Schrödingers Katze

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
Benutzeravatar
Stefanie
Beiträge: 8206
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

Do 9. Sep 2021, 16:13

Alles habe ich nicht vollständig verstanden, aber es gibt Hoffnung für die Katze...
Schrödingers Katze entkommt
Doch was ist, wenn dieselbe bizarre Logik der Quantenmechanik, die die berühmte Katze zu einem Leben im Schattenreich verdammt, ihr gleichzeitig auch die – zugegebenermaßen mikroskopisch kleine – Chance gibt, die hermetisch verschlossene Box zu verlassen?

https://scilogs.spektrum.de/klartext/sc ... -entkommt/



Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)

ahasver
Beiträge: 275
Registriert: Di 25. Sep 2018, 09:55

Fr 9. Sep 2022, 13:27

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 28. Feb 2018, 08:26
Tosa Inu hat geschrieben :
Mi 28. Feb 2018, 08:11
Letztlich ist Beobachtung aber auch nur eine Wechselwirkung, mit irgendwas.
Bei der vorletzten documenta (!) gab es einen Versuchsaufbau des Physikers Anton Zeilinger. Gelegentlich war Zeilinger selbst vor Ort. Wenn er aber keine Zeit hatte, dann war zumindest ein Assistent von ihm da. Mit so einem Assistenten hab ich mich über das fragliche Problem mal unterhalten. Und wenn ich mich recht entsinne und ich ihn richtig verstanden habe, dann ist ein Beobachter gar nicht von Nöten, jeder mittelgroße Gegenstand tut es auch. Ob das das letzte Wort in der Physik zu der Frage ist, weiß ich natürlich nicht.
Es gibt wechselwirkungsfreie Beobachtung. In dem Fall spreche ich lieber von informeller Kenntnisnahme.

Das, was der Assistent da erzählt hat, ist meiner Meinung nach bei weitem nicht das letzte Wort. Er darf damit lediglich auf Dekohärenz Bezug nehmen, nicht aber auf die Funktion eines bewußten Beobachters.
Auch das dekohärente System liegt weiterhin in Superpositionen vor. Wenn von einem bewußten Beobachter Kenntnis genommen wurde, ist die zur Kenntnis genommene Größe aber faktisch (keine Superposition mehr, Kollaps der Zustandsfunktion) geworden.

Für Nichtphysiker ein schwieriges Thema. Für Philosophen aber ein MUSS. Meines unbescheidenen Erachtens kann und darf man heutzutage nicht mehr philosophieren ohne das Katzenproblem so weit wie möglich durchdacht zu haben. Es ist noch immer nicht gelöst!



"Ich kann mich auch irren und nichts ist so sicher, als dass alles auch ganz anders ist."

Benutzeravatar
AufDerSonne
Beiträge: 1294
Registriert: Do 1. Sep 2022, 19:44

Fr 9. Sep 2022, 20:34

Stefanie hat geschrieben :
Di 27. Feb 2018, 17:40
Rosita, diese Katze verwirrt mich, seit dem ich das erste mal über sie gelesen habe. Schon ein paar Mal wurde es mir erklärt, aber so ein Stückchen zum vollem Verständnis fehlt mir immer noch.
Zu recht!
Das Gedankenexperiment mit Schrödingers Katze wird falsch erklärt.
Ich bin nicht dumm und ich habe es auch nie verstanden.
Daraus folgt. Das Gedankenexperiment wird in der Regel falsch dargestellt. Noch schlimmer. Seit Schrödinger hat es wohl niemand mehr so richtig begriffen.



Ohne Gehirn kein Geist!

Timberlake
Beiträge: 1972
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Di 30. Jul 2024, 22:47

.. .vielleicht macht ja folgendes, durchaus ähnlich gelagertes Gedankenexperiment "Schrödingers Katze" verständlich ..
scinexx.de hat geschrieben :
Quantenphysik „verwischt“ die Zeit


Raumschiff-Duell im Weltraum

Das haben die Forscher nun in einem Gedankenexperiment untersucht. Illustrieren lassen sich ihre Überlegungen an folgendem Szenario: Im Weltall schweben zwei Raumschiffe, die zu vordefinierten Zeiten aufeinander feuern. Das jeweils andere Schiff weiß genau, zu welcher Uhrzeit dieser Angriff erfolgt und weicht daher zu diesem Zeitpunkt aus. Wenn nun jedoch dieses Raumschiff in das Schwerefeld eines Planeten gerät, dehnt dessen Schwerkraft die lokale Zeit – und die Borduhr des Schiffs geht nach. Dadurch weicht das Raumschiff zu spät aus und wird zerstört.

Soweit das „klassische“ Szenario. Was aber passiert, wenn man den Planeten in einen Überlagerungszustand versetzen würde? Theoretisch wäre er dann gleichzeitig nah und weit entfernt. Damit aber müsste auch die von ihm verursachte Zeitdehnung gleichzeitig stark und schwach sein – die Zeit selbst wäre damit in einem unbestimmten Zustand der Überlagerung. Für die beiden Raumschiffe würde dies bedeuten: Ihr Ablauf von Schießen und Ausweichen geriete durcheinander, so dass theoretisch sogar beide gleichzeitig explodieren könnten.
Während nach "Schrödingers Katze" eine Katze zugleich tod und lebendig sein kann , so kann nun mehr , nach diesem Gedankenexperiment , eine Zeitdehnung zugleich stark und schwach sein.




Antworten