Nauplios hat geschrieben : ↑ So 2. Okt 2022, 18:55
Präfiguration
Deinen Spass an Gleichnissen teile ich nicht und wenn das in der Philosophie ein enormes Gewicht haben sollte, dann besteht halt auch auf diese Weise eine grosse Nähe zu religiösen Umständen.
Philosophie kommt dann wieder in den Verdacht "Religion light" zu sein.
Nauplios hat geschrieben : ↑ So 2. Okt 2022, 18:55
Ist nicht die Szene am milesischen Brunnen als "Urgeschichte der Theorie" die Präfiguration dessen, was sich im virtuellen Raum dieses Threads auf verblüffende Weise beobachten läßt, unter dem Vorbehalt von "Umbesetzungen"? -
Nein, wir sprechen nicht über die Aufteilung eines Bereiches in Theorie und Praxis, denn dabei kann man sich im Theorieteil nicht einfach irgendwas phantasieren und man darf sich auch nur als Vorreiter der Praxis verstehen.
Bei so etwas unterliegt Theorie einem "Regelkreis" bei dem nachhaltige Korrektur durchgeführt wird.
Der philosophische Anspruch gegenüber dem Denken steht nirgendwo auf einem Praxisfundament.
Irgendwo habe ich gelesen "Philosophie soll keine Antworten geben, sondern nur Fragen warm halten".
Das ist eine Ausrede mit der die Beliebigkeit der Philosophie kaschiert werden soll.
Das klingt halt etwas besser, als "das Denken gilt als übergeordnet und man will sich mit einer Denküberraschung profilieren".
Nauplios hat geschrieben : ↑ So 2. Okt 2022, 18:55
Aus den "Dingen am Himmel" sind "Existenzbehauptungen" und Bedeutungen geworden. Die Blickrichtung "nach oben" findet ihre Entsprechung in der mangelnden "Verbindung mit dem Körper". Das "vor den Füßen Liegende" nicht zu sehen, bekommt den Titel "Praxisabstinenz", der "Sturz" wird ein "Scheitern" ... der Spott der thrakischen Magd hat sich konserviert.
Deine Geschichte taugt leider nicht zu so einer Analogie, denn der "Forscher" hat Beobachtungen angestellt, d.h. er hat sich mit Praxis beschäftigt und er hat aus der Praxis heraus einen "Rückschlag" zu spüren bekommen.
Rückschläge aus ganz unerwarteten Richtungen, das ist Praxis und das macht den Forscher "klein und bescheiden".
Der Sturz in der Geschichte ist eigentlich nur eine Nebensächlichkeit, denn von der Theorie abweichende Beobachtungen sind ein viel grösser Schlag.
Das Denken ist hier untergeordnet.
Der Körper und das Nervensystem ist die praktische Beobachtung und diese weicht vom philosophischen Denkanspruch ab.
Kommt es damit zu einer Korrektur in den philosophischen Ansichten?
Nö, das Spektrum bleibt bestehen, denn jede einzelne Behauptung gilt dort als "denkbar" und mehr Begründung wird nicht verlangt.