Schlösser, die im Monde liegen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Di 27. Feb 2024, 13:27

1+1=3 hat geschrieben :
Di 27. Feb 2024, 12:57
Der Mond war der Erde früher wesentlich näher.
Vor vielen Jahren habe ich eine Wissenschaftssendung über den Mond gesehen - ist er nicht eine "Abspaltung der Erde"? Jedenfalls würden wir ohne den Mond ziemlich alt aussehen. Die Faszination für den Trabanten ist also in jeder Hinsicht gerechtfertigt :-)




1+1=3
Beiträge: 577
Registriert: Di 22. Jun 2021, 00:50

Di 27. Feb 2024, 13:50

Laut heutzutage gängigster Theorie soll sich der Mond von der Erde abgespalten haben als die Urerde mit einem etwa marsgroßen anderen Himmelskörper kollidierte.

https://www.ardmediathek.de/video/alpha ... NGI5NzU0Ng




Timberlake
Beiträge: 1675
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Di 27. Feb 2024, 21:33

1+1=3 hat geschrieben :
Di 27. Feb 2024, 13:50
Laut heutzutage gängigster Theorie soll sich der Mond von der Erde abgespalten haben als die Urerde mit einem etwa marsgroßen anderen Himmelskörper kollidierte.

https://www.ardmediathek.de/video/alpha ... NGI5NzU0Ng
. und genau deshalb ist die Erde – unterm Strich – etwas ganz Besonderes. ..
swr.de hat geschrieben :
Hatte der Mond Einfluss auf die Entstehung des Lebens?

Venus als Treibhaushölle ohne Plattentektonik

Schauen wir uns den Schwesterplaneten Venus an. Der ist genauso groß wie die Erde. Trotzdem gibt es dort keine Plattentektonik und wahrscheinlich war das sein Verderben. Und zwar in dem Sinne, dass er zu einer Treibhaushölle geworden ist. Dort können sich die Platten nicht gegeneinander verschieben.

Bei der Erde sieht die Vorstellung so aus: Die Urerde kollidierte, kurz nach ihrer Entstehung, mit einem marsgroßen anderen Planeten. Der hobelte uns große Teile der Erdkruste weg, die wir heute als Mond im Orbit haben. Dadurch fehlt uns Krustenmaterial – die einzelnen Platten können sich jetzt frei gegeneinander bewegen und können diese Thermostate bilden.


Man könnte sagen: Allein die Tatsache, dass der Mond entstanden ist mit dieser Großkatastrophe der Kollision, ist die Ursache dafür, dass unser Planet überhaupt ein stabiles Klima hatte. Und dass der Mond dann da war, stabilisiert uns die Erdachse, und zwar in einer ganz hervorragenden Weise.

Die Erde ist einfach – unterm Strich – etwas ganz Besonderes.
Ganz abgesehen davon , dass wir dieser Kollision mit dem marsgroßen Himmelskörper , "ganz besondere" Themen, wie " Schlösser, die im Monde liegen" verdanken.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mi 28. Feb 2024, 08:47

Bild

Das Märchen von Ludwig Bechstein erinnerte mich an eine alte Zeichnung von mir. Auch sie ist von einem Märchen inspiriert, ich weiß nicht mehr welches, in dem auch ein Holzsammler eine zentrale Rolle spielt - und in der Zeichnung ist auch ein gewisser Himmelskörper wichtig.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mi 28. Feb 2024, 09:08

Jacques Pierre Bujault, ein französischer Politiker des 19. Jahrhunderts, stellte sich die Wesen auf dem Mond als "kleine Menschen" vor. Da der Mond offensichtlich viel kleiner als die Erde ist, müssen auch die Wesen, die auf ihm leben, viel kleiner sein: "Männer, Frauen und Kinder, kleiner als wir, aber von überaus reizender Physiognomie, voller Ausdruck, Anmut, Glück."




1+1=3
Beiträge: 577
Registriert: Di 22. Jun 2021, 00:50

Mi 28. Feb 2024, 11:52

Hier noch ein paar Mondmythen.

https://astrokramkiste.de/mondmythen




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mi 28. Feb 2024, 13:20

Interessanter Vergleich! (Aus dem Link von 1+1=3) Die europäischen und asiatischen Geschichte erzählen beide vom Ursprung der Mondbilder, vermitteln jedoch ganz unterschiedliche moralische Lehren. Die europäische Geschichte mahnt zur Einhaltung religiöser Gebote, während die asiatische Geschichte Opferbereitschaft und selbstlosen Einsatz für andere feiert, oder? Wie würdet ihr es sehen?
Ludwig Bechstein (1801-1860) Deutsches Märchenbuch, 1847 hat geschrieben : Das Märchen vom Mann im Mond - Europa

Vor uralten Zeiten ging einmal ein Mann am lieben Sonntagmorgen in den Wald, haute sich Holz ab eine großmächtige Welle, band sie, steckte einen Staffelstock hinein, hackte die Welle auf und trug sie nach Hause zu.

Da begegnete ihm unterwegs ein hübscher Mann in Sonntagskleidern, der wollte wohl in die Kirche gehen, blieb stehen, redete den Wellenträger an, und sagte: "Weißt Du nicht, daß auf Erden Sonntag ist, an welchem Tage der liebe Gott ruhte, als er die Welt und alle Tiere und Menschen geschaffen? Weißt Du nicht, daß geschrieben steht im dritten Gebot: Du sollst den Feiertag heiligen?" Der Fragende aber war der liebe Gott selbst; jener Holzhauer jedoch war ganz verstockt und antwortete: "Sonntag auf Erden, oder Mondtag im Himmel, was geht das mich an, und was geht es Dich an?"

"So sollst Du deine Reissigwelle tragen ewiglich!" sprach der liebe Gott, "und weil der Sonntag auf Erden Dir so gar unwert ist, so musst Du fürder ewigen Mondtag haben, und im Mond stehen, ein Warnungsbild für Die, welche den Sonntag mit Arbeit schänden!"

Von der Zeit an steht im Mond immer noch der Mann mit dem Holzbündel, und wird wohl auch so stehen bleiben bis in alle Ewigkeit.

Quelle: https://maerchen.com/bechstein/das-maer ... m-mond.php
astrokramkiste.de hat geschrieben : Das Kaninchen im Mond - Asien

Wenn man in den vollen Mond sieht, was erkennen dann die Menschen in Asien? Ein Kaninchen! Und wie kommt das Kaninchen in den Mond? Nun, das war so: Als Buddha im Zuge seiner insgesamt 550 Tierinkarnationen einmal als Kaninchen unterwegs war, baten ihn die Menschen nichtsdestotrotz um Nahrungsmittel. Er aber antwortete, als Kaninchen könnte er ihnen nur Gräser geben.

Als die Menschen darüber unzufrieden waren, bot er ihnen an, sie sollen Feuer machen, und er würde in das Feuer springen, auf dass sie bald darauf ein Grillhäschen verspeisen könnten. Die Menschen machten ein Feuer, und der Buddha/Hase setzte an zum Sprung, doch da ergriff ihn eine göttliche Hand im Flug, entriss ihn den Flammen und setzte ihn in den Mond.

Quelle: https://astrokramkiste.de/mondmythen




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mi 28. Feb 2024, 13:38

Bild

"Füchsin schützt sich mit einem Blatt vor dem herabfallenden Mond"

Von Ohara Kosonist einem japanischer Künstler(1877 bis 1945) stammt die Vorlage für meine Zeichnung. Ich hab mich (für meine Verhältnisse) relativ dicht dran gehalten, nur beim Mond, der im Original fehlt, hab ich "gemogelt".




1+1=3
Beiträge: 577
Registriert: Di 22. Jun 2021, 00:50

Mi 28. Feb 2024, 17:18





Benutzeravatar
AndreaH
Beiträge: 503
Registriert: Mo 18. Jan 2021, 21:04
Wohnort: Österreich

Mi 28. Feb 2024, 22:01

Nauplios hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 01:20
AndreaH hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 00:04
Schade, das der Thread geschlossen werden soll. :(
Bin gerade über ein Mondmärchen in meinem Bechstein Märchenbuch gestolpert.
Das paßt ja zu dem Photo, das ich Dir vom gestrigen Nachtspaziergang geschickt hab'. Darauf kann man auch den Mann mit dem Holzbündel aus Bechsteins Mondmärchen erkennen. ❤

Es gibt ein bezauberndes Märchen der Brüder Grimm, das erzählt, wie der Mond an den Nachthimmel kam. Dazu an anderer Stelle mehr.
Ja, das Foto passt sehr stimmig zu dem Märchen. :)

Auf das Mond Märchen der Brüder Grimm freue ich mich. Mir fällt keines von ihnen dazu ein.




Benutzeravatar
AndreaH
Beiträge: 503
Registriert: Mo 18. Jan 2021, 21:04
Wohnort: Österreich

Mi 28. Feb 2024, 22:21

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 20:37
AndreaH hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 00:04
Bin gerade über ein Mondmärchen in meinem Bechstein Märchenbuch gestolpert.
Ich habe das Märchen herausgesucht. Ich hoffe, ich habe das richtige gefunden. Magst du es?
Das ist perfekt Jörn, Danke! Dieses habe ich gemeint. Ich habe es zu Hause in meinem Bechstein. ;)

Durch mein Arbeiten, komme ich leider zeitlich nicht so regelmäßig hier zum Schreiben im Forum. Aber immer wieder spannend, wie der Verlauf des Threads weiterschreitet und ich hinkend hinterher. :D




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Do 29. Feb 2024, 07:52

Bild

Edward Hopper (American, 1882-1967), Boy and Moon, 1907




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Do 29. Feb 2024, 08:02

AndreaH hat geschrieben :
Mi 28. Feb 2024, 22:01
Auf das Mond Märchen der Brüder Grimm freue ich mich. Mir fällt keines von ihnen dazu ein.
Ich hab's mal rausgesucht, dann können es alle lesen :-)
Der Mond
Ein Märchen der Brüder Grimm

Vorzeiten gab es ein Land, wo die Nacht immer dunkel und der Himmel wie ein schwarzes Tuch darüber gebreitet war, denn es ging dort niemals der Mond auf, und kein Stern blinkte in der Finsternis. Bei Erschaffung der Welt hatte das nächtliche Licht ausgereicht. Aus diesem Land gingen einmal vier Burschen auf die Wanderschaft und gelangten in ein anderes Reich, wo abends, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwunden war, auf einem Eichbaum eine leuchtende Kugel stand, die weit und breit ein sanftes Licht ausgoß. Man konnte dabei alles wohl sehen und unterscheiden, wenn es auch nicht so glänzend wie die Sonne war. Die Wanderer standen still und fragten einen Bauer, der da mit seinem Wagen vorbeifuhr, was das für ein Licht sei. 'Das ist der Mond,' antwortete dieser, 'unser Schultheiß hat ihn für drei Taler gekauft und an den Eichbaum befestigt. Er muß täglich Öl aufgießen und ihn rein erhalten, damit er immer hell brennt. Dafür erhält er von uns wöchentlich einen Taler.'

Als der Bauer weggefahren war, sagte der eine von ihnen 'diese Lampe könnten wir brauchen, wir haben daheim einen Eichbaum, der ebenso groß ist, daran können wir sie hängen. Was für eine Freude, wenn wir nachts nicht in der Finsternis herumtappen!' 'Wißt ihr was?' sprach der zweite, 'wir wollen Wagen und Pferde holen und den Mond wegführen. Sie können sich hier einen andern kaufen.' 'Ich kann gut klettern,' sprach der dritte, 'ich will ihn schon herunterholen!' Der vierte brachte einen Wagen mit Pferden herbei, und der dritte stieg den Baum hinauf, bohrte ein Loch in den Mond, zog ein Seil hindurch und ließ ihn herab. Als die glänzende Kugel auf dem Wagen lag, deckten sie ein Tuch darüber, damit niemand den Raub bemerken sollte. Sie brachten ihn glücklich in ihr Land und stellten ihn auf eine hohe Eiche. Alte und Junge freuten sich, als die neue Lampe ihr Licht über alle Felder leuchten ließ und Stuben und Kammern damit erfüllte. Die Zwerge kamen aus den Felsenhöhlen hervor, und die kleinen Wichtelmänner tanzten in ihren roten Röckchen auf den Wiesen den Ringeltanz.

Die vier versorgten den Mond mit Öl, putzten den Docht und erhielten wöchentlich ihren Taler. Aber sie wurden alte Greise, und als der eine erkrankte und seinen Tod voraussah, verordnete er, daß der vierte Teil des Mondes als sein Eigentum ihm mit in das Grab sollte gegeben werden. Als er gestorben war, stieg der Schultheiß auf den Baum und schnitt mit der Heckenschere ein Viertel ab, das in den Sarg gelegt ward. Das Licht des Mondes nahm ab, aber noch nicht merklich. Als der zweite starb, ward ihm das zweite Viertel mitgegeben, und das Licht minderte sich. Noch schwächer ward es nach dem Tod des dritten, der gleichfalls seinen Teil mitnahm, und als der vierte ins Grab kam, trat die alte Finsternis wieder ein. Wenn die Leute abends ohne Laterne ausgingen, stießen sie mit den Köpfen zusammen.

Als aber die Teile des Monds in der Unterwelt sich wieder vereinigten, so wurden dort, wo immer Dunkelheit geherrscht hatte, die Toten unruhig und erwachten aus ihrem Schlaf. Sie erstaunten, als sie wieder sehen konnten: das Mondlicht war ihnen genug, denn ihre Augen waren so schwach geworden, daß sie den Glanz der Sonne nicht ertragen hätten. Sie erhoben sich, wurden lustig und nahmen ihre alte Lebensweise wieder an. Ein Teil ging zum Spiel und Tanz, andere liefen in die Wirtshäuser, wo sie Wein forderten, sich betranken, tobten und zankten, und endlich ihre Knüppel aufhoben und sich prügelten. Der Lärm ward immer ärger und drang endlich bis in den Himmel hinauf.

Der heilige Petrus, der das Himmelstor bewacht, glaubte, die Unterwelt wäre in Aufruhr geraten, und rief die himmlischen Heerscharen zusammen, die den bösen Feind, wenn er mit seinen Gesellen den Aufenthalt der Seligen stürmen wollte, zurückjagen sollten. Da sie aber nicht kamen, so setzte er sich auf sein Pferd und ritt durch das Himmelstor hinab in die Unterwelt. Da brachte er die Toten zur Ruhe, hieß sie sich wieder in ihre Gräber legen und nahm den Mond mit fort, den er oben am Himmel aufhing.

Quelle
Hier wird nicht die Frage beantwortet, wie der Mann, die Frau, der Hase oder was auch immer in den Mond gekommen ist, sondern warum er heute für uns alle leuchtet:

Vier Männer aus einem Land ohne Mond stehlen den Mond aus einem anderen Reich und bringen ihn nach Hause, um Licht zu haben. Als sie sterben, nimmt jeder von ihnen ein Viertel des Mondes mit ins Grab, denn er gehört anteilig den vier Männern. So kommt der Mond in das Reich der Toten, und als alle vier gestorben sind und er wieder ganz ist, erwachen die Toten durch sein fahles Licht und gehen wieder ihren alten Beschäftigungen nach. Das beunruhigt Petrus, der die Toten sofort wieder zur Ruhe bringt und schließlich den Mond für alle an den Himmel hängt.

Wie so oft in Geschichten, die uns berühren, geht es um Zyklen, Leben und Tod, Licht und Schatten, Gerechtigkeit und die (Un-)Ordnung der Welt :-)




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Do 29. Feb 2024, 09:17

Sehr verbreitet ist wohl auch das "Muster", dass der oder die Helden:innen ausziehen, ein kleines oder großes Abenteuer erleben und wieder nach Hause zurückkehren. (In diesem Fall sogar mit Beute.)

Ich denke, das allgemeine Schema der Heldenreise geht ungefähr so - im Märchen vom Mond ist es nicht ganz erfüllt: Ein Held begibt sich auf eine Reise, um ein Ziel zu erreichen oder ein Problem zu lösen. Unterwegs muss er sich Herausforderungen und Gegnern stellen. Am Ende kehrt er siegreich zurück und hat sich persönlich weiterentwickelt. Ich kenne die Dialektik der Aufklärung von Adorno und Horkheimer nur vom Hörensagen, aber ich glaube, dass dieses Motiv dort eine Rolle spielt, am Beispiel der "Reise" des Odysseus, wenn ich das richtig sehe. Ob das hier "passt", weiß ich nicht zu sagen.




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Fr 1. Mär 2024, 11:16

Bernhard Lang, HIMMEL, HÖLLE, PARADIES hat geschrieben : Das Jenseits entstand, als die Götter und die Toten aus dem Lebensraum der Menschen verdrängt wurden. Die frühe Menschheit teilte den eigenen Lebensraum mit Göttern, Geistern und Dämonen, auch mit den Toten. Dann wiesen frühe Denker den Göttern hohe, unzugängliche Berge als Wohnsitz zu, den Toten aber Höhlen und entlegene Schluchten. Solche Randzonen des menschlichen Lebensraums sind frühe Formen des Jenseits. Als Götter und Tote in immer weitere Ferne rückten, in überirdische und unterirdische Welten, bildete sich eine Jenseitsmythologie.
Das hat mich an das Märchen weiter oben von Gott erinnert, der sonntags auf der Erde spazieren geht und sich gewissermaßen in den Lebensraum der Menschen eingeschlichen hat.

Vom gleichen Autor gibt es einen Hinweis, in welchen Bereich der Mond in der Antike (und der darauf folgenden Zeit) gehört:

"Die Antike ist nach üblichem Sprachgebrauch die den Mittelmeerraum beherrschende griechische und römische Kultur von etwa 800 v. Chr. bis 600 n. Chr. Aus der Antike stammt die anschauliche Dreigliederung der Welt: irdische Welt der Menschen, unterirdische Welt der Toten, überirdische Welt der Götter. Der unterirdische Bereich, im Innern der Erde lokalisiert, wird in vielen antiken Zeugnissen als eine bunte Welt mit Totenrichtern, Gefängnissen für göttliche und menschliche Verbrecher sowie angenehmen Gefilden der Seligen geschildert. Die überirdische Welt, beginnend auf hohen Gebirgen mit Fortsetzung bis zu Mond, Sonne und den Gestirnen, bietet nicht nur den Göttern einen Lebensraum, sondern auch jenen Menschen, die ein vorbildliches Leben geführt haben." (Bernhard Lang)




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Sa 2. Mär 2024, 07:46

Der Zettel (Franz Hohler)

Oha
dachte ich
als ich heimkam
nachts
und am Boden
den hellen Flecken sah
da liegt
eine Nachricht für mich
auf der Treppe.

... Hier geht es weiter




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 3. Mär 2024, 14:55

Bild

Die Sehnsucht nach dem Mond, die von dem einen oder der anderen vielleicht sogar belächelt wurde, hat uns am Ende einen neuen Blick auf unseren eigenen Planeten erlaubt.

In den Jahren, in denen diese Bilder sichtbar wurden, entstand auch die Vorstellung der Erde als Gaia, eines lebenden und atmenden Organismus. Die Astronauten von Apollo 8, die im Dezember 1968 als erste Menschen den Mond umrundeten, lasen am Weihnachtstag den Menschen auf der Erde den Schöpfungsbericht aus der Bibel vor.

(Elmar Schenkel)




Benutzeravatar
Jörn Budesheim
Beiträge: 23564
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 09:24
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 3. Mär 2024, 19:41



Dieses Video von mir, das bei Youtube wirklich viral gegangen ist, hat in 14 Jahren sage und schreibe 166 Aufrufe geschafft. Aber egal, ich finde es passt sehr gut in diesen Faden!




Benutzeravatar
Nauplios
Beiträge: 3002
Registriert: Mo 27. Mai 2019, 16:12

Fr 15. Mär 2024, 17:35

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Sa 20. Jan 2024, 20:05

Bei Privatstunden nimmt das Forum 20% der Gebühr :)
Dann bräuchte ich eine Kontonummer. ;)




Antworten