Timberlake hat geschrieben : ↑ So 24. Jul 2022, 16:26
Ich habe mich lange gefragt, was wohl Kant mit dieser " höheren Zweckmäßigkeit" gemeint haben könnte , wodurch der gräßliche Anblick , eines durch Stürme empörten Ozeans, erhaben genannt werden könnte.
Ok, jetzt verstehe ich Deinen Gedankengang.
Ich kann Dir aber leider auch nicht weiterhelfen. Ich kenne dieses Zitat von Kant nicht und ich weiß auch nicht was er hier mit "höherer Zweckmäßigkeit" meint. Aber so wie ich Kant "kenne" läuft das auf etwas hinaus was eben nicht dem Einzelnen sondern der Menschheit als Gesamtheit dient. Für Kant war es immer wichtig, dass der einzelne Mensch bei seinen Überlegungen stets die anderen Menschen mit einbezieht.
Aber wie gesagt, ich weiß es nicht.
Wenn man denn im Vergleich dazu , den Anblick einer Überbevölkerung ebenfalls als gräßlich bezeichnen würde , was ja wohl , wie von dir richtig erkannt, naheliegend ist .. Stichwort: Köpfe einschlagen .. , dann könnte man zumindest hier diese "höhere Zweckmäßigkeit" darin sehen , dass dieses Gräßliche uns zwingt , das Weltall als Lebensraum zu erobern. Einer Eroberung , die man , ganz im Sinne Kants, durchaus erhaben nennen könnte. ( Mir ist dabei sehr wohl bewusst , dass ich mich mit solchen rein philosophischen Betrachtungen , eines solchen Themas wie "Zu den Sternen!", an Grenze dessen bewege , was der "Normalsterbliche" noch in der Lage ist, zu verstehen. Wie gesagt , wir befinden uns hier in einem Forum der Philosophie und da sei mir eine solche Bezugnahme auf Kants .."Kritik der Urteilskraft" erlaubt.)
Wie dem auch sei, darin , dass der Anblick einer Überbevölkerten Erde gräßlich ist, sollte man sich doch wohl noch einigen können.
Für mich war der entscheidende Punkt, dass diese Überbevölkerung unabwendbar ist, sie ist eine mathematische Gewissheit.
Und wir können nun einfach darauf warten dass es passiert, oder wir können Vorkehrungen treffen.
Für mich ist es naheliegend, dass wir uns auf das Unabwendbare vorbereiten. Das nicht zu tun wäre ja dumm.
Es gäbe Alternativen, die ich aber für noch gräßlicher (Krieg), moralisch nicht vertretbar (Soylent Green), oder einfach nicht für durchführbar (Geburtenkontrolle) halte.
Da draußen ist Platz ohne Ende. Warum sollten wir ihn nicht nutzen? Dazu müssen wir aber erst einmal wissen wo wir hinkönnen und wie wir da hinkommen.
Das geht nicht ohne Forschung und wir stehen erst am Anfang. Die Kolonisierung des Mars wäre so betrachtet ein Schritt hin zu diesem Ziel. Unsere ersten Schritte. Es geh dabei nicht darum, dass der Mars so ein besonders geeigneter Kandidat ist (ist er nicht), sondern dass er "gleich um die Ecke" ist. Man lernt erstmal gehen bevor man zum Marathonläufer wird.
Und so könnte der Mars die Teststrecke sein auf der wir lernen was wichtig ist, welche Gefahren lauern, was wir alles beachten müssen... Verstehst Du?
Der Mars ist nur ein Zwischenziel auf dem Weg weiter raus. Und so betrachtet macht es völlig Sinn, dass Forscher sich überlegen wie man eine Kolonisierung des Mars durchführen könnte.
Auch wenn wir da noch ganz am Anfang stehen. Aber so fängt es ja immer an.
Wertvoll ist die ISS auf jeden Fall - schon im materiellen Sinne: Die Schätzungen, wie viel der Betrieb der Raumstation insgesamt kostet, liegen bei weit über 100 Milliarden US-Dollar. Exakte Zahlen zu den Ausgaben gibt es nicht. Mehr als drei Milliarden Dollar sollen allein die USA jedes Jahr für den Betrieb zahlen [/i][/list]
Wenn man denn den heutigen Kurs zum Dollar als Maßstab nimmt , also in etwa soviel ,wie nach Schätzungen, der Betrieb der Raumstation ISS insgesamt kostet.
Ich stelle mir das gerade vor: Im Jahr 14821, wenn die Menschheit sich totgeschlagen hat im Kampf um die Ressourcen auf der Erde, fragt Irgendeiner: "Aber wieso haben wir nicht einfach andere Planeten kolonisiert?" und ein Anderer antwortet: "Im Jahr 2022 fand Jemand die Grundlagenforschung zu teuer".