Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Friederike
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Do 18. Apr 2019, 08:37

Mich interessiert die Diskussion darüber, ob man die Kathedrale exakt wieder so herstellt, wie sie vor dem Brand war oder ob man "Notre Dame" neu gestaltet. Die Argumente "für und wider"; die Überlegungen sind ja zentral auch für das Verständnis von "Kultur". Ich sammle erst einmal, hauptsächlich ebenfalls bei FB, eine Meinung habe ich selber bisher nicht.




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Jörn Budesheim
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Gibt es ein bestimmtes "so wie sie war"? Sie hat sich ja über die Zeiten auch gewandelt. Es gibt auf Arte dazu eine Doku, die Vorgestern lief - ist bestimmt noch verfügbar. Ich hab einen guten Teil davon gesehen: sehr spannend!




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Friederike
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Do 18. Apr 2019, 09:44

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 18. Apr 2019, 08:48
Gibt es ein bestimmtes "so wie sie war"? Sie hat sich ja über die Zeiten auch gewandelt. Es gibt auf Arte dazu eine Doku, die Vorgestern lief - ist bestimmt noch verfügbar. Ich hab einen guten Teil davon gesehen: sehr spannend!
Das führt ja schon direkt ins Zentrum der Diskussion. Kathedralen, Kirchen sind über die Jahrhunderte immer wieder neu gestaltet worden, der letzte Zustand, der vom 14. April 2019, ist das der Maßstab? Kirchenbauten zu betrachten gleicht der Archäologie der Betrachtung von Erdschichten usw., an denen man die Entwicklung des Klimas und der Natur ablesen kann.




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Jörn Budesheim
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Do 18. Apr 2019, 10:37

Friederike, ich glaub über Ostern sind wir hier unter uns :-) Was ist das neuste aus der Philosophie des Osterhausen? Das wäre doch ein angemessenes Thema, oder?




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Friederike
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Do 18. Apr 2019, 12:33

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 18. Apr 2019, 10:37
Friederike, ich glaub über Ostern sind wir hier unter uns :-) Was ist das neuste aus der Philosophie des Osterhausen? Das wäre doch ein angemessenes Thema, oder?
Wenn ich gelegentlich in Deinen Beiträgen seltsame Wörter lese wie hier "Osterhausen", dann führe ich das immer auf die Umsetzung vom Gesprochenen in die Schriftsprache zurück ... damit "liege" :lol: ich doch richtig, oder?

Ja, ähnliches dachte ich heute früh auch schon. Was mich bewogen hatte, endlich einmal zu überlegen, was eigentlich die philosophischen Themen sind, die mich ureigenst interessieren. Ich hänge mich fast immer dran, es sei denn, mich interessiert ein Thema überhaupt nicht. Da ich "geistig rege" bin, womit man für gewöhnlich meint, ein Mensch kümmere sich engagiert um Vieles, was in der Welt vorgeht ... deswegen fällt mir diese Vorgehensweise nicht schwer. Trotzdem empfinde ich es als Defizit, wegen des zerstreuenden, zerbröselnden Effektes.




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Jörn Budesheim
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Do 18. Apr 2019, 12:39

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 18. Apr 2019, 10:37
Osterhausen
Ja genau, das geht auf die Kappe der Spracherkennung. In der Regel checke ich das geschriebene natürlich, aber vieles entgeht mir doch.




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Jörn Budesheim
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Do 18. Apr 2019, 18:53

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Eigentlich wollte ich mich mal richtig klug machen zum Thema Kultur und habe mir dazu das dickste Buch herausgesucht, aber dann ist es doch nur eine Zeichnung geworden ;)

Wenn alte Hasen Ostern feiern: Beuys und Flanagan




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Friederike
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Fr 19. Apr 2019, 11:16

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Do 18. Apr 2019, 18:53
Eigentlich wollte ich mich mal richtig klug machen zum Thema Kultur und habe mir dazu das dickste Buch herausgesucht, aber dann ist es doch nur eine Zeichnung geworden ;) Wenn alte Hasen Ostern feiern: Beuys und Flanagan
Welches ist denn das dickste Buch zum Thema "Kultur"?




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Jörn Budesheim
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Fr 19. Apr 2019, 11:19

Das dickste Buch, dass ich dazu habe, ist mein dreibändiges philosophisches Handbuch der philosophischen Grundbegriffe.




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Friederike
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Fr 19. Apr 2019, 11:21

Auf dem Kopf von Beuys - ein tanzender Hase. Sehe ich das richtig? Auferstehungssymbolik?




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Jörn Budesheim
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Fr 19. Apr 2019, 11:42

Der Hase auf dem Kopf ist ein Zitat. Der Künstler Barry Flanagan hat eine Serie von Hasenskulpturen gemacht, die ich außerordentlich schön finde. Und der Rest ist einem berühmten Foto nachempfunden, das eine Aktion von Joseph Beuys zeigt, die heißt "wie man dem toten Hasen die Kunst erklärt".




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Fr 19. Apr 2019, 12:34

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Fr 19. Apr 2019, 11:42
Der Hase auf dem Kopf ist ein Zitat. Der Künstler Barry Flanagan hat eine Serie von Hasenskulpturen gemacht, die ich außerordentlich schön finde. Und der Rest ist einem berühmten Foto nachempfunden, das eine Aktion von Joseph Beuys zeigt, die heißt "wie man dem toten Hasen die Kunst erklärt".
In der Lit. Wissenschaft nennt man diese Interpretationsweise, glaube ich, "intertextuelle Lektüre". Das Lesen bzw. das Verstehen eines Bildes/einer Zeichnung oder eines Textes, indem man die Bezugs"stellen", die der Künstler verarbeitet hat, versucht herauszufinden.




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Jörn Budesheim
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Sa 20. Apr 2019, 06:25

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Diese Karikatur macht gerade auf Facebook die Runde. Ich finde, sie bringt gut auf den Punkt, warum die Kritik an den Spendern für Notre Dame so unangemessen ist.

Oft wird auch unterstellt, die Spender würden das allein aus Prestige-Gründen machen. Ich finde, auch das ist nicht okay. Das ist eine missgünstige Spekulationen, ohne Grundlage, woher will man wissen, dass es für die Spender nicht eine Herzensangelegenheit ist?

Dass einem manche Dingen nahe gehen, weil sie einem näher sind, finde ich völlig okay - es spiegelt sich darin auch nicht ein allgemeines Wertesystem wieder. Meines Erachtens grenzt es an Zynismus, die Menschen dafür zu tadeln, dass ihnen der Brand von Notre Dame ans Herz geht. Genau das zeigt die Karikatur, auch wenn sie natürlich nicht für diesen Zweck gezeichnet wurde, sie ist viel älter.




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Stefanie
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Sa 20. Apr 2019, 17:56

Beim ersten Blick der Karikatur bin ich auf den Zusammenhang zu den Spenden für Notre Dame überhaupt nicht gekommen. Ich dachte nur, boooh wie fies und was für ein blöder Vergleich und staunte dann, wie man auf Notre Dame kommen konnte.



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Jörn Budesheim
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So 21. Apr 2019, 18:54

Ich finde die Karikatur passt sehr gut zu der Situation.




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Stefanie
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So 21. Apr 2019, 20:26

Sicher. Ich bin halt nicht direkt darauf gekommen, weil ich die Diskussion nicht wirklich wahrgenommen hatte. Die Spenden registriert, kurz bei die einzelnen Summen geschluckt, aber nicht angefangen, einen Spendenzweck gegen einen anderen Spendenzweck auszuspielen, wie das jetzt wohl von einigen gemacht wird. Oder den Spendern irgendeine "schlechte" Motivation zu unterstellen. Diese reichen Familien oder einzelne reiche Personen haben eh und oft sowieso Stiftungen am laufen, wo sie ihr Privatvermögen eingebracht haben, an denen auch immer rum kritisiert wird.
Ein Beispiel ist die Stiftung von Bill und Melinda Gates. Das geht nicht, jenes geht gar nicht, und wieso dafür Geld und nicht für was anderes, und überhaupt wie kann man nur, und ist sowieso nur schlechtes Gewissen.

Ab gewissen großen Summen scheint Spenden wohl was schlimmes zu sein, egal für was.
Kann ich nicht nachvollziehen.



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Stefanie
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Mi 24. Apr 2019, 17:59

Merke:
Skizzen aus der Altpapiertonne von Herrn Richter zu nehmen wird teuer.

https://www.ksta.de/koeln/koelner-amtsg ... t-32422118



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Jörn Budesheim
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Mi 24. Apr 2019, 18:15

War das nicht auf unsere Einschätzung hier? Ich denke schon!




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Stefanie
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Mi 24. Apr 2019, 18:30

Ja. Mich wundert nur, dass nicht mehr berichtet wurde. Der erste Termin wurde verschoben, weil Herr Richter krank war, und nicht als Zeuge aussagen konnte. Hat er jetzt ausgesagt oder nicht? Das fehlt mir noch.



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Jörn Budesheim
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Fr 26. Apr 2019, 18:38

Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und –
wenn es möglich wäre – einige vernünftige Worte sprechen.

(Johann Wolfgang von Goethe)




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