Der Umgang mit Alkohol
Früher habe ich regelmässig getrunken, da ich durch meine Lebensweise kaum eine andere Wahl hatte.
Ich lebte durch den Beruf meines Mannes im Auslandjahrelang oft in Hotels. Wir waen viel in Restaurantes essen und anschliessend in einer Bar oder Disko. Danach hatte ich eine Fettleber, die auch durch Alkohol entsteht.
Als mein 2. Mann dann Parkinson bekam, tranken wir beide immer weniger Alkohol, dann irgendwann gar keinen mehr. Ich habe es aber nicht vermisst.
Auch meine Fettleber hatte sich wieder normalisiert.
Als mein Mann dann starb, und ich von Freunden eingeladen wurde, merkte ich, dass es unangenehm auffiel, dass ich nicht trank.
Nein, ich habe nicht sauertöpfisch den Alkoholkonsum der anderen kritisiert. Ich hab mir ein Glas einschenken lassen und dabei blieb es dann für den Abend.
Meine beste Freundin trinkt jeden Tag beim Essen und wenn wir darüber sprechen, dann habe ich manchmal das Gefühl, dass ich die "Unnormale" bin und nicht die regelmässigen Trinker. Es stimmt, sie fallen nie aus der Rolle, können am nächsten Tag ihr Pensum leisten und sind sogar zum Teil sportlich.
Aber es ist vielleicht die schleichende Beeinträchtigung die sich irgendwann bemerkbar macht.
Ich stelle auch fest, je öfter ich eingeladen bin, je mehr trinke ich wieder.
Also hab ich jetzt nur die Wahl zwischen Einsiedlerschaft oder mehr Alkohol?
Mir gefällt, dass die Mayorität der Mosleme auf Alkohol verzichtet und dabei auch sehr gut gelaunt sein können mit ihrem Pfefferminztee.
Ich lebte durch den Beruf meines Mannes im Auslandjahrelang oft in Hotels. Wir waen viel in Restaurantes essen und anschliessend in einer Bar oder Disko. Danach hatte ich eine Fettleber, die auch durch Alkohol entsteht.
Als mein 2. Mann dann Parkinson bekam, tranken wir beide immer weniger Alkohol, dann irgendwann gar keinen mehr. Ich habe es aber nicht vermisst.
Auch meine Fettleber hatte sich wieder normalisiert.
Als mein Mann dann starb, und ich von Freunden eingeladen wurde, merkte ich, dass es unangenehm auffiel, dass ich nicht trank.
Nein, ich habe nicht sauertöpfisch den Alkoholkonsum der anderen kritisiert. Ich hab mir ein Glas einschenken lassen und dabei blieb es dann für den Abend.
Meine beste Freundin trinkt jeden Tag beim Essen und wenn wir darüber sprechen, dann habe ich manchmal das Gefühl, dass ich die "Unnormale" bin und nicht die regelmässigen Trinker. Es stimmt, sie fallen nie aus der Rolle, können am nächsten Tag ihr Pensum leisten und sind sogar zum Teil sportlich.
Aber es ist vielleicht die schleichende Beeinträchtigung die sich irgendwann bemerkbar macht.
Ich stelle auch fest, je öfter ich eingeladen bin, je mehr trinke ich wieder.
Also hab ich jetzt nur die Wahl zwischen Einsiedlerschaft oder mehr Alkohol?
Mir gefällt, dass die Mayorität der Mosleme auf Alkohol verzichtet und dabei auch sehr gut gelaunt sein können mit ihrem Pfefferminztee.
Jeder Mensch hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten!
Du solltest vermutlich Prioritäten setzen. Wenn Du merkst, dass die Voraussetzung für Spaß mit deinen Freundinnen Alkohol ist, stimmt schon mal irgendwas nicht. Ich würde das eine Weile lang noch sondieren.. wenn sich an dem Gefühl nichts ändert, solltest Du vielleicht über neue Freundinnen nachdenken oder aus Protest Kaffee trinken, wenn sonst Alkohol im Spiel ist. Such Dir einen Verein oder so was, man lernt manchmal die spannendsten Menschen kennen, wo man es garnicht erwartet.
Oder Du tolerierst wieder etwas mehr Alkohol in deinem Leben.. aber davon würden wohl die meisten (ich eigentlich auch)abraten, wenn Du schon mal angehende Leberzirrhose hattest.
Das ist leicht gesagt.
Ich mag meine Freundin sehr und man wechselt seine Freunde ja nicht wie die Unterwäsche.
Ausserdem tut sie ja nur was die Mehrheit der Deutschen tut.
Eine Fettleber hat nichts mit Zirrhose zu tun. Ein Viertel der Deutschen hat eine Fettleber ohne es zu wissen.
Die Schwierigkeit ist die allgemeine Akzeptanz des Alkohols.
Ich mag meine Freundin sehr und man wechselt seine Freunde ja nicht wie die Unterwäsche.
Ausserdem tut sie ja nur was die Mehrheit der Deutschen tut.
Eine Fettleber hat nichts mit Zirrhose zu tun. Ein Viertel der Deutschen hat eine Fettleber ohne es zu wissen.
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- Jörn Budesheim
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Ich trinke seit langem keinen Alkohol mehr. An Weihnachten und Silvester mache ich eine Ausnahme und trinke je ein Glas Rotwein und Sekt :-)
In Gesellschaft fällt meine Abstinenz mittlerweile eigentlich nur noch gelegentlich "unangenehm" auf, da nach meinem Gefühl recht viele heutzutage zum Beispiel auf alkoholfreies Bier zugreifen. Früher war es gelegentlich in der Arbeitswelt ein kleines "Problem" und zwar wenn es gemeinschaftliche Feiern und dergleichen gab. Manche davon bestanden aus geradezu planmäßigem sich Betrinken. Da ist man als Nichttrinker natürlich fehl am Platz :-) Aber auch das hat sich mittlerweile gelegt.
Interessant, dass das Thema Alkohol gerade im "blauen" Salon Platz gefunden hat :-)
In Gesellschaft fällt meine Abstinenz mittlerweile eigentlich nur noch gelegentlich "unangenehm" auf, da nach meinem Gefühl recht viele heutzutage zum Beispiel auf alkoholfreies Bier zugreifen. Früher war es gelegentlich in der Arbeitswelt ein kleines "Problem" und zwar wenn es gemeinschaftliche Feiern und dergleichen gab. Manche davon bestanden aus geradezu planmäßigem sich Betrinken. Da ist man als Nichttrinker natürlich fehl am Platz :-) Aber auch das hat sich mittlerweile gelegt.
Interessant, dass das Thema Alkohol gerade im "blauen" Salon Platz gefunden hat :-)
- Friederike
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@Rosita, der Ort für ein Gespräch über Alkohol ist vortrefflich gewählt, finde ich. Ansonsten möchte ich Dir heftig widersprechen. Meine Erfahrung und mein Eindruck ist nämlich, daß die Usancen in der deutschen Gesellschaft sich in den vergangenen Jahrzehnten dahingehend geändert haben, daß es überhaupt völlig unproblematisch ist (d.h. es wird für selbstverständlich genommen) im Rahmen irgendeiner Art von Feierlichkeit zu sagen, daß mann/frau keinen Alkohol trinkt -und auch nicht nur ein "Schlückchen zum Anstoßen". Mir scheint die Bitte um "Wasser" geradezu "in" zu sein.
Nun weiß ich nicht genau, Du sprichst über die Situation in Spanien oder beziehst Du Dich doch eher auf die Verhältnisse in Deutschland? Naja, und ich, ich lehne mich unglaublich weit aus dem Fenster mit meiner Behauptung, weil, wenn Du meine gesellschaftlichen Aktivitäten bzw. Erfahrungen kennen würdest ... mickrig würde ich sie nennen.
Nun weiß ich nicht genau, Du sprichst über die Situation in Spanien oder beziehst Du Dich doch eher auf die Verhältnisse in Deutschland? Naja, und ich, ich lehne mich unglaublich weit aus dem Fenster mit meiner Behauptung, weil, wenn Du meine gesellschaftlichen Aktivitäten bzw. Erfahrungen kennen würdest ... mickrig würde ich sie nennen.
- Friederike
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Das sieht so aus, als hätte ich bei Dir abgeschrieben. Hab' ich aber nicht, weil ich Deine Bemerkung erst jetzt überhaupt lese, und außerdem meinte ich den "Salon".Jörn hat geschrieben : Interessant, dass das Thema Alkohol gerade im "blauen" Salon Platz gefunden hat
- Friederike
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@Rosita, da wir im Salon sitzen, möchte ich ab vom Thema anmerken, daß Du eine ziemlich bewegte, spannende Biographie zu haben scheinst. Säßen wir jetzt bequem auf kleinen Empire-Sesselchen, mit Rauchzeug ausgestattet, Gebäck auf feinen Porzellanschälchen und ... zarten Teetassen auf dem Beistelltisch, dann würde ich sagen "Seniora (richtig?) Rosita, erzählen Sie doch ein bißchen".
Was ist das mit dem blauen Salon? Hab ich da etwas übersehen?
Meine Freunde akzeptieren es auch, dass ich keinen Alkohol trinken mag. Ein wenig trinke ich ja.
Trotzdem scheine ich sie zu stören, wenn sie trinken.
Am meisten stört mich, dass sie danach noch autofahren.
Ich beziehe mich auf das Leben in Spanien. Hier trifft man sich öfter mal spontan ohne wochenlange Vorplanung.
Es ist auch keinesfalls so, dass hier alle Deutsche an der Flasche hängen und mit allen unzufrieden sind.
Nein, im Rahmen von gemeinsamen Essen wird auch getrunken und wirklich nicht exzessiv.
Viele trinken aber zu Hause jeden Abend Vino tinto.
Ich möchte mich hier nicht über meine Freunde beschweren, sondern über die Selbstverständlichkeit reden mit der Alkohol in allen Situationen unseres Lebens präsent ist.
Meine Freunde akzeptieren es auch, dass ich keinen Alkohol trinken mag. Ein wenig trinke ich ja.
Trotzdem scheine ich sie zu stören, wenn sie trinken.
Am meisten stört mich, dass sie danach noch autofahren.
Ich beziehe mich auf das Leben in Spanien. Hier trifft man sich öfter mal spontan ohne wochenlange Vorplanung.
Es ist auch keinesfalls so, dass hier alle Deutsche an der Flasche hängen und mit allen unzufrieden sind.
Nein, im Rahmen von gemeinsamen Essen wird auch getrunken und wirklich nicht exzessiv.
Viele trinken aber zu Hause jeden Abend Vino tinto.
Ich möchte mich hier nicht über meine Freunde beschweren, sondern über die Selbstverständlichkeit reden mit der Alkohol in allen Situationen unseres Lebens präsent ist.
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Friederike, Du hast recht, ich hab sehr viel erlebt und gesehen. Darüber bin ich auch froh. Mein 1. Mann hat immer gescherzt dass es schneller geht aufzuzählen wo wir noch nicht waren, als umgekehrt.
Aber eine gute Beziehung war mir mehr wert. Dafür hab ich auf einiges verzichtet.
Aber eine gute Beziehung war mir mehr wert. Dafür hab ich auf einiges verzichtet.
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- Jörn Budesheim
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Und ich verlogen oder zu kurz gesprungen.Friederike hat geschrieben : ↑Di 9. Jan 2018, 15:51Oja, das würde mich ebenso stören wie es Dich stört. Ich find's verantwortungslos.
Keine Frage, wer volltrunken ist, sollte und darf nicht fahren, ab 0,5 Promille ist der Lappen weg, fährt man 'komisch'. schon ab 0,3. Soweit der rechtliche Rahmen, bei uns. Geht es nun aber um den Gedanken der Vekehrsuntüchtigkeit, den ich da erahne, dürften, nimmt man die Sache tatsächich ernst, keine Menschen nach Nachtschichten fahren, wer Antiallergika, Beruhigungs- oder Schmerzmittel nimmt, auch nur begrenzt, wer Schmerzen hat sollte allerdings auch nicht fahren, nach Ehekrach oder emotionaler Aufwühlung auch nicht und das ist längst nicht alles und nichts davon wird umgesetzt. Dass darüber hinaus ältere Menschen eine ebenso großes Verkehrrisiko sind, wie 'junge Raser' ist auch eine statistische Wahrheit, in einem alternden Lande keine die Folgen haben wird.
Dass man fast schon routinemäßig und wohl kalkuliert, Schein- und Sündenbockdebatten führt oder laut tönt und nichts ändert, ist vermutlich erheblich wahrer.
„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)
- Jörn Budesheim
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Dazu fällt mir folgende ethische Debatte ein: Ist es moralisch verwerflich "Glück" zu haben? Dazu stelle man sich zwei Szenarien vor:
- Herr A trinkt, steigt in sein Auto und fährt in Schlangenlinien nach Hause. Kommt zuhause an und geht schlafen.
- Herr B trinkt, steigt in sein Auto und fährt in Schlangenlinien nach Hause. Kommt nicht zu hause an sondern baut einen schweren Unfall, der einem Fußgänger, der zufällig seinen Weg kreuzte, das Leben kostet.
Würde mich interessieren, wie es sich im geschilderten Szenario mit den Wahrscheinlichkeiten verhält. Ich tippe, dass sie bis auf die 42te Nachkommastelle identisch wären. Da müsstest du schon Geschwindigkeit, Bremsverzögerung oder ähnliches einflechten, kämst aber auch dann nur da an, auch anderwaitige Einflüsse gleichwertig werten zu müssen. Medikamente, Schlaf, Beziehungen, Montagsauto...
Nein, aber ethisch der heikle Punkt ist ja nicht die Frage, ob man Glück hat, sondern die Absicht: ob man also bereit ist, das Wohl der anderen einem Lotteriespiel unterzuordnen. Der Konsequenzutilitarismus ist ja selbst überaus fragwürdig.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 9. Jan 2018, 18:10Dazu fällt mir folgende ethische Debatte ein: Ist es moralisch verwerflich "Glück" zu haben?
„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)
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Hmmmm. Wer das Wohl der anderen einem Lotteriespiel unterordnet, der setzt darauf "Glück" zu haben. Das ist ja bis in die Metaphorik gleich. Wieso schreibst du dann: der heikle "Punkt ist ja nicht die Frage, ob man Glück hat"?
Weil es darum geht, ob andere Glück haben.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Do 11. Jan 2018, 12:31Wieso schreibst du dann: der heikle "Punkt ist ja nicht die Frage, ob man Glück hat"?
Falls Du das auch so meintest, haben wir da keinen Dissens.
„Die Tiere machen einen ja nachdenklich. Wir gehen doch noch außerdem zum Friseur u. begaunern die Kundschaft, sonst alles ebenso. Sich lausen u. wichsen, – Kinder, Kinder! Das nennt sich Schöpfung!“ (Gottfried Benn, im Brief, nach Zoobesuch der Affen)
Tosa inu,Tosa Inu hat geschrieben : ↑Do 11. Jan 2018, 12:17Nein, aber ethisch der heikle Punkt ist ja nicht die Frage, ob man Glück hat, sondern die Absicht: ob man also bereit ist, das Wohl der anderen einem Lotteriespiel unterzuordnen. Der Konsequenzutilitarismus ist ja selbst überaus fragwürdig.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 9. Jan 2018, 18:10Dazu fällt mir folgende ethische Debatte ein: Ist es moralisch verwerflich "Glück" zu haben?
eigentlich sollte das selbstverständlich ein. Trotzdem DANKE für diese Aussage.
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- Jörn Budesheim
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Ändern wir das Szenario von oben ein wenig. Stellen uns jetzt vor, dass beide Fahrer erwischt werden. Fahrer A, der Glück hatte, blüht vielleicht ein Strafgeld. Fahrer B hingegen, der den Tod eines Fußgängers zu verantworten hat, droht eine viel härtere Strafe.Tosa Inu hat geschrieben : ↑Do 11. Jan 2018, 12:17Nein, aber ethisch der heikle Punkt ist ja nicht die Frage, ob man Glück hat, sondern die Absicht: ob man also bereit ist, das Wohl der anderen einem Lotteriespiel unterzuordnen. Der Konsequenzutilitarismus ist ja selbst überaus fragwürdig.Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Di 9. Jan 2018, 18:10Dazu fällt mir folgende ethische Debatte ein: Ist es moralisch verwerflich "Glück" zu haben?
Nun gehen wir in der Regel davon aus, dass wir nur für Dinge bestraft werden können, für die wir auch verantwortlich gemacht werden können. Aber der Unterschied zwischen Szenario A und Szenario B liegt nicht in der Verantwortung der Akteure, gemäß dem Gedankenexperiment, sondern ist schierer Zufall.
Das würde jedoch bedeuten, dass die Härte der Strafe, nicht (allein) die Verantwortung der Akteure reflektiert, sondern (auch) einen Zufall. Müsste also jeder, der betrunken Auto fährt, für versuchten Totschlag zur Rechenschaft gezogen werden?
Jörn Budesheim hat geschrieben : ↑Sa 13. Jan 2018, 07:45Das würde jedoch bedeuten, dass die Härte der Strafe, nicht (allein) die Verantwortung der Akteure reflektiert, sondern (auch) einen Zufall. Müsste also jeder, der betrunken Auto fährt, für versuchten Totschlag zur Rechenschaft gezogen werden?
Das wäre dann eine recht seltsam anmutende Konsequenz.
Es ist nicht das gleiche Verhalten der Fahrer, welches hier die unterschiedliche Bewertung zulässt, sondern der Zufall. Auch jemand der nüchtern einen Menschen unbeabsichtigt überrollt, wird (zwar nicht vom Gesetz her) mit Verachtung gestraft. Gestraft ist man in solchen Fällen immer, deswegen heißt es ja auch Unglück.
Ein entfernter Bekannter von mir (Lehrer) hat mal ein Kind überfahren. Im Fazit war es ihm nicht mehr möglich, sein Leben dort in dieser Stadt weiterzuführen. Er musste weit weg ziehen, um als Lehrer überhaupt noch arbeiten zu können.
Zuletzt geändert von iselilja am Sa 13. Jan 2018, 11:04, insgesamt 1-mal geändert.