Kaffeestübchen

Philosophie Chat: Hier wird geplaudert über Gott und die Welt.
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Stefanie
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Mo 26. Feb 2024, 20:17

Doch, habe ich.
Auf deutsch.
Lassen wir mal die sprachliche Herleitung. In englisch kann ich eh nicht mithalten. Ich hatte im Büro zweimal, heute das zweite Mal, Praktikumsbedingungen einer niederländischen Hochschule in Englisch und heute kam die eine Kollegin mit einem Letter of Intent für ein Praktikum im Rahmen des Erasmus Programm um die Ecke, in Englisch. Ich verstehe kein Wort. In niederländisch hätte ich das eine verstanden. Man geht auf die Suche nach einen Übersetzungsprogramm.

Dem hier konnte ich nicht folgen,
"Nun, was macht die Unterhaltung eigentlich im Geist des Unterhaltenen? Sie gibt etwas in den Geist hinein, was man passiv genießen kann. Ganz passiv ist man dabei wohl nie, sonst wäre man tot. Außerdem braucht man Lebensenergie, um genussfähig zu sein. Jedenfalls ist der Unterhaltungswert vermutlich umso größer, je weniger man dabei aktiv mit einwirken muss. (Wenn ich selber Genuss generieren kann, brauche ich keine von außen hineingetane Unterhaltung.) Die maximale Unterhaltung wäre dann der Punkt, wo Tod und Genuss sich "Gute Nacht" sagen ... oder so ähnlich ..."



Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter.
Goethe

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Lucian Wing
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Mo 26. Feb 2024, 20:25

Stefanie hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 19:52

Englisch ist doch eine germanische Sprache und keine romanische Sprache. Ein lateinischer Hintergrund ist nicht so wahrscheinlich, oder?
Richtig, wobei die Rechtssprache praktisch komplett aus dem Französischen stammt, weil mit der Eroberung durch die Normannen die neuen Herren ihre Sprache dort und im Adel durchgesetzt haben. Das Volk hat sich auf lustige Art gewehrt, was man daran erkennen kann, dass die Wörter für totes Tier immer aus dem Französischen, die fürs gleiche Tier in lebendiger Form aus der Ursprungssprache stammen. Die Medizinsprache dagegen kommt ziemlich umfangreich aus dem Lateinischen.



Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wieviel er in sieben Jahren dazu gelernt hatte. (Mark Twain)

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Quk
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Mo 26. Feb 2024, 20:46

Stefanie hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 20:17
Dem hier konnte ich nicht folgen,
[...] Die maximale Unterhaltung wäre dann der Punkt, wo Tod und Genuss sich "Gute Nacht" sagen ... oder so ähnlich ..."
Naja, maximale Unterhaltung bedeutet im Publikum ein Minimum an geistiger Mitarbeit.
Selbiger Geist kann aber nicht ganz auf Null herunterfahren, sonst wäre er tot.
Also ein Punkt, ein Sweet Spot, wo Tod und Genuss sich berühren.

Ich weiß nicht, ob das stimmt. Das waren nur meine Gedanken vorhin.




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Quk
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Di 27. Feb 2024, 13:25

Das neue Design in "Das Literarische Quartett". Ich finde das optisch und akustisch furchtbar. Ganz schlechtes Design. Die Hauptrollen bilden jetzt einen geschlossenen Kreis am runden Tisch, und die Zuschauenden sind davon ausgeschlossen: In der Totalen besteht jetzt sage und schreibe die Hälfte der Bildfläche aus einem Rücken einer Hauptrolle. Sie zeigen ihrem Publikum nun also ihren Rücken. Das bricht ein altes, bewährtes Bühnengesetz. Mehr noch: Der eine Rücken verdeckt auch andere Hauptrollen. Dieses Fernsehbild ist völlig lieblos gestaltet; die Verantwortlichen sind wohl Laien, und wenn sie doch Experten vom Fach sind, dann machen die hier anscheinend einen auf "Leck mich". In den anderen Kameras setzen die Verantwortlichen eine lange Brennweite und zoomen auf die Einzelgesichter, also die Kameras stehen weit weg und distanzieren somit den Zuschauer sogar noch mehr von dieser privaten Tischrunde. Durch die Einzelgesichter-Einstellungen verliert die Zuschauerin außerdem die Übersicht, wer wo sitzt. Das ganze Ding ist überhaupt nicht offen; es ist eine respektlose Inszenierung. Und der Schnitt in der Bildregie? Da wird auch mal während der Kamerafahrt umgeschaltet auf eine Standkamera. Anfängerfehler? Überhaupt der Schnitt, der ist viel zu schnell. Was soll das? Ist das ein Actionfilm? Dazu diese Bildzitter-Ästhetik in der Postproduktion, diese Effekthascherei, damit das wohl irgendwie lebendiger, hitziger, leidenschaftlicher wirken soll. Völlig lächerlich. Man sollte daraus eine Radiosendung machen. Aber der Ton ist auch schlecht. Er ist überkomprimiert, um der Gespächsrunde eine vermeintliche Dringlichkeit zu verleihen. Das ist ebenso unecht wie das Bildgezitter.

Das einzige, was ich gut finde, ist neuerdings die Abwesenheit von Studiopublikum, dieser menschlichen Klatschautomaten, die man busweise für TV-Produktionen bestellen kann.

Ich habe fertig. Ein bisschen übertrieben habe ich zwar, aber meine Enttäuschung ist wirklich echt. Ich kann diese Sendung leider nicht mehr gucken. Halte ich nicht aus.

https://www.ardmediathek.de/video/das-l ... M2ViZDkxYQ




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Stefanie
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Di 27. Feb 2024, 18:20

Jörn Budesheim hat geschrieben :
So 25. Feb 2024, 18:12
113 einseitige Geschichten
Lucian Wing hat geschrieben :
So 25. Feb 2024, 20:51
Stefanie hat geschrieben :
So 25. Feb 2024, 17:29
Hat jemand einen Lesetipp bzw. Büchertipp?
Keine Krimis/Thriller, Sciene Fiktion, Fantasy und keine Sachbücher, die stapeln sich noch ungelesen bei mir. Ich habe 2 Gutscheine für eine Buchhandlung, die nicht bei mir um die Ecke liegt, und vor Ort auch nur ein kleines Angebot hat, also online bei denen bestellen, und habe mich eben durch zig Seiten geklickt und mich verlaufen. Das ist was anderes, als vor Ort so inspirationsmäßig.
Zum Beispiel:

https://www.dtv.de/buch/demon-copperhead-28396

https://www.dumont-buchverlag.de/buch/r ... 355-t-4834

https://www.suhrkamp.de/buch/jaume-cabr ... 3458359265
Erledigt : - )))
Rausgeflogen ist allerdings Demon Copperhead, passte nicht mehr ins Budget der Gesamtsumme der Gutscheine der kleinen Buchhandlung und von Thalia. Das kommt bestimmt auch als Taschenbuch. Da ich doch in in die nicht um die Ecke liegende Buchhaltung fahren muss, um die Bücher abzuholen, mache ich dann gleich noch meine Mutter glücklich, weil ich dann auch bei ihr vorbeischaue.
Wenigstens etwas schönes heute.



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Stefanie
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Di 27. Feb 2024, 19:16

Quk hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 20:46
Stefanie hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 20:17
Dem hier konnte ich nicht folgen,
[...] Die maximale Unterhaltung wäre dann der Punkt, wo Tod und Genuss sich "Gute Nacht" sagen ... oder so ähnlich ..."
Naja, maximale Unterhaltung bedeutet im Publikum ein Minimum an geistiger Mitarbeit.
Selbiger Geist kann aber nicht ganz auf Null herunterfahren, sonst wäre er tot.
Also ein Punkt, ein Sweet Spot, wo Tod und Genuss sich berühren.

Ich weiß nicht, ob das stimmt. Das waren nur meine Gedanken vorhin.
O.k.,wenn das Publikum ein Minimum an geistiger Mitarbeit leisten würde. Auch wenn es Unterhaltung ist, muss man doch mitdenken, verstehen, erfassen und sowas. Was ist denn für dich Unterhaltung?



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Quk
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Di 27. Feb 2024, 22:39

Stefanie hat geschrieben :
Di 27. Feb 2024, 19:16
Was ist denn für dich Unterhaltung?
Schwer zu sagen. In Deutschland gibt es GEMA-rechtlich zum Beispiel den Unterschied zwischen "ernster Musik" und "Unterhaltungsmusik" (E- und U-Musik). Da ist Klassik und Jazz grundsätzlich E-Musik. -- Rock, einschließlich Progressive Rock, ist U-Musik. Eine einfache klassische Ballade ist E, ein hochkomplexes Progrock-Werk ist U. Diese Einteilung ist natürlich dumm.




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Stefanie
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Di 27. Feb 2024, 22:43

Lucian Wing hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 19:31
Stefanie hat geschrieben :
Mo 26. Feb 2024, 14:02
Also manchmal ist mir der Pessimismus hier echt zu viel.
Ich würde es so sagen: Ich bin, glücklicherweise, nicht der liebe Gott, mache demzufolge die Wirklichkeit nicht. Insofern ist das, was ich schrieb, rein empirisch plus persönliche Erfahrung. Ich habe das Sterben der schönen und freien Buchhandlungen & Antiquariate gesehen, ich sehe gewisse Annäherungen im Verlagswesen an das, was ich aus England kenne, obwohl wir in Deutschland immer noch etwas längere Lieferbarkeiten haben für viele Bücher als das in England der Fall ist. Dass Bücher immer "schrecklicher" werden, was die Ausstattung angeht, ist ebenso eine Tatsache wie das allmähliche Verlagssterben, aller wundervollen Nischenverlage zum Trotz. Schließlich habe ich die junge Generation um mich und bekomme deren Lesegewohnheiten mit.

Mit Pessimismus hat das wenig zu tun. Warum sollen Verlage, Buchhandlungen, Zeitungsverlage verschont bleiben vom Wandel? Wie viele Menschen unter 30 kennst du, die noch Zeitungen auf Papier lesen? Wann ist dir in der Bahn zuletzt ein Vertreter dieser Generation mit einer Zeitung begegnet? Auf dem Land stellen viele Regionalzeitungen das Zustellen ein, weil es sich nicht mehr rechnet.
(...)
Mein Ausspruch, dass mir der Pessimismus zu viel wird, bezog sich nicht nur auf die Lage bzgl. Lesen und Bücher. Mit umfasst war auch die allgemeine Stimmungslage. Kriege hier und dort, Inflation, Streiks, Proteste usw. Und ich bin eine leichte Schwarzseherin, das soll was heißen. Da war ja die Stimmung in 2020 und 2021 besser.
Zurück zu Bücher und Lesen.
Was meinst du meinst mit "Dass Bücher immer "schrecklicher" werden, was die Ausstattung angeht..."?

Ich habe jahrelang, über 20 Jahre, meine Tageszeitung in Papierform im Abo gehabt. Dann bin ich auf digitale Form, also Internet gewechselt. Identischer Inhalt plus aktueller und preiswerter. Warum nicht? Es ist doch egal, ob sie in Papierform gelesen wird, oder digital. Hauptsache gelesen. Zum Schluss kostete die Papierform im Quartal 92 Euro. Das kann nicht jeder bezahlen.

Richtig ist, dass es bundesweit weniger freie Buchhandlungen gibt. Hier bei mir hat ein Traditionshaus dicht gemacht. Eigenes Verschulden, spekuliert und vor die Wand gefahren. Jetzt gibt es Thalia, aber immer noch viele kleine Buchhandlungen. Ich nutze beide. Bonn ist die deutsche Bücherhauptstadt https://ga.de/bonn/stadt-bonn/bonn-ist- ... -106548789.
Das merkt man, es ist immer was los in den Buchhandlungen. In den Kinderbuchabteilungen ist immer Aktion.
Bringt die Kinder zum lesen, und dann sehe ich nicht schwarz. Nur, es werden wie in vielen Dingen, bestimmte Gruppen nicht angesprochen. Es ist auch eine Preisfrage. Zwar gibt es gute Büchereien, aber auch die Kosten mittlerweile Geld und auch hier scheint es so zu sein, dass es sowas wie eine Barriere gibt, diese zu betreten.

Ich ziehe nach wie vor das Buch in Papierform vor. Es ist halt was anderes als ein EBook. Ich habe nachgeschaut, der Anteil der eBook Reader steigt nicht rasant.
Die junge Generation ist eben jung, und dann muss man diese eben entsprechend auch ansprechen. Sie wachsen mit Handys und PCs auf. Es gibt in jeder Buchhandlung eine Abteilung, die nennt sich BookTok. Na ja nicht mein Geschmack, aber junge Leute lesen auch anders? Aber war das nicht immer so?
Und wenn es in Jahrzehnten Bücher nur noch digital gibt, ja und? Blumenberg gibt es dann eben digital.
Wenn in meinem Bekanntenkreis, unter Verwandten oder auch unter Kolleginnen über Bücher gesprochen wird, läuft das so: ich habe keine Ahnung über deren Bücher und umgekehrt haben die Anderen keine Ahnung von dem, was ich lese. Das ist etwas blöd.



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Stefanie
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Di 27. Feb 2024, 22:53

Hach jaa.. Jetzt hatte ich gedacht, jetzt kommt sowas wie Fernsehen, bestimmte Sendungen, Kino, Theater, Musik, Konzerte, usw. : - ))



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Quk
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Di 27. Feb 2024, 22:57

Wie gesagt, ich vermute, je mehr sich das Publikum anstrengen muss, desto kleiner ist der Unterhaltungswert.

Was meinst Du?




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Quk
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Mi 28. Feb 2024, 12:18

Vor ein paar Monaten habe ich mir einen Bluray-Player gekauft, und seither kaufe ich nach und nach alte Filme, die ich seit Ewigkeiten mal wieder sehen will. Neben der Neugier für den Film hege ich auch eine Neugier auf meine eigene Wahrnehmung heute als älterer Mensch gegenüber damals als jüngerer. In diesem Sinne waren bisher einige Enttäuschungen dabei, aber auch verlässliche Juwelen.

Kennt jemand "Der Himmel über Berlin"? Den kannte ich bisher nur ausschnittsweise aus dem TV; heute nacht habe ich ihn erstmals ganz gesehen, in der restaurierten 4K-Version, die besser ist als die alte 1987er-Kinoversion, für die das Originalnegativ sechs mal kopiert werden musste. Der Film ist inhaltlich und technisch ein Weltklasse-Werk, finde ich. Absolut großartig. Der hätte eine gründliche Rezension verdient. Vielleicht schreibe ich mal eine für die Filmabteilung hier im Forum.





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Mi 28. Feb 2024, 12:24

Für dieses Video wurden Sequenzen aus dem Film eingesetzt:





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Mi 28. Feb 2024, 12:29

Und für diesen Film stand "Der Himmel über Berlin" Pate:





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Quk
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Mi 28. Feb 2024, 12:39

Hmmm ... als eigenständiges Musikvideo, mit den U2-Mitgliedern als selbsternannte Engel, ein netter Versuch. -- Aber stimmungsmäßig und musikmäßig bleibt das vom Original meilenweit far away und kommt kein bisschen close, finde ich. Das wirkt auf mich so, als würde Florian Silbereisen sich eine Beethoven-Perücke aufziehen und die neunte Sinfonie singen, als Hommage an sie :-)




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Stefanie
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Mi 28. Feb 2024, 13:33

Quk hat geschrieben :
Mi 28. Feb 2024, 12:18
Vor ein paar Monaten habe ich mir einen Bluray-Player gekauft, und seither kaufe ich nach und nach alte Filme, die ich seit Ewigkeiten mal wieder sehen will. Neben der Neugier für den Film hege ich auch eine Neugier auf meine eigene Wahrnehmung heute als älterer Mensch gegenüber damals als jüngerer. In diesem Sinne waren bisher einige Enttäuschungen dabei, aber auch verlässliche Juwelen.

Kennt jemand "Der Himmel über Berlin"? Den kannte ich bisher nur ausschnittsweise aus dem TV; heute nacht habe ich ihn erstmals ganz gesehen, in der restaurierten 4K-Version, die besser ist als die alte 1987er-Kinoversion, für die das Originalnegativ sechs mal kopiert werden musste. Der Film ist inhaltlich und technisch ein Weltklasse-Werk, finde ich. Absolut großartig. Der hätte eine gründliche Rezension verdient. Vielleicht schreibe ich mal eine für die Filmabteilung hier im Forum.
Und war es Unterhaltung, also hast Du Dich beim Sehen gut unterhalten gefunden? So ganz ohne Anstrengung ohne Denken und nur mit minimaler geistiger Mitarbeit?

Dieser Film ist ja kein Film zum sich einfach berieseln lassen. Anregungen beim Denken und wenn ich mich recht erinnere, muss man auch gut zu hören, der Ton war irgendwie leise, so im Fernsehen, als ich den Film gesehen hatte.



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Quk
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Mi 28. Feb 2024, 14:16

Es war von beidem etwas dabei: Unterhaltung und Nichtunterhaltung.

Ich möchte ja von Euch wissen, was Unterhaltung ist. Ich kann das nicht klar sagen. Das ist so ein ähnliches Problem wie mit der Unterscheidung zwischen Beruf (Berufung?) und Hobby. Ich mache sehr viele Sachen, hatte aber nie das Gefühl, ein Hobby zu haben. Alles fließt direkt oder indirekt in mein finanzielles und geistiges Einkommen.




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Jörn Budesheim
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Mi 28. Feb 2024, 14:50

"Kunst beginnt dort, wo der Geschmack aufhört" (Jean-Christophe Ammann).

Wenn man das als Daumenregel nimmt, dann ist Unterhaltung einfach Geschmackssache. Und E-Kunst beginnt dort, wo es darüber hinausgeht. Unterhaltung ist dann mehr oder weniger "kausal", ein Schalter wir umgelegt und E-Kunst betrifft Geist und Körper insgesamt, das Spiel der Deutungen kann dazu gehören.




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Jörn Budesheim
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Mi 28. Feb 2024, 15:03

Vielleicht kann man es auch mit Weintrinken vergleichen, aber das geht in eine andere Richtung. Unterhaltung ist Wein, der "allen" schmeckt. Aber es ist noch mehr möglich, wenn man versucht, seinen "Geschmack" zu schulen und die feinen Nuancen zu erkennen und zu schätzen.




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Mi 28. Feb 2024, 15:14

Jörn Budesheim hat geschrieben :
Mi 28. Feb 2024, 15:03
... Wein, der "allen" schmeckt.
Mit "allen" meinst Du das "breite Publikum"? Also "breit" jetzt nicht im Sinne von "besoffen" :-) Das, was die meisten Leute anspricht?

Wäre das dann nicht bloß ein rein quantitatives Kriterium? Muss Kunst, um Kunst sein zu können, sich vom "breiten Publikum" abwenden?




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Stefanie
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Mi 28. Feb 2024, 15:42

Unterhaltung ist was nicht Hobby ist, aber auch in der Freizeit zum ablenken, entspannen aber durchaus auch für Information genutzt wird.
Fernsehen (oder Streamen Netflix und co.) mit Filmen Serien Sport und Shows und das ist wohl wirklich Geschmackssache was genau und Theater, Kino, Konzerte und sonstige Aufführungen für viele Menschen.
E-Musik wie U-Musik sind beide Unterhaltung, wenn man ihr zuhört und nicht selber macht. Letzteres wäre ein Hobby, wenn man es nicht beruflich macht. Wobei man das Hobby auch mal sein lässt und dann anderen zuhört.



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