Was esst ihr gerade? Die besten Rezepte für Philosophen und Philosophinnen

Das ist die Rubrik für die ewige Wiederkunft des Gleichen: Ohrwürmer, Humor und Anekdoten, Buchempfehlungen etc. Einfach für alles, was gut ist und immer wieder kommt.
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Dia_Logos
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Fr 2. Aug 2024, 09:01

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Ludwig Wittgenstein soll gesagt haben, „Es ist mir egal, was ich esse, Hauptsache, es ist immer das Gleiche.“ Es wird berichtet, dass er regelmäßig Kakao und Käsebrote gegessen hat. Kant war für seine strikte Routine in späten Jahren bekannt, die auch sein Essverhalten einschloss, besonders Senf soll es ihm angetan haben. Wenn ich nicht falsch informiert bin, lud er jedoch oft Gäste zu sich ins Haus! Ludwig Feuerbach meinte, Nahrung sei der Schlüssel zur Weisheit und kritisierte besonders die Kartoffel als schadhaft. Nietzsche sah in der deutschen Küche eine Ursache für „betrübte Eingeweide“. Historisch galten dem Vorurteil nach Körper und Essen oft als hinderlich für das Denken. Feuerbach brach mit dieser Tradition und kritisierte die Diskrepanz zwischen Philosophie und alltäglichem Essen. Schopenhauer aß viel, um seine Gedanken zu fördern. Sartre bevorzugte angeblich deftige Speisen, Rousseau einfache, natürliche Kost. *

Wie steht es bei Euch, was esst ihr am liebsten? Was sind Eure liebsten Rezepte?



*Quelle: https://taz.de/Die-Nahrung-der-Philosophen/!5164787/




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Jörn Budesheim
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Fr 2. Aug 2024, 09:09

Das möglicherweise einfachste Rezept für Spaghetti Soße:

Etwas Rosmarin und zwei geschälte Knoblauchzehen in einer Pfanne mit gutem Olivenöl so lange bei mittlerer Hitze schwenken, bis der Knoblauch goldbraun ist. Dann beides entfernen (muss aber nicht sein) und eine Dose gehackte Tomaten hinzufügen, stark kochen bis die Soße die richtige Konsistenz hat.




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Quk
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Fr 2. Aug 2024, 12:43

Meine vegetarische Bolognese-Soße:

Fleisch finde ich im Grunde ziemlich geschmackfrei im Vergleich zu den Gewürzen, die man meist hinzu gibt; da dient das Fleisch doch eigentlich fast nur noch als Gewürz-Transporteur. Das Fleisch dient außerdem als Material zum Draufbeißen und Kauen, und als fühlbare, faserige Textur auf der Zunge, aber bei Hackfleisch gemischt mit bissfesten Spaghetti tritt auch dieser Effekt in den Hintergrund, meine ich. In diesem Sinne sind für meine fleischfreie aber nach Fleisch schmeckende Soße besonders wichtig: Olivenöl, geröstete Zwiebeln, Knoblauch, gegarter Rosmarin. In einen kleinen Topf lege ich eine ordentliche Pfütze Olivenöl und erhitze es mäßig, damit das Öl nicht raucht. Da hinein kommen 1 Esslöffel Rosmarin, 1 Esslöffel Oregano und eine kleingehackte Zwiebel. Wenn die Zwiebel goldbraun wird, gebe ich 2 Drittel aus einer Tomatenmark-Tube hinein, presse das Mark mit einem Löffel flach auf den Topfboden auf die Zwiebeln drauf wie ein "Pfannkuchen", wende diesen so, dass dann das nackte Tomatenmark auf dem Boden ist und die gelben Zwiebelchen weg sind vom Boden, damit sie nicht schwarz werden. Jetzt wird also das Tomatenmark angebraten. So gehen die Bitterstoffe raus und die Tomatenteilchen werden süßer und aromatischer. Oben drüber schütte ich 2 Esslöffel Knoblauchpulver und massiere dies in das Tomatenmark. Dann wende ich die Masse wieder und kratze dabei einige angebratenen Tomatenreste vom Topfboden. Das ist normal und das geht ganz leicht. Das vermischt sich nachher. Nach einigen Minuten schütte ich Salz und Pfeffer drauf und gieße etwas Wasser in den Topf, gerade so viel, dass die Soße nicht zu dick und nicht zu dünn wird. Umrühren und weiter köcheln lassen. Manchmal gebe ich noch gefrorene junge Erbsen in die heiße Soße hinein, oder vorgekochte Karottenstückchen. Aber zum Karottenherrichten bin ich meistens zu faul, ebenso zum Knoblauchbearbeiten, deshalb nehme ich immer Knoblauchpulver.




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Jörn Budesheim
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Fr 2. Aug 2024, 15:58

Klingt gut!




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Dia_Logos
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Di 6. Aug 2024, 16:27

Es gibt irgendwie wirklich nichts, was es nicht gibt, ein Kochbuch von und für Philosophen:
"Sie denken wie Nietzsche? Dann essen Sie doch auch wie Nietzsche!" :-)
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"Primum vivere, deinde philosophare": Erst das Leben, dann die Philosophie. Frei nach Schopenhauer folgt dieses Buch Philosophen durch den Alltag, dorthin, wo er am überraschendsten und geschmackvollsten ist: An die Speisetafel. Aus Briefen, Tagebucheinträgen und Nebenkapiteln ihrer Hauptwerke werden die Lieblingsspeisen und die häufig obskuren Essensrituale der großen Denker rekonstruiert. Wir begeleiten sie auf ihren kulinarischen Reisen durch Europa und beobachten, wie die Ernährung in ihre Philosophie eingeflossen ist, ja wie sie diese teils maßgeblich beeinflusst hat. Sie denken wie Nietsche? Dann essen Sie doch auch wie Nietzsche! Laden Sie zu einem Dinner im Zeichen ihres Lieblingsdenkers ein Unterhalten Sie sich bei dessen Lieblingsmusik mit witzigen kulinarischen Anekdoten. Jean Anthèlme Brillat-Savarin, Ludwig Feuerbach, Immanuel Kant, Sören Kierkegaard, Georg Christoph Lichtenberg, F. T. Marinetti, Michel de Montaigne, Friedrich Nietzsche, Jean-Jacques Rousseau, Carl Friedrich von Rumohr, Jean Paul Sartre, Arthur Schopenhauer

https://www.residenzverlag.com/en/buch/ ... in-the-pot
Sartre: „Ich weiß sehr gut, dass ich nur eine Maschine zum Büchermachen bin." Das Rezept, das am Ende des Kapitels den Denker charakterisieren soll, enthält bei Sartre zwar Aperitif, Rotwein, Weißwein und Schnaps, aber Salat sucht man vergeblich.




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