smalldickenergy

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NaWennDuMeinst
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Fr 30. Dez 2022, 16:13

Frau Thunberg hat also einem gewissen Widerling names Tate zu seiner Verhaftung verholfen.
Was mich aber mehr interessiert ist der Nebenschauplatz, der um die von ihr benutze Beleidung aufgemacht wurde.
Mit "smalldickenergy" ist das Verhalten einer Person gemeint, die mit der Zurschaustellung von materiellem Reichtum andere Defizite im Leben (hier: kleiner Penis) zu kompensieren versucht.
Auf Deutsch ist das die bekannte Phrase: "Marcus fährt ne dicke Karre, weil er damit seinen kleinen Penis (englisch: dick) kompensieren will."

Warum führt diese Verwendung nun gerade in den sozialen Medien zu solch einer Kontroverse?
Viele Männer machen geltend, dass hier ein als negativ angesehenes Verhalten mit dem männlichen Genital verknüpft wird und damit gleichzeitig dieses Verhalten als "typisch männlich" angesehen wird, was sexistisch ist. Der Begriff kann allerdings auch auf Frauen angewendet werden und bezeichnet dann eben eine Frau die sich so verhält. Nur kommt das so gut wie nie vor (weil es eben keinen Sinn macht bei einer Frau von einem kleinen Penis zu sprechen).

Jetzt mal abgesehen von den beiden Protagonisten Thunberg und Tate... sind solche sexistisch angehauchten Beleidigungen noch zeitgemäß?
In den sozialen Medien verteidigen Feministinnen Frau Thunberg vehement gegen den Vorwurf der sexistischen Beleidigung.
Aber wie sähe die Lage aus, wenn negatives Verhalten mit dem weiblichen Genital verknüpft wäre?
Sagen wir wir würden das Verhalten eines Menschen der sexuell unersättlich ist als "strechedvaginalenergy" bezeichnen.
Wäre das aus der feministischen Perspektive zu akzeptieren? Dürfte ein Mann ein Verhalten (besonders das Verhalten einer Frau) so bezeichnen?
Die Theorie hier lautet "Nein". Das würde von der feministischen Seite nicht akzeptiert werden.
Es wäre ein Aufreger.
Gleichzeitig wird diese Verwendung von einer Frau (Thunberg) jedoch aktzeptiert.
Wieso?

Eine Meinung dazu möchte ich hier posten. Interessanter Weise stammt diese von einer Frau:

Men seem to be fair game in the current climate. It's interesting that if you're perceived as a member of a previously disadvantaged group, you can more or less insult or rage against other groups with impunity. It's hypocrisy because principles apply to all or to none.

(Männer scheinen im gegenwärtigen Klima Freiwild zu sein. Es ist interessant, dass man, wenn man als Mitglied einer zuvor benachteiligten Gruppe wahrgenommen wird, andere Gruppen mehr oder weniger ungestraft beleidigen oder gegen sie hetzen kann. Das ist Heuchelei, denn die Grundsätze gelten für alle oder für keinen.)
Quelle: Twitter (@JanineAScott)

Ist es Heuchelei?



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NaWennDuMeinst
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Fr 30. Dez 2022, 16:36

Sehr interessant ist übrigens auch, dass sich in den linken und feministischen Kreisen die Auffassung breit macht, dass es in einer patriarchalischen Gesellschaft keinen Sexismus gegen Männer gibt.
Hier wird analog wie in der Rassismusdebatte argumentiert (Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße).
Damit wird den Frauen im Prinzip ein Freibrief ausgestellt sich Männern gegenüber sexistisch zu äußern, ohne dass dieses Verhalten auch als solches bezeichnet oder gerügt werden kann.
Ich finde diese Entwicklung mehr als bedenklich.
Entweder man ächtet Sexismus und sexistische Äußerungen für alle, oder man erlaubt sie allen.
Sich aber den Sexismusbegriff so zurechtzulegen, dass Sexismus nur noch von einem Geschlecht begangen werden kann (Nur struktureller Sexismus ist Sexismus), halte ich für fragwürdig.



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AufDerSonne
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Fr 30. Dez 2022, 19:29

Hallo NaWennDuMeinst

Zum Unterschied von Männer und Frauen in der Gesellschaft, habe ich mir auch gerade wieder einmal Gedanken gemacht.
Kann man sagen, dass Frauen im vergangenen 20. Jahrhundert schon nur Mühe hatten, wenn sie arbeiten wollten? Also Erwerbsarbeit meine ich jetzt, mit Lohn.
Also so noch um 1900 herum konnten ja die Frauen oft auch kein Studium machen, sie wurden gar nicht zugelassen an den Unis. Aber ich meine jetzt mehr richtige Arbeit, also Erwerbsarbeit.

Nun ist meine Überlegung. Keine Frau macht gerne das ganze Leben lang Hausarbeit, genauso wenig wie ein Mann. Eine Frau will auch eine richtigen Beruf ausüben, den sie gerne macht.
Das wird bei den wenigsten Frauen Hausarbeit sein. Das wäre reiner Zufall.
Jetzt da bin ich mir nicht sicher. Kann man sagen, dass die Frauen kaum eine Erwerbsarbeit machen durften im 20. Jahrhundert? Oder wenigstens viel grössere Hürden überwinden mussten als die Männer?

Jetzt kommt ein wichtiger Mechanismus. Ein Mensch, der keine vollwertige Erwerbsarbeit machen darf, verliert natürlich viel Selbstvertrauen, kommt sich zwangsläufig wertlos vor.
In dieser Situation waren also die meisten Frauen die letzten hundert oder zweihundert Jahre. Ich denke, das erklärt viel. Dieses Denken ist natürlich immer noch in den Köpfen. Wenn vielleicht ein bisschen weniger schlimm als vor hundert Jahren.

Das erklärt auch, wieso Frauen sexistische Aussagen gegen Männer machen dürfen. Es nimmt sie niemand ernst. Denn die Männer wollen ja ihre Komfortzone nicht verlassen, dass sie ohne Probleme Erwerbsarbeit machen können.
Ja, das erklärt eigentlich fast alles. Unterschiede ihn den Löhnen, grössere Hürden für Führungspositionen usw.



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NaWennDuMeinst
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Fr 30. Dez 2022, 21:01

AufDerSonne hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 19:29
Das erklärt auch, wieso Frauen sexistische Aussagen gegen Männer machen dürfen. Es nimmt sie niemand ernst.
Du meinst es nimmt Niemand die Frauen ernst oder die Männer?
Ich würde mal davon ausgehen, dass Männer die sexistisch beleidigt werden, das durchaus ernst nehmen.
Nur werden wiederum Männer damit gar nicht ernst genommen. Da heißt es dann nur "Hör auf zu heulen".
Das liegt natürlich daran, dass es nicht die Männer waren die jahrhundertelang unterdrückt wurden.
Andererseits: Macht das eine solche Beleidigung weniger beleidigend?



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Burkart
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Sa 31. Dez 2022, 08:59

Ja, kein einfaches Thema...
Frauen dürfen sich oft mehr erlauben als Männer, ein gesellschaftlicher Nachholbedarf ist sicherlich ein Grund. Allerdings ist es schon traurig, dass die Gesellschaft aktuell gerne vor allem gegen "den alten weißen Mann" ist und damit auch pro Frau.

Heute Morgen gab es die Meldung, dass eine Frau einen bekannten Sänger o.ä. (der Sexpistols!?) anklagen will, der ihr in den 70er Jahren, also vor knapp einem halben Jahrhundert, einen bleibenden psychischen Schaden als Minderjährige zugefügt haben soll... Gab es auch nur einen einzigen Fall, wo umgekehrt ein Mann so etwas angeklagt hätte?

Apropos "Hausfrau": Ist es nicht so, dass es gerade bei Reicheren immer noch genug "Hausfrauen" gibt, also solche, die nicht für Geld arbeiten müssen? Sicher gibt es das auch umgekehrt (Frau<->Mann), aber wohl seltener. Worauf ich hinaus will: Hier beschweren sich die Frauen nicht über ihre freiheitliche Rolle.
Auch wurde in Deutschland das Geschlechtskriterium z.B. bei Versicherungen abgeschafft; dass die länger lebenden Frauen dies gerne hinnehmen, darüber sollte sich Mann auch lieber nicht aufregen ;)

Auch wird gerne das höherere Gehalt/Einkommen den Männern "angekreidet". Ok, unser System bezahlt Menschen weniger z.B. in sozialen Berufen, die mehr Frauen bevorzugen. Dann sollte man aber den Kapitalismus angeklagen, nicht das männliche Geschlecht. Mal ganz abgesehen davon, dass mehr Frauen die Teilzeit nutzen... vielleicht sollte man sich darüber mal aufregen, wo wir doch immer mehr Arbeitskräftemangel haben...

Und dann gibt es noch das schreckliche Gendern, dass z.B. aus allen Lehrern akkustisch LehrerInnen macht...



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NaWennDuMeinst
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Sa 31. Dez 2022, 11:33

Was mich hier besonders stört ist die offensichtliche Heuchelei.
In den femistischen Kreisen gibt man vor Sexismus bekämpfen zu wollen.
Vorfälle wie dieser mit Frau Thunberg zeigen aber, dass das gar nicht stimmt.
Es soll kein Sexismus bekämpft werden, sondern nur Sexismus der sich gegen Frauen richtet.
Sexismus gegen Männer wird nicht nur geduldet, er wird sogar beklatscht.
Eine solche "Frauenbewegung" unterstütze ich nicht.



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Burkart
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Sa 31. Dez 2022, 12:55

Tja, wenn die heuchelden Frauen das dann nicht bemerken... wobei es natürlich immer so'ne und solche Frauen gibt...
Traurig sind oft Medien, die recht unflektiert mitmachen, wie z.B. auch oft beim Gendern.



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AufDerSonne
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Sa 31. Dez 2022, 13:45

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 21:01
AufDerSonne hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 19:29
Das erklärt auch, wieso Frauen sexistische Aussagen gegen Männer machen dürfen. Es nimmt sie niemand ernst.
Du meinst es nimmt Niemand die Frauen ernst oder die Männer?
Die Frauen nimmt niemand ernst, da sie nicht arbeiten dürfen und einen Beruf ausüben dürfen.
Damit haben sie auch keinen gesellschaftlichen Wert. Also nimmt man sie nicht ernst.



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Sa 31. Dez 2022, 14:44

AufDerSonne hat geschrieben :
Sa 31. Dez 2022, 13:45
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 21:01
AufDerSonne hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 19:29
Das erklärt auch, wieso Frauen sexistische Aussagen gegen Männer machen dürfen. Es nimmt sie niemand ernst.
Du meinst es nimmt Niemand die Frauen ernst oder die Männer?
Die Frauen nimmt niemand ernst, da sie nicht arbeiten dürfen und einen Beruf ausüben dürfen.
Damit haben sie auch keinen gesellschaftlichen Wert. Also nimmt man sie nicht ernst.
Das ist heutzutage doch nur Historie in Deutschland und Schweiz... auf die Vergangenheit sich zu sehr zu beziehen finde ich nicht gut geeignet, ähnlich wie Putin mit seinem Großrussland-Wahn ;)



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NaWennDuMeinst
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Sa 31. Dez 2022, 16:03

AufDerSonne hat geschrieben :
Sa 31. Dez 2022, 13:45
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 21:01
AufDerSonne hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 19:29
Das erklärt auch, wieso Frauen sexistische Aussagen gegen Männer machen dürfen. Es nimmt sie niemand ernst.
Du meinst es nimmt Niemand die Frauen ernst oder die Männer?
Die Frauen nimmt niemand ernst, da sie nicht arbeiten dürfen und einen Beruf ausüben dürfen.
Hä? Sie dürfen doch arbeiten. Sie sollen und müssen es sogar, weil oft sonst das Geld einfach nicht reicht.



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Sa 31. Dez 2022, 17:33

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 31. Dez 2022, 16:03
AufDerSonne hat geschrieben :
Sa 31. Dez 2022, 13:45
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 21:01

Du meinst es nimmt Niemand die Frauen ernst oder die Männer?
Die Frauen nimmt niemand ernst, da sie nicht arbeiten dürfen und einen Beruf ausüben dürfen.
Hä? Sie dürfen doch arbeiten. Sie sollen und müssen es sogar, weil oft sonst das Geld einfach nicht reicht.
So ist es und in diesem Sinne einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023 🥂!



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AufDerSonne
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Mo 2. Jan 2023, 13:33

NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 31. Dez 2022, 16:03
AufDerSonne hat geschrieben :
Sa 31. Dez 2022, 13:45
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Fr 30. Dez 2022, 21:01

Du meinst es nimmt Niemand die Frauen ernst oder die Männer?
Die Frauen nimmt niemand ernst, da sie nicht arbeiten dürfen und einen Beruf ausüben dürfen.
Hä? Sie dürfen doch arbeiten. Sie sollen und müssen es sogar, weil oft sonst das Geld einfach nicht reicht.
Sie tun es aber nicht. Ich schätze mal 80% der Frauen sind immer noch reine Hausfrauen und schauen zu den Kindern und so.



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Jörn Budesheim
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"Drei von vier Frauen in Deutschland sind erwerbstätig" (2020, www.destatis.de)




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Stefanie
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Mo 2. Jan 2023, 21:23

Und davon etwa die Hälfte in Teilzeit.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Mo 2. Jan 2023, 22:17

AufDerSonne hat geschrieben :
Mo 2. Jan 2023, 13:33
NaWennDuMeinst hat geschrieben :
Sa 31. Dez 2022, 16:03
AufDerSonne hat geschrieben :
Sa 31. Dez 2022, 13:45

Die Frauen nimmt niemand ernst, da sie nicht arbeiten dürfen und einen Beruf ausüben dürfen.
Hä? Sie dürfen doch arbeiten. Sie sollen und müssen es sogar, weil oft sonst das Geld einfach nicht reicht.
Sie tun es aber nicht. Ich schätze mal 80% der Frauen sind immer noch reine Hausfrauen und schauen zu den Kindern und so.
Wie kommst du zu deiner Einschätzung? Wirkt es in der Schweiz so?



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Mo 2. Jan 2023, 22:19

Stefanie hat geschrieben :
Mo 2. Jan 2023, 21:23
Und davon etwa die Hälfte in Teilzeit.
Ach sooo, also doch zur Hälfte Hausfrau :mrgreen: ;)



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Jörn Budesheim
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Di 3. Jan 2023, 08:55

Stefanie hat geschrieben :
Mo 2. Jan 2023, 21:23
Und davon etwa die Hälfte in Teilzeit.
bpb.de/ hat geschrieben : Unabhängig von der Entwicklung der Zahl der Beschäftigten, hat sich der Anteil der Teilzeitbeschäftigten kontinuierlich erhöht. Bezogen auf die abhängig Erwerbstätigen stieg der Anteil zwischen 1985 und 2018 bei den Männern von 1,4 auf 11,2 Prozent und bei den Frauen von 28,9 auf 47,9 Prozent. 9,5 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten in Deutschland würden gern mehr Stunden arbeiten und wären dafür auch verfügbar. 45,8 Prozent der Frauen gaben familiäre Verpflichtungen als Grund für die Teilzeitbeschäftigung an, bei den Männern waren es 10,3 Prozent ...

Hinweis: Nach gegenwärtigem Stand wird die Corona-Pandemie erheblichen Einfluss auf die Zahl der Erwerbstätigen und die Unterbeschäftigung haben ...




Nick Nickless
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Di 3. Jan 2023, 13:10

Man versteht die Dinge nicht, wenn man sie zu sehr aus der Nähe betrachtet; man muss die Stadt verlassen, wenn man sehen will, wie hoch ihre Türme sind, sagten die alten Skeptiker. - Die Idee, die man Feminismus nennt, ist ja im Kern eine durch und durch männliche Idee, und zwar schlechte (vom Weiblichen getrennte/sie unterwerfende) Männlichkeit. Es ist dies die späte Aufklärung pur, als universales Prinzip, von Männern ausgedacht und auch durchgesetzt, als die Heraufkunft des Willens zur Macht (Nietzsche), des Immoralismus (de Sade), des Pragmatismus oder des Positivismus (Comte) beschrieben, eher kritisch dann von Goethe als die Fausts in seiner letzten pragmatistischen Gestalt (»Das ist der Weisheit letzter Schluss: Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss!«), von Heidegger als das Seinsgeschick der Technik, von Hegel als das Verharren in der formellen Reflexion. Es ist dies ein längst abgefahrener Zug, auf den nun als letzte, nach langem Zögern, die Frauen auf breiterer Front aufgesprungen sind. Dass diese sich von aller Sittlichkeit und Geistigkeit zur Technokratie emanzipierende Männlichkeit im 19. Jhdt. noch nicht für alle selbstverständlich war, dass sie es auch heute noch nicht ganz ist, dass schlichte Männlichkeit, befreit von aller nicht-technischen Bildung, diese ihre Befreiung dann auch gern zu vordergründig (naturalistisch) auffasst, dass solches Nachholen der Frauen auf der verworrenen Oberfläche dann zu Erscheinungen eines männerfeindlichen Sexismus und auch den entsprechenden (vielfältigen) Gegenreaktionen führt, - all dies sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Bewegung zur Abstraktion von und zur Herrschaft über alle Natur niemals im Sinne der Frauen als Frauen sein kann; sondern allenfalls der Frau als Wirtschaftssubjekt entspricht. Und eben dies soll sie ja sein, - strebsamer Wille zur Macht, abstraktes, empowertes Ich, Subjekt der Technik, Managerin, befreit von allen Seiteneffekten und Bremsen, die dem hinderlich sind. Mag durch das Empowerment der Frauen noch der eine oder andere Loser noch mehr verlieren, - die Etablierung des Power-Prinzips ist etwas durch und durch (abstrakt) Männliches. Und eben dies ist der Sinn des so energisch betriebenen Feminismus, der Frauenförderung, der Quote, des Genderns, - nicht das Müttergenesungswerk, abgesehen von ein paar sorgsam ausgemerzten Querschlägern aus der Ecke des Ewig-Weiblichen, da viele Frauen - trotz allem Winken mit dem Zaunpfahl - immer noch ein durchaus anderes Programm für sich haben, wie auch die Statistik immer wieder zeigt; die eigentlichen »Waffen der Frau« sind ja keine machtförmigen (wenn sie auch in diesem Sinne missbraucht werden können). Man mag sich auch einreden, das solche Prinzipien neutral sind und das Geschlecht nichts angehen. In der Tat ist es ja auch so, wenn man die Dinge mit dem toten Verstand und ohne Begriff, nur nach Länge mal Breite, betrachtet; weder die Mechanik noch das abstrakte, pragmatische Ich noch die Technik haben als solche irgendetwas mit Geschlecht oder Familie zu tun; weshalb diese Begriffe heute auch alle undefinierbar geworden sind. Mit dieser Abstraktion hat man dann das Prinzip der Technokratie zum unhintergehbaren Dogma erhoben, sich selbst aber in eine künstlich (technisch) bornierte Intelligenz verwandelt, die sich dann mit Händen und Füßen gegen jeden Gedanken wehrt, dass das Leben - und damit die Geschlechtlichkeit als dessen Spitze - und der Geist (die in der Liebe, Kultur, Familie etc. aufgehobene Geschlechtlichkeit) die Wahrheit der mechanisch-physikalischen Körperlichkeit (bzw. des Pragmatismus) ist; welche Leugnung eben der eigentliche Grund des Klimaproblems ist. - Das Mittelalter war das Zeitalter der Weiblichkeit, von Gefühl, Hingabe, Sinnlichkeit, wo sogar feudale Barbaren, ja gar Kaiser vor der Religion, vor Familie und Tradition, auf die Knie gefallen sind, - die Moderne ist das Zeitalter des Mannes, wo selbst die alten Mütterlein schließlich aller Weiblichkeit nur noch den Stinkefinger zeigen werden, ganz selbstverständlich und fraglos, wie es einst das Gegenteil war.

»smalldickenergy« sagt vor diesem Hintergrund mindestens sechserlei: 1. Macht, Kraft, Energie sind als letzter Bezugspunkt ganz selbstverständlich zugrunde gelegt, es geht nur noch um die Größe, Inhalte sind gleichgültig (wie bei MAGA); es sind dies Reflexionsbegriffe, die ein äußeres, anschauliches Sein als etwas bloß Gesetztes in ein eigentlich seiendes Inneres reflektieren, als bloßer Äußerung der Kraft; 2. Der Big Dick ist die Herrschaft der Abstraktion über die Natur, Macht als der bruchlose Übergang des reinen Inneren ins Äußere; der small dick die Herrschaft als Natur (Geschlecht, Herkommen, So-Sein etc.), einer Natur über die andere, der unreine Begriff der Technokratie; 3. Sexualität (Natur/Körperlichkeit) ist etwas Äußerliches, als Bild/Metapher öffentlich zu Gebrauchendes 4. Sexualität ist machtförmig, i. S. der schlechten Männlichkeit verstanden 5. Worte, die Naturseite der Sprache, sind etwas Äußerliches, pragmatisch zu Gebrauchendes, Hauptsache die Message kommt rüber (gerade von Frauen wurde man ja früher immer mit der Sprache schikaniert, jedes Wort/Sprache ein eigener Horizont usw., - jetzt gilt nur noch der ganz abstrakte Begriff: Ich - Power)

Der wichtigste Punkt ist dann vielleicht 6.: Die Klimabewegung hat bis heute kein tragfähiges Argument für eine andere Klimapolitik und sie schert sich auch nicht im Mindesten darum. Sie ist seit ihren Anfängen nur technokratische Blasiertheit, Dogmatismus, Guruwesen und leerer Moralismus, der nie zu einem bestimmten Inhalt kommt. Sie ist nur Meinung, die nur mein ist und auch bleiben soll, die nur mich meint, - sie flieht jede Begründung, jede Allgemeingültigkeit, das Humane, das, was die Menschen verbindet. Weshalb dann ja auch alles völlig ungebremst weiterrast, eher noch forciert wird. Das Klima ist solchem Dünkel ganz gleichgültig bzw. Mittel zum Zweck, sonst würde man sich ja für das Problem der Verbindlichkeit interessieren; stattdessen geht es nur um die Vortrefflichkeit eigenen Gesinnung, die man nicht genug zu feiern weiß, - und die Niedrigkeit der anderen; also um großes oder kleines Ego. Und eben dies sagt »smalldickenergy«.




Nick Nickless
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Di 3. Jan 2023, 15:49

Man betrachte doch hier einmal das schöne, blonde Mädchen und das, was ihm darunter als Spiel und Spaß angedient wird:

https://www.meta.com/de/quest/products/quest-2/

Ist es das, wovon Frauen wirklich träumen? Im Ernst? Oder sind das nicht alles schlechte Männerphantasien, die dem Mädchen mitsamt ihrem Elite-Riemen nur aufgeschwatzt werden? Kann man es noch deutlicher sagen, was Ziel und Zenit der Übung, der abstrakten Gleichheit, ist?

Zenith: The Last City
Kämpfe gegen Monster, schmiede´Allianzen,
nimm an epischen Raubzügen teil und werde zum*zur mächtigsten Spieler*in, den*die Zenith je gesehen hat.




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NaWennDuMeinst
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Registriert: Sa 30. Mai 2020, 12:37

Di 3. Jan 2023, 21:03

Nick Nickless hat geschrieben :
Di 3. Jan 2023, 15:49
Ist es das, wovon Frauen wirklich träumen? Im Ernst? Oder sind das nicht alles schlechte Männerphantasien, die dem Mädchen mitsamt ihrem Elite-Riemen nur aufgeschwatzt werden?
Wie stellen wir das fest ob eine Phantasie von den Frauen selbst kommt, oder den Frauen nur "von Männern aufgeschwatzt wird"?
Solchen Aussagen liegt mMn auch ein alter Irrtum zugrunde, nämlich der, dass es die typische Frau und den typischen Mann gibt.
So wie ein "smalldickenergy" durch die Penisanspielung ein ausgeblasenes Ego als typisch männlich verortet. So als könne es keine Frauen mit aufgeblasenem Ego geben.
Ich bin mir sicher: Es gibt Frauen die wollen einen "Eliteriemen", es gibt sie die "Sizequeens", die weiblichen Kraftprotze und Umweltsäue.
Ganz sicher sogar. Frauen sind keine Engel und "zarte Seelen".
Sie sind oft genauso "scheiße" wie Männer. Und das ganz von selbst ohne dass ein Mann die Finger im Spiel hat.
Zuletzt geändert von NaWennDuMeinst am Di 3. Jan 2023, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.



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