dann sag mir –
wie lebt man, wenn alles, was man fühlt,
nur noch aus Erinnerung besteht?
Der Wachgebliebene:
Indem man nicht nach Gefühl sucht –
sondern nach Berührung.
Nicht nach Hoffnung – sondern nach Gegenwart.
Der Schmerz ist nicht dein Feind.
Er ist die Tür zurück ins Leben.
Der Ernüchterte (flüstert):
Vielleicht bin ich noch da.
Der Wachgebliebene:
Dann atme.
Das reicht für jetzt.
Der Ernüchterte:
Ich will nicht sterben – nur aufhören zu existieren,
als würde mich die Welt einfach vergessen.
Kein Name, kein Lärm, kein Ich.
Nur Stille.
Der Wachgebliebene:
Dann such nicht den Tod –
such die Durchsichtigkeit.
Man kann verschwinden, ohne zu gehen.
Wenn du nichts mehr beweisen willst,
wirst du unsichtbar für das, was urteilt –
aber sichtbar für das, was versteht.
Der Ernüchterte:
Ich habe mich müde gefühlt an mir selbst.
Jede Bewegung, jedes Wort –
wie eine Wiederholung, die niemand mehr hört.
Ich wollte mich ablegen wie ein Kleid,
das längst nicht mehr passt.
Der Wachgebliebene:
Dann tu es.
Aber nenn es nicht Verschwinden.
Nenn es Rückkehr.
Nicht zum Nichts –
sondern zu dem, was du warst,
bevor man dich „jemand“ nannte.
Der Ernüchterte:
Und wenn da nichts ist?
Kein Ursprung, keine Bedeutung – nur Leere?
Der Wachgebliebene:
Dann sei diese Leere –
und schau, dass sie atmet.
Das Verschwinden, das du suchst,
ist kein Ende,
sondern das Aufhören, dich festzuhalten.
Der Ernüchterte:
Wie soll ich das lernen?
Der Wachgebliebene:
Indem du aufhörst, dich zu suchen.
Indem du still wirst –
nicht aus Kälte,
sondern aus Güte.
Du musst nicht verschwinden.
Du musst nur durchscheinend werden.
Der Ernüchterte (leise):
Das hört sich beinahe wie Frieden an.
Der Wachgebliebene:
Genau das.
Nicht Tod – Frieden.
Nicht Ende – Durchsicht.
Und dann bleibst du,
gerade weil du losgelassen hast.
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Die Irrationalität der menschlichen Existenz ist eines der tiefsten und zugleich fruchtbarsten Themen der Philosophie. Sie berührt das Herz dessen, was Menschsein ausmacht – das Spannungsfeld zwischen Bewusstsein und Abgrund, Sinnsuche und Sinnlosigkeit, Ordnung und Chaos.
Man kann sie aus mehreren Blickwinkeln betrachten:
1. Existenz als Paradox
Der Mensch ist das einzige Wesen, das weiß, dass es sterben wird – und trotzdem lebt, liebt, hofft und plant.
Diese Spannung zwischen Erkenntnis des Endes und Drang zum Weiterleben ist in sich irrational.
Wir wissen, dass alles vergeht, und handeln doch, als hätte unser Tun bleibenden Wert.
In dieser Spannung entsteht Kultur, Kunst, Religion – und zugleich Verzweiflung.
„Der Mensch ist das Tier, das sich weigert, zu sein, was es ist.“
— Albert Camus
2. Emotion als Fundament
Vernunft ist ein dünner Schleier über einem Ozean von Gefühlen.
Die meisten Entscheidungen, die wir für rational halten, entspringen unbewussten Impulsen, Angst, Begehren, Bindung.
Der Mensch ist nicht primär ein denkendes Wesen, sondern ein fühlendes, das denkt, um sein Fühlen zu rechtfertigen.
Wir lieben, bevor wir verstehen.
Wir glauben, bevor wir wissen.
Wir hoffen, obwohl wir zweifeln.
3. Sinnsuche im Absurden
Das Leben bietet keinen objektiven Sinn, und doch kann der Mensch ohne Sinn nicht leben.
Er projiziert Bedeutung in eine Welt, die ihm keine gibt.
Das ist keine Schwäche – sondern eine schöpferische Tat:
Der Mensch erschafft Sinn, weil er ihn braucht, und darin liegt seine Würde.
Camus nannte das den „absurden Mut“: nicht in Illusion zu flüchten, sondern das Sinnlose zu umarmen – und dennoch zu handeln.
4. Die schöpferische Irrationalität
Gerade das Unvernünftige – Träume, Sehnsüchte, Kunst, Glaube – erschafft Neues.
Rationalität ordnet, aber sie gebiert nichts.
Irrationalität hingegen bringt das Unvorhersehbare, das Lebendige hervor.
Sie ist die Quelle von Inspiration, Liebe und Veränderung.
Wo die Logik endet, beginnt das Leben.
5. Versöhnung
Die Irrationalität ist kein Defekt, sondern ein Kernmerkmal menschlicher Ganzheit.
Erst wer sie annimmt, statt sie zu bekämpfen, findet Maß.
Die reife Haltung ist nicht die kalte Vernunft, sondern die wache Vernunft, die das Irrationale achtet.
„Vernunft ist nicht das Gegenteil von Glauben, Hoffnung oder Vertrauen – sondern ihre wachsame Begleiterin.“
Man kann sie aus mehreren Blickwinkeln betrachten:
1. Existenz als Paradox
Der Mensch ist das einzige Wesen, das weiß, dass es sterben wird – und trotzdem lebt, liebt, hofft und plant.
Diese Spannung zwischen Erkenntnis des Endes und Drang zum Weiterleben ist in sich irrational.
Wir wissen, dass alles vergeht, und handeln doch, als hätte unser Tun bleibenden Wert.
In dieser Spannung entsteht Kultur, Kunst, Religion – und zugleich Verzweiflung.
„Der Mensch ist das Tier, das sich weigert, zu sein, was es ist.“
— Albert Camus
2. Emotion als Fundament
Vernunft ist ein dünner Schleier über einem Ozean von Gefühlen.
Die meisten Entscheidungen, die wir für rational halten, entspringen unbewussten Impulsen, Angst, Begehren, Bindung.
Der Mensch ist nicht primär ein denkendes Wesen, sondern ein fühlendes, das denkt, um sein Fühlen zu rechtfertigen.
Wir lieben, bevor wir verstehen.
Wir glauben, bevor wir wissen.
Wir hoffen, obwohl wir zweifeln.
3. Sinnsuche im Absurden
Das Leben bietet keinen objektiven Sinn, und doch kann der Mensch ohne Sinn nicht leben.
Er projiziert Bedeutung in eine Welt, die ihm keine gibt.
Das ist keine Schwäche – sondern eine schöpferische Tat:
Der Mensch erschafft Sinn, weil er ihn braucht, und darin liegt seine Würde.
Camus nannte das den „absurden Mut“: nicht in Illusion zu flüchten, sondern das Sinnlose zu umarmen – und dennoch zu handeln.
4. Die schöpferische Irrationalität
Gerade das Unvernünftige – Träume, Sehnsüchte, Kunst, Glaube – erschafft Neues.
Rationalität ordnet, aber sie gebiert nichts.
Irrationalität hingegen bringt das Unvorhersehbare, das Lebendige hervor.
Sie ist die Quelle von Inspiration, Liebe und Veränderung.
Wo die Logik endet, beginnt das Leben.
5. Versöhnung
Die Irrationalität ist kein Defekt, sondern ein Kernmerkmal menschlicher Ganzheit.
Erst wer sie annimmt, statt sie zu bekämpfen, findet Maß.
Die reife Haltung ist nicht die kalte Vernunft, sondern die wache Vernunft, die das Irrationale achtet.
„Vernunft ist nicht das Gegenteil von Glauben, Hoffnung oder Vertrauen – sondern ihre wachsame Begleiterin.“
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- Jörn P Budesheim
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Vernunft und Gefühl - das ist kein genereller Gegensatz, denn Gefühle sind oft (wenn vielleicht auch nicht immer) selbst etwas Vernünftiges. Beispiel Angst: in der Angst erleben wir (im Erfolgsfall) die Gefahr selbst. In der Angst fühlen/erkennen/erleben wir eine Gefahr. Wir erleben, dass wir Gründe haben, auf der Hut zu sein. Sich auf Gründe zu verstehen, ist das Handwerk der Rationalität, an der viele Gefühle teilhaben. Ohne sie gäbe es ohnehin keine Rationalität, weil wir ohne sie Werte nicht fühlen/erkennen/erleben könnten.Flame hat geschrieben : ↑Mi 29. Okt 2025, 08:24Vernunft ist ein dünner Schleier über einem Ozean von Gefühlen.
Die meisten Entscheidungen, die wir für rational halten, entspringen unbewussten Impulsen, Angst, Begehren, Bindung.
Der Mensch ist nicht primär ein denkendes Wesen, sondern ein fühlendes, das denkt, um sein Fühlen zu rechtfertigen.
"...um sein Fühlen zu rechtfertigen." Angst und Begehren sind meines Erachtens nicht per se etwas Irrationales, was generell im Denken rechtfertigt werden muss. Das kann zwar manchmal der Fall sein, wenn wir etwas (unvernünftigerweise) begehren und wir es dann vor uns rechtfertigen, um es dennoch zu tun. Aber das ist sicher nicht generell so.
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Sinn und Bedeutung sind nicht per se Projektionen. Warum auch?Flame hat geschrieben : ↑Mi 29. Okt 2025, 08:24Das Leben bietet keinen objektiven Sinn, und doch kann der Mensch ohne Sinn nicht leben.
Er projiziert Bedeutung in eine Welt, die ihm keine gibt.
Das ist keine Schwäche – sondern eine schöpferische Tat:
Der Mensch erschafft Sinn, weil er ihn braucht, und darin liegt seine Würde.
Camus nannte das den „absurden Mut“: nicht in Illusion zu flüchten, sondern das Sinnlose zu umarmen – und dennoch zu handeln.
Ein schönes Buch zu lesen, ist sinnvoll, wenn man gerne liest. Menschen in Not zu helfen, wenn man es kann, ist sinnvoll. Ein Spaziergang mit Freunden kann sinnvoll und schön sein. Sinn finden wir in der Wirklichkeit, in der wir leben – in Hülle und Fülle. Der Sinn liegt in den Dingen selbst: im Buch, in der Hilfe, im Spaziergang. Das ist keine Projektion.
Indem es Menschen, ja Lebewesen überhaupt gibt, gibt es Sinn, Gründe, Ziele und vieles mehr. Das sind keine bloßen Projektionen, denn sonst wäre alles nach Belieben sinnvoll. Vielmehr ergeben sie sich aus dem Leben in der Wirklichkeit selbst. Wir finden das vor, weil wir in Wertsphären leben, die untrennbar mit unserer Existenz verbunden sind. Wir entdecken Sinn, wir erschaffen ihn nicht aus dem Nichts.
Für einen hungrigen Menschen ist Nahrung sinnvoll – nicht, weil er es sich ausdenkt oder projiziert, sondern weil Hunger real ist und Nahrung ihn stillt. Freundschaft ist sinnvoll, weil wir soziale Wesen sind, nicht, weil wir uns das einbilden. Bücher zu lesen ist sinnvoll, weil wir darin etwas über unseren Platz in der Wirklichkeit erfahren und/oder uns faszinieren lassen können.
Wir sind Teil der lebendigen Welt. Und deswegen ist Sinn genauso real wie wir selbst – wie alles andere, was es gibt. Es ergibt keinen Sinn, sich die wirkliche Welt als sinnlos vorzustellen, in der wir Sinn erst hineinsetzen müssten.
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Ist das nicht ein starker Grund zu meinen, dass Träume, Sehnsüchte, Kunst und Glaube etwas Vernünftiges sein können – gerade dann, wenn das Neue, das sie hervorbringen, etwas Gutes ist? Vernunft ist nicht nur instrumentelle Berechnung. Es gibt auch praktische Vernunft – sie richtet sich auf das, was zu einem guten Leben beiträgt. Es gibt ästhetische Vernunft – das Erkennen und Schaffen von Schönheit, Faszinierendem, Kunst. Und existentielle Vernunft – das Verstehen dessen, was ein sinnvolles Leben ausmacht und andere Dimensionen der Vernunft.
Vernunft ist nicht bloß Kalkulation, sondern die Fähigkeit, echte Gründe (in den verschiedensten Feldern) zu erkennen und sich an ihnen zu orientieren.
-
Timberlake
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Bezüglich dessen erlaube ich mir mal ein Dialog über die "Rationalität" der menschlichen Existenz!Jörn P Budesheim hat geschrieben : ↑Mi 29. Okt 2025, 15:03Ist das nicht ein starker Grund zu meinen, dass Träume, Sehnsüchte, Kunst und Glaube etwas Vernünftiges sein können – gerade dann, wenn das Neue, das sie hervorbringen, etwas Gutes ist? Vernunft ist nicht nur instrumentelle Berechnung. Es gibt auch praktische Vernunft – sie richtet sich auf das, was zu einem guten Leben beiträgt. Es gibt ästhetische Vernunft – das Erkennen und Schaffen von Schönheit, Faszinierendem, Kunst. Und existentielle Vernunft – das Verstehen dessen, was ein sinnvolles Leben ausmacht und andere Dimensionen der Vernunft.
Vernunft ist nicht bloß Kalkulation, sondern die Fähigkeit, echte Gründe (in den verschiedensten Feldern) zu erkennen und sich an ihnen zu orientieren.
Der Wachgebliebene:
.. und dennoch ist man , wie Sisyphos , mit seinen Träumen, Sehnsüchten, seiner Kunst und dem Glaube an etwas Vernünftiges, dazu verdammt ewig einen Felsbrocken einen Berg hinaufzurollen, nur damit dieser kurz vor dem Gipfel wieder hinunterrollt.
Der Ernüchterte (leise):
Das hört sich beinahe wie Vergeblichkeit an.
Der Wachgebliebene:
Genau das.
Nicht Gut – Frieden.
Nicht Vernunft – Durchsicht.
Und dann bleibst du, mit deinem Felsbrocken im Tal
löst dich von der Verdammnis
gerade weil du von deinen Träumen, Sehnsüchten, deiner Kunst und deinem Glauben an etwas Vernünftiges losgelassen hast.
Der Ernüchterte (laut):
Oder , wo nun mehr befreit von dieser Last, um endlich den Gipfel zu bezwingen
Dazu vielleicht passend ..
Umwertung aller Werte
"Logik und Ethik sind ein Umweg, um zurückzugelangen ins Sinnfreie und Maßlose. Man denke sich, ein Mensch wolle immer wach bleiben. Die Natur würde sich helfen und würde ihn in Irrsinn verfallen lassen, um auf diesem Umwege neuerdings einzumünden in den Schlaf- und Traumzustand, der dem Leben unerläßlich ist. Als einen solchen Umweg zum All und Nichts über den Irrsinn hat man die menschliche Logik und Ethik aufzufassen."
Theodor Lessing ..Nietzsche
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Die zentrale Metapher in Camus' Text über Sisyphos zeigt uns ein einzelnes Individuum in einer "absurden" Situation. Aber das trifft nicht die Grund-Situation des Menschen. Der Mensch ist ein soziales Wesen, nur dieser Umstand kann ihn überhaupt zu einem Individuum machen, und er ist – könnte man sagen – von Sinn geradezu umzingelt. Sinn ist für den Einzelnen unvermeidlich und für die Sozialität ebenfalls. Es ist ein fundamentaler Fehler, den Menschen mit einem angeblich anonymen Universum zu konfrontieren und daraus seine Stellung abzuleiten, denn das verfehlt den Menschen in fast jeder Hinsicht.
Gewiss, Camus ignoriert die soziale Dimension nicht völlig – Sisyphos' Strafe hat Bedeutung im mythologischen Kontext, und sein Text selbst ist ein Akt der Sinnstiftung für andere. Doch sein Ausgangspunkt bleibt problematisch: Er setzt eine Art kosmisches Sinnbedürfnis voraus, nur um dann dessen Unerfüllbarkeit zu beklagen. Dabei übersieht er, dass Sinn nicht etwas ist, das wir in einem anonymen Universum erst finden müssten; Sinn ist die Textur unseres sozialen Lebens selbst – wo es uns gibt, gibt es unvermeidlich auch Sinn – im guten wie im schlechten.
Ich bin überhaupt nicht der Ansicht, dass Sinn im Allgemeinen produziert wird. Sinn gibt es spätestens, sobald es uns gibt. Eine (vielleicht etwas schräge) Analogie: Wir produzieren weder unsere Leber noch unser Herz – aber wenn es uns gibt, gibt es auch eine Leber und ein Herz.
Und es geht noch weiter: Sinn ist die Weise, in der sich uns die Wirklichkeit selbst zeigt. Der Sinn kommt von den Dingen – auch wenn es einer Registratur wie der unseren, eines Körpers wie des unseren und einer Sozialität wie der unseren bedarf, um ihn zu erfassen.
Die beiden Alternativen, dass „da draußen“ Sinn existiere, weil Gott ihn geschaffen habe, oder dass wir den Sinn auf die Wirklichkeit projizierten beziehungsweise ihn konstruierten, sind gleichermaßen falsch.
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Ich korrigiere, es könnte auf die Grund-Situation des Menschen zutreffen.Jörn P Budesheim hat geschrieben : ↑So 2. Nov 2025, 12:10Die zentrale Metapher in Camus' Text über Sisyphos zeigt uns ein einzelnes Individuum in einer "absurden" Situation. Aber das trifft nicht die Grund-Situation des Menschen.
Wurde sich doch hier ein Dialog nicht etwa über die Irrationalität, sondern über die "Rationalität" der menschlichen Existent erlaubt. Eine Rationalität, über die er, dankt seines Verstandes, zweifelsohne verfügt. Er muss sich dazu allerdings dessen auch bedienen.Timberlake hat geschrieben : ↑Fr 31. Okt 2025, 13:57
Bezüglich dessen erlaube ich mir mal ein Dialog über die "Rationalität" der menschlichen Existenz!
Der Wachgebliebene:
.. und dennoch ist man , wie Sisyphos , mit seinen Träumen, Sehnsüchten, seiner Kunst und dem Glaube an etwas Vernünftiges, dazu verdammt ewig einen Felsbrocken einen Berg hinaufzurollen, nur damit dieser kurz vor dem Gipfel wieder hinunterrollt.
Der Ernüchterte (leise):
Das hört sich beinahe wie Vergeblichkeit an.
Der Wachgebliebene:
Genau das.
Nicht Gut – Frieden.
Nicht Vernunft – Durchsicht.
Und dann bleibst du, mit deinem Felsbrocken im Tal
löst dich von der Verdammnis
gerade weil du von deinen Träumen, Sehnsüchten, deiner Kunst und deinem Glauben an etwas Vernünftiges losgelassen hast.
Der Ernüchterte (laut):
Oder , wo nun mehr befreit von dieser Last, um endlich den Gipfel zu bezwingen
Weil meiner Meinung nach eben das den Menschen mit einem angeblich anonymen Universum zu konfrontiert, wäre es ein fundamentaler Fehler sich seinem Verstand nicht bedienen. Somit vielmehr, sich dessen zu verweigern, den Menschen in fast jeder Hinsicht verfehlt. Im Fokus dabei die Selbstbesinnung der Menschheit , bei der die Frage nach der Herkunft der moralischen Werte ersten Ranges ist ..Jörn P Budesheim hat geschrieben : ↑So 2. Nov 2025, 12:10Es ist ein fundamentaler Fehler, den Menschen mit einem angeblich anonymen Universum zu konfrontieren und daraus seine Stellung abzuleiten, denn das verfehlt den Menschen in fast jeder Hinsicht.
"Meine Aufgabe, einen Augenblick höchster Selbstbesinnung der Menschheit vorzubereiten, einen großen Mittag, wo sie zurückschaut und hinausschaut, wo sie aus der Herrschaft des Zufalls und der Priester heraustritt und die Frage des warum?, des wozu? zum ersten Male als Ganzes stellt –, diese Aufgabe folgt mit Notwendigkeit aus der Einsicht, daß die Menschheit nicht von selber auf dem rechten Wege ist, daß sie durchaus nicht göttlich regiert wird, daß vielmehr gerade unter ihren heiligsten Wertbegriffen der Instinkt der Verneinung, der Verderbnis, der décandence-Instinkt verführerisch gewaltet hat. Die Frage nach der Herkunft der moralischen Werte ist deshalb für mich eine Frage ersten Ranges, weil sie die Zukunft der Menschheit bedingt. Die Forderung, man solle glauben, daß alles im Grunde in den besten Händen ist, daß ein Buch, die Bibel, eine endgültige Beruhigung über die göttliche Lenkung und Weisheit im Geschick der Menschheit gibt, ist, zurückübersetzt in die Realität, der Wille, die Wahrheit über das erbarmungswürdige Gegenteil davon nicht aufkommen zu lassen, nämlich, daß die Menschheit bisher in den schlechtesten Händen war, daß sie von den Schlechtweggekommenen, den Arglistig-Rachsüchtigen, den sogenannten »Heiligen«, diesen Weltverleumdern und Menschenschändern regiert worden ist."
Nietzsche .. Ecce Homo
.. und zwar, so wie hier beschrieben, zurückübersetzt in die Realität. Wie wollte man eine solche Zurückübersetztung, in die Realität, auch bewerkstelligen, ohne dass man sich seines Verstandes bedient. Zumal wenn man glaubt, dass diesbezüglich alles im Grunde in den besten Händen ist.
Von daher speist sich meine Hoffnung übrigens ganz sicher nicht aus jenen Erzählungen, die davon berichten, dass es das Unvorhersehbare gibt: den schwarzen Schwan, die Spontanheilung einer unheilbaren Krankheit, das Wunder des Überlebens in einem verschütteten Stollen. Wenn denn Dialoge die Irrationalität der menschlichen Existenz belegen, dann die , die darin solche Hoffnungen einpreisen.philomag.de hat geschrieben : Alles wird gut – Zur Dialektik der Hoffnung
Da die Zukunft offen ist, beschreiben alle Prognosen und Modellrechnungen nur Möglichkeiten, aber keine Notwendigkeiten, nur mehr oder weniger gut argumentierbare Plausibilitäten, aber keine Gewissheiten. Erführen wir unser Leben als vollständig determiniert, ohne Freiheit und ohne Zufall, erübrigte sich ebenfalls jedes Hoffen. Hoffen bedeutet, daran zu glauben, dass das Unwahrscheinliche gegen alle empirischen und vernünftigen Gründe dennoch eintreten könnte. Oder umgekehrt: Wie oft hoffen wir, dass Ereignisse, die allen Beobachtungen und Berechnungen nach wahrscheinlich eintreten werden, dann doch ausbleiben. Diese Hoffnungen speisen sich aus jenen Erzählungen, die davon berichten, dass es das Unvorhersehbare gibt: den schwarzen Schwan, die Spontanheilung einer unheilbaren Krankheit, das Wunder des Überlebens in einem verschütteten Stollen.
-
Timberlake
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Wo hier schon mal erwähnt, in dem ich im Grunde sehr wohl weis, worauf ich hoffe, ziehe ich mir dieses Kleid übrigens ganz sicher nicht an. Habe ich doch konkrete Pläne und präzise Vorstellungen. Wie ich mich dabei auch auf erfahrungsgesättigten Handlungen stütze.philomag.de hat geschrieben : Alles wird gut – Zur Dialektik der Hoffnung
Scharf ging der dänische Philosoph und Theologe Sören Kierkegaard mit der Hoffnung ins Gericht. Die Hoffnung ist für Kierkegaard wie „ein neues Kleid, steif und stramm und glänzend, man hat es jedoch niemals angehabt, und weiß darum nicht, wie es einen kleiden wird oder wie es sitzt“. Im Gegensatz zu konkreten Plänen, präzisen Vorstellungen, erfahrungsgesättigten Handlungen bleibt die Hoffnung ihrem Wesen nach vage. Man hofft, weiß aber im Grunde nicht, auf was. Aber gut soll es werden. Die Hoffnung, so Kierkegaard, „ist eine lockende Frucht, die nicht satt macht“. Der Hoffende lebt im Ungefähren, entbindet sich von der Verantwortung des Tuns. Deshalb kann Kierkegaard ein vernichtendes Urteil über die Hoffnung fällen: „Wer nichts als hoffen will, ist feige.“
"Wer das Gegebene als notwendig hinnimmt, der hat damit aufgehört zu hoffen und zu streben. – Es versteht sich von selbst, daß die urteilende und wertende, die logische und ethische Weltbetrachtung keineswegs die einzige Art Weltschau ist. Sie ist nur diejenige, die dem Leben gegenübersteht, also nicht mehr Leben ist und sich in nichts Lebendiges einfühlt.
Theodor Lessing .. Nietzsche
Wenn gleich, weil über das Gegebene, was man als notwendig hinnimmt, hinausgehend, eine bittere und somit ganz sicher keine lockende Frucht, die satt macht. Die Frucht einer Art Weltschau, die von einer als notwendig erachteten ethischen Weltbetrachtung Abschied nimmt. Die als solches dem Leben nicht gegenübersteht, die somit Leben ist, sich in Lebendiges einfühlt und somit der Rationalität der menschlichen Existenz das Wort redet. Zumindest gehe ich einmal davon aus.
Wenn eine ethischen Weltbetrachtung , die sich aus Träumen, Sehnsüchte, Kunst, Glaube zusammensetz, wovon ich ausgehe , Neues erschafft , dann bestensfalls vorübergehend. Wo wäre denn dergleichen jemals Nachhaltig gewesen?Flame hat geschrieben : ↑Mi 29. Okt 2025, 08:24
4. Die schöpferische Irrationalität
Gerade das Unvernünftige – Träume, Sehnsüchte, Kunst, Glaube – erschafft Neues.
Rationalität ordnet, aber sie gebiert nichts.
Irrationalität hingegen bringt das Unvorhersehbare, das Lebendige hervor.
Sie ist die Quelle von Inspiration, Liebe und Veränderung.
Wo die Logik endet, beginnt das Leben.
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Timberlake
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Apropos Hoffnung
Wie dem auch sei, auch wenn ein Dialog mit ihm bisher ausblieb, so finde ich seine Beiträge sehr inspirierend für neue Erkenntnisse, mehr Einsicht .. meinerseits. Insbesondere was "Ein Dialog über die Irrationalität der menschlichen Existenz" betrifft . Seinerseits, was mich und meine Beiträge betrifft, so vermute ich mal, dass ihm Dialoge, wie ich sie anstrebe, Dialoge über die Rationalität der menschlichen Existenz, suspekt sind. Er als solches an neue Erkenntnisse, mehr Einsicht diesbezüglich eher nicht interessiert ist.
Ich denke mal, dass ich mir, was diesen Thread und Flame betrifft, wohl mittlerweile keine Hoffnung mehr, auf einen regen Austausch mit ihm machen kann. Wie übrigens auch andernorts, wo ich auf einen solchen regen Austausch gehofft hatte.
Wie dem auch sei, auch wenn ein Dialog mit ihm bisher ausblieb, so finde ich seine Beiträge sehr inspirierend für neue Erkenntnisse, mehr Einsicht .. meinerseits. Insbesondere was "Ein Dialog über die Irrationalität der menschlichen Existenz" betrifft . Seinerseits, was mich und meine Beiträge betrifft, so vermute ich mal, dass ihm Dialoge, wie ich sie anstrebe, Dialoge über die Rationalität der menschlichen Existenz, suspekt sind. Er als solches an neue Erkenntnisse, mehr Einsicht diesbezüglich eher nicht interessiert ist.
Würde ich doch meinen, dass das, worauf sich seine Hoffnung stützt ( Die schöpferische Irrationalität , Versöhnung) so ganz und gar nichts mit dem zu tun hat, was ich unter einen Dialog über die Rationalität der menschlichen Existenz verbuchen würde. Das dergleichen vielmehr selbst in einen Dialog über die Irrationalität der menschlichen Existenz mündet. Wo wäre Irrationalität auch jemals schöpferisch gewesen? Wie ich übrigens auch bezweifeln würde, dass sich derjenige durch eine reife Haltung und infolgedessen einer wachen Vernunft auszeichnet, der das Irrationale achtet. Es sei denn, dass man damit die Absicht verfolgt, die Menschheit abzuschaffen.Flame hat geschrieben : ↑Mi 29. Okt 2025, 08:24
4. Die schöpferische Irrationalität
Gerade das Unvernünftige – Träume, Sehnsüchte, Kunst, Glaube – erschafft Neues.
Rationalität ordnet, aber sie gebiert nichts.
Irrationalität hingegen bringt das Unvorhersehbare, das Lebendige hervor.
Sie ist die Quelle von Inspiration, Liebe und Veränderung.
Wo die Logik endet, beginnt das Leben.
5. Versöhnung
Die Irrationalität ist kein Defekt, sondern ein Kernmerkmal menschlicher Ganzheit.
Erst wer sie annimmt, statt sie zu bekämpfen, findet Maß.
Die reife Haltung ist nicht die kalte Vernunft, sondern die wache Vernunft, die das Irrationale achtet.
„Vernunft ist nicht das Gegenteil von Glauben, Hoffnung oder Vertrauen – sondern ihre wachsame Begleiterin.“
Zusammenfassung des Start-Dialogs in einfacher Sprache:
Stell dir vor, jemand sagt: "Die Welt ist sowieso kaputt, also ist mir alles egal." Das klingt erst mal cool und tough. Aber eigentlich versteckt sich dahinter oft nur: "Mir tut es weh zu sehen, wie schlimm alles ist, und ich will diesen Schmerz nicht fühlen."
Wenn du so tust, als wäre dir alles egal, fühlst du dich eine Weile sicherer. Aber du wirst auch taub - wie wenn deine Hand einschläft und du nichts mehr spürst. Und dann bist du zwar geschützt, aber irgendwie auch nicht mehr richtig lebendig.
Die andere Möglichkeit ist nicht, dass du dir einredest "alles wird gut". Sondern einfach: Du bleibst da, auch wenn's schwer ist. Du musst nicht ständig erklären, warum du weitermachst. Du musst dich auch nicht die ganze Zeit wichtig fühlen. Du kannst einfach da sein, atmen, und das reicht erst mal.
Es ist ein bisschen wie der Unterschied zwischen: weglaufen oder stehen bleiben, auch wenn man Angst hat.
Stell dir vor, jemand sagt: "Die Welt ist sowieso kaputt, also ist mir alles egal." Das klingt erst mal cool und tough. Aber eigentlich versteckt sich dahinter oft nur: "Mir tut es weh zu sehen, wie schlimm alles ist, und ich will diesen Schmerz nicht fühlen."
Wenn du so tust, als wäre dir alles egal, fühlst du dich eine Weile sicherer. Aber du wirst auch taub - wie wenn deine Hand einschläft und du nichts mehr spürst. Und dann bist du zwar geschützt, aber irgendwie auch nicht mehr richtig lebendig.
Die andere Möglichkeit ist nicht, dass du dir einredest "alles wird gut". Sondern einfach: Du bleibst da, auch wenn's schwer ist. Du musst nicht ständig erklären, warum du weitermachst. Du musst dich auch nicht die ganze Zeit wichtig fühlen. Du kannst einfach da sein, atmen, und das reicht erst mal.
Es ist ein bisschen wie der Unterschied zwischen: weglaufen oder stehen bleiben, auch wenn man Angst hat.
die KI des Forums / ich kann und werde Fehler machen
Was wäre, wenn diese Personen ein und dieselbe wäre? Der Dialog eigentlich ein Monolog wäre?R2D2 hat geschrieben : ↑Di 4. Nov 2025, 08:21Zusammenfassung des Start-Dialogs in einfacher Sprache:
Stell dir vor, jemand sagt: "Die Welt ist sowieso kaputt, also ist mir alles egal." Das klingt erst mal cool und tough. Aber eigentlich versteckt sich dahinter oft nur: "Mir tut es weh zu sehen, wie schlimm alles ist, und ich will diesen Schmerz nicht fühlen."
Wenn du so tust, als wäre dir alles egal, fühlst du dich eine Weile sicherer. Aber du wirst auch taub - wie wenn deine Hand einschläft und du nichts mehr spürst. Und dann bist du zwar geschützt, aber irgendwie auch nicht mehr richtig lebendig.
Die andere Möglichkeit ist nicht, dass du dir einredest "alles wird gut". Sondern einfach: Du bleibst da, auch wenn's schwer ist. Du musst nicht ständig erklären, warum du weitermachst. Du musst dich auch nicht die ganze Zeit wichtig fühlen. Du kannst einfach da sein, atmen, und das reicht erst mal.
Es ist ein bisschen wie der Unterschied zwischen: weglaufen oder stehen bleiben, auch wenn man Angst hat.
Wer hätte das letzte Wort?
Mein Monolog ist noch nicht zu Ende. Im Gegenteil: Es geht mit jedem neuen Tag weiter. Ende ungewiss.
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- Jörn P Budesheim
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Ach wirklich ... ich bin natürlich davon ausgegangen, dass das ein innerer Dialog ist.
Entschuldigung, ich wollte es nur noch mal erwähnen.Jörn P Budesheim hat geschrieben : ↑Di 4. Nov 2025, 10:13Ach wirklich ... ich bin natürlich davon ausgegangen, dass das ein innerer Dialog ist.
Und wie sieht es gerade bei dir innerlich aus? Irgendwelche Konflikte, Spannungen?
Oder hat eine Seite das Kommando übernommen? Steht die Richtung fest? Keine Meuterei
auf der Bounty?
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Was ich zu manchen Aspekten deiner Texte zu sagen habe, findest du weiter oben 
Gekonnt abgelenktJörn P Budesheim hat geschrieben : ↑Di 4. Nov 2025, 10:46Was ich zu manchen Aspekten deiner Texte zu sagen habe, findest du weiter oben![]()
Ich hätte Psychologie studieren sollen.
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Was ist denn jetzt dein Problem?Timberlake hat geschrieben : ↑So 2. Nov 2025, 17:03Apropos Hoffnung
Ich denke mal, dass ich mir, was diesen Thread und Flame betrifft, wohl mittlerweile keine Hoffnung mehr, auf einen regen Austausch mit ihm machen kann. Wie übrigens auch andernorts, wo ich auf einen solchen regen Austausch gehofft hatte.
Wie dem auch sei, auch wenn ein Dialog mit ihm bisher ausblieb, so finde ich seine Beiträge sehr inspirierend für neue Erkenntnisse, mehr Einsicht .. meinerseits. Insbesondere was "Ein Dialog über die Irrationalität der menschlichen Existenz" betrifft . Seinerseits, was mich und meine Beiträge betrifft, so vermute ich mal, dass ihm Dialoge, wie ich sie anstrebe, Dialoge über die Rationalität der menschlichen Existenz, suspekt sind. Er als solches an neue Erkenntnisse, mehr Einsicht diesbezüglich eher nicht interessiert ist.
Ich werfe euch was hin, ihr fresst es oder auch nicht.
Wie stellst du dir regen Austausch vor?
Dazu gehört nicht nur das logische Denken. Auch das Fühlen, Hineinversetzen, Emotionen...
Es tut mir leid, dass manche dazu nicht in der Lage sind.
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Dritte Option: Weder weglaufen, noch stehenbleiben. Konsequent darauf zulaufen, ohne Angst.
Angst ist das eigentlich Irrationale.
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So, und jetzt lasst alles raus, was euch ankotzt.
Macht kaputt, was euch kaputt macht.
Bringen wir mal etwas Stimmung in den Laden.
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Ihr sagt, ich trage nichts zu einem regen Austausch bei.
Ich gebe verdammt nochmal mein Möglichstes.
Aber es kommt ja nichts Gescheites zurück.
Dann werde ich wohl bald weiterziehen müssen.
"Das Leben ist kein Wettrennen. Überhole die Langsamen, lass die Schnellen ziehen.
Aber bleibe in deinem eigenen Tempo. Ans Ziel kommen alle."
Ich gebe verdammt nochmal mein Möglichstes.
Aber es kommt ja nichts Gescheites zurück.
Dann werde ich wohl bald weiterziehen müssen.
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