Frauen

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Stefanie
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Do 1. Sep 2022, 21:09

Es ist Zeit für Lobgesänge über viele Frauen, die durch die jahunderlange männliche geprägte Geschichtsschreibung nicht die Anerkennung bekommen haben, die ihnen zugestanden hätte. Die nicht vorkamen, oder wenn nur als Randnotizen. Die mit Vorurteilen und gesellschaftlichen Konventionen zu kämpfen hatten, der Bildung versagt wurde, nur weil sie Frauen waren usw.

Wer Probleme hat mit Lobgesängen über Frauen hat, kann Ohrstöpsel verwenden.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Stefanie
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Do 1. Sep 2022, 22:02

Auch sehr interessant...

https://www.welt.de/geschichte/article1 ... iheit.html
Lange hat die Archäologie die Menschen in den Gräbern nach ihren Beigaben gedeutet. Wie moderne Erbgut-Analysen diese Methodik ins Wanken bringen, zeigt eine Ausstellung in Freiburg.
Jahr 1971 gruben Archäologen in Fridingen an der Donau einen frühmittelalterlichen Friedhof aus. In Grab 66 des 306 Gräber umfassenden Fundorts stießen sie auf die Überreste eines Toten, dem ein Kurzschwert beigegeben worden war. Grab 75 wiederum enthielt eine Perlenkette, Spinnwirtel und Ringe aus Bronze.

Aus den Beigaben schlossen die Forscher, dass das Schwert zu einem Mann und die Perlenkette zu einer Frau gehören mussten. Erst moderne DNA-Analysen brachten die Wahrheit an den Tag: In Grab 66 wurde eine 23 bis 28 Jahre alte Frau und in Grab 75 ein 23 bis 40 Jahre alter Mann beigesetzt.
Das Beispiel von Fridingen zeigt einmal mehr das methodische Dilemma archäologischer Forschung: Ihre Funde und Artefakte tragen in der Regel keine Plaketten, auf denen Name und Herkunft vermerkt sind. Handwerkliche Verarbeitung und künstlerischer Stil geben Hinweise auf Kulturen, aber gewiss nicht auf die Sprache oder die Nationalität der Schöpfer und Benutzer. Und offenbar reicht nicht einmal der Verwendungszweck eines Fundstücks aus, um eindeutige Rückschlüsse auf seinen Besitzer oder seine Besitzerin zu ziehen.
Das gilt vor allem für die prähistorische Archäologie. Vermeintlich gesichert geltende anthropologische Grundmuster wurden lange herangezogen, um Fundzusammenhänge zu deuten. Schlagzeilen wie „Männer gingen auf die Jagd, Frauen sammelten. Männer beschützten, Frauen ernährten“ reduzieren diese methodischen Ansätze auf plakative Slogans. Dass es sich dabei durchaus um Zerrbilder handelt, zeigt die Sonderausstellung „Ich Mann. Du Frau. Feste Rollen seit Urzeiten?“ im Archäologischen Museum in Freiburg. Sie bietet damit zugleich ein schönes Exempel für die Erkenntnissprünge, die der modernen Archäologie im Zusammenspiel mit den Naturwissenschaften gelingen.
Überkommene Rollenmuster aus der Heimat
Die Dritte im Bunde ist die Ethnologie. Neue Forschungen ziehen die alten Berichte von Forschungsreisenden, Eroberern oder Missionaren zunehmend in Zweifel, in denen die Geschlechterrollen von Jäger-Sammler-Gesellschaften eindeutig beschrieben werden: Die Männer gehen auf die Jagd, und die Frauen kümmern sich um Haus und Kinder. Bei derartigen Darstellungen stand wohl oft das überkommene Rollenmuster aus der Heimat Pate.
Moderne Beobachtungen bei den Inuit der Arktis etwa zeigen, dass Harpunen durchaus von Frauen geführt wurden. Je nach ihrer Begabung trugen Männer und Frauen zum Überleben ihrer Gemeinschaft bei, ist die Botschaft der Ausstellung, die dazu neben Originalen auch eine Reihe von Kopien berühmter Funde versammelt.
Mit ihren Beispielen macht die Freiburger Ausstellung auch auf ein zentrales methodisches Dilemma aufmerksam. Ganze Forschergenerationen haben mit ihren Fundinterpretationen Deutungsmuster scheinbar erhärtet und für die Ewigkeit festgeschrieben, die sich heute zumindest als höchst fehlerhaft entpuppen. Auf der Basis dieser scheinbar gesicherten Erkenntnis wurden ganze anthropologische Lehrgebäude und statistische Wegmarken errichtet, die jetzt ins Wanken geraten. Für die Ur- und Frühgeschichte heißt das, ihr Augenmerk nicht allein auf die Feldforschung zu richten, sondern in ihren Archiven und Magazinen bereits abgelegte Funde einer kritischen Revision zu unterziehen.



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Stefanie
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Do 1. Sep 2022, 22:12

Apropos falsche Schlussfolgerungen, in der vom in der Zeit der Entdeckungen geltenden Männer und Frauenrollen auf den Fund geschlossen wurde.
Das Birka Grab
1878 fanden Ausgräber fanden ein Kammergrab, das dazu beitrug, unser Bild vom Wikingerkrieger zu prägen. In der 3,5 mal 1,80 Meter großen Kammer lag in gekrümmter Haltung ein Skelett. Der Leichnam war mit seinen Waffen beerdigt worden: Ein mächtiges Langschwert lag zur Linken, rechter Hand eine nicht minder schwere Kampfaxt.
Nicht nur ein Speer, Pfeile, ein Messer, zwei Schilde und ein paar Steigbügel komplettierten das persönliche Arsenal dieser offenkundig nicht unwichtigen Person. Man hatte sie auch zusammen mit zwei Pferden beerdigt. Eine Stute und ein Hengst lagen in einer kleinen Koppel am Fußende des Grabes gedrängt, als Grabbeigabe geschlachtet.
139 Jahre lang galt die Leiche aus Grab Bj 581 als mächtiger Wikingerkrieger.
Dann kam eine Gen-Sequenzierung und mit ihr eine neue Sicherheit: Dieser Krieger war definitiv eine Frau.
Ups.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/men ... 66985.html



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Stefanie
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Do 1. Sep 2022, 22:15

Boudicca von Britannien, ca. 60 nach Chr.


Boudicca (auch Boadicea und Boudica geschrieben) war zunächst die Frau des keltischen Königs Prasutagus im Osten der noch jungen römischen Provinz Britannien. Zunächst wurde Prasutagus erlaubt, weiter zu regieren. Als allerdings nach seinem Tod Boudicca den Thron bestieg, forderten die römischen Machthaber ihre Unterwerfung. Den aggressiv expandierenden Herrschern war eine Stammesführerin ein Dorn im Auge und so ließen sie Boudicca nicht nur nackt in aller Öffentlichkeit auspeitschen, sondern auch vergewaltigten, um die Demütigung perfekt zu machen. In einem mutigen Akt der Vergeltung führte Boudicca um 60 n. Chr. etwa 60.000 Aufständische gegen die Invasoren und zerstörte nacheinander die römischen Siedlungen Camulodunum (Colchester), Verulamium (St. Albans) und Londinium (London). Der Erfolg Boudiccas hielt allerdings nicht lange an. Zu unterlegen war die keltische Militärtechnik. Der römische Statthalter in Britannien, Gaius Suetonius Paullinus (oder Paulinus), besiegte Boudiccas Truppen letztlich. Gemäß der Beschreibungen des römischen Geschichtsschreibers Tacitus soll sich die legendäre Keltin danach vergiftet haben. Die historisch belegte Gestalt der Boudicca wurde ab der Renaissance vor allem von der englischen Literatur immer wieder aufgegriffen und ist bis heute Bestandteil der Popkultur Großbritanniens. Sängerin Enya hat ihr ebenso ein Lied („Boadicea“) gewidmet wie die Libertines („The Good Old Days“).



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Timberlake
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Do 1. Sep 2022, 23:43

Stefanie hat geschrieben :
Do 1. Sep 2022, 22:02

Die Dritte im Bunde ist die Ethnologie. Neue Forschungen ziehen die alten Berichte von Forschungsreisenden, Eroberern oder Missionaren zunehmend in Zweifel, in denen die Geschlechterrollen von Jäger-Sammler-Gesellschaften eindeutig beschrieben werden: Die Männer gehen auf die Jagd, und die Frauen kümmern sich um Haus und Kinder. Bei derartigen Darstellungen stand wohl oft das überkommene Rollenmuster aus der Heimat Pate.
Moderne Beobachtungen bei den Inuit der Arktis etwa zeigen, dass Harpunen durchaus von Frauen geführt wurden.
wie sagt man doch so schön .. "Die Ausnahmen bestätigen die Regel"
Stefanie hat geschrieben :
Do 1. Sep 2022, 22:15
Boudicca von Britannien, ca. 60 nach Chr.


Boudicca (auch Boadicea und Boudica geschrieben) war zunächst die Frau des keltischen Königs Prasutagus im Osten der noch jungen römischen Provinz Britannien. Zunächst wurde Prasutagus erlaubt, weiter zu regieren. Als allerdings nach seinem Tod Boudicca den Thron bestieg, forderten die römischen Machthaber ihre Unterwerfung. Den aggressiv expandierenden Herrschern war eine Stammesführerin ein Dorn im Auge und so ließen sie Boudicca nicht nur nackt in aller Öffentlichkeit auspeitschen, sondern auch vergewaltigten, um die Demütigung perfekt zu machen. In einem mutigen Akt der Vergeltung führte Boudicca um 60 n. Chr. etwa 60.000 Aufständische gegen die Invasoren und zerstörte nacheinander die römischen Siedlungen Camulodunum (Colchester), Verulamium (St. Albans) und Londinium (London).
.. und um diese "Ausnahme" zu ergänzen ..
  • Warrior Women: Afrikas Kriegerinnen


    Kriegerin Sukeoun,

    Als sich Sukeoun weigert, einen Minister zu heiraten, wird sie gemeinsam mit ihrer Sklavin Nansica gezwungen, der weiblichen Palastwache der Agooji beizutreten. Hier steigt sie schnell in den Rang einer Offizierin auf. Die bis zu 6000 Frauen starken Agooji kämpfen 1890 und 1892 als Eliteregiment gegen die Franzosen. Es gelingt ihnen, die Unabhängigkeit des Königreiches gegen die männlichen Armeen der Kolonialmächte zu verteidigen, doch sie bringen auch Menschenopfer dar und unterstützen den grausamen Sklavenhandel Dahomeys mit Amerika, der zur Entvölkerung großer Teile Westafrikas beitragen wird
    Der Palast des Königs Abomey war ein riesiger Gebäudekomplex, von dem aus er das Königreich mit Hilfe von bis zu 6000 Frauen regiert hat. Männer empfand der König als Bedrohung und nur wenige durften den Palast betreten. Stattdessen dienten Frauen dem König als Bedienstete, Wachen, Verwalter und einflussreiche Ehefrauen.
Stefanie hat geschrieben :
Do 1. Sep 2022, 21:09
Es ist Zeit für Lobgesänge über viele Frauen, die durch die jahunderlange männliche geprägte Geschichtsschreibung nicht die Anerkennung bekommen haben, die ihnen zugestanden hätte. Die nicht vorkamen, oder wenn nur als Randnotizen. Die mit Vorurteilen und gesellschaftlichen Konventionen zu kämpfen hatten, der Bildung versagt wurde, nur weil sie Frauen waren usw.

Wer Probleme hat mit Lobgesängen über Frauen hat, kann Ohrstöpsel verwenden.
Diese "Warrior Women" hatten offenbar , der empfundenen Bedrohung des Königs durch Männer sei dank , ganz sicher nicht mit Vorurteilen und gesellschaftlichen Konventionen zu kämpfen. Wenn ich übrigens Probleme mit Lobgesängen über Frauen habe, dann über jene , die davon tönen , dass Frauen, im Vergleich zu den Männern, die besseren Menschen seien. Allein die Tatsache , dass Frauen mit Vorurteilen und gesellschaftlichen Konventionen zu kämpfen hatten, macht sie nicht automatisch zu besseren Menschen.
Stefanie hat geschrieben :
Sa 20. Aug 2022, 18:54
Einführung des Frauenwahlrechts
Quelle Deutscher Bundestag
Einführungsdaten des Frauenwahlrechts in 20 europäischen Ländern


Das erste Staat, der ein Frauenwahlrecht einführte war Neuseeland, 1893 das aktive und 1919 das passive Wahlrecht. Die Cook Inseln führten es auch zu dieser Zeit, waren aber noch britisches Protektorat.
So stellen ich einmal die Frage in den Raum , wenn sie denn die besseren Menschen wären , warum macht sich dergleichen so ganz und gar nicht durch die Einführung des Wahlrechts für Frauen bemerkbar? Schließlich stellen Frauen immerhin ca. 50 % der Wähler! In dem das Wahlrecht für Frauen in Deutschland bekanntlich seit 1918 besteht, so hätten beispielsweise Frauen die Wahl Hitlers oder auch ganz aktuell und ganz allgemein , über Deutschland hinaus, durch ihre Wahlentscheidung , das Entstehen des menschengemachten Klimawandels durchaus verhindern können. Offenbar gilt auch für die Einführung des Frauenwahlrechts .. „außer Spesen nichts gewesen“




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Stefanie
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Fr 2. Sep 2022, 02:10

Dazu paßt, dass der Friedensnobelpreis bislang 91 mal an Männer und 19 mal an Frauen verliehen wurde.



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AndreaH
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So 4. Sep 2022, 01:25

Timberlake hat geschrieben :
Do 1. Sep 2022, 23:43


So stellen ich einmal die Frage in den Raum , wenn sie denn die besseren Menschen wären , warum macht sich dergleichen so ganz und gar nicht durch die Einführung des Wahlrechts für Frauen bemerkbar? Schließlich stellen Frauen immerhin ca. 50 % der Wähler! In dem das Wahlrecht für Frauen in Deutschland bekanntlich seit 1918 besteht, so hätten beispielsweise Frauen die Wahl Hitlers oder auch ganz aktuell und ganz allgemein , über Deutschland hinaus, durch ihre Wahlentscheidung , das Entstehen des menschengemachten Klimawandels durchaus verhindern können. Offenbar gilt auch für die Einführung des Frauenwahlrechts .. „außer Spesen nichts gewesen“
Ich denke, die Frage "wenn sie die besseren Menschen wären" stellt sich erst gar nicht.
Aus dem Grund, da sich gute wie schlechte Charakterzüge bei beiden Geschlechtern gleichermaßen finden lassen.
Es geht hier in dem Thread vielmehr darum, die Frauen einmal in den Vordergrund zu stellen, die es zu ihren Zeiten sehr viel schwerer gehabt haben, als ihre männlichen Kollegen. So hätte ich diesen Thread verstanden.
Es ist nicht lange her, da wurden Frauen nicht ernst genommen, abgewertet und unter Vorurteil gestellt, nur aus dem Grund weil sie Frauen waren.
Selbst meine Tanten erzählen mir noch aus dieser früheren Zeit und ihren Erlebnissen.




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Stefanie
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So 11. Sep 2022, 17:04

Wer hat's erfunden...

Die Maus:

https://youtu.be/bI8mCtAGYuo

Isolde Schmitt-Menzel, geboren 1930, gestorben 04.09.2022
Bildhauerin und Grafikerin
Schmitt-Menzel bekam Anfang der 70er Jahre vom WDR den Auftrag, "Die Geschichte von der Maus im Laden" der Autorin Ursula Wölfel zu illustrieren. So entstand die Maus, die 1971 erstmals in "Die Sendung mit der Maus" im Fernsehen zu sehen war. Schmitt-Menzel prägte den originellen und fantasievollen Charakter der Figur; die ersten rund 100 Maus-Spots wurden von ihr geschaffen.
Anfangs sei sie skeptisch gewesen, die Maus zu zeichnen, sagte Schmitt-Menzel 2012 dem WDR in einem Interview: "Das war genau nicht mein Metier, eine graue Maus. Ich war für fantastische und verrückte Sachen. Da hab‘ ich gedacht: Die Mäuse kriegen auf jeden Fall alle eine andere Farbe als grau. Und die Hauptmaus war orange, mit braunen Ohren, Armen und Beinen." Die Wahl der Farbe Orange sei dabei bewusst als Kombination der Farben Rot und Gelb erfolgt, so Schmitt-Menzel.
Gelb steht ja für Intelligenz. Und Rot ist Energie. Die zwei Sachen zusammen in meiner Maus war mein Bestreben, denn ich bin genauso."
Isolde Schmitt-Metzel, die Erfinderin der "Maus"
https://www1.wdr.de/nachrichten/maus-er ... n-100.html



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Stefanie
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Di 13. Sep 2022, 18:53

Für alle, die als Kinder die Hörspiele von Fünf Freunde, Den drei ??? und TKKG liebten.,,

Heikedine Körting, geboren 1945, Jena, aufgewachsen in Lübeck, studierte Juristin
Hörspielproduzentin

Heikedine Körting ist seit 1969 beim Hamburger Musik- und Hörspiellabel Europa. „Hanni und Nanni“ wurde 1972 zu ihrer ersten Erfolgsserie, bei der sie bis heute Regie führt. Ab Ende der 1970er Jahre gingen die größten Hits an den Start: mit „Fünf Freunde“ (1978), „Die drei ???“ (1979) und „TKKG“ (1981) schuf sie drei der erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendhörspielserien.
Mit mehr als 2000 Hörspielen und über 180 Gold- und Platinplatten ist sie mittlerweile die erfolgreichste Hörspielproduzentin der Welt.
2021 eröffnete Körting-Beurmann im Gut Hasselburg ein Hörspielmuseum.



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Sa 17. Sep 2022, 22:45

Elizabeth Alexandra Mary Windsor, geboren 21.04.1926, gestorben 08.09.2022
The Queen



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Sa 17. Sep 2022, 22:56

Katrin Eigendorf, geboren 1962, Fernsehjournalistin

und

Antonia Rados, geboren 1953, Fernsehjournalistin

Beide berichten, bzw. berichteten als Reporterinnen für das Fernsehen aus unterschiedlichen Krisen- und Kriegszeiten. Für Frauen immer noch nicht selbstverständlich.
U.a. Iran, Irak, Afghanistan, Rumänien Chile, Somalia, Libyen, Katrin Eigendorf im Moment aus der Ukraine. Frau Rados ist im Ruhestand was die Berichterstattung betrifft.
Beide vielfach ausgezeichnet.



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Jörn Budesheim
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So 18. Sep 2022, 16:05

Stefanie hat geschrieben :
Sa 17. Sep 2022, 22:45
Elizabeth Alexandra Mary Windsor, geboren 21.04.1926, gestorben 08.09.2022
The Queen
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The tattoo of the Queen




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AufDerSonne
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So 18. Sep 2022, 16:48

In memoriam Marie Curie (1867 bis 1934)

"Wenn ein überragender Mensch wie Frau Curie sein Leben abgeschlossen hat, so sollten wir nicht nur an das erinnern, was er den Menschen an Ergebnissen der Arbeit geschenkt hat...
...Sie war von einer Stärke und Lauterkeit des Willens, von einer Härte gegen sich selbst, von einer Objektivität und Unbestechlichkeit des Urteils, die selten in einem Menschen vereinigt sind. Sie fühlte sich in jedem Augenblick als Dienerin der Gesellschaft, und ihre Bescheidenheit ließ keine Selbstzufriedenheit aufkommen. Das stets in ihr lebendige Gefühl für die Härten und Ungerechtigkeiten der Gesellschaft drückte sie und gab ihr jene Herbheit nach außen, die von einem Fernerstehenden leicht missdeutet werden konnte, jene eigenartige Herbheit, die durch keinerlei künstlerischen Liebhabereien gemildert war..." (A. Einstein)

Marie Curie war Physikerin und befasste sich mit der Radioaktivität. Sie erhielt 1903 den Nobelpreis für Physik und später noch für Chemie.



Ohne Gehirn kein Geist!

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Jörn Budesheim
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Do 29. Sep 2022, 14:43

spiegel.de hat geschrieben : Nach dem Tod von Mahsa Amini

Iranerinnen protestieren zwölfte Nacht in Folge

Seit dem Tod einer 22-Jährigen in Polizeigewahrsam flauen die Proteste in Iran nicht ab. Der Sohn des letzten Schahs glaubt an einen baldigen Sturz des Regimes.

Nach dem Tod einer jungen Frau in Polizeigewahrsam sind in Iran am Dienstagabend erneut Demonstranten in mehreren Städten auf die Straße gegangen. Mehrere Frauen nahmen Medienberichten zufolge in verschiedenen Städten ihre Kopftücher ab. Ein Mann soll ein Banner des obersten geistlichen Führers des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, angezündet haben. Aktivisten berichteten, dass es angesichts einer Internetsperre schwieriger werde, Videomaterial zu verbreiten...

https://www.spiegel.de/ausland/iran-nac ... 808f31671f




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Fr 30. Sep 2022, 20:38

Bild

#MahsaAmini

(Ich bin auf Instagram tatsächlich von einer Iranerin gebeten worden, dazu eine Zeichnung zu machen.)




Nauplios
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Fr 30. Sep 2022, 21:18

Die Ehefrau eines Iraners, der seit ein paar Jahren in unserem Elternhaus wohnt (nach dem Tod unserer Eltern vermieten meine Schwester und ich dieses Häuschen), ist seit wenigen Tagen in Deutschland und wohnt jetzt mit ihrem Mann in der gemeinsamen Wohnung. Sie ist in Teheran geboren und hat ihr bisheriges Leben dort verbracht. Nun ist Soheila in Sicherheit. -




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Stefanie
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Fr 30. Sep 2022, 23:25

Wollen wir hoffen, dass sie hier in Sicherheit ist.

Die Suche nach berühmten Frauen und oder Frauen, die was herausragendes geleistet haben, oder Frauen, die vergessen wurden, ist für den westlichen Teil der Welt, einschließlich Nordamerika noch relativ einfach. Aber selbst in diesem Bereich sind Frauen mit nicht weißer Hautfarbe noch mehr vergessen worden, oder mit nicht christliche Religion. Mal ganz zu schweigen von der definitiv von Männer beherrschten Geschichtsschreibung in der Antike und Mittelalter.
Noch einseitiger wird es, wenn es um Frauen aus Afrika, Südamerika und den asiatischen Raum geht. Da ist selbst mit Google Geduld angesagt. Interessant ist auch, dass beim Suchen nach den ältesten Schulen und Universitäten weltweit immer zuerst die europäischen Unis und Schulen aufgelistet werden.
In dem anderen Thread was ist Philosophie sind wir auch bislang nur im europäischen Teil der Philosophie, vielleicht mal mit Duldung nordamerikanische Philosophinnen und Philosophen. Asien, Afrika, Lateinamerika und der arabische Raum, Nun ja... ich habe mal versucht bei der chinesischen Philosophiegeschichte durchzublicken, bislang nicht erfolgreich.

Dann aber gibt es doch noch Treffer.



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Stefanie
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Fr 30. Sep 2022, 23:37

Die älteste Universität in der Welt befindet sich nicht auf europäischen Boden.
Sie ist in Fes, Marokko. Die Universität al-Qarawīyīn, gegründet 859. Von einer Frau. Der Muslimin Fatima al-Fihri.
Die Universität existiert noch heute.

https://de.qantara.de/inhalt/frauen-und ... nopaging=1

In diesem Artikel werden weitere Frauen genannt, die im Islam hoch angesehen waren.
Wie diese Dame hier, die in Indien nicht vergessen wurde, immerhin.
Sultanin Raziah: Gründerin der Delhi-Schulen
Die Sultanin Raziah erbaute Hunderte von Schulen und Bibliotheken. Unter ihrer Regentschaft erblühten die Wissenschaften. Raziah war die Tochter von Sultan Shams ad-Din Iltutmish, der sein Leben als türkischer Sklave begann und als Sultan von Delhi beendete. Raziah war die einzige Frau, die jemals das Sultanat Delhi regierte, und die erste muslimische Regentin in Südasien.
Während ihrer Herrschaft als Sultanin von 1236 bis 1240 reformierte sie das Regierungssystem grundlegend. Sie galt im Volk als beliebt und ist bis heute dank zahlreicher Gedichte, Romane und Filme im kulturellen Gedächtnis Indiens verankert.

Es gibt noch mehr Quellen, in denen von Frauen berichtet wird, die islamischen Ländern anerkannt und geachtet wurden. Viele sind vergessen worden.
Liest mann oder frau sich diese Artikel durch, stellt sich einem schon die Frage, wieso ist es heute so anders in vielen islamisch geprägten Ländern?



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Mo 3. Okt 2022, 20:31

Die folgende Frau habe ich in einem Restaurant kennengelernt. Nicht persönlich, aber Informationen über sie waren dort ausgestellt. Und wir saßen zufällig in der Nische, die ihr gewidmet war.

Ida Boy-Ed, geboren 1852 in Bergedorf, gestorben 1928 in Travemünde.
Schriftstellerin, Journalistin, Kunstförderin und u.a, Thomas Mann und für ihre Zeit als Frau ziemlich selbstständig.
Sie verließ ihren Mann, ging mit ihrem ältesten Sohn nach Berlin, die anderen Kinder blieben bei einer Tante und arbeitet als Journalistin. Auf Druck der Familie musste sie aber wieder zurück zum Ehemann.

Sie schrieb über 70 Bücher, Artikel, Essays. Sie schrieb Biographien u.a. über Charlotte von Stein und Germaine de Staël, zu Frauenthemen, ihr bekanntester Roman ist Ein königlicher Kaufmann.
Lübeck gewährte ihr ein lebenslanges Wohnrecht.
Sie förderte Wilhelm Furtwängler und Thomas Mann.
In Hamburg und Lübeck sind Straßen nach ihr benannt.
Hier ist sie mit Thomas Mann, der sie immer besuchte und bei ihr wohnte, wenn er in Lübeck war.
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Fr 28. Okt 2022, 20:50

Isa Vermehren, geboren 1918 in Lübeck, gestorben 2009 in Bonn
Kabarettistin, Sängerin, Schauspielerin, Buchautorin, Nonne.

Weil sie sich weigerte, die Hakenkreuzfahne zu grüßen, wurde sie im Frühjahr 1933 vom Gymnasium verwiesen. Mit ihrer Mutter zog sie nach Berlin und trat im politisch-literarischen Kabarett der Katakombe auf. Schnell wurde sie bekannt. Zu ihrem Markenzeichen wurde ihre Ziehharmonika „Agathe“, zu der sie Seemannslieder und anmutige Liebesballaden sang. Agatha ist mittlerweile im Haus der Geschichte. Sie holte ihr Abitur nach und konvertierte zum katholischen Glauben. 1944 floh ihr Bruder, hoher Diplomat, nach England. Sie und ihre Familie wurden in Sippenhaft genommen und sie überlebte die Konzentrationslager Ravensbrück, Buchenwald und Dachau. Diese Erlebnisse verarbeitete sie in ihrem vielbeachteten Buch "Reise durch den letzten Akt". Nach dem Krieg wollte sie Nonne werden, musste aber erst studieren, um aufgenommen zu werden. Dies tat sie auch, und wurde Nonne. Sie leitete für ihren Orden eine Schule in Bonn und in Hamburg. Von 1983 bis 1995 war sie auch im Wort zum Sonntag zu sehen und zu hören. Sie hielt Vorträge, Interviews usw.
Was für ein Leben.

Ein schöner Artikel https://www.freitag.de/autoren/der-frei ... immer-laut

Ihr kassenschlager von 1934, wie das damals hieß. Den Text beachten.



Es hat was gedauert, bis die Nazis folgendes Textzeile
"Unser Erster auf der Brücke ist ein Kerl Dreikäsehoch, aber eine Schnauze hat er, wie `ne Ankerklüse groß" bemerkten, die Joseph Goehttps://youtu.be/XKs0Mqi9Drcbbels meint.

Und im Wort zum Sonntag 1984




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