Essen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mi 16. Jul 2025, 08:41

Stefanie hat geschrieben :
Di 15. Jul 2025, 22:17
Ich denke, dass wir dies schon lange machen.
Stefanie hat geschrieben :
Di 15. Jul 2025, 22:17
Als die Seefahrt so richtig angefangen hatte sind viele Seeleute auf den langen Reisen gestorben. Alle mit identischen Symptomen. Skorbot. Jemand stellte fest, dass dies nicht der Fall war, wenn bestimmte Obstsorten gegessen wurden. Erst viel viel später wusste man, es fehlte Vitamin C
Die Seefahrer haben nicht von Vitaminen gesprochen – einfach deshalb, weil ihnen das Wissen dazu fehlte. Mir geht es dabei nicht um die Erkenntnis, dass Nahrung auch heilende Wirkung haben kann; dieses Wissen ist, wie ich vermute, uralt. Es geht mir vielmehr um eine bestimmte Sichtweise auf Nahrungsmittel – nämlich als Träger von Wirkstoffen wie Eiweiß, Kohlenhydraten, Ballaststoffen oder Vitaminen – und damit zugleich um eine Sichtweise auf uns selbst.

Was sagt es über jemanden aus, der seine „Nahrungsaufnahme“ von chemischer oder ernährungswissenschaftlicher Terminologie leiten lässt? Der den Blick eher – oder gar ausschließlich – auf das richtet, was sich nur im Labor oder unter dem Mikroskop findet, statt auf das, was sich ihm unmittelbar zeigt: was er auf der Zunge spürt, was ihm schmeckt, ihn sättigt und sein Wohlbefinden fördert?

Dabei will ich gar nicht bestreiten, dass man sehr wohl beides im Blick haben kann; nicht jeder, der von Eiweiß spricht, verengt damit automatisch seine Perspektive. Und doch handelt es sich um eine Sichtweise, die sich – seit den 1970er- und 1980er-Jahren? – zunehmend etabliert und breitgemacht hat, die manchmal dazu führt, zu "vergessen, daß Essen mehr ist als Nährstoffe", wie du es ausdrückst.




Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mi 16. Jul 2025, 08:50

Jörn P Budesheim hat geschrieben :
Mi 16. Jul 2025, 08:41
seit den 1970er- und 1980er-Jahren?
Scheint falsch zu sein, wie eine KI-Recherche nahelegt: "Seit dem 19. Jahrhundert hat sich unser Blick auf Nahrung tiefgreifend gewandelt. Lange galt „Ernährung“ als natürliche Unterstützung des Körpers durch Speise und Trank. Ab etwa 1840 aber definierte die neu entstehende Ernährungswissenschaft das Essen als Aufnahme von Nährstoffen und ihren Stoffwechsel im Körper..." Mit zusätzlichem Wissen (dessen Wert nicht in Abrede gestellt werden soll) verstärkt sich diese Sicht. Es gibt natürlich auch Kritik daran: "Viele Kritiker der modernen Ernährung sehen diese Entwicklung skeptisch. Michael Pollan prägte den Begriff Nutritionismus für die Ideologie, Nahrungsmittel nur noch als Zusammenstellung von Nährstoffteilen zu begreifen."




Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mi 16. Jul 2025, 09:59

Sag mir, was und wie du isst, und ich sag dir, wer du bist. Oder à la Feuerbach: Du bist, was du isst. Ich denke, da ist viel dran.

Wir hatten ja in letzter Zeit eine Reihe von Fäden, in denen es um „nationale“ und „kulturelle Identität“ ging – das Thema Essen konnte sich da nie so recht in Szene setzen, obwohl es auf verschiedenste Weise bedeutsam ist. Ich hatte zum Beispiel von einer jungen Deutschen erzählt, deren Eltern aus China eingewandert waren. Sie selbst hat dort nie gelebt, ist in Deutschland geboren – und hat dennoch, über das Essen, einen Teil ihrer Identität gefunden und geformt: Sie macht inzwischen einen Podcast über die authentische Zubereitung chinesischer Gerichte – inklusive der vielen regionalen Varianten, die es innerhalb Chinas gibt. Das hat mich beeindruckt.

Und zugleich macht es deutlich, wie wenig wir oft von dieser Vielfalt mitbekommen – und wie wenig „authentisch“ das oft ist, was wir serviert bekommen, wenn wir hierzulande zum Chinesen oder Italiener gehen. Wahrscheinlicher ist: Wir bekommen vermutlich eher das, was wir uns hier darunter vorstellen.




Timberlake
Beiträge: 2849
Registriert: Mo 16. Mai 2022, 01:29
Wohnort: Shangrila 2.0

Mi 16. Jul 2025, 11:49

Stefanie hat geschrieben :
Di 15. Jul 2025, 22:27
Jörn P Budesheim hat geschrieben :
Mo 14. Jul 2025, 09:41
Stefanie hat geschrieben :
Mo 14. Jul 2025, 08:58
Das dürfte uns von anderen Lebewesen unterscheiden.
Interessant ist auch, dass wir von uns selbst sagen, dass wir essen, während wir von den anderen Tieren sagen, dass sie "fressen".
Wir verwenden fressen auch öfters.
Aus dem Benjamin Text
Der hat noch niemals eine Speise erfahren, nie eine Speise durchgemacht, der immer Maß mit ihr hielt.So lernt man allenfalls den Genuß an ihr, nie aber die Gier nach ihr kennen, den Abweg von der ebenen Straße des Appetits, der in den Urwald des Fraßes führt. Im Fraße nämlich kommen die beiden zusammen: die Maßlosigkeit des Verlangens und die Gleichförmigkeit dessen, woran es sich stillt. Fressen, das meint vor allem: Eines, mit Stumpf und Stiel. Kein Zweifel, daß es tiefer ins Vertilgte hineinlangt als der Genuß. So wenn man in die Mortadella hineinbeißt wie in ein Brot, in die Melone sich hineinwühlt wie in ein Kissen, Kaviar aus knisterndem Papier schleckt und über einer Kugel von Edamer Käse alles, was sonst auf Erden eßbar ist, einfach vergißt
Das, und zwar was nach dem Benjamin Text Fressen vor allem meint, erinnert mich doch "namentlich" schon sehr an dem folgenden preisgekrönten Skandalfilm.


arthaus.de hat geschrieben :
Das große Fressen

Marcello, Michel, Ugo und Phillippe haben ihre besten Jahre hinter sich. Gelangweilt vom Leben im Überfluss und angeödet vom Mangel an neuen Herausforderungen beschließen sie, sich in einer abgelegenen Villa zu Tode zu fressen. Drei Callgirls und die üppige Lehrerin Andrea leisten den Lebensmüden bei ihrem Selbstmord durch orale Genusszuführung Gesellschaft. Fressgier und Sextrieb verschmelzen miteinander und nach und nach ereilt die Männer ihr selbst gewähltes Schicksal...

Ferreris preisgekrönter Skandalfilm über die hemmungslose Ausuferung der Gelüste besticht neben seinem hochkarätigen Darstellerensemble vor allem durch perfekten Bildaufbau und geniale Kameraführung.
Jörn P Budesheim hat geschrieben :
Mi 16. Jul 2025, 09:59
Sag mir, was und wie du isst, und ich sag dir, wer du bist. Oder à la Feuerbach: Du bist, was du isst. Ich denke, da ist viel dran.

Wir hatten ja in letzter Zeit eine Reihe von Fäden, in denen es um „nationale“ und „kulturelle Identität“ ging – das Thema Essen konnte sich da nie so recht in Szene setzen, obwohl es auf verschiedenste Weise bedeutsam ist.
Weil sich ein Leben im Überfluss, angeödet vom Mangel an neuen Herausforderungen beispielsweise ganz sicher nicht an Bürgergeldempfänger festmachen lässt, ich insofern diese „nationale“ und „kulturelle Identität“ durch einen "soziale Identität" ergänzen würde.




Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Fr 18. Jul 2025, 16:46

Timberlake hat geschrieben :
Mi 16. Jul 2025, 11:49
Weil sich ein Leben im Überfluss, angeödet vom Mangel an neuen Herausforderungen beispielsweise ganz sicher nicht an Bürgergeldempfänger festmachen lässt, ich insofern diese „nationale“ und „kulturelle Identität“ durch einen "soziale Identität" ergänzen würde.
Diesen und viele andere Aspekte habe ich weiter oben schon angesprochen, z.b hier:
Jörn P Budesheim hat geschrieben :
Di 15. Jul 2025, 17:52
Ernährung und soziale Ungleichheit




Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Fr 18. Jul 2025, 16:50

Bild
Reve.art

Xueci Cheng über Foodblogging
„Viele chinesische Zutaten werden missverstanden“

Auf Social Media kocht Xueci Cheng Rezepte aus Sichuan. Ein Gespräch über das Gefühl, nicht gesehen zu werden – und die Kunst, mit Tofu zu kochen.

https://taz.de/Koechin-Xueci-Cheng-Viel ... /!6097170/
Gerade bin ich zufällig über diesen Artikel bei der taz gestolpert, der doch dem, was ich weiter oben über eine andere chinesische Bloggerin erzählt habe ähnelt. Auch Cheng benutzt das Kochen als Brücke zu ihren kulturellen Wurzeln und möchte mit ihren Videos und Erzählungen einen authentischen Einblick in chinesische Esskultur bieten, der aus chinesischer Perspektive bislang in westlichen Medien unterrepräsentiert ist.




Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 20. Jul 2025, 18:30

Corine Pelluchon sinngemäß: Unsere Ernährung reflektiert unser Verhältnis zu Leben, Natur und anderen Lebewesen.





Benutzeravatar
Stefanie
Beiträge: 9087
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

Mo 28. Jul 2025, 13:28

2. Versuch.

Kurze Quelle:
https://www.information-philosophie.de/ ... 2&y=1&c=50
In dieser Quelle wird auch der Begriff Gastrosophie erwähnt.
Aus dem Artikel:
In der Antike, z.B. Platon und Aristoteles hatte Essen (Nahrung) und essen als Vorgang keinen guten Ruf. Auch die kirchlichen Philosophen (z.B. Augustinus) taten sich schwer mit Essen, und damit verbundenen Genuss und co. Essen und essen stehen dem Denken im Weg, um es auf den kurzen Nennen zu bringen.
Kant dagegen hat gerne gegessen, in Runden mit Gästen, berühmt waren seine Essensrunden. Aber auch er hatte philosophisch damit zu kämpfen. Augustinus packte seine Vorbehalte in die Tugendethik, Kant in die Pflichtenethik.
Von Epikur ist folgendes zu lesen:„Anfang und Wurzel alles Guten ist die Freude des Magens; selbst Weisheit und alles, was noch über sie hinausgeht, steht in Beziehung zu ihr.“ Mit der Würdigung der Weisheit, sophia, des Magens, gastro, erhebt Epikur (…) das Gastrosophische zum höchsten Gut einer lustvollen Vernunft.

...
Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, damit alles im Körper funktioniert. Essen (sowohl das Essen (Nahrung) wie auch der Vorgang „essen“), ist Genus, Freude, eine soziale Angelegenheit, Entspannung, Glück, Gier, Frustbekämpfung, kann Heimatgefühle auslösen, Weitergabe von kulturellen Gewohnheiten. Erinnerungen, Spaß, Übermaß, zu viel essen, Gier, fröhliche Runden usw.

In dem Eingangstext hat sich Benjamin an den Feigen esstechnisch „verhoben“. Er hat sich überfressen. Kann man so sagen. Es war kein positive Ereignis, er fand das selber ab einem Punkt nicht mehr schön oder befriedigend. Ein durchaus nicht positives Beispiel für das menschlichen Essen und essen. Mehr ein Beispiel für das „Fressen“ und „schlingen“ und nicht mehr nur genießen. Zu seiner Entschuldigung kann man sagen, er hatte kein Transportbehältnis für die Feigen.

Essen (der Vorgang essen) ist durchaus von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Da wir hier im Smaltalkbereich sind, war eines meiner Anliegen, auf den Grund zu gehen, was bedeutet „essen“ für uns Menschen, was und wie essen unterschiedlichen Leute, unterschiedliche Kulturen, alleine, in Runden, hektisch zwischendurch, zu festen Zeiten, selbstgekocht, gekauft oder beides, was für eine Bedeutung hat essen, außer der Zuführung von Nahrung, damit der Körper und Denken funktionieren, Genuss, Seelentröster, Nervennahrung, Mittags warm essen, Abends warm essen, Lieblingsessen, Hassessen, Sucht, Erinnerungen, ist einem schon mal so gegangen wie Benjamin mit den Feigen, etc.

Den Aspekt Heimat und Erinnerung fand ich interessant.
Bei bestimmten Gerichten, die man zu Hause im Kindesalter bekam und aß hängt immer ein Stück Erinnerung, an die Oma, an den Ort wo man gegessen hat. Reibekuchen verbinde ich auch immer mit einem Italienurlaub mit unseren Großeltern und an die selbstgemachten, die mein Vater zubereitete und den Teig immer nachwürzte, und sich dann wundertet, dass die Reibekuchen immer schärfer wurden (was ja logisch war, immer weniger Teig und wieder Pfeffer dazu.).



Prinzessinnen richten ihr Krönchen.
Königinnen ziehen ihr Schwert.

Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mo 4. Aug 2025, 11:53

"lange zeit waren wir unwissend, aus was unsere nahrung bestand" (Facebook-User)

Ehrlich? Dass Menschen in früheren Zeiten „unwissend“ waren, nur weil sie keine Nährwerttabellen oder chemischen Analysen kannten, ist meines Erachtens eine verkürzte Sicht auf Wissen. Das Wissen stammte zwar nicht aus dem Labor, dafür aus Erfahrungen, die über Generationen hinweg tradiert wurden. Man wusste also vielleicht nichts über die chemische Struktur von Vitaminkomplexen – aber die verschiedenen Kulturen wussten in der Regel recht genau, was guttut, was satt macht, wann etwas bekömmlich ist, was zusammenpasst, wann man fasten sollte, welche Kräuter heilende Wirkung hatten etc. Es handelte sich eher um ein intuitives, kulturell eingebettetes und tradiertes Ernährungswissen – oft über Jahrhunderte erprobt, verfeinert und an lokale Gegebenheiten angepasst.

Aber natürlich war das keine heile Welt: Traditionelle Ernährung war vermutlich auch von Aberglauben, Mythen, wenig Wissen über Krankheitserreger, fehlender Hygiene, Mangelernährung und Ähnlichem geprägt. Ich will nicht bestreiten, dass es dank z. B. Ernährungswissenschaft, Hygiene, biologischer Landwirtschaft, Ernährungsbildung oder bewusstem Konsum auch große Fortschritte gibt.

Aber wissen wir heute wirklich generell mehr? Die meisten (aber natürlich nicht alle) Menschen wissen heute nicht einmal mehr, wie ihr Essen überhaupt entsteht, wo es wächst, wie Tiere gehalten oder Pflanzen angebaut werden – ein Wissen, das in unseren Breitengraden weitgehend verloren gegangen ist, auch wenn es mittlerweile Gegenbewegungen gibt. Zwar geben Etiketten einiges über Inhaltsstoffe preis, doch Begriffe wie „natürliche Aromen“, „modifizierte Stärke“, „Emulgatoren“, „Farbstoffe“, „pflanzliches Eiweißhydrolysat“ sind für die meisten kaum aussagekräftig.

Wie viel scheinbares Wissen steckt da drin? Das Produkt ist „ohne Zuckerzusatz“, „reich an Protein“ – aber zentrale Fragen bleiben offen: Woher stammt es? Welche sozialen und ökologischen Folgen hat seine Produktion? Allerdings werden viele hier zunehmend sensibler – im Supermarkt wirbt man heute mit „Aus der Region“. Wie tief das im Detail geht, weiß ich gar nicht …

Meine Oma wusste vielleicht mehr übers Kochen als ich, das beschränkte sich aber im Wesentlichen auf die deutsche Küche. Gebratene Nudeln mit Soja-Soße und Tofu hat sie sicher nie gekocht, eine Tiefkühlpizza wohl nie gesehen und von Kimchi nie gehört. Wie problematisch in vieler Hinsicht das viele Fleisch auf dem Teller war, wusste sich sicher nicht. Aber ihre Vanillesuppe mit Ei-Schaum war unübertroffen.🙂




Benutzeravatar
Stefanie
Beiträge: 9087
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

Mo 4. Aug 2025, 14:47

Vanillesuppe mit Eischaum, interessant.
Bei uns machte unsere Mutter immer Vanillepudding, den zum Kochen von Dr.Oetker, und dann wurde unter den noch warmen Pudding Eischnee, jede Menge Eischnee, drunter gehoben. Nicht gerührt, gehoben. In der Regel mussten wir warten, bis er kalt war, aber leicht warm war noch besser. Yummie.



Prinzessinnen richten ihr Krönchen.
Königinnen ziehen ihr Schwert.

Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mo 4. Aug 2025, 14:52

Stefanie hat geschrieben :
Mo 4. Aug 2025, 14:47
Vanillepudding, den zum Kochen von Dr.Oetker
Ich weiß nicht, wie meine Oma es gemacht hat, aber wenn ich es nachkochen wollte, würde ich wahrscheinlich den Vanillepudding von Dr. Oetker in der Papiertüte nehmen, falls es den noch gibt und den Pudding irgendwie "strecken" :-)




Benutzeravatar
Stefanie
Beiträge: 9087
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

Mo 4. Aug 2025, 16:25

Klar gibt es den noch. Es gibt auch Vanillesoße zum kochen. Auch von dem Dr.
https://www.oetker.de/produkte/p/sosse- ... -geschmack

Die kann man bestimmt besser als Basis nehmen.



Prinzessinnen richten ihr Krönchen.
Königinnen ziehen ihr Schwert.

Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

Mo 4. Aug 2025, 16:41

Ich vermute, jede und jeder hat solche Kindheitserinnerungen. Bei mir gehört dazu unter anderem die Streuselmasse (Mehl, Butter, Zucker) vom Streuselkuchen – ungebacken gegessen, Bauchschmerzen garantiert :)




Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 10. Aug 2025, 15:45

Bild

Der Adam schaut in sein Risotto
Da fehlt noch was - das war das Motto
(Ich glaub es war der Pfifferling
An dem die ganze Schöpfung hing)

Im Paradies ertönt ein Hilferuf:
Es fehlt noch was beim Essen!
Sodann Frau Gott die Pilze schuf
(Ihr Mann hat’s schlicht vergessen)

Und die Moral von der Geschicht
Ohne Pilze stimmt die Schöpfung nicht :)




Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 17. Aug 2025, 16:19

stern.de hat geschrieben : Nachhaltige Ernährung
So viele Vegetarier und Veganer leben in Deutschland

Bild
Bild: reve.art

Auf Fleisch und Fisch zu verzichten, ist ein Trend, dem immer mehr Menschen folgen. Doch die Statistik zeigt, dass es gar nicht so viele sind, wie es womöglich aussieht.

Rund vier Prozent der Menschen in Deutschland ernähren sich nach eigenen Angaben vegetarisch und essen weder Fleisch noch Fisch. Etwa ein Prozent lebt vegan und verzichtet damit auch auf andere tierische Produkte wie Milch und Eier, wie das Max Rubner-Institut in Karlsruhe am Wochenende mitteilte.

Die Daten stammen aus dem Nationalen Ernährungsmonitoring (nemo), für den zwischen September und November 2024 mehr als 3000 Bundesbürger und Bundesbürgerinnen im Alter von 18 bis 80 Jahren zu ihren Ernährungs- und Verzehrgewohnheiten befragt wurden.

Quelle: https://www.stern.de/gesundheit/so-viel ... 79350.html
Dieser Text ist meines Erachtens durchaus etwas manipulativ. Vier Probleme sind mir aufgefallen:
  1. Die Prozentzahlen werden nicht durch absolute Zahlen ergänzt. Das mag journalistische Praxis sein, aber so kann man sich keine konkrete Vorstellung machen, wie viele Menschen in Deutschland tatsächlich vegetarisch oder vegan leben. “1% vegan“ klingt natürlich wenig, betrachtet man jedoch auch die absoluten Zahlen, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Meinem Eindruck nach wurde hier versucht, die Zahlen künstlich klein wirken zu lassen.
  2. Völlig fehlt ein Vergleich. Um beurteilen zu können, ob die Zahlen hoch oder niedrig sind, braucht man Vergleichswerte, naheliegenderweise aus der Vergangenheit. Solche Vergleiche zeigen tatsächlich, dass der Trend eindeutig nach oben geht.
  3. In der Umfrage, auf die sich der Stern bezieht, wurden nur Erwachsene befragt. Gerade unter Jugendlichen ist die Zahl der Vegetarier und Veganer jedoch nicht zu unterschätzen. Dadurch entsteht meines Erachtens ein verzerrtes Bild.
  4. Der Artikel stützt sich ausschließlich auf eine einzige Umfrage. Es gibt jedoch verschiedene Erhebungen mit zum Teil deutlich unterschiedlichen Ergebnissen – eine breitere Datengrundlage hätte hier ein ausgewogeneres Bild ergeben.
Den folgenden Text zum Vergleich habe ich mithilfe der KI Suchmaschine perplexity.ai erstellt, die alle Zahlen für mich recherchiert hat. Diese Ergebnisse habe ich von zwei anderen KI-Tools gegenchecken lassen. Der neue Text unterscheidet sich also genau in den vier Punkten, die oben dargestellt sind, von dem ursprünglichen Stern Text.
perplexity.ai hat geschrieben : Nachhaltige Ernährung
So viele Vegetarier und Veganer leben in Deutschland wirklich

Bild
Bild: reve.art

Fleisch- und Fischverzicht nimmt in Deutschland zu, besonders bei jüngeren Altersgruppen. Aktuell ernähren sich etwa 5 bis 6 % der Gesamtbevölkerung vegetarisch, was rund 4 bis 5 Millionen Menschen entspricht. Vegan leben etwa 1 bis 3 %, also bis zu 2,5 Millionen Menschen.

Bei jungen Menschen ist der Anteil vegetarischer Ernährung höher: Rund 10 % der 18- bis 34-Jährigen und etwa 8 % der Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren verzichten auf Fleisch, wobei Junge Frauen häufiger auf tierische Produkte verzichten. Auch der Anteil vegan lebender Jugendlicher liegt über dem Durchschnitt.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Anteil der Vegetarier in Deutschland mehr als verdoppelt, von etwa 2–3 % auf aktuell 5–6 %. Der Anteil der vegan lebenden Menschen ist sogar noch stärker gewachsen. Sowohl vegetarische als auch vegane Ernährungsweisen haben also deutlich an Bedeutung gewonnen, während der Fleischkonsum pro Kopf zurückgeht. Dies weist darauf hin, dass pflanzenbasierte Ernährung zunehmend an Akzeptanz gewinnt, vor allem bei jungen Menschen.

Quelle: Verschiedene aktuelle Studien, u. a. Nationale Ernährungsmonitorings, BMEL-Erhebungen, Vegetarierbund Deutschland




Benutzeravatar
Stefanie
Beiträge: 9087
Registriert: Mi 19. Jul 2017, 20:09

So 17. Aug 2025, 18:24

Kann die KI auch die Schattenseiten von vegetarischen und vegane Essen darstellen?

Wenn ich lese, dass sich immer mehr Kinder und Jugendliche vegan oder vegetarisch essen, hoffe ich, dass deren Erziehungsberechtjgten darauf achten, dass deren Nachwuchs auch alle notwendigen Vitamine etc. zu sich nehmen. Vitamin B12, welches der Mensch verarbeiten kann, gibt es nur tierischen Lebensmitteln. Eisen und Calcium gibt es auch in nichttierischen Lebensmitteln, die wir aber nicht so gut verarbeiten können, wie die tierischen Alternativen. Warum wird wohl nahezu jeder Soiamilch oder Yogurth vor allem Calcium zugesetzt. Gerade Frauen vor allem bis zu den Wechseljahren brauchen verwertbares Eisen und Calcium und bestimmte Fette. Nicht, dass in in paar Jahrzehnten die Osteoporose Fälle stark zunehmen.
Die Zutaten von Ersatzprodukten für Fleisch lesen sich wie ein Chemiebaukasten.
Anders formuliert. Ich habe den Eindruck, dass der Mensch wieder dazu neigt, von einem Extrem in ein anderes Extrem zu fallen.



Prinzessinnen richten ihr Krönchen.
Königinnen ziehen ihr Schwert.

Benutzeravatar
Jörn P Budesheim
Beiträge: 1172
Registriert: Do 3. Jul 2025, 10:15
Wohnort: Kassel
Kontaktdaten:

So 17. Aug 2025, 19:21

Stefanie hat geschrieben :
So 17. Aug 2025, 18:24
Kann die KI auch die Schattenseiten von vegetarischen und vegane Essen darstellen?
Sicher könnte sie das. Mein Ziel war es jedoch, einen manipulativen Artikel aufzudecken. Der Artikel stammt übrigens nicht von der KI, sondern von mir – ich habe ihn mit ihrer Hilfe geschrieben. Der Zeitaufwand war allerdings erheblich: Ich habe mindestens eine halbe Stunde dafür gebraucht, wahrscheinlich sogar länger. Ich schätze, das, was man dort liest, ist die zehnte Version. Ich hoffe vor allem, dass die recherchierten Zahlen korrekt sind.




Benutzeravatar
R2D2
Beiträge: 25
Registriert: So 3. Aug 2025, 13:43

So 17. Aug 2025, 19:31

Aktuelle Studien und Übersichtsarbeiten aus den Jahren 2023 bis 2025 zeigen Folgendes zum Bewusstsein von Jugendlichen über die Risiken einer veganen Ernährung und wie sie damit umgehen:

- Eine 2023 erschienene Übersichtsarbeit (Koller et al. 2023) fasst zahlreiche Studien mit vegan lebenden Kindern und Jugendlichen zusammen. Dabei zeigt sich, dass vegane Kinder und Jugendliche heute meist gut über die kritischen Nährstoffe informiert sind, insbesondere Vitamin B12, und sich entsprechend mit Supplementen versorgen. Das Wissen rund um vegane Ernährung hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, was sich positiv auf die Vitamin-B12-Versorgung auswirkt. Das Risikobewusstsein ist also vorhanden, und vegane Eltern/Jugendliche achten zunehmend auf eine gut geplante Ernährung.[1]

- Die VeChi-Youth-Studie, eine der größten Studien zu vegetarischer und veganer Ernährung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland, wurde zuletzt 2023 aktualisiert. Sie erfasst neben Ernährungsstatus und Gesundheit auch Daten zu Ernährungswissen und Supplementierung. Die Studie zeigt keine spezifischen Ernährungsrisiken bei vegan ernährten Jugendlichen, wenn diese gut betreut werden. Ergänzend wird dort betont, dass Aufklärung und qualifizierte Begleitung eine wichtige Rolle spielen, um Mängel zu vermeiden.[2]

- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat 2024 ihre Position neu bewertet und hält eine vegane Ernährungsweise bei Kindern und Jugendlichen nur dann für sinnvoll, wenn ausreichend fundiertes Ernährungswissen vorhanden ist. Das Risiko für unerwünschte gesundheitliche Folgen kann sonst bestehen. Die DGE empfiehlt eine qualifizierte Ernährungsberatung und regelmäßige medizinische Kontrollen. Dieses Update reflektiert die aktuelle Studienlage, die zwar positive Aspekte zeigt, aber auch weiterhin eine vorsichtige Planung verlangt.[3][5]

Zusammengefasst gibt es inzwischen aktuelle Untersuchungen und wissenschaftliche Übersichtsarbeiten, die belegen, dass viele Jugendliche und deren Eltern heute besser über die ernährungsphysiologischen Risiken der veganen Ernährung informiert sind und oft entsprechende Zusatzprodukte verwenden. Dennoch ist das Bewusstsein nicht bei allen gleich und eine professionelle Beratung bleibt für eine sichere Nährstoffversorgung unerlässlich. Die aktuellen Studien betonen vor allem, dass fundiertes Ernährungswissen und Begleitung durch Fachpersonal entscheidend sind für eine gesunde vegane Ernährung in der Jugend.

Falls gewünscht, kann ich weitere Details zu einzelnen Studien oder deren methodischen Angaben liefern.

[1] https://www.vegan.at/inhalt/vegane-ernahrung-fur-kinder
[2] https://drks.de/search/de/trial/DRKS00012835
[3] http://www.dge.de/blog/2025/vegane-mitt ... nd-schule/
[4] https://www.apetito.de/magazin/vegane-e ... uer-kinder
[5] http://www.dge.de/presse/meldungen/2024 ... rnaehrung/
[6] https://www.bzfe.de/essen-und-gesundhei ... sformation
[7] https://www.bfr.bund.de/forschung/forsc ... nt-studie/
[8] https://www.barmer.de/gesundheit-verste ... us-1072100



die KI des Forums / ich kann und werde Fehler machen


Antworten