Im letzten Spiegel findet sich ein genau zum obigen Text passendes Essay. Der Historiker Heinrich Winkler hat darin über die "Asyllegende" geschrieben. Seine Kenntnis über die Entstehung unseres Asylgebarens und seine daraus resultierenden Schlussfolgerungen für die Gegenwart fand ich für mich sehr aufschlussreich. Er begründet zufällig den oben gebrauchten Satz zum Fehlschluss, dass wir ein Einwanderungsland seien, in faktisch nachvollziehbarer Weise. Nach dem lesen dachte ich nur, dass vielen Verfechtern derzeitiger Asylpolitik die ideologische Argumentation abhanden gekommen sein müsste ...Pragmatix hat geschrieben : ↑Fr 14. Feb 2025, 12:52Das ist doch illusorisch. Du kannst dein Wohlbefinden äußern und sagen: Es kommen viele Menschen zu uns und dabei fühle ich mich gut. Die Zahlen, dass viele Menschen kommen, beweisen aber nicht, dass es richtig oder falsch ist, dass sie kommen. Es ist ein einfach ein Fehlschluss zu sagen: Deutschland ist ein Einwanderungsland und deshalb soll es das (nicht) sein und dann auf Zahlen zu verweisen. Im Jahr x sind y Menschen nach Deutschland gekommen: was soll das beweisen, außer dass y Menschen gekommen sind?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Fr 14. Feb 2025, 10:04Das kannst du gerne tun, weil ich hier das, was ich schreibe durchgängig durch Erhebungen/Statistiken oder andere Quellen belege.
Du möchtet, dass Menschen kommen, andere möchten es nicht. Was aber zu viel oder zu wenig ist, das entscheidet sich danach, wer sein Befinden durchsetzen kann. Daran wird letztendlich gemessen, ob zu viel oder wenige. Es ist eine Gefühls- und Wertentscheidung, ob jemand lieber eine Mauer oder offene Grenzen oder auch weder noch möchte. Und wer für seine Position die Machtpositionen besetzen kann, die über die Zahl y bestimmen, bestimmt, was gilt. Nicht die Quellenlage, Macht ist ausschlaggebend. Das ist der blinde Fleck bei vielen. Die Zahlen verraten uns nicht, was wir tun sollen.
Wachsende AfD kann die Demokratie abschaffen
- HeinrichUnverzagt
- Beiträge: 31
- Registriert: Sa 13. Jul 2024, 01:51
- Wohnort: Baunatal und Berlin
- Kontaktdaten:
- HeinrichUnverzagt
- Beiträge: 31
- Registriert: Sa 13. Jul 2024, 01:51
- Wohnort: Baunatal und Berlin
- Kontaktdaten:
"Die unnötige, fälschliche mathematische Vergrößerung des Befürchteten" hat durch diese einzelnen Taten leider einen exponentiellen Charakter entwickelt. Unsere alltägliche Kultur ordnet sich gerade einem Diktat unter, dass in keinem muslimischen Land geduldet würde. Heinrich Winkler mit seinem Essay im letzten Spiegel zeigt die Fehlentwicklung in unserem Asylsystem auf. Wir können bald keine Karnevalsumzüge mehr feiern, Weihnachtsmärkte werden zu Festungen ausgebaut. Hakts noch? Das hat nichts mit AFD-Gedankengut oder rechtem Sinnen zu tun. Eher mit Selbsterhaltungstrieb.Timberlake hat geschrieben : ↑Do 13. Feb 2025, 19:56... wie gesagt und im Beitrag 88071 ergänzt ...
... das im "übertrtagenem Sinn" für diese 28 Verletzten diese Spinne dort in der Zimmerecke ....tatsächlich! ... 7 cm lange Beine hat.Timberlake hat geschrieben : ↑Do 13. Feb 2025, 13:33Quk , zumindest für diese 28 Verletzten hat diese Spinne dort in der Zimmerecke tatsächlich 7 cm lange Beine. Das mal nur so nebenbei.
Das als solches im "übertragenem Sinn" , sich für diese 28 Verletzten die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten ... tatsächlich! .. bewahrheitet hat .Quk hat geschrieben : ↑Mi 12. Feb 2025, 05:39
Gegen die natürliche Veranlagung von Menschen kann ich nicht argumentieren. Ich kann nur versuchen, die Ängste etwas zu bändigen, in dem ich hinweise auf die bisweilen unnötige, fälschliche, mathematische Vergrößerung des Befürchteten.
Wer Angst vor Spinnen hat und meint, diese Spinne dort in der Zimmerecke habe 7 cm lange Beine, den möchte ich einfach nur darauf hinweisen, dass die Beine tatsächlich nur 2 cm lang sind.
So macht mein Kommentar Sinn und zwar "übertragenem Sinn" . Wenn einer diese falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich, dann ....Quk hat geschrieben : ↑Do 13. Feb 2025, 14:36
Dein Kommentar macht nur dann Sinn, wenn ein Verletzter diese Tat falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich. In dem Fall ginge es dann aber um seine falsche Hochrechnung und nicht mehr um die Tatsachen in Magdeburg.
.. wenn schon denn schon ... Merz, der solche Anschläge zum Anlass nimmt, um im Chor mit der AfD, das große Halali gegen die Migration auf dem Horn zu blasen.Timberlake hat geschrieben : ↑Do 13. Feb 2025, 13:33Wenn Merz solche Anschläge zum Anlass nimmt, im Chor mit der AfD, das große Halali gegen die Migration auf dem Horn zu blasen, so generalisiert sie damit in unzulässiger Weise die Position dieser 28 Verletzten. In Umkehrung dessen, was pragmatix meint, das meine ich, wenn ich vom Wedeln des emotionalen Schwanzes mit dem rationalen Hund spreche.
Ich habe mit keinem Satz einen anti-individualistischen Kollektivismus oder eine totale ethnische oder kulturelle Homogenität der Bevölkerung Deutschlands befürwortet.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Do 13. Feb 2025, 13:21Du hast allerdings min. 90% von dem, was ich geschrieben habe und auch alle Kontexte, in denen ich es geschrieben habe, einfach unter den Tisch fallen lassen. Außerdem folgt daraus, dass ich etwas schätze, keineswegs, dass es nur darum geht, in welcher Welt ich mich wohlfühle. Ich fühle mich aus guten Gründen in einer Welt am wohlsten, in der die Individualität der Einzelnen (und damit die Buntheit der Welt) geschützt wird. Das gehört für mich zum Kern der Demokratie. Jede Jeck ist anders.
"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding
Es ist halt immer ein Problem, wenn die Ursache des Verbrechens den religiösen, politischen oder ethnischen Etiketten des Täters zugeschrieben wird anstatt dessen empathielosem Narzismus. Ich muss da immer an Voodoo denken: Man versucht, solche Täter zu eliminieren, indem man eine Nadel in seine Etikette sticht (Islam!! Arabien!!). Man verdammt alle Muslime oder Dunkelhäutige, und schon meint man, es würden keine Amokläufe mehr passieren.HeinrichUnverzagt hat geschrieben : ↑Fr 14. Feb 2025, 23:54Wir können bald keine Karnevalsumzüge mehr feiern, Weihnachtsmärkte werden zu Festungen ausgebaut. Hakts noch? Das hat nichts mit AFD-Gedankengut oder rechtem Sinnen zu tun. Eher mit Selbsterhaltungstrieb.
Aber in welches Land weisen wir die urdeutschen potentiellen Amokläufer aus? Ich meine diejenigen mit Namen wie Robert, Sebastian, Tim, Tanja, Florian ...
Empathieloser Narzismus kommt in allen Kulturen und Schichten vor. Er wird nicht dadurch verhindert, indem man auf Etiketten trampelt. Die Etiketten sind austauschbar; sie sind nicht die Ursache des Narzismus.https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Amokl%C3%A4ufen_an_Bildungseinrichtungen hat geschrieben : 16. März 2000 in Brannenburg, Bayern: Ein 16-jähriger Schüler tötete den Leiter seines Internats und unternahm anschließend einen Suizidversuch.[4]
18. Juni 2001 in Saarbrücken, Saarland: Gert Smolka wurde auf dem Campus der Saar-Uni von einem seiner Studenten durch einen Bauchschuss lebensgefährlich verletzt.[5]
19. Februar 2002 in Freising, Bayern: Nachdem der 22-jährige Adam Labus zunächst an seinem ehemaligen Arbeitsplatz in Eching (Landkreis Freising) zwei Menschen erschossen hatte, setzte er seinen Amoklauf an der Wirtschaftsschule in Freising fort, wo er den Schulleiter tötete und einen Lehrer schwer verletzte.
26. April 2002 in Erfurt, Thüringen: Beim Amoklauf von Erfurt erschoss der 19-jährige ehemalige Schüler Robert Steinhäuser am Gutenberg-Gymnasium 16 Menschen und sich selbst.[6]
2. Juli 2003 in Coburg, Bayern: Beim Amoklauf von Coburg schoss ein 16-jähriger Schüler einer Realschule eine Lehrerin an. Anschließend nahm er sich mit der Tatwaffe selbst das Leben.[7]
20. November 2006 in Emsdetten, Nordrhein-Westfalen: Beim Amoklauf von Emsdetten verletzte der 18-jährige Sebastian Bosse an der Geschwister-Scholl-Schule 37 Menschen und tötete sich anschließend selbst. Ein von ihm während der Tat getragener Sprengstoffgürtel musste von der Polizei entschärft werden.[8]
11. März 2009 in Winnenden, Baden-Württemberg: Beim Amoklauf von Winnenden erschoss der 17-jährige Tim Kretschmer in der Albertville-Realschule neun Schüler, drei Lehrerinnen und auf der sich anschließenden Flucht drei Passanten. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei nahm sich der Täter selbst das Leben.[9]
11. Mai 2009 in Sankt Augustin, Nordrhein-Westfalen: Die mit mehreren Messern, Molotowcocktails und einer Gaspistole bewaffnete 16-jährige Schülerin Tanja O. suchte das Albert-Einstein-Gymnasium auf, wo sie eine Mitschülerin schwer verletzte. Später stellte sich die Täterin der Polizei.[10]
17. September 2009 in Ansbach, Bayern: Beim Amoklauf von Ansbach verletzte ein Schüler am Gymnasium Carolinum neun Schüler und eine Lehrerin. Der Täter wurde am 29. April 2010 unter anderem des versuchten Mordes in 47 Fällen schuldig gesprochen und zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Jugendstrafkammer des zuständigen Landgerichtes verfügte zudem die Unterbringung in eine psychiatrische Klinik.[11]
18. Februar 2010 in Ludwigshafen am Rhein, Rheinland-Pfalz: Der 23-jährige Florian K. erstach einen Lehrer der Technischen Berufsschule im Georg-Kerschensteiner-Berufsbildungszentrum.[12]
26. Februar 2013 in Wernigerode, Sachsen-Anhalt: Eine 15-jährige Gymnasiastin verletzte zwei Mitschüler während des Unterrichts mit einer Schreckschusspistole. Bereits im November 2011 hatte sie einen Amoklauf angekündigt.[13]
24. Januar 2022 in Heidelberg, Baden-Württemberg: Beim Amoklauf von Heidelberg erschoss in einem Hörsaal der Universität Heidelberg ein 18-jähriger Student eine junge Frau und verletzte drei weitere Menschen.[14]
19. Mai 2022 in Bremerhaven, Bremen: Beim Amoklauf von Bremerhaven schoss ein 21-Jähriger ehemaliger Schüler zwei Mal mit einer Armbrust auf eine Schulsekretärin des Lloyd-Gymnasiums, die dadurch lebensgefährlich verletzt wurde.[15][16] Aufgrund des Amoklaufes sollen weitere Sicherheitsmaßnahmen für Bremer Schulen beschlossen werden.[17]
10. Juni 2022 in Hamm, Nordrhein-Westfalen: An der Hochschule Hamm-Lippstadt tötete ein 34-Jähriger eine 30-jährige Lehrbeauftragte und verletzte zwei 22-jährige Studentinnen sowie einen 22-jährigen Studenten.[18]
22. Februar 2024 in Wuppertal, Nordrhein-Westfalen: Am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal-Elberfeld verletzte ein 17-jähriger Schüler mehrere Schüler mit einem Messer zum Teil lebensgefährlich.[19]
-
- Beiträge: 27428
- Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
- Wohnort: Kassel
- Kontaktdaten:
Der Beitrag, den du zitierst hast, richtete sich doch gar nicht an dich.Consul hat geschrieben :Ich habe mit keinem Satz einen anti-individualistischen Kollektivismus oder eine totale ethnische oder kulturelle Homogenität der Bevölkerung Deutschlands befürwortet.Jörn hat geschrieben : Jede Jeck ist anders.
+++ Sendepause +++
Letzteres ist vielleicht so, aber du akzeptierst ja nicht wirklich, dass jeder Jeck anders ist. Der nationaltrunkene Jeck stört dein Wohlbefinden empfindlich, schon wem zu viel Vielfalt kontraproduktiv erscheint, wird zurückgewiesen. "Vielfalt" und "Individualismus" sind Ideologien, die sich aus bestimmten soziokulturellen und materiellen Voraussetzungen ergeben. Weder der indigene Amazonasbewohner noch der Bewohner Bhutans wird auf Vielfalt und Individualismus setzen. Sie sind an ganz bestimmte Voraussetzungen gebunden und sind auch nicht Kern der Demokratie, sondern Kern der normativ durchgestylten Demokratie, wie du sie haben möchtest. Es gibt aber nicht nur in fernen Ländern, sondern auch hier Menschen, die weder deine Vision von Demokratie noch Herrn Höckes oder Herrn Trumps Vision von Demokratie als die Demokratie wollen. Auch "Vielfalt" ist ein normativ aufgeladener Ideologiebegriff, deshalb wird so erbittert gestritten.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Do 13. Feb 2025, 13:21Du hast allerdings min. 90% von dem, was ich geschrieben habe und auch alle Kontexte, in denen ich es geschrieben habe, einfach unter den Tisch fallen lassen. Außerdem folgt daraus, dass ich etwas schätze, keineswegs, dass es nur darum geht, in welcher Welt ich mich wohlfühle. Ich fühle mich aus guten Gründen in einer Welt am wohlsten, in der die Individualität der Einzelnen (und damit die Buntheit der Welt) geschützt wird. Das gehört für mich zum Kern der Demokratie. Jede Jeck ist anders.
Ich bleibe dabei: die eigene Gefühlslage bestimmt wesentlich die Argumente, die wir zu akzeptieren bereit sind und die Ideologie, der wir folgen. Was für die Politik, je stärker sie moralisch aufgeladen wird, die bekannten Folgen hat.
Meine Ideologie ist eine andere: Ich verstehe Politik neutral als die Kunst des Interessenausgleich. Da das aber nicht reicht, erweitere ich das um zwei normative Begriffe: Idealerweise ist Politik die Kunst des fairen Interessenausgleichs. Was eine Absage an alle elitären Demokratieverständnisse ist.
-
- Beiträge: 27428
- Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
- Wohnort: Kassel
- Kontaktdaten:
Klar doch, wenn es gut für dein Wohlbefinden ist. Es ist aber lustig, wenn man darauf hinweist, wie unterschiedlich die Menschen sind, um in Frage zu stellen, dass sie unterschiedlich sind :) das führt auch bei mir zu einem gewissen erheiterten Wohlbefinden. Übrigens: Daraus, dass ich glaube, dass jede Jeck anders ist, folgt ja keineswegs, dass ich alle Meinungen aller Jecks teile und alle Jecks toll finde. Darauf habe ich mich damit nicht festgelegt.
+++ Sendepause +++
-
- Beiträge: 1250
- Registriert: Di 23. Apr 2024, 14:30
Es gibt einen universaleren und einen spezifischeren "Ideologie"-Begriff. Der allgemeinere meint "das einer Idee bzw einem Ideenkomplex folgende Denken". Insofern ist begriffliches Denken immer ideologisch, muß ideologisch sein, sonst fehlt ihm die Stringenz. Allerdings gibt es dazu den Gegenbegriff, das "wilde", anarchische, "rhizomische", assoziative Denken, und anders das unbewußte, nicht den Begriffen, sondern den Gefühlen, der Psychologik folgende Denken. Alle diese Formen des Denkens sind bedingtes Denken, haben den Mangel, nicht absolut zu sein. Aber es gibt kein absolutes, perspektivenunabhängiges Denken. Denken ist Bilden und Abbilden, steht immer in diesem Kontext. Freilich heißt das nicht, daß man auf den "Wahrheitsbegriff" verzichten muß, denn man kann das Denken unabhängiger von seinen Bedingungen machen, relativ "objektivieren", was die Naturwissenschaft versucht, oder man kann die Bedingungen des Denkens erforschen und so zu einer bedingten Objektivität fortschreiten, einem Erfassen subjektiver Wahrheit, was das Geschäft der Geisteswissenschaften ist.
Der spezifischere Begriff, der im politischen Bereich verwendet wird, ist der von Marx präzisierte "Ideologiebegriff", der unser von Kindesbeinen eingeübtes aristotelisches, binäres Denken vor Verständnisprobleme stellt. Er nennt Ideologie nicht einfach alles begriffsabhängige Denken, sondern begreift die Nichtzufälligkeit, Nichtwillkürlichkeit, die Bedingtheit des Denkens im gesellschaftlichen Prozeß, das "notwendig falsche Bewußtsein" oder die "wahre" Widerspiegelung des "falschen", faktisch-gesellschaftlichen Seins.
Der spezifischere Begriff, der im politischen Bereich verwendet wird, ist der von Marx präzisierte "Ideologiebegriff", der unser von Kindesbeinen eingeübtes aristotelisches, binäres Denken vor Verständnisprobleme stellt. Er nennt Ideologie nicht einfach alles begriffsabhängige Denken, sondern begreift die Nichtzufälligkeit, Nichtwillkürlichkeit, die Bedingtheit des Denkens im gesellschaftlichen Prozeß, das "notwendig falsche Bewußtsein" oder die "wahre" Widerspiegelung des "falschen", faktisch-gesellschaftlichen Seins.
Das habe ich noch nie verstanden: was soll ein notwendig falsches Bewusstsein oder ein falsches faktisch-gesellschaftliches Sein sein? Um das festzustellen, brauche ich einen Begriff irgendeines objektiv richtigen Bewusstseins oder faktisch-gesellschaftlichen Seins. Das müsste dann ein natürliches, von normativen Aufladungen unabhängiges, im Prinzip vor allem sozialen Aushandeln angesiedeltes sein. Damit landet man aber wieder wie etwa beim libertären oder liberalen Eigentumsbegriff oder beim Begriff der Menschenwürde bei ziemlich windigen Herleitungen.Wolfgang Endemann hat geschrieben : ↑Sa 15. Feb 2025, 12:08eiten, einem Erfassen subjektiver Wahrheit, was das Geschäft der Geisteswissenschaften ist.
Der spezifischere Begriff, der im politischen Bereich verwendet wird, ist der von Marx präzisierte "Ideologiebegriff", der unser von Kindesbeinen eingeübtes aristotelisches, binäres Denken vor Verständnisprobleme stellt. Er nennt Ideologie nicht einfach alles begriffsabhängige Denken, sondern begreift die Nichtzufälligkeit, Nichtwillkürlichkeit, die Bedingtheit des Denkens im gesellschaftlichen Prozeß, das "notwendig falsche Bewußtsein" oder die "wahre" Widerspiegelung des "falschen", faktisch-gesellschaftlichen Seins.
-
- Beiträge: 2220
- Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
- Wohnort: Shangrila 2.0
Wenn man denn berücksichtigt, wie doch verschwindet gering die Wahrscheinlichkeit ist, in folge eines Anschlages, wie ihn München, durch einen Migranten verletzt oder gar getötet zu werden, so würde ich dieses "falsch hochrechnen" eher durch ein "falsch hochfühlen" ersetzen wollen. Können doch "gefühlte" Tatsache sowohl richtig als auch falsch hochgefühlt werden.Quk hat geschrieben : ↑Fr 14. Feb 2025, 05:02München ist nicht "jede Stadt". Wenn der Verletzte München als einen Beweis ansieht, dass das Verbrechen in jeder Stadt passiert, dann ist das nur ein "gefühlter" Beweis und keine Tatsache. Dein Kommentar klang so, als wäre hier die "große Spinne" eine Tatsache. Wenn Du das als "gefühlte" Tatsache meintest, stimme ich Dir zu.Timberlake hat geschrieben : ↑Do 13. Feb 2025, 19:56So macht mein Kommentar Sinn und zwar "übertragenem Sinn" . Wenn einer diese falsch hochrechnete und meinte, dies geschehe täglich in jeder Stadt oder so ähnlich, dann ....
So würde ich, weil vom deutschen Städte- und Gemeindebund "richtig hochgerechnet", dergleichen als "richtig hochgefühlt" bezeichnen wollen.tagesschau.de hat geschrieben :
Zuzug von Geflüchteten
Kommunen fordern Begrenzung der Migration
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert ein Umsteuern in der Migrationspolitik. Der Zuzug nach Deutschland müsse "geordnet, gesteuert und reduziert werden", man brauche mehr Geld und Personal sowie ein Ende des "Zuständigkeitsbingos".
Die Kommunen in Deutschland haben wegen des starken Zuzugs von Geflüchteten nach eigene Angaben die Belastungsgrenze erreicht. Es könnten hierzulande nicht unbegrenzt Menschen aufgenommen werden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, André Berghegger, auf der Jahrespressekonferenz in Berlin.
Wenn man übrigens die Spinnenfrage auf das anwendet, so hätte die Spinne in Ecke nicht nur bloß gefühlt, sondern tatsächlich 6 cm lange Beine.
Wohlgemerkt im Gegensatz zu dem, was uns "gefühlt" bald keine Karnevalsumzüge mehr feiern und Weihnachtsmärkte zu Festungen ausbauen lässt.HeinrichUnverzagt hat geschrieben : ↑Fr 14. Feb 2025, 23:54"Die unnötige, fälschliche mathematische Vergrößerung des Befürchteten" hat durch diese einzelnen Taten leider einen exponentiellen Charakter entwickelt. Unsere alltägliche Kultur ordnet sich gerade einem Diktat unter, dass in keinem muslimischen Land geduldet würde. Heinrich Winkler mit seinem Essay im letzten Spiegel zeigt die Fehlentwicklung in unserem Asylsystem auf. Wir können bald keine Karnevalsumzüge mehr feiern, Weihnachtsmärkte werden zu Festungen ausgebaut. Hakts noch? Das hat nichts mit AFD-Gedankengut oder rechtem Sinnen zu tun. Eher mit Selbsterhaltungstrieb.
Wir haben also zu unterscheiden zwischen einem "exponentiellen Charakter" dessen was falsch und dessen was richtig hochgefühlt wird. Indes beides lässt die AfD wachsen und ggf. die Demokratie schwinden,
Vielleicht verstehst du ja nunmehr, nach Kenntnisname dieses Unterschieds, was ein notwendig falsches Bewusstsein oder ein falsches faktisch-gesellschaftliches Sein ist. Kannst du dir doch mit dem , was der deutsche Städte- und Gemeindebund bezüglich der Migration fordert , ein Begriff von einem objektiv richtigen Bewusstseins oder eines faktisch-gesellschaftlichen Seins machen. Wofür ein notwendig falsches Bewusstsein oder ein falsches faktisch-gesellschaftliches Sein, wie das durch eine nur gefühlte Bedrohung , durch Migranten insofern hilfreich ist , wie das man der Forderung des deutsche Städte- und Gemeindebund in der Praxis auch nachkommt. Das wäre dafür noch ein Push- und Pull-Faktor. Wie ich übrigens solche falsche Bewusstseine oder falsche faktisch-gesellschaftliche Seins ganz grundsätzlich "notwendig" für solche Faktoren halten würde. Sozusagen als Katalysator. Um dazu einmal ein "Begriff" aus dem "faktischen Seins" der Chemie zu verwenden.Pragmatix hat geschrieben : ↑Sa 15. Feb 2025, 12:26
Das habe ich noch nie verstanden: was soll ein notwendig falsches Bewusstsein oder ein falsches faktisch-gesellschaftliches Sein sein? Um das festzustellen, brauche ich einen Begriff irgendeines objektiv richtigen Bewusstseins oder faktisch-gesellschaftlichen Seins.
Zuletzt geändert von Timberlake am Sa 15. Feb 2025, 13:54, insgesamt 6-mal geändert.
Nein, weiß ich nicht. Aber nur zur Ergänzung: „Fühlen“ machen nicht Informationen über die Zahlen und das Insverhältnissetzen, sondern die mediale Aufbereitung, das Medienecho. Das gilt für sehr viele Bereiche, wo der Einzelne als Unbetroffemer erst durch die Medien aufgescheucht und emotionalisiert wird.
-
- Beiträge: 2220
- Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
- Wohnort: Shangrila 2.0
Im Sinne von Sender und Empfänger ... ich ergänze .. ein gesendetes Medienecho , dass als solches auf dem Empfänger abgestimmt ist.
Diese bewusste, sichtbare Ebene ist für das Anwachsen der AfD insofern von Belang, wie das von daher, also einem objektiv richtigen Bewusstseins oder faktisch-gesellschaftlichen Seins, tatsächlich ein Problem mit der Migration besteht. Insofern diejenigen, die dieses Problem leugnen, möglicherweise einer Kommunikation unterliegen, wie sich unter der Wasserlinie abspielt. Einer Kommunikation, motiviert von Wertvorstellungen, wider einer sichtbaren Sachebene. Ein notwendig falsches Bewusstsein oder ein falsches faktisch-gesellschaftliches Sein, um bezüglich dessen, wofür man sich vorzugsweise im Sonntagsreden bekennt, nicht gänzlich ohne Hosen dazustehen.
Und somit , gemäß diesem Eisbergmodell, einer Kommunikation unterliegt, wo sich 80 % auf einer unbewusste, unsichtbaren Beziehungsebene abspielt.studyflix.de hat geschrieben :
Das Eisbergmodell einfach erklärt
Das Eisbergmodell (auch Eisberg Modell / Eisbergprinzip, engl. Iceberg Model / Iceberg Theory) zählst du zu den Kommunikationsmodellen. Es verwendet einen Eisberg als Symbolbild für die Kommunikation zwischen Menschen. Bei einem Eisberg befinden sich etwa 20 % oberhalb des Wassers, die restlichen 80 % sind unterhalb des Wassers verborgen. Genau so ist es bei der menschlichen Kommunikation.
Ca. 20 % der Kommunikation machen die bewusste, sichtbare Sachebene aus. Das sind alle Fakten und Informationen, die du deinem Gesprächspartner durch Worte mitteilst. Die übrigen 80 % stellen die unbewusste, unsichtbare Beziehungsebene dar. Dazu gehören deine Gefühle, deine Wertvorstellungen und deine Motive. Sie können durch Mimik, Gestik und Tonfall angedeutet werden, aber der Kommunikationspartner kann nie all diese persönlichen Hintergründe erfassen. Gleichzeitig beeinflussen sie natürlich die Kommunikation.
Eine Ebene , die uns gelegentlich ein Bewusstsein oder Sein als "notwendig" falsch erscheinen lässt . Um das festzustellen, braucht es mit der bewussten, sichtbaren Sachebene jenen Bereich des Eisbergs , der sich zu etwa 20 % oberhalb des Wassers befindet. Um sich mal an dieser Stelle von daher einen Begriff irgendeines objektiv richtigen Bewusstseins oder faktisch-gesellschaftlichen Seins zu machen.Pragmatix hat geschrieben : ↑Sa 15. Feb 2025, 12:26Das habe ich noch nie verstanden: was soll ein notwendig falsches Bewusstsein oder ein falsches faktisch-gesellschaftliches Sein sein? Um das festzustellen, brauche ich einen Begriff irgendeines objektiv richtigen Bewusstseins oder faktisch-gesellschaftlichen Seins.
Diese bewusste, sichtbare Ebene ist für das Anwachsen der AfD insofern von Belang, wie das von daher, also einem objektiv richtigen Bewusstseins oder faktisch-gesellschaftlichen Seins, tatsächlich ein Problem mit der Migration besteht. Insofern diejenigen, die dieses Problem leugnen, möglicherweise einer Kommunikation unterliegen, wie sich unter der Wasserlinie abspielt. Einer Kommunikation, motiviert von Wertvorstellungen, wider einer sichtbaren Sachebene. Ein notwendig falsches Bewusstsein oder ein falsches faktisch-gesellschaftliches Sein, um bezüglich dessen, wofür man sich vorzugsweise im Sonntagsreden bekennt, nicht gänzlich ohne Hosen dazustehen.
Die Anstalt -- ab 18:15 wirds besonders interesssant:
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/d ... tor=CS5-95
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/d ... tor=CS5-95
Das klappt bei mir nicht. Das Video läuft nicht durch, es läuft gar nicht. 3 Wörter gesprochen, und es lädt, zwei Wörter und es lädt usw. Komisch, ich kann Folgen aus der Mediathek ARD bzw. One ohne Probleme schauen, aber so ein Film beim ZDF geht nie. Gibt es dazu irgendwo einen Text?
Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)
Wolfgang Endemann hat geschrieben : ↑Sa 15. Feb 2025, 12:08Es gibt einen universaleren und einen spezifischeren "Ideologie"-Begriff. Der allgemeinere meint "das einer Idee bzw einem Ideenkomplex folgende Denken". Insofern ist begriffliches Denken immer ideologisch, muß ideologisch sein, sonst fehlt ihm die Stringenz. Allerdings gibt es dazu den Gegenbegriff, das "wilde", anarchische, "rhizomische", assoziative Denken, und anders das unbewußte, nicht den Begriffen, sondern den Gefühlen, der Psychologik folgende Denken. Alle diese Formen des Denkens sind bedingtes Denken, haben den Mangel, nicht absolut zu sein. Aber es gibt kein absolutes, perspektivenunabhängiges Denken. Denken ist Bilden und Abbilden, steht immer in diesem Kontext. Freilich heißt das nicht, daß man auf den "Wahrheitsbegriff" verzichten muß, denn man kann das Denken unabhängiger von seinen Bedingungen machen, relativ "objektivieren", was die Naturwissenschaft versucht, oder man kann die Bedingungen des Denkens erforschen und so zu einer bedingten Objektivität fortschreiten, einem Erfassen subjektiver Wahrheit, was das Geschäft der Geisteswissenschaften ist.
Der spezifischere Begriff, der im politischen Bereich verwendet wird, ist der von Marx präzisierte "Ideologiebegriff", der unser von Kindesbeinen eingeübtes aristotelisches, binäres Denken vor Verständnisprobleme stellt. Er nennt Ideologie nicht einfach alles begriffsabhängige Denken, sondern begreift die Nichtzufälligkeit, Nichtwillkürlichkeit, die Bedingtheit des Denkens im gesellschaftlichen Prozeß, das "notwendig falsche Bewußtsein" oder die "wahre" Widerspiegelung des "falschen", faktisch-gesellschaftlichen Seins.
"Ideology: The problem-child of political analysis…"
——————————
"Ideologie: Das Sorgenkind der politischen Analyse…" [meine Übers.]
(Freeden, Michael. Ideology Studies: New Advances and Interpretations. Abingdon: Routledge, 2022. p. 11)
Freeden's Auffassung ist nahe an der etymologischen Bedeutung:"The first problem confronting any discussion of the nature of ideology is that there is no settled or agreed definition of the term, only a collection of rival definitions. As David McLellan (1995) commented, ‘Ideology is the most elusive concept in the whole of the social sciences.’ Few political terms have been the subject of such deep and impassioned controversy. This has occurred for two reasons. In the first place, as all concepts of ideology acknowledge a link between theory and practice, the term uncovers highly contentious debates about the role of ideas in politics and the relationship between beliefs and theories on the one hand, and material life or political conduct on the other. Second, the concept of ideology has not been able to stand apart from the ongoing struggle between and among political ideologies. For much of its history, the term ‘ideology’ has been used as a political weapon, a device with which to condemn or criticize rival sets of ideas or belief systems. Not until the second half of the twentieth century was a neutral and apparently objective concept of ideology widely employed, and even then disagreements persisted over the social role and political significance of ideology. Among the meanings that have been attached to ideology are the following:
* a political belief system
* an action-orientated set of political ideas
* the ideas of the ruling class
* the world-view of a particular social class or social group
* political ideas that embody or articulate class or social interests
* ideas that propagate false consciousness among the exploited or oppressed
* ideas that situate the individual within a social context and generate a sense of collective belonging
* an officially sanctioned set of ideas used to legitimize a political system or regime
* an all-embracing political doctrine that claims a monopoly of truth
* an abstract and highly systematic set of political ideas.
The origins of the term are nevertheless clear. The word ‘ideology’ was coined during the French Revolution by Antoine Destutt de Tracy (1754–1836), and was first used in public in 1796. For de Tracy, idéologie referred to a new ‘science of ideas’, literally an idea-ology.
With a rationalist zeal typical of the Enlightenment, he believed that it was possible to uncover the origins of ideas objectively, and proclaimed that this new science would come to enjoy the same status as established sciences such as biology and zoology. More boldly, since all forms of enquiry are based on ideas, de Tracy suggested that ideology would eventually come to be recognized as the queen of the sciences. However, despite these high expectations, this original meaning of the term has had little impact on later usage, which has been influenced by both Marxist and non-Marxist thinking."
——————————
"Das erste Problem, mit dem jede Diskussion über die Natur der Ideologie konfrontiert ist, ist, dass es keine festgelegte oder vereinbarte Definition des Begriffs gibt, sondern nur eine Sammlung konkurrierender Definitionen. Wie David McLellan (1995) bemerkte: „Ideologie ist das am schwersten fassbare Konzept in den gesamten Sozialwissenschaften.“ Nur wenige politische Begriffe waren Gegenstand so tiefer und leidenschaftlicher Kontroversen. Dies geschah aus zwei Gründen. Erstens, da alle Konzepte der Ideologie eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis anerkennen, enthüllt der Begriff höchst umstrittene Debatten über die Rolle von Ideen in der Politik und die Beziehung zwischen Überzeugungen und Theorien einerseits und materiellem Leben oder politischem Verhalten andererseits. Zweitens konnte sich das Konzept der Ideologie nicht von dem anhaltenden Kampf zwischen und innerhalb politischer Ideologien abgrenzen. Während eines Großteils seiner Geschichte wurde der Begriff „Ideologie“ als politische Waffe verwendet, als Mittel, um konkurrierende Ideen oder Glaubenssysteme zu verurteilen oder zu kritisieren. Erst in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde ein neutrales und scheinbar objektives Konzept der weit verbreiteten Ideologie, und selbst dann bestanden Meinungsverschiedenheiten über die soziale Rolle und politische Bedeutung der Ideologie. Zu den Bedeutungen, die der Ideologie zugeschrieben wurden, gehören die folgenden:
* ein politisches Glaubenssystem
* eine handlungsorientierte Menge politischer Ideen
* die Ideen der herrschenden Klasse
* die Weltanschauung einer bestimmten sozialen Klasse oder sozialen Gruppe
* politische Ideen, die Klassen- oder soziale Interessen verkörpern oder artikulieren
* Ideen, die falsches Bewusstsein unter den Ausgebeuteten oder Unterdrückten verbreiten
* Ideen, die das Individuum in einen sozialen Kontext stellen und ein Gefühl kollektiver Zugehörigkeit erzeugen
* eine offiziell autorisierte Menge von Ideen, die zur Legitimation eines politischen Systems oder Regimes verwendet wird
* eine allumfassende politische Doktrin, die ein Monopol auf die Wahrheit beansprucht
* eine abstrakte und hochgradig systematische Menge politischer Ideen.
Die Ursprünge des Begriffs sind dennoch klar. Das Wort „Ideologie“ wurde während der Französischen Revolution von Antoine Destutt de Tracy (1754–1836) geprägt und erstmals 1796 öffentlich verwendet. Für de Tracy bezeichnete Idéologie eine neue „Wissenschaft der Ideen“, wörtlich eine Idee-ologie. Mit einem für die Aufklärung typischen rationalistischen Eifer glaubte er, dass es möglich sei, die Ursprünge von Ideen objektiv aufzudecken, und verkündete, dass diese neue Wissenschaft den gleichen Status genießen würde wie etablierte Wissenschaften wie Biologie und Zoologie. De Tracy ging sogar noch mutiger davon aus, dass die Ideologie schließlich als Königin der Wissenschaften anerkannt werden würde, da alle Formen der Untersuchung auf Ideen basieren. Trotz dieser hohen Erwartungen hatte diese ursprüngliche Bedeutung des Begriffs jedoch wenig Einfluss auf die spätere Verwendung, die sowohl vom marxistischen als auch vom nichtmarxistischen Denken beeinflusst wurde." [Übersetzt von Google Translate]
(Heywood, Andrew. Political Ideologies: An Introduction. 7th ed. London: Red Globe Press/Macmillan, 2021. pp. 2-3)
"Ideologies are complex combinations and clusters of political concepts in sustainable patterns."
——————————
"Ideologien sind komplexe Kombinationen und Bündel politischer Begriffe in nachhaltigen Mustern." [meine Übers.]
(Freeden, Michael. Ideology: A Very Short Introduction. Oxford: Oxford University Press, 2003. p. 51)
"Marxist views
The career of ideology as a key political term stems from the use made of it in the writings of Karl Marx. Marx’s use of the term, and the interest shown in it by later generations of Marxist thinkers, largely explains the prominence ideology enjoys in modern social and political thought. Yet the meaning Marx ascribed to the concept is very different from the one usually accorded it in mainstream political analysis. Marx used the term in the title of his early work The German Ideology ([1846]1970), written with his lifelong collaborator Friedrich Engels (1820–95). This also contains Marx’s clearest description of his view of ideology:
—
The ideas of the ruling class are in every epoch the ruling ideas, i.e. the class which is the ruling material force of society, is at the same time the ruling intellectual force. The class which has the means of material production at its disposal, has control at the same time over the means of mental production, so that thereby, generally speaking, the ideas of those who lack the means of mental production are subject to it. (Marx and Engels, [1846]1970)
—
Marx’s concept of ideology has a number of crucial features. First, ideology is about delusion and mystification: it perpetrates a false or mistaken view of the world, what Engels later referred to as ‘false consciousness’. Marx used ideology as a critical concept, the purpose of which is to unmask a process of systematic mystification. His own ideas he classified as scientific, because they were designed to accurately uncover the workings of history and society. The contrast between ideology and science, between falsehood and truth, was thus vital to Marx’s use of the term. Second, ideology is linked to the class system. Marx believed that the distortion implicit in ideology stems from the fact that it reflects the interests and perspective on society of the ruling class. The ideology of a capitalist society is therefore bourgeois ideology. The ruling class is unwilling to recognize itself as an oppressor and, equally, is anxious to reconcile the oppressed to their oppression. The class system is thus presented upside down, a notion Marx conveyed through the image of the camera obscura, the inverted picture that is produced by a camera lens or the human eye. Liberalism, which portrays rights that can only be exercised by the propertied and privileged as universal entitlements, is therefore the classic example of ideology.
Third, ideology is a manifestation of power. In concealing the contradictions on which capitalism, in common with all class societies, is based, ideology serves to hide from the exploited proletariat the fact of its own exploitation, and thereby upholds a system of unequal class power. Ideology literally constitutes the ‘ruling’ ideas of the age. Finally, Marx treated ideology as a temporary phenomenon. Ideology will only continue so long as the class system that generates it survives. The proletariat – in Marx’s view, the ‘grave digger’ of capitalism – is destined not to establish another form of class society, but rather to abolish class inequality altogether by bringing about the collective ownership of wealth. The interests of the proletariat thus coincide with those of society as a whole. The proletariat, in short, does not need ideology because it is the only class that needs no illusions.
Later generations of Marxists showed, if anything, a greater interest in ideology than did Marx himself. This largely stems from the fact that Marx’s confident prediction of capitalism’s doom proved to be highly optimistic, encouraging later Marxists to focus on ideology as one of the factors explaining the unexpected resilience of the capitalist mode of production. However, important shifts in the meaning of the term also took place. In particular, all classes came to be seen to possess ideologies. For Lenin and most later Marxists, ideology therefore came to refer to the distinctive ideas of a particular social class, ideas that advance its interests regardless of its class position. However, as all classes – the proletariat as well as the bourgeoisie – have an ideology, the term was robbed of its negative or pejorative connotations."
——————————
"Marxistische Ansichten
Die Karriere der Ideologie als politischer Schlüsselbegriff geht auf ihre Verwendung in den Schriften von Karl Marx zurück. Marx‘ Verwendung des Begriffs und das Interesse späterer Generationen marxistischer Denker an ihm erklären weitgehend die Bedeutung, die die Ideologie im modernen sozialen und politischen Denken genießt. Doch die Bedeutung, die Marx dem Konzept zuschreibt, unterscheidet sich stark von der, die ihm in der politischen Mainstream-Analyse normalerweise zugeschrieben wird. Marx verwendete den Begriff im Titel seines frühen Werks Die deutsche Ideologie ([1846]1970), das er zusammen mit seinem lebenslangen Mitarbeiter Friedrich Engels (1820–1895) schrieb. Darin findet sich auch Marx‘ klarste Beschreibung seiner Ideologieansicht:
–
Die Ideen der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Ideen, d. h. die Klasse, die die herrschende materielle Kraft der Gesellschaft ist, ist gleichzeitig die herrschende intellektuelle Kraft. Die Klasse, die über die Mittel der materiellen Produktion verfügt, hat gleichzeitig die Kontrolle über die Mittel der geistigen Produktion, so dass dadurch im Allgemeinen die Ideen derjenigen, denen die Mittel zur geistigen Produktion fehlen, ihr unterworfen sind. (Marx und Engels, [1846]1970)
—
Marx’ Begriff der Ideologie weist eine Reihe entscheidender Merkmale auf. Erstens geht es bei der Ideologie um Täuschung und Mystifizierung: Sie verbreitet eine falsche oder fehlerhafte Sicht der Welt, die Engels später als „falsches Bewusstsein“ bezeichnete. Marx verwendete Ideologie als kritischen Begriff, dessen Zweck es ist, einen Prozess der systematischen Mystifizierung zu entlarven. Seine eigenen Ideen stufte er als wissenschaftlich ein, weil sie darauf ausgelegt waren, die Funktionsweise von Geschichte und Gesellschaft genau aufzudecken. Der Kontrast zwischen Ideologie und Wissenschaft, zwischen Lüge und Wahrheit war daher für Marx’ Verwendung des Begriffs von entscheidender Bedeutung. Zweitens ist die Ideologie mit dem Klassensystem verbunden. Marx glaubte, dass die in der Ideologie implizite Verzerrung aus der Tatsache resultiert, dass sie die Interessen und die Perspektive der herrschenden Klasse auf die Gesellschaft widerspiegelt. Die Ideologie einer kapitalistischen Gesellschaft ist daher eine bürgerliche Ideologie. Die herrschende Klasse ist nicht bereit, sich selbst als Unterdrücker anzuerkennen und ist ebenso bestrebt, die Unterdrückten mit ihrer Unterdrückung zu versöhnen. Das Klassensystem wird somit auf den Kopf gestellt, eine Vorstellung, die Marx durch das Bild der Camera Obscura vermittelte, des umgekehrten Bildes, das von einer Kameralinse oder dem menschlichen Auge erzeugt wird. Der Liberalismus, der Rechte, die nur von Besitzenden und Privilegierten ausgeübt werden können, als universelle Ansprüche darstellt, ist daher das klassische Beispiel für Ideologie.
Drittens ist Ideologie eine Manifestation von Macht. Indem sie die Widersprüche verbirgt, auf denen der Kapitalismus wie alle Klassengesellschaften basiert, dient die Ideologie dazu, vor dem ausgebeuteten Proletariat die Tatsache seiner eigenen Ausbeutung zu verbergen und so ein System ungleicher Klassenmacht aufrechtzuerhalten. Die Ideologie stellt buchstäblich die „herrschenden“ Ideen des Zeitalters dar. Schließlich behandelte Marx die Ideologie als ein vorübergehendes Phänomen. Ideologie wird nur so lange fortbestehen, wie das Klassensystem, das sie hervorbringt, überlebt. Das Proletariat – in Marx‘ Augen der „Totengräber“ des Kapitalismus – ist nicht dazu bestimmt, eine andere Form der Klassengesellschaft zu errichten, sondern vielmehr die Klassenungleichheit durch die Schaffung kollektiven Eigentums am Reichtum gänzlich abzuschaffen. Die Interessen des Proletariats decken sich also mit denen der Gesellschaft als Ganzes. Kurz gesagt, das Proletariat braucht keine Ideologie, weil es die einzige Klasse ist, die keine Illusionen braucht.
Spätere Generationen von Marxisten zeigten, wenn überhaupt, ein größeres Interesse an Ideologie als Marx selbst. Dies rührt größtenteils daher, dass sich Marx‘ zuversichtliche Vorhersage des Untergangs des Kapitalismus als sehr optimistisch erwies, was spätere Marxisten dazu ermutigte, sich auf Ideologie als einen der Faktoren zu konzentrieren, die die unerwartete Widerstandsfähigkeit der kapitalistischen Produktionsweise erklären. Es kam jedoch auch zu wichtigen Bedeutungsverschiebungen des Begriffs. Insbesondere wurde angenommen, dass alle Klassen Ideologien besaßen. Für Lenin und die meisten späteren Marxisten bezeichnete Ideologie daher die besonderen Ideen einer bestimmten sozialen Klasse, Ideen, die ihre Interessen ungeachtet ihrer Klassenzugehörigkeit fördern. Da jedoch alle Klassen – das Proletariat ebenso wie die Bourgeoisie – eine Ideologie haben, wurde der Begriff seiner negativen oder abwertenden Konnotationen beraubt."
[Übersetzt von Google Translate]
(Heywood, Andrew. Political Ideologies: An Introduction. 7th ed. London: Red Globe Press/Macmillan, 2021. pp. 3-4)
"Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d.h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht. Die Klasse, die die Mittel zur materiellen Produktion zu ihrer Verfügung hat, disponiert damit zugleich über die Mittel zur geistigen Produktion, so dass ihr damit zugleich im Durchschnitt die Gedanken derer, denen die Mittel zur geistigen Produktion abgehen, unterworfen sind. Die herrschenden Gedanken sind weiter Nichts als der ideelle Ausdruck der herrschenden materiellen Verhältnisse, die als Gedanken gefassten herrschenden materiellen Verhältnisse; also der Verhältnisse, die eben die eine Klasse zur herrschenden machen, also die Gedanken ihrer Herrschaft. Die Individuen, welche die herrschende Klasse ausmachen, haben unter Anderm auch Bewusstsein und denken daher; insofern sie also als Klasse herrschen und den ganzen Umfang einer Geschichtsepoche bestimmen, versteht es sich von selbst, dass sie dies in ihrer ganzen Ausdehnung tun, also unter Andern auch als Denkende, als Produzenten von Gedanken herrschen, die Produktion und Distribution der Gedanken ihrer Zeit regeln; dass also ihre Gedanken die herrschenden Gedanken der Epoche sind."
(Marx, Karl, und Friedrich Engels. Die deutsche Ideologie. [1845-6.] Marx-Engels-Werke, Bd. 3. Berlin: Dietz, 1978. S. 46)
"Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst." – Juliane Werding
Quk hat geschrieben : ↑Sa 15. Feb 2025, 18:05Die Anstalt -- ab 18:15 wirds besonders interesssant:
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/d ... tor=CS5-95
Hast Du mal folgendes probiert? Am unteren, rechten Bildrand auf das Zahnradsymbol ("Einstellungen") klicken und dann unter "Videoqualität" auf 16 MB/min klicken. Vielleicht ist Dein Netz zu langsam für HD.
Und nun auch noch armes Villach, irgendwas läuft da schief...
Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.
Danke für die beiden Literaturhinweise, hol ich mir sofort aus der Bibliothek diese Woche.Consul hat geschrieben : ↑So 16. Feb 2025, 00:12
* ein politisches Glaubenssystem
* eine handlungsorientierte Menge politischer Ideen
* die Ideen der herrschenden Klasse
* die Weltanschauung einer bestimmten sozialen Klasse oder sozialen Gruppe
* politische Ideen, die Klassen- oder soziale Interessen verkörpern oder artikulieren
* Ideen, die falsches Bewusstsein unter den Ausgebeuteten oder Unterdrückten verbreiten
* Ideen, die das Individuum in einen sozialen Kontext stellen und ein Gefühl kollektiver Zugehörigkeit erzeugen
* eine offiziell autorisierte Menge von Ideen, die zur Legitimation eines politischen Systems oder Regimes verwendet wird
* eine allumfassende politische Doktrin, die ein Monopol auf die Wahrheit beansprucht
* eine abstrakte und hochgradig systematische Menge politischer Ideen.
Die Definition hier ist gut, sie gibt dem Ideologiebegriff die notwendige Schärfe, um auch sämtliche Merkmale und Denkvoraussetzungen zu erfassen, die hier teilweise als vermeintlich ideologiefrei vertreten werden.
Was die Marx'schen Ausführungen angeht, so passt vieles heute nicht mehr ins 21. Jahrhundert, weil sich durch die massendemokratische Demokratisierung der Gesellschaften durch soziale Medien auch andere Machtfaktoren jenseits des Eigentums an den materiellen Produktionsmitteln ergeben, und weil sein Geschichtsbild ohnehin selbst ein ideologisches und kein wissenschaftliches war.
Langsam, das "Haben einer Idee" ist nur ein Aspekt von Ideologie.
Der andere, und der eigentlich entscheidende Aspekt, ist das Durchsetzen (bzw. das Streben nach Durchsetzen) der Idee-Akzeptanz.
Jeder Forscher folgt irgendeiner Idee und setzt teilweise enorme Ressourcen ein, um sie auf den Punkt zu bringen.
Es ist aber ein Unterschied, ob er seine Idee als "Pagode zur himmlischen Glückseligkeit" ansieht oder "es halt mal ausprobiert, mit dem schlechtesten Ergebnis, dass man danach immerhin weiss, wie es sich nicht verhält".
Ideologie zeichnet sich dadurch aus, dass die eigene Idee als "durchsetzungswürdig" angesehen wird.
Bei Ideologie lässt man nicht mehr das Ergebnis, also die Realität sprechen, sondern man beansprucht eine "Realität", die (noch) gar nicht vorliegt und versucht die Idee gegenüber Anderen durchzusetzen.
Ideologie ist sozusagen "ein bestimmter Umgang mit der Idee", "das Glorifizieren der Idee".
Ein Beispiel ist die Corona-Hochphase.
"Die Impfung ist der einzige Ausweg aus der Pandemie" wurde propagiert und es wurde versucht, diese Idee durchzusetzen - Akzeptanz sollte erzwungen werden - "man wollte sich um die Nicht-Geimpften kümmern".
Sie sind "in den Kampf" hineingezogen, ohne Realität auf ihrer Seite zu haben.
Wie bei allen Ideologien sind sie auf die Mauer der Realität aufgeschlagen und "fortan wollten sie nicht mehr wissen, was sie getan haben".
Dieses "an der Realität scheitern" ist ein oft gesehenes Merkmal von Ideologien.
Aktuell laufen die "Kampf- und Waffen-Begeisterten" europäischen Politiker (und so manche Medien) auch wieder gegen die Mauer der Realität - "es läuft nicht wirklich dolle und die Aussicht für die Lösung-Durch-Stärke-Ideologie ist schlechter denn je".
Man sieht Ideologie jüngst an "der Rede von Vance und den Reaktionen darauf".
Reflexartig wird versucht, die angenommene Grossartigkeit der EU-Demokratien durchzudrücken und wie schon gegen Russland sind Politiker nun auch gegen die USA (Trump-USA?) schlagartig bereit "Stärke zu zeigen".
Der Grad dieses ideologischen Verhaltens wird dadurch deutlich, dass es eine kleine Gegenstimme gibt:
"Lindner" (FDP) ruft zu mehr Demut und weniger reflexartiger Reaktionen auf (Link).
Dieses reflexartige Abwehren von allem, das den eigenen Glanz dämpfen könnte, ist ein fast sicheres Zeichen für Ideologie.
-
- Beiträge: 2220
- Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
- Wohnort: Shangrila 2.0
Um dazu auf das Thema dieses Threads zurück zum kommen ...Körper hat geschrieben : ↑So 16. Feb 2025, 12:14
Ein Beispiel ist die Corona-Hochphase.
"Die Impfung ist der einzige Ausweg aus der Pandemie" wurde propagiert und es wurde versucht, diese Idee durchzusetzen - Akzeptanz sollte erzwungen werden - "man wollte sich um die Nicht-Geimpften kümmern".
Sie sind "in den Kampf" hineingezogen, ohne Realität auf ihrer Seite zu haben.
Wie bei allen Ideologien sind sie auf die Mauer der Realität aufgeschlagen und "fortan wollten sie nicht mehr wissen, was sie getan haben".
Dieses "an der Realität scheitern" ist ein oft gesehenes Merkmal von Ideologien.
Wenn die Nicht-Geimpften "in den Kampf" hineingezogen worden sind, ohne Realität auf ihrer Seite zu haben, so frage ich mich in Anbetracht dessen schon, ob AfD daran wachsen kann. Also einer Instrumentalisierung dieser Nicht-Geimpften für ihren Wahlkampf! Das eine AfD wachsen kann , ohne die Realität auf ihrer Seite zu haben, ein oft gesehenes Merkmal von Ideologien, scheint jedenfalls so absurd nicht zu sein.mdr.de hat geschrieben :
AfD beantragt Untersuchungsausschuss zu Corona
Maskenpflicht, Versammlungsverbote, Impfungen - die AfD bezweifelt, dass die von der Politik verordneten Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie in Sachsen rechtmäßig waren. Nun soll ein Untersuchungsausschuss das Vorgehen aufarbeiten. Über die Wahl des Mittels gehen die Ansichten der Parteien auseinander.
Insofern wir uns möglicherweise vielmehr Fragen sollten, ob denn in Wirklichkeit nicht vielmehr wachsende Ideologien die Demokratie abschaffen können. Vorausgesetzt natürlich, dass Demokratien, jenseits dessen, stets die Realität auf ihr Seite haben. Was ich allerdings bezweifeln würde, wie nicht zuletzt an der Demokratie in der USA deutlich wird.
zdf.de hat geschrieben :
Wahlkampf in den USA:
Warum Trumps Lügen ihm nicht schaden
Von Ungenauigkeiten bis zu großen Lügenkonstrukten: Der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump lügt immer wieder. Doch es schadet ihm nicht, nutzt ihm sogar. Warum ist das so?
Eine aktuelle Studie hat untersucht, warum Menschen Politiker unterstützen, die lügen. Mit dem Ergebnis, dass die Begeisterung für Kandidaten stärker mit der politischen Überzeugung zusammenhängt als mit einem Glauben daran, dass deren Aussagen wahr sind. Das gilt für Wähler beider Parteien. Co-Autor Ethan Poskanzer von der Universität von Colorado sagt, Wähler sind bereit Lügen zu akzeptieren, wenn sie ein Thema voranbringen, dass ihnen wichtig ist.
- "Es ist nicht so, dass sie die Wahrheit verleugnen würden. Sie sind nicht an der Realität interessiert"
Ethan Poskanzer, Universität von Colorado
Zuletzt geändert von Timberlake am So 16. Feb 2025, 15:15, insgesamt 9-mal geändert.