Erfolgreich scheitern
- Jörn Budesheim
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Laut Wikipedia liegt ein Scheitern vor, „wenn ein durch eine Handlung intendiertes Ziel endgültig nicht erreicht wird, wenn also etwas misslingt und nicht den erwünschten, angestrebten Erfolg hat.“ Ganz anders klingt das berühmte Diktum von Samuel Beckett: „Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.“
Kann man erfolgreich scheitern?
Kann man erfolgreich scheitern?
Man kommt in der Philosophie weiter, wenn man erwägt, dass es Menschen im Ernst gibt
Ja, wenn man das Scheitern auf ein irgendwie begrenztes Ziel bezieht und z.B. daraus lernt.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Do 5. Jun 2025, 08:14Laut Wikipedia liegt ein Scheitern vor, „wenn ein durch eine Handlung intendiertes Ziel endgültig nicht erreicht wird, wenn also etwas misslingt und nicht den erwünschten, angestrebten Erfolg hat.“ Ganz anders klingt das berühmte Diktum von Samuel Beckett: „Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.“
Kann man erfolgreich scheitern?
Z.B. kann man sein ursprüngliches Ziel anpassen, sodass das neue Ziel bessere Chancen auf eine Erfüllung hat.
Manchmal hat das erste Ziel auch nur schon einen schlechten Zeitpunkt bzw. gerade schlechte Rahmenbedingungen gehabt, sodass u.U. einfach eine Wiederholung nun schon zum Erfolg führen kann.
Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
Die Philosophie eines Menschen kann durch Andere fahrlässig missverstanden oder gezielt diskreditiert oder gar ganz ignoriert werden, u.a. um eine eigene Meinung durchsetzen zu wollen.
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Also die Latte niedriger legen?
Was ist "ein irgendwie begrenztes Ziel"?
Man kommt in der Philosophie weiter, wenn man erwägt, dass es Menschen im Ernst gibt
Das ist eine Möglichkeit, an die ich bisher nicht dachte, aber als z.B. zeitweiser Zwischenschritt sicher sinnvoll sein kann.
Ich dachte eher an eine Variation des Ziels, z.B. wenn sich ein gerade Selbstständig-Machender einen besseren Schwerpunkt seiner Tätigkeit sucht, vielleicht auch nur einen besseren Standort mit mehr Kunden, oder wenn allgemeiner ein Arbeitnehmer sich einen für ihn passenderen Job sucht.
Fast jedes Ziel ist irgendwie begrenzt, also auf irgendwas eingeschränkt.
In meinen obigen Beispielen ist es beim sich gerade Selbstständig-Machenden seine aktuelle Tätigkeit bzw. beim Arbeitnehmer sein aktueller Job. Die Begrenzung zu sprengen wäre dann jeweils eine andere Tätigkeit.
Oder sagen wir ein Sprinter möchte gerne in einer Rangliste weiter nach oben kommen, stellt aber fest, dass er auf etwas längere Strecken dies besser erreichen kann und verlässt die "Sprint(er)-Begrenzung".
Oder ein Mensch möchte im Leben gerne erfolgreich sein und stellt fest, dass es für ihn gar nicht (mehr?) um finanziellen Reichtum geht, sondern um sozialen, wissenschaftlichen oder künstlerischen. (Also hier Aufhebung der Begrenzung auf das Finanzielle.)
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Wenn jemand ihr Ziel verfehlt und sie deswegen ein neues Ziel wählt, inwiefern war dann ihr Scheitern erfolgreich?
Man kommt in der Philosophie weiter, wenn man erwägt, dass es Menschen im Ernst gibt
Du hoffst auf andere Antworten als meine, richtig?Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 8. Jun 2025, 11:13Wenn jemand ihr Ziel verfehlt und sie deswegen ein neues Ziel wählt, inwiefern war dann ihr Scheitern erfolgreich?
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Ich hoffe auf Antworten, die plausibel machen, inwiefern Scheitern erfolgreich sein kann.
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Hat "erfolgreich Scheitern" eine andere Bedeutung als "aus Fehlern wird man klug"?
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Vielleicht etwas insofern, dass "erfolgreiches Scheitern" vor allem auch darin besteht, nach der Niederlage des Scheitern wieder aufzustehen und es weiter bzw. wieder zu versuchen.
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Soweit ich sehe, liegt bei deinen Vorschlägen der Erfolg nie im Scheitern selbst.
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Das Scheitern als solches ist ja auch kein Erfolg, zumindest soweit es das eigentlich gesetzte Ziel ja nicht erreicht.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 8. Jun 2025, 14:52Soweit ich sehe, liegt bei deinen Vorschlägen der Erfolg nie im Scheitern selbst.
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Das heißt: ein erfolgreiches Scheitern ist gar nicht möglich?
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Das hängt davon ab, was du darunter genau verstehst, u.a. wie weit dir hier Sekundärziele auch wichtig sind, das Lernen daraus u.ä.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑So 8. Jun 2025, 15:17Das heißt: ein erfolgreiches Scheitern ist gar nicht möglich?
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Hier habe ich was interessantes dazu gefunden. EM Cioran war übrigens während des Studiums einer meiner absoluten Lieblingsautoren.
„Was ist eine einzige Kreuzigung verglichen mit jener täglichen, die der Schlaflose erleidet? Ich strich aus meinem Wörterbuch Wort für Wort. Nach dem Massaker überlebte nur eins: Einsamkeit.
Wer zum Geistigen strebt, wird das Scheitern höher stellen als jeden Erfolg. Denn das wesentliche Scheitern enthüllt uns selber, gestattet uns, uns zu sehen, wie Gott uns sieht, während der Erfolg uns von dem entfernt, was in uns und in allem am innerlichsten ist.
Nur eines zählt: ein Verlierer zu sein.“
https://www.deutschlandfunk.de/emil-cio ... n-100.html
Verkürzt: im Scheitern erleben wir uns selbst, so wie wir sind.
„Was ist eine einzige Kreuzigung verglichen mit jener täglichen, die der Schlaflose erleidet? Ich strich aus meinem Wörterbuch Wort für Wort. Nach dem Massaker überlebte nur eins: Einsamkeit.
Wer zum Geistigen strebt, wird das Scheitern höher stellen als jeden Erfolg. Denn das wesentliche Scheitern enthüllt uns selber, gestattet uns, uns zu sehen, wie Gott uns sieht, während der Erfolg uns von dem entfernt, was in uns und in allem am innerlichsten ist.
Nur eines zählt: ein Verlierer zu sein.“
https://www.deutschlandfunk.de/emil-cio ... n-100.html
Verkürzt: im Scheitern erleben wir uns selbst, so wie wir sind.
Man kommt in der Philosophie weiter, wenn man erwägt, dass es Menschen im Ernst gibt
Nun ja, etwas einseitig, aber ok 

Der Mensch als Philosophierender ist Ausgangspunkt aller Philosophie.
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Bedenkenswert sind auch noch die Sisyphos Auslegung von Albert Camus und die Grenzerfahrungen von Karl Jaspers. Auch die redeweise vom "Weg, der das Ziel" ist könnte eine Überlegung wert sein.
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Man könnte vielleicht ganz grob und stark vereinfacht sagen, dass es (mindestens) zwei Grundtypen des „erfolgreichen Scheiterns“ gibt:
(1) „Aus Schaden wird man klug“ (das wurde oben angedeutet)
(2) „Der Weg ist das Ziel“
Im ersten Fall ist das Scheitern erfolgreich, wenn man daraus Erfahrungen gewinnt, die einen weiterbringen – sodass man es beim nächsten Mal besser machen kann. In diesem ersten Fall könnte man sich auch fragen, ob das Scheitern etwas ist, das man prinzipiell hinter sich lassen kann – sodass man durch Wiederholung und Übung "zur Perfektion" gelangt. Oder ob die Möglichkeit des Scheiterns unüberwindbar ist ...
Im zweiten Fall liegt der Wert nicht im Lernen für später, sondern im Scheitern selbst: darin, dass und wie man es durchlebt. Es kann sich dabei um eine existenzielle Erfahrung handeln, die einen verwandelt – oder um eine, die etwas über die Unverfügbarkeit der Wirklichkeit lehrt. Erfahrungen wie Leiden, Kampf, Tod oder Schuld, die nicht vermieden oder wirklich gemeistert werden können ...
(Auch wenn der Slogan des erfolgreichen Scheiterns für diesen "existenziellen Typ" vielleicht gar nicht den richtigen Ton trifft.)
Das müsste man natürlich noch vertiefen, falls diese Zweiteilung Sinn ergibt.
(1) „Aus Schaden wird man klug“ (das wurde oben angedeutet)
(2) „Der Weg ist das Ziel“
Im ersten Fall ist das Scheitern erfolgreich, wenn man daraus Erfahrungen gewinnt, die einen weiterbringen – sodass man es beim nächsten Mal besser machen kann. In diesem ersten Fall könnte man sich auch fragen, ob das Scheitern etwas ist, das man prinzipiell hinter sich lassen kann – sodass man durch Wiederholung und Übung "zur Perfektion" gelangt. Oder ob die Möglichkeit des Scheiterns unüberwindbar ist ...
Im zweiten Fall liegt der Wert nicht im Lernen für später, sondern im Scheitern selbst: darin, dass und wie man es durchlebt. Es kann sich dabei um eine existenzielle Erfahrung handeln, die einen verwandelt – oder um eine, die etwas über die Unverfügbarkeit der Wirklichkeit lehrt. Erfahrungen wie Leiden, Kampf, Tod oder Schuld, die nicht vermieden oder wirklich gemeistert werden können ...
(Auch wenn der Slogan des erfolgreichen Scheiterns für diesen "existenziellen Typ" vielleicht gar nicht den richtigen Ton trifft.)
Das müsste man natürlich noch vertiefen, falls diese Zweiteilung Sinn ergibt.
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(2) passt für mich nicht ganz so gut.
Scheitern bedeutet für mich, das eine Ziel erst klar erreichen zu wollen und nicht schon auf das mögliche Danach zu schauen, also das Ziel nur als Zwischenziel auf einem längerem Weg zu sehen, was im Nachhinein dann eben Sinn macht.
Aber man kann es schon auch anders sehen und gezielt das mögliche Scheitern schon vorher vor Augen haben, auch wenn dadurch die Zielerreichung wegen geringerer Fokussierung auf dessen Erreichung unwahrscheinlicher wird.
Scheitern bedeutet für mich, das eine Ziel erst klar erreichen zu wollen und nicht schon auf das mögliche Danach zu schauen, also das Ziel nur als Zwischenziel auf einem längerem Weg zu sehen, was im Nachhinein dann eben Sinn macht.
Aber man kann es schon auch anders sehen und gezielt das mögliche Scheitern schon vorher vor Augen haben, auch wenn dadurch die Zielerreichung wegen geringerer Fokussierung auf dessen Erreichung unwahrscheinlicher wird.
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Natürlich muss man auch auf den inneren Zusammenhang von Erfolg und scheitern blicken. Erfolge, die nicht wirklich vom Scheitern bedroht sind, sind meistens billig. Wirklich scheitern heißt oft, überhaupt ein Wagnis eingegangen zu sein, was in sich schon als Erfolg eigene Art zu verbuchen ist.
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Es gibt ein bekanntes Märchen, das in verschiedenen Formen erzählt wird:
Der Kaiser holt sich den besten Zeichner an den Hof und beauftragt ihn, einen Vogel zu zeichnen. Er bekommt dafür einen Raum im Turm, in dem er ungestört arbeiten kann. Der König gewährt ihm alle Zeit der Welt.
Nach Jahren wird der Zeichner vorstellig und präsentiert die Tuschezeichnung des Vogels. Der König ist begeistert – doch da es sich um eine stark reduzierte Zeichnung mit nur wenigen Strichen handelt, die aber das Wesen des Vogels vollkommen einfangen, fragt er den Zeichner:„Die Zeichnung ist wunderbar – aber warum hast du dafür so viele Jahre gebraucht?“
Da führt ihn der Zeichner in den Turm, öffnet die Tür zu seinem Studierzimmer – und man sieht die Berge von zerknüllten Zeichnungen, die dieser einen perfekten Zeichnung vorausgingen.
Der Kaiser holt sich den besten Zeichner an den Hof und beauftragt ihn, einen Vogel zu zeichnen. Er bekommt dafür einen Raum im Turm, in dem er ungestört arbeiten kann. Der König gewährt ihm alle Zeit der Welt.
Nach Jahren wird der Zeichner vorstellig und präsentiert die Tuschezeichnung des Vogels. Der König ist begeistert – doch da es sich um eine stark reduzierte Zeichnung mit nur wenigen Strichen handelt, die aber das Wesen des Vogels vollkommen einfangen, fragt er den Zeichner:„Die Zeichnung ist wunderbar – aber warum hast du dafür so viele Jahre gebraucht?“
Da führt ihn der Zeichner in den Turm, öffnet die Tür zu seinem Studierzimmer – und man sieht die Berge von zerknüllten Zeichnungen, die dieser einen perfekten Zeichnung vorausgingen.
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