Was hört ihr gerade?

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Stefanie
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So 11. Feb 2024, 23:27

Doch, aber bei weiten nicht so viel, wie als Jugendliche bzw. junge Erwachsene. Aber kein Sitzungskarneval, nur Straßenkarneval, also die Karnevalszüge gucken. Wie gestern, im Ortsteil des Städtchen, voll in der Karnevalszone liegend, in dem ich aufgewachsen bin. Da habe ich das Lied von Cat Ballou gestern gleich dreimal gehört. Meine Eltern, mein Vater gebürtiger Kölner, haben immer Karneval gefeiert, die Großeltern auch, ergo als Kind zum Karneval erzogen.
Früher waren an Rosenmontag zwischen Köln und Bonn nahezu alle Geschäfte zu. Das hat sich geändert. Außerhalb der Innenstädte sind mindestens die Supermärkte offen. In den Innenstädten ist aber alles dicht. Von A nach B zu kommen ist eine Herausforderung. ÖPNV ist wegen der Umzüge aus dem Takt und Autofahren erfordert höchste Aufmerksamkeit. Bloß keinen Jecken überfahren.
Rosenmontag ist ein sog. Brauchtumstag.Hier im öffentlichen Dienst frei, private Arbeitgeber können den Tag frei geben und es gibt Mischlösungen. Ich bummel morgen Überstunden ab. Ab Weiberfastnacht mittags ist es sehr ruhig, Verwaltungen, Behörden und sowas sind dann höchstens Freitag zu erreichen. Es ruht fast alles bis Aschermittwoch.
2019 wurde mein Arbeitgeber, ist ja ein e.V., 60 Jahre alt. Aus diesem Anlass sind wir in Bonn im Rosenmontagszug mitgelaufen, mit Wagen und großer Fussgruppe. Werde ich nie vergessen.
Man braucht übrigens keinen Alkohol, geht auch ohne.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

Timberlake
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So 11. Feb 2024, 23:41

Michael7Nigl hat geschrieben :
Mi 31. Jan 2024, 01:14


O Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
»Ich schlief, ich schlief –,
Aus tiefem Traum bin ich erwacht: –
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh –,
Lust – tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit –,
– will tiefe, tiefe Ewigkeit!«

(Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra)
  • „Meine Symphonie wird etwas sein, was die Welt noch nicht gehört hat! Die ganze Natur bekommt darin eine Stimme und erzählt so tief Geheimes, das man vielleicht im Traume ahnt! Ich sage Dir, mir ist manchmal selbst unheimlich zumute bei manchen Stellen, und es kommt mir vor, als ob ich das gar nicht gemacht hätte.“

    Gustav Mahler an Anna Bahr-Mildenburg,

... Ich denke mal , dass sich auch Nietzsche bei manchen seiner Stellen ... "so" .. zumute war. Wie dem auch sei, mir ist manchmal so zumute.




Michael7Nigl
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Mo 12. Feb 2024, 00:43

Timberlake hat geschrieben :
So 11. Feb 2024, 23:41
... Ich denke mal , dass sich auch Nietzsche bei manchen seiner Stellen ... "so" .. zumute war. Wie dem auch sei, mir ist manchmal so zumute.
Nietzsche war ein fleißiger Tagebuchschreiber. Den Spaziergang, bei dem ihm seine Idee von der 'ewigen Wiederkehr' gekommen ist, beschreibt er als Erleuchtungserlebnis, welches er in seinem Zarathustra verarbeitete. Das Wort von der Erleuchtung deutet für mich darauf hin, dass es auch für Nietzsche wie eine unheimliche Eingebung gewesen sein muss. Vielleicht ist das ja bei genialen Schöpfergeistern so.




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Quk
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Mo 12. Feb 2024, 01:26

Stefanie hat geschrieben :
So 11. Feb 2024, 23:27
Doch, aber bei weiten nicht so viel, wie als Jugendliche bzw. junge Erwachsene.
Wirst Du Dich verkleiden? Als Rocky Horror Magenta vielleicht?




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Stefanie
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Mo 12. Feb 2024, 11:55

Träum weiter : - )))
Falscher Farbton. Wenn dann Barbie Pink.
Nein kein Kostüm, nicht im Straßenkarneval, das ist mir zu kalt. Vor drei Stunden habe ich das Wetter getestet...nee zu nasskalt für 3 Stunden Zoch gucken. Ich bin nicht mehr 20.

Ich weiß ja, das viele, die nicht aus dem Rheinland kommen, gerade dem Kölner Karneval nichts abgewinnen können. Tipp: fühlen und nicht denken. Lieder, die Köln besingen, zum Teil auch sentimental, werden auch im Umland, wie in Bonn gespielt und mitgesungen. Sorry Düsseldorf und Mainz, ihr könnt dabei nicht mithalten. Im Kölner Rosenmontagszug mal mitzulaufen, das wäre was.
So zum Schluss noch ein Lied...



Ab Minute 1:30 das ist ein Stimme.



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Quk
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Mo 12. Feb 2024, 15:35

Apropos Köln. Gerade habe ich dieser schönen, dramatischen Aufnahme aus der Kölner Philharmonie gelauscht:





Timberlake
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Mo 12. Feb 2024, 19:13

Michael7Nigl hat geschrieben :
Mo 12. Feb 2024, 00:43
Timberlake hat geschrieben :
So 11. Feb 2024, 23:41
... Ich denke mal , dass sich auch Nietzsche bei manchen seiner Stellen ... "so" .. zumute war. Wie dem auch sei, mir ist manchmal so zumute.
Nietzsche war ein fleißiger Tagebuchschreiber. Den Spaziergang, bei dem ihm seine Idee von der 'ewigen Wiederkehr' gekommen ist, beschreibt er als Erleuchtungserlebnis, welches er in seinem Zarathustra verarbeitete. Das Wort von der Erleuchtung deutet für mich darauf hin, dass es auch für Nietzsche wie eine unheimliche Eingebung gewesen sein muss. Vielleicht ist das ja bei genialen Schöpfergeistern so.
.. um dazu einmal Harald Lesch zu zitieren ..
br-klassik.de hat geschrieben :
Was Vivaldi mit dem Klimawandel zu tun hat

BR-KLASSIK: Was wäre Ihr Gesprächsthema gewesen?

Harald Lesch: Wie Musik in den Kopf kommt. Also wie Musik vom Kopf auf das Papier kommt, das weiß ich inzwischen. Aber wie kommt die Musik in den Kopf? Solche großartigen Werke? Wie entsteht das? Das interessiert mich auch naturwissenschaftlich, denn es gibt eine ganze Reihe von großartigen Persönlichkeiten in den Naturwissenschaften, die sich das ja auch gefragt haben. Wie bin ich denn eigentlich zu diesen Ideen gekommen?
.. wenngleich diese "unheimliche Eingebung" , also das was bei mir vom Internetbrowser, ohne mein Zutun , als „von Pocket empfohlen“ , auf mein Bildschirm angezeigt wurde, vermutlich einem Algorithmus möglicherweise sogar einer künstlichen Intelligenz zu verdanken ist. Wurde sich doch von mir hier im Beitrag 73911 erst vor kurzem im Thread "Schlösser, die im Monde liegen" auf eben diese "Vier Jahreszeiten" von Vivaldi bezogen. Auch dürfte diesem Algorithmus mein Faible für Harald Lesch wie auch sein Anliegen , dem Klimawandel nicht entgangen sein. Somit ich einmal davo ausgehe , dass ein Großteil meiner Eingebungen wohl so unheimlich nicht sind. Wie übrigens auch die nun folgende Eingebung ..



  • "Der Applaus ist längst vorbei
    Und dein Herz schwer wie Blei
    Jeder redet auf dich ein
    Trotzdem bist du so allein
    Und du siehst so traurig aus
    Komm in mein'n Arm, lass es raus
    Glaub mir, ich war wo du bist
    Und weiß, was es mit dir macht
    Doch wenn du lachst
    Kann ich es seh'n
    Ich seh' dich

    Mit all deinen Farben
    Und deinen Narben
    Hinter den Mauern
    Ja ich seh' dich
    Lass dir nichts sagen
    Nein, lass dir nichts sagen
    Weißt du denn gar nicht
    Wie schön du bist?"


.. wurde sich doch im o. g. Beitrag 73911 vielleicht nicht im Ton aber ganz sicher in Wort und Bild auf des Frühlings .. "all seiner Farben" .. bezogen. Wie übrigens auch als eine Hymne bezogen auf all jene , die mit all ihren Narben , hinter den Mauern und mit ihrem Herz schwer wie Blei.. abseits stehen. ..

"Glaub mir, ich war wo du bist
Und weiß, was es mit dir macht"




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Quk
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Di 13. Feb 2024, 10:58

Zum 50. Geburtstag von Robbie Williams höre ich gerade seinen besten Walzer:



(Der Komponist dieses Stücks war sicherlich inspiriert von Norwegian Wood, merke ich gerade.)




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Jörn Budesheim
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Di 13. Feb 2024, 11:42



1.442.213.238 Aufrufe (so große Zahlen hatten wir in der Schule nicht)




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Stefanie
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Di 13. Feb 2024, 20:38

DAS ist eine Zahl...
14.089.805.057 Mrd. Aufrufe..

Der unangefochtene Spitzenreiter auf youtube, ein Kinderlied.




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Jörn Budesheim
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Di 13. Feb 2024, 20:57

Oh Gott!




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Stefanie
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Di 13. Feb 2024, 21:03

:lol:

Dieses Lied finden viele Kinder klasse, gerade im englischsprachigen Raum. Es gibt unglaublich viele Videos von kleinen Kindern, die sobald die ersten Takte ertönen, abrocken.



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Quk
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Di 13. Feb 2024, 21:03

Bukowski hatte halt doch recht.




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Stefanie
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Di 13. Feb 2024, 21:11

Womit?



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Quk
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Di 13. Feb 2024, 21:25

Dass die Menschheit von Anfang an nicht das Zeug dazu hatte.

https://www.google.com/search?q=Bukowsk ... n+with.%22




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Stefanie
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Mi 14. Feb 2024, 11:32

Interessant. Aus dem englischen Original "Humanity, you never had it to begin with." wäre ich nie auf: "Menschheit, du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu" gekommen.


Sind deutsche, klassische Kinderlieder "besser" als Baby Shark?
Wie z.B. Ein Vogel wollte Hochzeit feiern (klar lernt man ganz viele Vögel kennen, so pädagogisch wertvoll), "Eine Insel mit zwei Bergen", Biene Maja, Drei Chinesen mit dem Kontrabass, Alle Meine Entchen oder die Lieder von Rolf Zukowski?



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Quk
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Mi 14. Feb 2024, 12:28

Ich mochte schon als Kleinkind keine Kinderlieder. Die taten mir in den Ohren weh. Mir fehlt da irgendein Gen oder so. Als ich sehr klein war, so zwischen drei und fünf, musste ich mit meiner Mutter regelmäßig zum "Mutter & Kind"-Turnen. Am Ende der Stunde bildeten alle Anwesenden stehend einen Kreis, händchenhaltend, und sangen "Alle meine Entchen". Ich war entsetzt und verweigerte meine Teilnahme. Ich sehnte mich danach, den Saal zu verlassen. Dass mein Gedächtnis dieses Erlebnis gespeichert hat, ist ein Zeichen dafür, dass es mit starken Emotionen verbunden war; in diesem Fall mit schmerzhaften. Vielleicht bin ich ein Psychopath?

Ich erinnere mich noch an eine andere Szene aus der gleichen Zeit: Eine meiner beiden älteren Schwestern fuhr mit dem Fahrrad spazieren, mit mir hinten drauf auf dem Gepäckträger. Während dieses fröhlichen Ausflugs spielten wir Radio-Wunschkonzert. Meine Schwester sang, ich wünschte, und zwar: "Wir lagen vor Madagaskar, und hatten die Pest an Bord."





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Stefanie
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Mi 14. Feb 2024, 15:28

Wir sind ja im Smalltalk Bereich.
Das ist so ein Sache mit den Kindheitserinnerungen.
Was ist im Kopf an eigenen Erinnerungen hängen geblieben und was hat sich aufgrund von Erzählungen anderer als Erinnerung gebildet. Von zwei Ereignissen aus der Zeit vor dem Kindergarten habe ich mindestens eines sehr sicher in meinem Kopf, sage ich mal. Aber es gibt dazu auch die entsprechenden Geschichten, die erzählt werden, weswegen ich beim zweiten Ereignis selber nicht sicher bin, ist das was in meinem Kopf ist, meine Erinnerung oder die der Eltern. Von einem Ereignis im Grundschulalter, welches immer gerne erzählt wurde (zu meinem Leidwesen), habe ich null eigene Erinnerungen, noch nicht mal, wenn ich die Photos sehe. Nix weder ein Bild noch Gefühle, obwohl ich da panisch gewesen sein soll.
Ich habe eine sehr starke Abneigung gegen das Lied "Ein Vogel wollte Hochzeit feiern" wegen einer Aufführung zu dem Lied, das war im Kindergarten. Daran kann sich meine Mutter nicht erinnern, aber ich sehr gut.
Kurz... das mit den Erinnerungen ist so eine Sache.



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Quk
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Mi 14. Feb 2024, 15:43

Meine Erinnerungen, wann immer ich von denen rede, sind stets welche, die nur ich erinnere und meine Mitmenschen vergessen haben.




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Quk
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Sa 17. Feb 2024, 23:41





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