Aufmerksamkeit und Respekt in Japan

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Quk
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Do 8. Feb 2024, 00:00

Aufmerksamkeit im Sinne von Sehschärfe, und Respekt sind ein schönes, wechselwirkendes Paar, finde ich.

Der Respekt regt die Aufmerksamkeit an: Man hält inne und achtet auf Details.
Das Sehen der Details regt den Respekt an.

Beispiele:
Beim Reisessen aus der Schüssel lässt man kein Reiskorn übrig aus Respekt vor den Reisbauern.
In der S-Bahn redet man nicht und man schaltet das Handy aus.

Mir gefallen all diese ruhigen, aufmerksamen Gepflogenheiten in Japan, die in diesem Video besprochen werden. Ich kann sie haargenau nachvollziehen:





Burkart
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Sa 1. Jun 2024, 11:07

Ist zwar schon ein bisschen her, aber macht ja nichts...

Ja, ich stimme dem sehr zu, ich wünschte mir auch vieles davon bei uns (vor allem die Ruhe in U-Bahnen).
Aber Japan hat das Glück, seine Kultur sehr gut aufrecht erhalten zu können, weil es anscheinend so gut wie keine Einwanderung zu geben scheint bei 98% Japanern dort.
Ach ja... leider hilft es nicht, sich so ein Leben auch bei uns (zurück?) zu wünschen...



Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.

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Quk
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Sa 1. Jun 2024, 16:58

Du meinst, die Biodeutschen verhalten sich in U-Bahnen ruhig und die Einwanderer nicht? Also im reinen Deutschland gäbe es ohne Einwanderer mehr Aufmerksamkeit und Respekt?




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Jörn Budesheim
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Sa 1. Jun 2024, 17:05

Ist es wirklich eine Form von Aufmerksamkeit und Respekt, wenn man sich wünscht, dass bestimmte Menschen nicht da sind?




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Stefanie
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Sa 1. Jun 2024, 17:32

Burkart ist etwas auf dünnen Eis unterwegs.



Der, die, das.
Wer, wie, was?
Wieso, weshalb, warum?
Wer nicht fragt bleibt dumm!
(Sesamstraße)

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Jörn Budesheim
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So 2. Jun 2024, 08:57

Quk hat geschrieben :
Sa 1. Jun 2024, 16:58
Du meinst, die Biodeutschen verhalten sich in U-Bahnen ruhig...
Die können aber auch gut singen!




Wolfgang Endemann
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So 2. Jun 2024, 12:44

Na, da wollt Ihr Burkart mißverstehen. Was er sagte, ist, daß eine homogene Gesellschaft leichter, nachhaltiger und konsensueller das Zusammenleben harmonisieren oder negativ ausgedrückt uniformieren kann. Das gilt im Guten wie im Schlechten, und hier hat Burkart ein positives Beispiel herausgenommen.
Obwohl ich gerade das infrage stellen würde. Denn öffentliche Verkehrsmittel sind ein öffentlicher Ort, also ein Ort der Begegnung. Da finde ich es viel vernünftiger, sozialer, wenn man zwanglos, also ohne sich aufzudrängen, ins Gespräch kommt. Eine schweigende Öffentlichkeit ist für mich ein bißchen eine tote. In der Öffentlichkeit nur noch mit dem Handy zu kommunizieren, ist pervers. Respekt ist das eine, Interesse am anderen das andere.
Genauso ambivalent ist die homogene/inhomogene Gesellschaft. Diversität kann belebend, bereichernd, aber auch destruktiv sein. Man muß genauer hinschauen.




Wolfgang Endemann
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So 2. Jun 2024, 12:49

Ich habe ein bißchen Q Quk und @ Burkart verwechselt. Bitte das sinngemäß zu berücksichtigen.




Burkart
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So 2. Jun 2024, 16:48

Quk hat geschrieben :
Sa 1. Jun 2024, 16:58
Du meinst, die Biodeutschen verhalten sich in U-Bahnen ruhig und die Einwanderer nicht?
Nein, das meine ich so nicht. Es ist, zumindest für mich gefühlt, einfach unruhiger als früher geworden, woran die Handys eine große Mitschuld haben bzw. das Erlauben und sogar Ausbauen, sie zu benutzen. Da sind die Japaner offensichtlich ganz anders und aus meiner Sicht besser, z.B. im Sinne des im Video erwähnten Schläfchens.
Also im reinen Deutschland gäbe es ohne Einwanderer mehr Aufmerksamkeit und Respekt?
Dazu kann ich nichts sagen (das wäre ja nur rein theoretisch).



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Burkart
Beiträge: 2997
Registriert: Sa 11. Jul 2020, 09:59

So 2. Jun 2024, 16:58

Wolfgang Endemann hat geschrieben :
So 2. Jun 2024, 12:44
Na, da wollt Ihr Burkart mißverstehen. Was er sagte, ist, daß eine homogene Gesellschaft leichter, nachhaltiger und konsensueller das Zusammenleben harmonisieren oder negativ ausgedrückt uniformieren kann. Das gilt im Guten wie im Schlechten, und hier hat Burkart ein positives Beispiel herausgenommen.
So ist es.
Obwohl ich gerade das infrage stellen würde. Denn öffentliche Verkehrsmittel sind ein öffentlicher Ort, also ein Ort der Begegnung. Da finde ich es viel vernünftiger, sozialer, wenn man zwanglos, also ohne sich aufzudrängen, ins Gespräch kommt. Eine schweigende Öffentlichkeit ist für mich ein bißchen eine tote.
Im Prinzip magst du recht haben, wenn man denn nicht gerade seine Ruhe haben möchte. Nach meiner Erfahrung findet die meiste Kommunikation allerdings (mal abgesehen vom Handy) zwischen Menschen statt, die zusammen die Bahn u.ä. genommen haben; Kommunikationen mit Fremdem ist eher der geringere Teil.
In der Öffentlichkeit nur noch mit dem Handy zu kommunizieren, ist pervers. Respekt ist das eine, Interesse am anderen das andere.
Genauso ambivalent ist die homogene/inhomogene Gesellschaft. Diversität kann belebend, bereichernd, aber auch destruktiv sein. Man muß genauer hinschauen.
Das sehe ich auch so. China und Russland mit ihren erzwungenen Homogenitäten (wenn auch recht verschieden) sind z.B. keine tollen Beispiele aus unserer Sicht. Dafür macht die Diversität im Nahen Osten große Probleme.



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