Mikaela Shiffrin, geboren 1995 in Vail, Colorado, USA
Alpine Skirennläuferin
Seit heute die erfolgreichste Skirennläuferin im seit 1967 existierenden Weltcup und zwar geschlechter übergreifend. 87 Weltcupsiege. Sie überholte damit den großen Ingemar Stenmark, der 86 mal ein Weltcup Rennen gewann und man dachte, dieser Rekord hält ewig.
Kurzer Hinweis, Stenmark fuhr Slalom und Riesenslalom und später auch mal SuperSki, letzteren gewann er nie. Shiffrin gewann auch im SuperSki, Abfahrt und Parallelslalom.
Sie hält zudem den Rekord in einer Disziplin, im Slalom, 53 Siege.
Jüngste Weltmeisterin im Slalom, jüngste Olympiasiegerin im Slalom. 4 mal hintereinander wurde sie Weltmeisterin im Slalom. Weltmeisterschaften sind alle 2 Jahre. Sie hält den Rekord für die meisten Siege in einer Saison. Sie gewann 5 mal den Gesamtweltcup, auch in der aktuellen Saison, uneinholbar vor den letzten Rennen. Die Wertung nur im Slalom hat sie 7 mal gewonnen.
Es hätten noch mehr Siege werden können. Aber im Februar 2020 starb unerwartet ihr Vater. Das führte zu einem Bruch. Sie brach die laufende Saison ab, startet verspätet in die Saison 2020/2021, fuhr aber nur Slalom und Riesenslalom. Auch die Saison 2021/2022 verlief verkorst. Bei den olympischen Spielen 2022 schied sie mehrmals aus und gewann kein Rennen und keine Medaille.
Erst in der Saison 2022/2023 war und ist sie sportlich wieder wie vor 2020. Ich habe heute den 2. Durchgang im Slalom gesehen (im Fernsehen) und selbst eine Laiin wie ich kann erkennen, warum sie heute erneut überragend gewonnen hat.
Sie erst 28 Jahre alt und wenn sie sich nicht verletzt und sie weiter fahren will...dann wird sie die Marke von 100 Weltcup Siegen knacken.
Auf Platz drei der Bestenliste mit den meisten Weltcupsiegen, Männer und Frauen zusammen, liegt ebenfalls eine Frau, Lindsay Vonn.
Frauen
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Frauen der NS-Zeit Frankreich 2020 | arte
In der Geschichte des Zweiten Weltkriegs wurde die Rolle von Frauen häufig nur am Rande wahrgenommen. Dabei waren rund 500.000 von ihnen ab 1939 in den von der Wehrmacht besetzen Gebieten aktiv - dort, wo der Holocaust in die Tat umgesetzt wurde.
Sie waren nicht etwa passive Zeuginnen eines von Männern verübten Völkermords, sondern unentbehrliche Mittäterinnen. Das Engagement und die Brutalität der Sekretärinnen, Krankenschwestern, KZ-Wächterinnen und Ehefrauen von SS-Männern wirft Frauen auf: Wie sind sie zu Komplizinnen, mitunter zu Mörderinnen geworden? Warum hat die deutsche Nachkriegsjustiz in Teilen die Augen vor ihren Verbrechen mindestens genauso verschlossen wie vor denen ihrer männlichen Mitstreiter? Welche Tabus führen auch heute noch dazu, ihre Taten nicht zu benennen?
Die Dokumentation geht beispielhaft den Geschichten einiger dieser Frauen nach: von ihrer Indoktrination - vor allem innerhalb des Bunds Deutscher Mädel (BDM) - bis in die Nachkriegszeit, in der nur wenige von ihnen von ihrer Vergangenheit eingeholt wurden.
Persönliche Dokumente der Frauen und Berichte von Angehörigen verbinden sich mit Archivaufnahmen aus der damaligen Zeit. Interviews mit Historikerinnen und Historikern sowie KZ-Überlebenden veranschaulichen, wie hoch die Gewaltbereitschaft in der gesamten Gesellschaft war.
In der Geschichte des Zweiten Weltkriegs wurde die Rolle von Frauen häufig nur am Rande wahrgenommen. Dabei waren rund 500.000 von ihnen ab 1939 in den von der Wehrmacht besetzen Gebieten aktiv - dort, wo der Holocaust in die Tat umgesetzt wurde.
Sie waren nicht etwa passive Zeuginnen eines von Männern verübten Völkermords, sondern unentbehrliche Mittäterinnen. Das Engagement und die Brutalität der Sekretärinnen, Krankenschwestern, KZ-Wächterinnen und Ehefrauen von SS-Männern wirft Frauen auf: Wie sind sie zu Komplizinnen, mitunter zu Mörderinnen geworden? Warum hat die deutsche Nachkriegsjustiz in Teilen die Augen vor ihren Verbrechen mindestens genauso verschlossen wie vor denen ihrer männlichen Mitstreiter? Welche Tabus führen auch heute noch dazu, ihre Taten nicht zu benennen?
Die Dokumentation geht beispielhaft den Geschichten einiger dieser Frauen nach: von ihrer Indoktrination - vor allem innerhalb des Bunds Deutscher Mädel (BDM) - bis in die Nachkriegszeit, in der nur wenige von ihnen von ihrer Vergangenheit eingeholt wurden.
Persönliche Dokumente der Frauen und Berichte von Angehörigen verbinden sich mit Archivaufnahmen aus der damaligen Zeit. Interviews mit Historikerinnen und Historikern sowie KZ-Überlebenden veranschaulichen, wie hoch die Gewaltbereitschaft in der gesamten Gesellschaft war.
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Dazu nur mal zur Erinnerung ...
Geschichte schreiben , die Erste sein , Veränderungen bewirkten oder auch herausragende Leistung zeigen, kann man im positiven aber auch im negativen Sinn. Auch was die Vorbildwirkung betrifft , so kann das, was heute dazu ganz sicher nicht geeignet scheint, zu einer anderen Zeit und einem anderen Ort sehr wohl dafür gehalten werden.Stefanie hat geschrieben : ↑Sa 30. Jul 2022, 21:21In loser Reihenfolge, nicht chronologisch und ohne Anspruch auf Vollständigkeit stelle ich und gerne auch andere, hier Frauen vor, die Geschichte schrieben oder noch schreiben, in ihrem Bereich Die Erste waren, oder Veränderungen bewirkten, oder zu Vorbildern wurden, oder eine herausragende Leistung zeigten, berühmte aber auch weniger berühmte Frauen aus allen Bereichen.
- Mit einiger Freiheit des Bildes gesprochen: der Baum fühlt seine Wurzeln mehr, als daß er sie sehen könnte; dies Gefühl aber mißt ihre Größe nach der Größe und Kraft seiner sichtbaren Äste. Mag der Baum schon darin irren: wie wird er erst über den ganzen Wald um sich herum im Irrtum sein! von dem er nur so weit etwas weiß und fühlt, als dieser ihn selbst hemmt oder selbst fördert – aber nichts außerdem. Der antiquarische Sinn eines Menschen, einer Stadtgemeinde, eines ganzen Volkes hat immer ein höchst beschränktes Gesichtsfeld; das allermeiste nimmt er gar nicht wahr, und das Wenige, was er sieht, sieht er viel zu nahe und isoliert; er kann es nicht messen und nimmt deshalb alles als gleich wichtig und deshalb jedes einzelne als zu wichtig. Dann gibt es für die Dinge der Vergangenheit keine Wertverschiedenheiten und Proportionen, die den Dingen untereinander wahrhaft gerecht würden; sondern immer nur Maße und Proportionen der Dinge zu dem antiquarisch rückwärts blickenden einzelnen oder Volke.
Friedrich Nietzsche .. Unzeitgemäße Betrachtungen
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Die Künstlerin Marie Ellenrieder (1791–1863) war vor über 200 Jahren die erste Frau, die einen Studienplatz an einer deutschen Kunstakademie erhielt. Ellenrieder lebte ganz für ihre Arbeit, verzichtete bewusst auf Ehe und Kinder und wurde als Pionierin und begnadete Künstlerin gefeiert. Obwohl sie die weibliche Kunstszene ihrer Zeit revolutionierte, dauerte es noch lange, bis Frauen an den Kunstakademien "gleichberechtigt" waren und es gab natürlich Rückschläge:
"Dass sie als Frauen von den Aktkursen ausgeschlossen waren, störte die Damen wenig. Sie organisierten sich kurzerhand auf eigene Faust Nacktmodelle. Doch der durch Ellenrieder ausgelöste Aufbruch in der weiblichen Kunstszene währte nicht lange. 47 Frauen können in den folgenden Jahrzehnten noch an der Akademie studieren. «Doch im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts machten die Männer wieder dicht», berichtet Engelsing. Erst mit der Weimarer Reichsverfassung von 1919 erlangen Frauen wieder die gleichen Zugangsberechtigungen zur Kunstakademie."
(Quelle: https://www.monopol-magazin.de/vor-200- ... stakademie)
"Gleichberechtigt" heißt zunächst nur: Zulassung von Frauen zum Studium. Als vor zwei Jahren der 100. Geburtstag von Joseph Beuys gefeiert wurde, hörte ich einmal einen Podcast über die Akademie, an der Beuys unterrichtete, und wie es dort jungen Kunststudentinnen erging - da konnte ich wirklich nur mit den Ohren schlackern.
Inzwischen hat sich einiges geändert, aber nicht alles: An den Kunsthochschulen studieren heute sogar mehr Frauen als Männer. Das ändert aber noch nichts daran, dass die Kunst von Künstlerinnen immer noch weit weniger wahrgenommen (und gekauft) wird als die von Künstlern. Das belegt fast jeder Gang durch ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Aber es gibt etwas Bewegung: dazu im nächsten Beitrag mehr.
Hier ein weiteres leider negatives Beispiel: Heute morgen habe ich auf Instagram eine kurze Rezension über ein Kunstbuch gelesen, "Zeit für Kunst", 356 Tage und ebenso viele Bilder und Zitate enthält dieses Buch. Obwohl dem Autor das Buch eigentlich gefällt, stört er sich zu Recht daran, dass es nur 2 (in Worten: zwei) Werke von Künstlerinnen enthält. Dasselbe gilt für die Zitate. Das Buch stammt nicht aus den 60er Jahren, sondern ist im September 2022 erschienen! Eine Kunsthistorikerin, der ich den Link zur Rezension geschickt hatte, meinte: "Ja, das ist traurig, aber in den meisten Bänden die Realität".
"Dass sie als Frauen von den Aktkursen ausgeschlossen waren, störte die Damen wenig. Sie organisierten sich kurzerhand auf eigene Faust Nacktmodelle. Doch der durch Ellenrieder ausgelöste Aufbruch in der weiblichen Kunstszene währte nicht lange. 47 Frauen können in den folgenden Jahrzehnten noch an der Akademie studieren. «Doch im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts machten die Männer wieder dicht», berichtet Engelsing. Erst mit der Weimarer Reichsverfassung von 1919 erlangen Frauen wieder die gleichen Zugangsberechtigungen zur Kunstakademie."
(Quelle: https://www.monopol-magazin.de/vor-200- ... stakademie)
"Gleichberechtigt" heißt zunächst nur: Zulassung von Frauen zum Studium. Als vor zwei Jahren der 100. Geburtstag von Joseph Beuys gefeiert wurde, hörte ich einmal einen Podcast über die Akademie, an der Beuys unterrichtete, und wie es dort jungen Kunststudentinnen erging - da konnte ich wirklich nur mit den Ohren schlackern.
Inzwischen hat sich einiges geändert, aber nicht alles: An den Kunsthochschulen studieren heute sogar mehr Frauen als Männer. Das ändert aber noch nichts daran, dass die Kunst von Künstlerinnen immer noch weit weniger wahrgenommen (und gekauft) wird als die von Künstlern. Das belegt fast jeder Gang durch ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Aber es gibt etwas Bewegung: dazu im nächsten Beitrag mehr.
Hier ein weiteres leider negatives Beispiel: Heute morgen habe ich auf Instagram eine kurze Rezension über ein Kunstbuch gelesen, "Zeit für Kunst", 356 Tage und ebenso viele Bilder und Zitate enthält dieses Buch. Obwohl dem Autor das Buch eigentlich gefällt, stört er sich zu Recht daran, dass es nur 2 (in Worten: zwei) Werke von Künstlerinnen enthält. Dasselbe gilt für die Zitate. Das Buch stammt nicht aus den 60er Jahren, sondern ist im September 2022 erschienen! Eine Kunsthistorikerin, der ich den Link zur Rezension geschickt hatte, meinte: "Ja, das ist traurig, aber in den meisten Bänden die Realität".
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Lee Krasner (* 27. Oktober 1908 in Brooklyn, New York; † 19. Juni 1984 in New York; eigentlich Lena Krasner)
Wer sich ein wenig für Kunst interessiert, kennt wahrscheinlich den Maler Jackson Pollock. Er ist neben Mark Rothko, Willem de Kooning, Franz Kline, Barnett Newman und Clyfford Still einer der bekanntesten Vertreter des Abstrakten Expressionismus. Ich kenne das Narrativ genau so seit meinem Studium. Frauen kommen darin kaum vor - und wenn, dann zum Beispiel als "die Frau von ...". Lee Krasner war tatsächlich Pollocks Frau. Ein bekanntes Foto der beiden zeigt ihn beim "Dripping", also seiner ganz speziellen Art zu malen, während sie wie eine Werbefigur brav im Hintergrund sitzt. Dabei war sie selbst eine großartige Künstlerin.
Aber worin war sie nun die Erste? Vielleicht in folgendem, ganz sicher ist es nicht: Hans Hofmann, der in Deutschland geboren wurde und später in die USA emigrierte, gilt als wichtiger Vertreter des Abstrakten Expressionismus und beeinflusste zahlreiche Künstler seiner Zeit. Berühmt war die "Hans Hofmann School of Fine Arts in New York". Lee Krasner ist eine der ersten Frauen, die dort ausgebildet wurden, vielleicht die Erste.
Kommen wir in die Gegenwart: Die Kunsthalle Schirn versucht seit einiger Zeit, Kunstgeschichte besser bzw. neu zu erzählen. Es werden Ausstellungen gezeigt, die die Kunstgeschichte ein wenig gerade rücken und die Rolle der Frauen neu beleuchten. Die Ausstellung mit dem schönen Titel "Fantastische Frauen" zeigt zum Beispiel die wichtige Rolle von 34 internationalen Künstlerinnen für den Surrealismus. Auch Lee Krasner war dort eine Ausstellung gewidmet. Sie ist möglicherweise die erste abstrakte Expressionistin, der in der Schirn eine solche bedeutende Ausstellung gewidmet wurde. Ganz sicher bin ich auch da nicht. Hier könnt ihr euch über sie informieren:
https://schirn.de/leekrasner/digitorial/
Die Website stellt in einem sogenannten Digitorial verschiedene Aspekte ihres künstlerischen Schaffens vor. Sie gibt einen Überblick über ihr Leben und Werk, ihre Arbeitsweise und ihr Spätwerk. Krasners Inspiration durch natürliche Formen und ihre Fähigkeit, sich selbst herauszufordern, sich stetig zu verbessern, werden betont. Das Digitorial unterstreicht auch ihre Bedeutung als eine der wenigen Frauen in dieser Kunstrichtung.
Ich persönlich bin von dieser Entwicklung begeistert. Ich habe das Gefühl, live dabei zu sein, wie Kunstgeschichte gerade neu erzählt wird. Das ist aufregend und wichtig, damit Bücher wie das, das ich heute Morgen vorgestellt habe, in Zukunft der Vergangenheit angehören.
Wer sich ein wenig für Kunst interessiert, kennt wahrscheinlich den Maler Jackson Pollock. Er ist neben Mark Rothko, Willem de Kooning, Franz Kline, Barnett Newman und Clyfford Still einer der bekanntesten Vertreter des Abstrakten Expressionismus. Ich kenne das Narrativ genau so seit meinem Studium. Frauen kommen darin kaum vor - und wenn, dann zum Beispiel als "die Frau von ...". Lee Krasner war tatsächlich Pollocks Frau. Ein bekanntes Foto der beiden zeigt ihn beim "Dripping", also seiner ganz speziellen Art zu malen, während sie wie eine Werbefigur brav im Hintergrund sitzt. Dabei war sie selbst eine großartige Künstlerin.
Aber worin war sie nun die Erste? Vielleicht in folgendem, ganz sicher ist es nicht: Hans Hofmann, der in Deutschland geboren wurde und später in die USA emigrierte, gilt als wichtiger Vertreter des Abstrakten Expressionismus und beeinflusste zahlreiche Künstler seiner Zeit. Berühmt war die "Hans Hofmann School of Fine Arts in New York". Lee Krasner ist eine der ersten Frauen, die dort ausgebildet wurden, vielleicht die Erste.
Kommen wir in die Gegenwart: Die Kunsthalle Schirn versucht seit einiger Zeit, Kunstgeschichte besser bzw. neu zu erzählen. Es werden Ausstellungen gezeigt, die die Kunstgeschichte ein wenig gerade rücken und die Rolle der Frauen neu beleuchten. Die Ausstellung mit dem schönen Titel "Fantastische Frauen" zeigt zum Beispiel die wichtige Rolle von 34 internationalen Künstlerinnen für den Surrealismus. Auch Lee Krasner war dort eine Ausstellung gewidmet. Sie ist möglicherweise die erste abstrakte Expressionistin, der in der Schirn eine solche bedeutende Ausstellung gewidmet wurde. Ganz sicher bin ich auch da nicht. Hier könnt ihr euch über sie informieren:
https://schirn.de/leekrasner/digitorial/
Die Website stellt in einem sogenannten Digitorial verschiedene Aspekte ihres künstlerischen Schaffens vor. Sie gibt einen Überblick über ihr Leben und Werk, ihre Arbeitsweise und ihr Spätwerk. Krasners Inspiration durch natürliche Formen und ihre Fähigkeit, sich selbst herauszufordern, sich stetig zu verbessern, werden betont. Das Digitorial unterstreicht auch ihre Bedeutung als eine der wenigen Frauen in dieser Kunstrichtung.
Ich persönlich bin von dieser Entwicklung begeistert. Ich habe das Gefühl, live dabei zu sein, wie Kunstgeschichte gerade neu erzählt wird. Das ist aufregend und wichtig, damit Bücher wie das, das ich heute Morgen vorgestellt habe, in Zukunft der Vergangenheit angehören.
Elfriede Maria Scholz, geb. Remark, geboren 1903 in Osnabrück, ermordet 1943 in Berlin-Plötzensee
Damenschneiderin mit eigenem Salon
Bruder: Erich Maria Remarque
Sie war die jüngere Schwester von Remarque. Nach dem ersten Weltkrieg bis etwa 1929 gab es einen engen Kontakt zwischen den Geschwistern. Danach brach der Kontakt ab.
Elfriede Scholz eröffnete nach einigen Stationen und Umzügen letztendlich 1929 eine Schneiderei in Dresden.
Sie hatte wie ihr Bruder eine starke Abneigung gegenüber den Nazis und Hitler. Dies äußerte sie auch deutlich. Das wurde ihr zum Verhängnis.
"Zu einer Bekannten und Kundin ihrer Schneiderei sagt sie, dass sie nicht an die Propaganda von einem deutschen „Endsieg” glaube und die deutschen Soldaten an der Front nur „Schlachtvieh” seien. Außerdem erklärt sie, dass sie Adolf Hitler töten würde, wenn ihr die Gelegenheit geboten würde. Ähnlich äußert sie sich auch gegenüber ihrer Vermieterin. Im Spätsommer 1943 wird Elfriede Scholz denunziert und aufgrund der Aussagen der beiden Frauen angeklagt. Der „Volksgerichtshof” unter dem Vorsitz von Roland Freisler verurteilt sie am 29. Oktober 1943 wegen „Zersetzung der Wehrkraft” sowie „Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt."
https://www.gdw-berlin.de/vertiefung/bi ... no_cache=1
Freisler soll folgendes gesagt haben: Ihr Bruder ist uns leider entwischt, Sie aber werden uns nicht entwischen.
https://stolpersteine-guide.de/map/biog ... ria-scholz
Remarque erfuhr erst 1946 von dem Tod seiner Schwester. Er widmete ihr den Roman der "Funke Leben ".
In der Bundesrepublik bemühte sich der Anwalt Robert W. Kempner im Auftrag von Remarque bei der Westberliner Staatsanwaltschaft um eine strafrechtliche Verfolgung der noch lebenden Prozessbeteiligten. Am Todestag Remarques, am 25. September 1970, erhielt Kempner den Einstellungsbeschluss des Kammergerichts Berlin. Laut Kempner hatte die Staatsanwaltschaft nicht einmal den seinerzeitigen Beisitzer Kurt Lasch vernommen. Somit galt Elfriede Scholz weiterhin als rechtskräftig verurteilt. Das Todesurteil wurde erst 1998 durch das Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege aufgehoben. Aus Wikipedia
1950 fand in Dresden ein Prozess gegen die ehemalige Vermieterin von Elfriede Scholz statt – die eigentliche Denunziantin war bei den Bombenangriffen auf die Stadt im Februar 1945 ums Leben gekommen. Die Vermieterin, die die Aussagen der Denunziantin bestätigt und damit zum Todesurteil beigetragen hatte, wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. https://stolpersteine-guide.de/map/biog ... ria-scholz
Warum hier Elfriede Scholz? Sie wurde jahrzentelang einfach vergessen. Wie so viele. Ich wusste nicht, dass Remarque eine Schwester hatte, die ermordet wurde.
Vorgestern unterhielten wir uns in der Mittagspause über "Im Westen nicht Neues". Zu Hause habe ich mal noch kurz durch Buch geblättert und nochmal etwas über Remarque gelesen, dabei fand ich ihren Namen und ihre Geschichte.
Damenschneiderin mit eigenem Salon
Bruder: Erich Maria Remarque
Sie war die jüngere Schwester von Remarque. Nach dem ersten Weltkrieg bis etwa 1929 gab es einen engen Kontakt zwischen den Geschwistern. Danach brach der Kontakt ab.
Elfriede Scholz eröffnete nach einigen Stationen und Umzügen letztendlich 1929 eine Schneiderei in Dresden.
Sie hatte wie ihr Bruder eine starke Abneigung gegenüber den Nazis und Hitler. Dies äußerte sie auch deutlich. Das wurde ihr zum Verhängnis.
"Zu einer Bekannten und Kundin ihrer Schneiderei sagt sie, dass sie nicht an die Propaganda von einem deutschen „Endsieg” glaube und die deutschen Soldaten an der Front nur „Schlachtvieh” seien. Außerdem erklärt sie, dass sie Adolf Hitler töten würde, wenn ihr die Gelegenheit geboten würde. Ähnlich äußert sie sich auch gegenüber ihrer Vermieterin. Im Spätsommer 1943 wird Elfriede Scholz denunziert und aufgrund der Aussagen der beiden Frauen angeklagt. Der „Volksgerichtshof” unter dem Vorsitz von Roland Freisler verurteilt sie am 29. Oktober 1943 wegen „Zersetzung der Wehrkraft” sowie „Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt."
https://www.gdw-berlin.de/vertiefung/bi ... no_cache=1
Freisler soll folgendes gesagt haben: Ihr Bruder ist uns leider entwischt, Sie aber werden uns nicht entwischen.
https://stolpersteine-guide.de/map/biog ... ria-scholz
Remarque erfuhr erst 1946 von dem Tod seiner Schwester. Er widmete ihr den Roman der "Funke Leben ".
In der Bundesrepublik bemühte sich der Anwalt Robert W. Kempner im Auftrag von Remarque bei der Westberliner Staatsanwaltschaft um eine strafrechtliche Verfolgung der noch lebenden Prozessbeteiligten. Am Todestag Remarques, am 25. September 1970, erhielt Kempner den Einstellungsbeschluss des Kammergerichts Berlin. Laut Kempner hatte die Staatsanwaltschaft nicht einmal den seinerzeitigen Beisitzer Kurt Lasch vernommen. Somit galt Elfriede Scholz weiterhin als rechtskräftig verurteilt. Das Todesurteil wurde erst 1998 durch das Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege aufgehoben. Aus Wikipedia
1950 fand in Dresden ein Prozess gegen die ehemalige Vermieterin von Elfriede Scholz statt – die eigentliche Denunziantin war bei den Bombenangriffen auf die Stadt im Februar 1945 ums Leben gekommen. Die Vermieterin, die die Aussagen der Denunziantin bestätigt und damit zum Todesurteil beigetragen hatte, wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. https://stolpersteine-guide.de/map/biog ... ria-scholz
Warum hier Elfriede Scholz? Sie wurde jahrzentelang einfach vergessen. Wie so viele. Ich wusste nicht, dass Remarque eine Schwester hatte, die ermordet wurde.
Vorgestern unterhielten wir uns in der Mittagspause über "Im Westen nicht Neues". Zu Hause habe ich mal noch kurz durch Buch geblättert und nochmal etwas über Remarque gelesen, dabei fand ich ihren Namen und ihre Geschichte.
Nur Prinzessinnen richten ihr Krönchen.
Königinnen ziehen ihr Schwert.
(Unbekannt)
Königinnen ziehen ihr Schwert.
(Unbekannt)