Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Friederike
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Mo 7. Dez 2020, 13:16

Stefanie hat geschrieben :
So 6. Dez 2020, 20:46
Der Werbespot will wohl noch was anderes aus. Neben dem Ziel, ein Auto zu verkaufen. Es geht dann weiter mit dem Bild eines grafischen 3 D Modells, und dazu der Satz in etwa, manche sehen hier Linien, dann "wir sehen Charakter."
Die Linien sind sicher, so wie ein Auto oder ein Baum, der kleinste gemeinsame Nenner des Sehens. Was wir darüber hinaus in diesem Auto oder in diesem Baum, oder in allen Autos und allen Bäumen noch "sehen" (vielleicht ist hier das Wahrnehmen gemeint), was für uns dieser oder jener Gegenstand also bedeutet, das ist von Person zu Person anders. Haben wir mehr gemeinsam im dasselbe sehen oder unterscheiden wir uns mehr im dasselbe anders sehen?




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Stefanie
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Mo 7. Dez 2020, 21:41

Wetterbericht Heute Nachrichten für Morgen. 0 Grad für meine Region. Trockener Kommentar des Wetterfrosch...in den nächsten Tagen wird es kälter - 1 Grad. Hmmm. Nix Schnee.

Aber hier viel Schnee...6 Minuten Zeit nehmen.




Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Stefanie
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So 13. Dez 2020, 22:18

Staubmäuse... es gibt sie wirklich...sie sind niedlich. Beim nächsten staubsaugen daran denken.




Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
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Jörn Budesheim
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Mo 14. Dez 2020, 07:46

Oder hier von der Künstlerin Veronika Olma > https://itempera.de/2016/10/25/trocknertierchen/




herbert clemens
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Mo 14. Dez 2020, 11:00

In den letzten 14 Tagen waren wir damit beschäftigt für unsere Freunde nah und fern, Weihnachtspralinen (100 Prozent Bio und fair) zu machen und einen Weihnachtsbrief zu schreiben. Aus meinem Teil zitiere ich und füge es, ohne eure Beiträge gelesen zu haben, in die Rubrik Plauderei hinein.

(Vielleicht gehören die Gedanken auch zu “Meditation” oder “Gott für Atheisten”?)

Ihr hättet mehr Aufmerksamkeit verdient.

Meine Corona-Gedanken müssen noch warten.


Zurzeit lesen wir abends immer einen Abschnitt aus Anselm Grün: “Goldene Regeln zum Glücklichsein”.

Gestern Abend zitierte er aus dem Johannes-Evangelium (15,11): "Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird."

Es geht also auch in der christlichen Tradition darum, Freude zu gewinnen.

Ich schlage nach: Der nächste Satz: "Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe." Es geht nicht um Verbote und Pflichterfüllung, sondern um die gegenseitige Liebe, einander Freude zu schenken in diesem irdischen Leben.

Wie will mir jemand Freude schenken, wenn er nicht weiß, was mir Freude macht?

Tatsächlich weiß ich wenig, was mir Freude macht. So bin ich sehr, sehr schwer zu beschenken. (Mir fallen auch keine guten Geschenke ein.)

Ich freue mich darüber, lecker zu essen. Und wir können gut mit biologischen und fairen Zutaten kochen. So lecker, dass die Restaurants unserer Preisklasse nicht wirklich für einen Besuch oder auch für eine Bestellung dort in Frage kommen.

Freude erscheint mir in erster Linie als Folge eigener Aktivität. Aufgrund der Entwicklung der eigenen Fähigkeiten gelingt eine Tat. Ich gehe in Resonanz zu meiner Umgebung.

Auch im letzten Jahr war mir der Handy-Fotoapparat eine Hilfe, genauer zu schauen, Details und Farbstimmungen wahrzunehmen. Unmittelbar durch das Auge habe ich dann wieder andere Eindrücke und finde, dass die Aufnahme manchmal nur einen faden Abglanz der erlebten Realität wiedergibt. Meine Aufmerksamkeit wird aber geschult, und ich freue mich, auch diesen Blick auf Schönheit bei den WhatsApp-Fotos von anderen nach zu vollziehen.

Freude ist es auch, anderen Freude zu bereiten, (Gut, wenn man dafür auch Dank erhält.)



In Zeitraffer entwickeln Kinder ihre Fähigkeiten und es ist immer eine Freude, dies bei den Enkelkindern zu beobachten. Wunderbar ist es, zu erleben, wie sie mit viel Vertrauen und Liebe auf ihre Umgebung zugehen. Sie spüren die seelische Gestimmtheit des Gegenübers unmittelbar.

Ich kann zulassen, dass die Liebe durch mich hindurch strahlt. In der Begegnung mit kleinen Kindern ist dies deutlich zu spüren. Verstecken in vielen Varianten mit den Kleinen, das Glück wieder gefunden zu sein, da zu sein. Es macht sowohl die Kinder als auch mich froh.



“Gott ist die Liebe und wer in der Liebe lebt, lebt in Gott und Gott in ihm.” Wahrscheinlich frei nach Johannes

Es tut gut, sich dies mit dem Herzen lebendig zu machen, dies mit dem Kopf als sinnvolle Denkmöglichkeit zu begreifen und in die Tat umzusetzen.

Ich sehe das Kopfschütteln der A-Theisten und Agnostiker unter Euch vor mir und derer, die diese Hypothese in ihrem Alltag nicht brauchen.

Mich kann dieser Gedanke mit Freude erfüllen und mir Gelassenheit geben.

Ich bin geliebt, was auch immer ich tue.

Der katholische Online-Mönch David Damberg sagt es so: „Unbedingte Liebe entsteht aus einer unbedingten Quelle und die sind nicht wir.
Zu unbedingter Liebe ist nur Gott in der Lage. Und wenn wir unbedingt lieben möchten, dann geht es nur, wenn wir uns selber als Kanal dieser Liebe verstehen, dass wir es zulassen, dass diese Liebe durch uns hindurch zum anderen Menschen fließt. Nur dann ist unbedingte Liebe möglich.“

„Tritt aus dem Kreis der Zeit heraus und in den Kreis der Liebe.“ sagt Rumi, ein spiritueller Lehrer in der Tradition Mohameds.

Ich hätte auch etwas von Thich Nath Than zitieren können. Oder aus dem Yoga (Ich bleibe also polyreligiös)

Die strahlende Sonne ist immer da. In ihrer Wärme bin ich geborgen. Leben auf der Erde bedarf aber auch des Wassers.

So ist die Liebe immer da. In unserer geschichtlichen und biographischen Realität gibt es gleichzeitig immer wieder Anforderungen, die wie Kälte und Regen belebend wirken. Die Liebe wird uns geschenkt, und es ist doch immer wieder mühsame Aufgabe, sich einzufühlen und Gutes zu tun.

Im Alltag müssen wir die Befindlichkeiten der vielen Nächsten so genau wie möglich wahrnehmen und Ich-Aktivität auf die Bedürfnisse des anderen ausrichten. Wir haben im Diesseits nur einen Schimmer vom Geheimnis der Liebe.

Wie viel Schönheit liegt in den unzähligen Wolkenformationen verborgen!

Wie beeindruckend ist die violett schwarze Gewitterwolkenwand!

Erlösung kommt durch den strahlenden Schimmer am unteren Himmelrand

Als Hier-und-Jetzt-ler lebe ich nicht so stark im Jahresrhythmus und Weihnachten hat für mich ein wenig an Strahlkraft verloren. Für Kinder im magischen Alter ist das „Christkind“ ein reales Bild der sinnlich-übersinnlichen Liebe. Das wünsche ich unseren Enkeln.

Beim Blick auf meinen Alltag darf Boule immer noch nicht fehlen. Meiner Haupt-Bouletruppe bin ich nicht mehr gewachsen. Sie sind begabter und treffen sich häufiger zum Spiel. Manche sind ich-bewusst und ich bin häufig in Wettkampfsituationen zu angespannt. Ich bin froh, dass sich Alternativen abzeichnen und sich in der Nachbarschaft weitere Rentner ab und zu zum Boulespiel treffen. Die Wolken der Spannung des ungewissen Ausgangs des Spiels und immer wieder den Sonnenstrahl des gelungenen Wurfs.

Bei der Klarinette stoße ich auch an die Grenzen meines Vermögens. In diesem Jahr war vorwiegend nur Online-Unterricht per Zoom möglich. (Simulation des genau getakteten Spielpartners.) Hinzu kommt: Seit dem Sommer ist mein rechtes Ohr so gut wie taub. Bisher sind die Versuche der HNO-Ärztin nicht erfolgreich. Die Fingergeschicklichkeit nimmt auch nicht zu. Den Tipp einer Freundin, sich auf bekannteres Spaßmachendes zu konzentrieren, werde ich beherzigen.



In früheren Zeiten waren Advent und Weihnachten für mich damit verbunden, musikalisch die Stimmung der Erwartung und Erlösung in mir aufzunehmen.

Das ist dieses Jahr nicht so gut möglich. Mir ist es gelungen, den rosa Elefanten mit Namen C. bis jetzt nicht zu erwähnen.

Bei einer meiner Schwestern las ich einen Spruch von Charles Dickens: „Ich werde Weihnachten in meinem Herzen Ehre erweisen,und versuchen, dies das Jahr über zu bewahren.“

Oder andesrum: Jeden Morgen kann das “Christkind” geboren werden, warum bis Weihnachten warten? Ich versuche,die Haltung der unvoreingenommenen Liebe gegenüber jedem zu leben.




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Stefanie
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Mo 14. Dez 2020, 16:41

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 14. Dez 2020, 07:46
Oder hier von der Künstlerin Veronika Olma > https://itempera.de/2016/10/25/trocknertierchen/
Trocknertierchen...wie cool ist das denn. Bezaubernd.

Blöd nur, dass die Seite gerade nicht geht. Heute morgen ging es noch. Vielleicht auch von der Störung bei google betroffen?



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Jörn Budesheim
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Ja, stimmt. Weiß auch nicht, woran es liegt.




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Friederike
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Mo 14. Dez 2020, 17:58

Lieber Herbert, zu Deinem Weihnachtsbrief werde ich sicher noch etwas sagen. Jetzt nur eine Frage: Wird Euer Geschäft schließen müssen? Einerseits, so denke ich, Lebensmittel (Reformhäuser o.ä.) dürfen weiterhin geöffnet haben, andererseits verkauft Ihr sicher diverse andere Artikel (bes. Bekleidung). Aus diesem Grunde frage ich nach.




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NaWennDuMeinst
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Mo 14. Dez 2020, 19:35

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 14. Dez 2020, 16:43
Ja, stimmt. Weiß auch nicht, woran es liegt.
ERR_SSL_PROTOCOL_ERROR
Klingt nach einem Problem mit dem Zertifikat (verschlüsselte Verbindung) der Seite.



But I, being poor, have only my dreams; I have spread my dreams under your feet;
Tread softly because you tread on my dreams.
(William Butler Yeats)

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Stefanie
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Mo 14. Dez 2020, 19:41

Ja, das wird es sein.

Firefox wird deutlicher.
Sichere Verbindung fehlgeschlagen

Die Webseite kann nicht angezeigt werden, da die Authentizität der erhaltenen Daten nicht verifiziert werden konnte.
Kontaktieren Sie bitte den Inhaber der Website, um ihn über dieses Problem zu informieren.
Jemand könnte versuchen, sich als diese Website auszugeben, daher sollten Sie nicht fortfahren.
Websites weisen ihre Identität mittels Zertifikaten nach. Firefox vertraut https://itempera.de/2016/10/25/trocknertierchen/ nicht, weil der Aussteller des Zertifikats unbekannt ist, das Zertifikat selbstsigniert ist oder der Server nicht die korrekten Zwischenzertifikate sendet.

Heute morgen war ich mit Explorer drin, und da ging es.
Sooo schade, ich wollte es mir heute in ruhe ansehen.



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Mo 14. Dez 2020, 19:49

Stefanie hat geschrieben :
Mo 14. Dez 2020, 19:41
Heute morgen war ich mit Explorer drin, und da ging es.
Sooo schade, ich wollte es mir heute in ruhe ansehen.
Soll ich mal eine Vermutung äussern?
Die Seitenbetreiber haben vergessen das Serverzertifikat zu verlängern (das wird heute ausgelaufen sein).
Muss nicht sein, aber dieser "Trottelfehler" ist sehr "beliebt" (ist mir auch schon passiert).
Es kann aber auch was anderes sein. Ist aus der Ferne schwer zu sagen.



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Jörn Budesheim
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Mo 14. Dez 2020, 20:02

Ich habe es auf jeden Fall mal weitergegeben!




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Jörn Budesheim
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Hier sind die trockentiere noch mal > https://www.olma.de/werke-2/malerei/trocknertier/




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Stefanie
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Mo 14. Dez 2020, 21:04

Uih, eine ganze Parade von Trocknertierchen. Die machen Spaß.
Und die Bilduntertitel sind so gut, z.B. "Große Koalition, Modell Österreich" *grins*. Der Nikolaus. Horsti passt fusselgenau.

Aus den Jahresangaben lässt sich sehen, es hat Jahre gedauert, bis alle beisammen waren. Die Trockner müssen stark genutzt worden sein.
Leben die Tierchen noch?



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Mo 14. Dez 2020, 21:10

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mo 14. Dez 2020, 20:02
Ich habe es auf jeden Fall mal weitergegeben!
Scheint geholfen zu haben. Die Seite ist wieder erreichbar.



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Jörn Budesheim
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Ja, ging irgendwie ziemlich schnell.




Nauplios
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Di 15. Dez 2020, 02:22

herbert clemens hat geschrieben :
Mo 14. Dez 2020, 11:00

Zurzeit lesen wir abends immer einen Abschnitt aus Anselm Grün: “Goldene Regeln zum Glücklichsein”.

[...]

Die strahlende Sonne ist immer da. In ihrer Wärme bin ich geborgen.

[...]

Wie viel Schönheit liegt in den unzähligen Wolkenformationen verborgen!

Wie beeindruckend ist die violett schwarze Gewitterwolkenwand!

Erlösung kommt durch den strahlenden Schimmer am unteren Himmelrand
Lieber Herbert,
die Wolken - ein staatenloses Ensemble schwebender Formen, Nomaden der Lüfte und in ihrer Flüchtigkeit ein Kontinuum. Womöglich hat Anselm Grün schon darauf verwiesen, daß die Malerei der Renaissance in den Wolken oft nur eine Sitzgelegenheit für Götter gesehen hat, derweil der über sich aufgeklärte Himmel im Ergebnis eine Säkularisation himmlischer Zuständigkeiten ist. Als der Dresdner Maler Carl Gustav Carus mit seiner Gattin 1820 das Atelier von Johan Christian Dahl verläßt, fragt ihn diese: "Warum malt er denn nur diese Wolken? Ist er nicht fromm?" - Der menschliche Blick in den Himmel "entdeckt" die Wolken als "ziehende" in der Romantik und vorab schon Goethe schreibt in seinen Briefen aus der Schweiz: "So wie mich sonst die Wolken schon reizten, mit ihnen fort in fremde Länder zu ziehen, wenn sie hoch über meinem Haupte wegzogen, so steh ich jetzt oft in Gefahr, dass sie mich von einer Felsenspitze mitnehmen, wenn sie an mir vorbeiziehen. Welche Begierde fühl ich, mich in den unendlichen Luftraum zu stürzen." -

Was bei Goethe noch eine Anabasis ("hoch über meinem Haupte") ist, wird dem Wanderer über dem Nebelmeer von Caspar David Friedrich dann eine Katabasis, eine Selbstermächtigung in Form des göttergleichen Hinabblickens. Augenhöhe als Paradigmenwechsel. Der Sphärenflug als aeronautisches Schelmenstück - hier könnte eine philosophische Betrachtung ansetzen, nämlich bei jenem heute kaum noch bekannten Seebuch des Jean Paul´schen Luftschiffers Giannazzo. Solltest Du Dir also doch noch etwas zu Weihnachten wünschen, Herbert, so sei Dir dieses literarische Kleinod aus dem komischen Anhang zum Titan empfohlen.

Es grüßt Dich
Nauplios




Nauplios
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Di 15. Dez 2020, 02:40

"Könntest du doch jetzt unter meinem Luftschiff mithängen, Bruder Graul - dieser Name ist viel besser als dein letzter, Leibgeber -: du machtest gewiß die Sänftentüren meiner Luft-Hütte weit auf und hieltest die Arme ins kalte Ätherbad hinaus und das Auge in düsteres Blau - Himmel! Du müßtest jetzt aufstampfen vor Lust darüber, wie das Luftschiff dahinsauset und zehn Winde hinterdrein und wie die Wolken an beiden Seiten als Marsch-Säulen und Nebel-Türme langsam wandeln und wie drunten hundert Berge, in eine Riesenschlange zusammenwachsen, mit dem Gifte ihrer Lavaströme und Lawinen zornig zwischen den Ameisen-Kongressen der Menschen liegen - und wie man oben in der stillen heiligen Region nichts merkt, was drunten quäkt und schwillt."
(aus Jean Paul; Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch; S. 8)

Welch´ eine Literatur! ;)




herbert clemens
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Di 15. Dez 2020, 08:50

Danke für eure poetisch anspruchsvollen Ergänzungen.
@Friederike: ich fahre jetzt gleich zu Karibu,
Ob wir ab morgen nur noch Lebensmittel verkaufen dürfen, ist noch nicht endgültig geklärt.
ich bin gespannt auf deine Weihnachtsbrief-Antwort.
Vielleicht noch ein paar Corona-Links,
dann geht es los.




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Jörn Budesheim
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Fr 18. Dez 2020, 18:29

Ich freue mich unendlich und bin sehr stolz ankündigen zu dürfen:

Jana Volkmann - Investitionsruinen - Gedichte
mit Zeichnungen von Jörn P. Budesheim

Aus der Vorankündigung des Verlags: "... Jana Volkmanns kluge Sprache ist ironisch, sanft, neugierig und voll von Schätzen. Das latent Unheilvolle kontrastiert sie durch abseitigen Humor. Ihre Gedichte sind laut von leisen Pointen und erstaunlichen Wendungen und immer wieder aufs Neue zu erforschenden Worten. Zwischen den Gedichten sind Zeichnungen des Künstlers Jörn P. Budesheim anzutreffen, die den Worten Jana Volkmanns behutsam und mit feinem Humor begegnen."

Erscheint Anfang März 2021

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