iselilja hat geschrieben : Mit sowas muss man kein Mitleid haben.
Schreibst du nicht weiter oben, dass man kein Mitleid haben muss, wenn Frauen nur die Wahl haben sexuelle Übergriffe zu erdulden oder ihre Karriere abzubrechen?
iselilja hat geschrieben : Mit sowas muss man kein Mitleid haben.
Schreibst du nicht weiter oben, dass man kein Mitleid haben muss, wenn Frauen nur die Wahl haben sexuelle Übergriffe zu erdulden oder ihre Karriere abzubrechen?
Nein, das schreibe ich nicht. Und wenn Du lesen würdest, würdest Du auch erkennen, dass das was Du in Deiner Interpretation daraus machst, etwas ganz anderes ist, als ich schreibe. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass einige hier nicht einen zusammenhängenden Text sinnvoll interpretieren können.. stattdessen wird sich in wilder Manier auf einzelne Begriffe gestürzt und daraus dann die krudesten Behauptungen erstellt. BITTE.. lehnt euch zurück und lest doch mal ganz entspannt, andernfalls macht das keinen Sinn, hier überhaupt etwas schreiben zu wollen.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 08:08iselilja hat geschrieben : Mit sowas muss man kein Mitleid haben.Schreibst du nicht weiter oben, dass man kein Mitleid haben muss, wenn Frauen nur die Wahl haben sexuelle Übergriffe zu erdulden oder ihre Karriere abzubrechen?
Vermutlich hast Du damit recht, dass es ein Thema ist, was heikel werden kann. Vielleicht kann man das ja in einen separaten Bereich schieben.
Den Ärger kann ich gut verstehen, auf beiden Seiten. Wir Philosophen haben ja den Vorteil, dass wir das sogleich wieder zum Erkenntnisgewinn benutzen können. Die bekannte erste, aber banale These, die man daraus ableiten kann, ist das jeder in seiner eigenen Welt lebt und diese mit seinen Augen sieht und auf seine Weise interpretiert. Allein das wäre aber ebenfalls eine Kapitulation vor der Wahrheit, denn es gibt ja auch das factum brutum eines Tsunami, der gilt dann für alle.iselilja hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 08:15Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass einige hier nicht einen zusammenhängenden Text sinnvoll interpretieren können.. stattdessen wird sich in wilder Manier auf einzelne Begriffe gestürzt und daraus dann die krudesten Behauptungen erstellt. BITTE.. lehnt euch zurück und lest doch mal ganz entspannt, andernfalls macht das keinen Sinn, hier überhaupt etwas schreiben zu wollen.
Tosa Inu hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 10:17Die bekannte erste, aber banale These, die man daraus ableiten kann, ist das jeder in seiner eigenen Welt lebt und diese mit seinen Augen sieht und auf seine Weise interpretiert. Allein das wäre aber ebenfalls eine Kapitulation vor der Wahrheit, denn es gibt ja auch das factum brutum eines Tsunami, der gilt dann für alle.
Das ist schwer zu widerlegen, aber andererseits ist Welt nun kein unausgesetzter Ausnahmezustand.
Stefanie hat geschrieben : ↑So 3. Dez 2017, 21:02Donnerstag Abend bin ich spät abends eine Strecke gegangen, die ich nicht gerne im Dunkeln gehe. Das sind nur 100 Meter, aber bei diesen 100 Metern läuft das ungute Gefühl mit.
Wenn ich abends mit der Straßenbahn fahren, setze ich mich immer nach vorne, hinter die Fahrertür. Meistens nehme ich ein Taxi. Im hellen setze ich mich auf den Beifahrersitz, im Dunkeln nach hinten. Beim Gehen achte ich darauf , aufrecht zugehen, und nicht wie ein potentielles Opfer rüber zukommen. Das
Versuch mal, wenn Frau sich nicht wohl fühlt.
Es geht nicht um Kampffeministinnen, es geht um jede Frau.
Unausgesetzter Ausnahmezustand? Der Beitrag von Leïla Slimani in Libération und Spiegel hat mich sofort an den Text von Stefanie erinnert. Offenbar ist es ein Factum Brutum das vieles, was so nicht sein sollte, die Regel ist und nicht die Ausnahme. Und Leïla Slimani geht es nicht um Puritanismus, sondern eine "Welt mit Freiräumen für Liebe, Lust und Verführung, wie wir sie uns heute noch gar nicht vorstellen können".Leïla Slimani hat geschrieben : Auf der Straße herumlaufen. Abends die Metro nehmen. Einen Minirock tragen, ein Dekolleté, High Heels. Allein mitten auf der Tanzfläche tanzen. Fingerdick Schminke auftragen. Angeschickert ins Taxi steigen. Halbnackt im Gras liegen. Trampen. Mit dem Nachtbus fahren. Allein reisen. Allein auf einer Terrasse etwas trinken. Einen einsamen Weg entlangjoggen. Auf einer Bank warten. Einen Mann anbaggern, es mir anders überlegen und ihn stehenlassen. [...] In all diesen banalen Alltagssituationen will ich das Recht haben, nicht belästigt zu werden. Das Recht, nicht einmal darüber nachzudenken.
Ich fordere die Freiheit, dass man weder meine Haltung noch meine Kleidung, meinen Gang, die Form meines Hinterns oder die Größe meiner Brüste kommentiert. Ich beanspruche mein Recht, in Ruhe gelassen zu werden, allein sein zu dürfen, mich ohne Angst fortbewegen zu können. Ich will nicht nur eine innere Freiheit. Ich will die Freiheit, draußen zu leben, in der Öffentlichkeit, in einer Welt, die auch ein bisschen mir gehört.
Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/ ... 87600.html
Verführung wird schwierig, wenn alles demnächst zur rechtlichen Grauzone wird.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 11:09Unausgesetzter Ausnahmezustand? Der Beitrag von Leïla Slimani in Libération und Spiegel hat mich sofort an den Text von Stefanie erinnert. Offenbar ist es ein Factum Brutum das vieles, was so nicht sein sollte, die Regel ist und nicht die Ausnahme. Und Leïla Slimani geht es nicht um Puritanismus, sondern eine "Welt mit Freiräumen für Liebe, Lust und Verführung, wie wir sie uns heute noch gar nicht vorstellen können".
Wie kommst du da drauf? Warum sollte alles - insbesondere Flirten, Verführen, Avancen machen - zur rechtlichen Grauzone werden? Das verstehe ich nicht. Das fordert niemand, im Gegenteil. Und es ist auch keine Konsequenz der MeToo-Debatte. Es gibt tausende Formen der Erotik und der Verführung, die für beide Seiten aufregend und lustvoll sind - ohne jede Grauzone.
Ich will da nichts relativieren, sondern nur vor Einseitigkeiten warnen, wie ich ja bereits recht ausdrücklich schrieb.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 11:54Daher ist #MeToo ein wichtiges Thema, finde ich. Warum h[ört] die Einigkeit da schon auf? Dass jetzt viele Missstände aufgedeckt werden, das ist doch nicht albern. Warum muss das mit allen möglichen Mitteln relativiert werden??
Ich bewege mich viel in feministischen bubbles und ich habe bis auf einzelne Ausnahmen praktisch nie sowas gelesen. Cis-Männer sind nicht schuld an ihrer gesellschaftliches Position. Maximal, wenn sie sie ausnutzen bzw. nichts dagegen tun.Tosa Inu hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 12:10Im Rahmen der #aufschrei Debatte habe ich Dinge gelesen, bei denen ich meinen Augen nicht traute. Purer Sexismus, gegen Männer, zu einem guten Teil beklatscht, statt dass man sich empörte. Ein Erweckungserlebtnis der besonderen Art. Ich bin dagegen, dass der weiße, westliche Mann, meinetwegen, wenn er noch religiös oder konservativ ist, per se ein Problem sein soll. Das ist, je nach Sicht, Sexismus oder Rassismus in Reinform.
Ein amerikanisches Problem? Aus dem Interview mit der Romanistin Barbara Vinken: "Ich habe es selber so erfahren, dass in Amerika Machtstrukturen eigentlich ständig für sexuelle Übergriffe und Erpressungsmanöver benutzt werden. Ich würde sogar sagen, das ist die eigentlich herausragende Form der dort praktizierten wie auch immer Sexualität. In dieser Härte, glaube ich, sind wir das in Europa nicht gewöhnt und fast als Norm sind wir das in Europa nicht gewöhnt."Nauplios hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 12:18www.deutschlandfunk.de
Die Romanistin Barbara Vinken zur me-too-Debatte in Frankreich.
Ach so. Für die Amerikaner ist das das normale Ausleben ihrer Sexualität.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 13:42Ein amerikanisches Problem? Aus dem Interview mit der Romanistin Barbara Vinken: "Ich habe es selber so erfahren, dass in Amerika Machtstrukturen eigentlich ständig für sexuelle Übergriffe und Erpressungsmanöver benutzt werden. Ich würde sogar sagen, das ist die eigentlich herausragende Form der dort praktizierten wie auch immer Sexualität. In dieser Härte, glaube ich, sind wir das in Europa nicht gewöhnt und fast als Norm sind wir das in Europa nicht gewöhnt."Nauplios hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 12:18www.deutschlandfunk.de
Die Romanistin Barbara Vinken zur me-too-Debatte in Frankreich.
Hier muss man sich vor dem fraglichen Fehlschluss in Acht nehmen. Was folgt für die #MeToo Debatte aus dem Umstand, dass diese "feministische Kollegin" daneben benommen hat? Dass es Fehltritte auf allen möglichen Seiten gibt, macht daraus keine Nicht-Fehltritte :-) Auch wenn Tommy das nicht gesagt hat und ich es ihm auch nicht unterstellen will, ist bei solchen Debatten dieser "Argument-Typ" so sicher, wie das Amen in der Kirche. Manchmal in folgendem Wortlaut: Die sollen sich mal nicht so haben, die sind selber nicht besser. Das kann man auch raffinierter formulieren, aber es ändert nichts daran, dass es sich dabei um ein Scheinargument handelt, eine Version des Argumentum ad hominem.Dia_Logos hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 14:18Tu-quoque-Argument
Als Tu-quoque-Argument (lateinisch tu quoque ‚auch du‘) wird der argumentative Versuch bzw. das Scheinargument bezeichnet, eine gegnerische Position oder These durch einen Vergleich mit dem Verhalten des Gegners zurückzuweisen. Es kann als Variante des Argumentum ad hominem verstanden werden und kommt insbesondere gegen moralische Bewertungen oder Vorschriften zum Einsatz.
Beispiel:
A: Du solltest weniger trinken.
B: Du trinkst doch selbst zu viel!
Quelle: Wikipedia
Das ist nach meinem Gefühl ein ähnlich problematisches Argument. Sicher ist es möglich, diese Debatte für irgendwelche Zwecke zu instrumentalisieren. Oder nach gänzlich übertrieben Maßstäben zu urteilen. Mag sein, dass irgendjemand zu Unrecht beschuldigt wurde, etc. p.p.
Das ist nun keineswegs ein Fehlschluß. Denn wenn man schon eine metoo-Debatte in eine moralisch orientierte Diskussion überführen will, dann kann man nicht von vornherein sagen "die schuldige Seite steht bereits fest". Wenn ein kleines Mädchen weinend zu Dir kommt uns sagt "der Junge da hat mich geschlagen", dann wirst Du doch auch nicht zu dem Jungen gehen und ihm daraufhin die Ohren langziehen, sondern Du wirst sicherlich den Jungen erst mal fragen, ob das so stimmt. Denn wirst doch keine voreiligen Schlüsse ziehen wollen, auch wenn dir das Mädchen in dem Moment zurecht leid tut, sondern dir ein realistisches Bild der Lage machen wollen, bevor Du urteilst.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 14:28Hier muss man sich vor dem fraglichen Fehlschluss in Acht nehmen. Was folgt für die #MeToo Debatte aus dem Umstand, dass diese "feministische Kollegin" daneben benommen hat? Dass es Fehltritte auf allen möglichen Seiten gibt, macht daraus keine Nicht-Fehltritte Auch wenn Tommy das nicht gesagt hat und ich es ihm auch nicht unterstellen will, ist bei solchen Debatten dieser "Argument-Typ" so sicher, wie das Amen in der Kirche. Manchmal in folgendem Wortlaut: Die sollen sich mal nicht so haben, die sind selber nicht besser. Das kann man auch raffinierter formulieren, aber es ändert nichts daran, dass es sich dabei um ein Scheinargument handelt, eine Version des Argumentum ad hominem.Dia_Logos hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 14:18Tu-quoque-Argument
Als Tu-quoque-Argument (lateinisch tu quoque ‚auch du‘) wird der argumentative Versuch bzw. das Scheinargument bezeichnet, eine gegnerische Position oder These durch einen Vergleich mit dem Verhalten des Gegners zurückzuweisen. Es kann als Variante des Argumentum ad hominem verstanden werden und kommt insbesondere gegen moralische Bewertungen oder Vorschriften zum Einsatz.
Beispiel:
A: Du solltest weniger trinken.
B: Du trinkst doch selbst zu viel!
Quelle: Wikipedia
Wie auch immer: Es gibt Frauen mit seltsamen Männer-Bild. Okay. Aber das ändert nichts an der Problematik, die sich in #MeToo-Debatte spiegelt.
Es gibt viele Quellen dazu. Überall kann man sich ein realistisches Bild der Lage machen. Im New Yorker erschien im Oktober 2017 ein Artikel, in dem 13 Frauen berichteten, was für ein perfides System Harvey Weinstein aufgebaut hat, um diese Frauen gefügig zu machen, sie dann auch zu missbrauchen. Inzwischen haben 70 Frauen Weinstein beschuldigt, seine Macht als Filmproduzent genutzt zu haben, um sie zu demütigen und sexuell zu missbrauchen. Wann es vor Gericht geht und zu Urteilen kommen wird, scheint unklar zu sein. Man vermutet sogar, dass Weinstein Geld veruntreut hat, um die Opfer zum Schweigen zu bringen. Weinstein ist jedoch bei weitem nicht der einzige Beschuldigte. Etliche haben ihre Schuld schon eingestanden. Die Stimmung in Hollywood ist am Rande des Nervenzusammenbruchs. Der Artikel ist gut zwei Wochen alt, kann sein, dass es zwischenzeitlich Updates gibt.iselilja hat geschrieben : ↑So 14. Jan 2018, 15:31Wenn ein kleines Mädchen weinend zu Dir kommt uns sagt "der Junge da hat mich geschlagen", dann wirst Du doch auch nicht zu dem Jungen gehen und ihm daraufhin die Ohren langziehen, sondern Du wirst sicherlich den Jungen erst mal fragen, ob das so stimmt. Denn wirst doch keine voreiligen Schlüsse ziehen wollen, auch wenn dir das Mädchen in dem Moment zurecht leid tut, sondern dir ein realistisches Bild der Lage machen wollen, bevor Du urteilst.
Ich hoffe, solche Besen gibt es irgendwo :-)